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Im Schatten der Olivenbäume

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
339 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am27.05.20221. Aufl. 2022
Völlig unverhofft erbt Christina die kleine Olivenmanufaktur ihres verstorbenen Vaters in Italien. Er hat sie und ihre Mutter verlassen, als Christina noch ein kleines Kind war und sich seitdem nie bei ihr gemeldet.
Nur widerwillig reist sie in die Toskana, um möglichst schnell die Formalitäten zu erledigen und das Erbe auszuschlagen. Sie hat jedoch nicht mit der Schönheit des Anwesens gerechnet - und mit Gianmarco, Mitarbeiter des Guts.
Als Christina auf Briefe ihrer Großmutter stößt, taucht sie ein in die bewegende Geschichte ihrer italienischen Familie. Und während sie ihren Vater durch die Briefe ganz neu kennenlernt, merkt Christina, dass ihr nicht nur das kleine Gut, sondern auch Gianmarco mehr ans Herz gewachsen ist, als sie geplant hatte.
Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
eBooks von beHeartbeat - Herzklopfen garantiert.









Hinter dem Pseudonym Angelina Bach verbirgt sich ein Autoren-
Team bestehend aus der Schriftstellerin Veronika Lackerbauer
und ihrem Mann Martin Lackerbauer. Veronika
schreibt schon seit ihrer Jugend und konnte sich in verschiedenen Genres
einen Namen in der Kleinverlags- und Selfpublishingszene machen. Seit
2020 schreibt sie hauptsächlich Liebesromane.
Ihr Ehemann hilft ihr, inhaltliche Lücken mit zündenden
Ideen zu stopfen und davonhoppelnde Plotbunnies einzufangen.
Außerdem hat er als »Chef-Recherchator« eine Antwort
auf so gut wie jede noch so knifflige Recherche-Frage.
Wenn sie nicht gerade gemeinsam neue Schauplätze für ihre
Romane erkunden, arbeiten und leben sie mit ihrem Sohn
und einer ganzen Reihe von Haustieren in Niederbayern.
Weitere Infos zu den Büchern von Angelina Bach und Veronika
Lackerbauer finden sich auf der Seite www.veronika-lackerbauer.
de.
mehr
Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR12,99
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR4,99

Produkt

KlappentextVöllig unverhofft erbt Christina die kleine Olivenmanufaktur ihres verstorbenen Vaters in Italien. Er hat sie und ihre Mutter verlassen, als Christina noch ein kleines Kind war und sich seitdem nie bei ihr gemeldet.
Nur widerwillig reist sie in die Toskana, um möglichst schnell die Formalitäten zu erledigen und das Erbe auszuschlagen. Sie hat jedoch nicht mit der Schönheit des Anwesens gerechnet - und mit Gianmarco, Mitarbeiter des Guts.
Als Christina auf Briefe ihrer Großmutter stößt, taucht sie ein in die bewegende Geschichte ihrer italienischen Familie. Und während sie ihren Vater durch die Briefe ganz neu kennenlernt, merkt Christina, dass ihr nicht nur das kleine Gut, sondern auch Gianmarco mehr ans Herz gewachsen ist, als sie geplant hatte.
Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
eBooks von beHeartbeat - Herzklopfen garantiert.









Hinter dem Pseudonym Angelina Bach verbirgt sich ein Autoren-
Team bestehend aus der Schriftstellerin Veronika Lackerbauer
und ihrem Mann Martin Lackerbauer. Veronika
schreibt schon seit ihrer Jugend und konnte sich in verschiedenen Genres
einen Namen in der Kleinverlags- und Selfpublishingszene machen. Seit
2020 schreibt sie hauptsächlich Liebesromane.
Ihr Ehemann hilft ihr, inhaltliche Lücken mit zündenden
Ideen zu stopfen und davonhoppelnde Plotbunnies einzufangen.
Außerdem hat er als »Chef-Recherchator« eine Antwort
auf so gut wie jede noch so knifflige Recherche-Frage.
Wenn sie nicht gerade gemeinsam neue Schauplätze für ihre
Romane erkunden, arbeiten und leben sie mit ihrem Sohn
und einer ganzen Reihe von Haustieren in Niederbayern.
Weitere Infos zu den Büchern von Angelina Bach und Veronika
Lackerbauer finden sich auf der Seite www.veronika-lackerbauer.
de.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751718363
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum27.05.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.15
Seiten339 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.8855079
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Christina

Lüneburger Heide und Berlin, Juni 1989

»Warum sollte ich das wollen?« Christina verschränkte die Arme und machte ein entschlossenes Gesicht.

»Weil er dein Vater ist«, erwiderte Anne schlicht. Und verbesserte sich sogleich selbst: »War.«

Christinas Kiefer mahlten. »Das hat ihn nie interessiert«, presste sie hervor und präzisierte dann: »Ich habe ihn nie interessiert.«

Dem hatte ihre Mutter nichts entgegenzusetzen. Statt einer Erwiderung nahm sie etwas Kuchen auf die Gabel und schob ihn sich in den Mund. Christina hatte ihr Stück des Frankfurter Kranzes, den ihre Mutter extra gebacken hatte, noch nicht angerührt.

»Mir war Bernd in all den Jahren mehr Vater, als es mein Erzeuger jemals hätte sein können. Er fehlt mir nicht. Jetzt ist er tot. Das ist natürlich bedauerlich für ihn, vor allem, weil er noch gar nicht so alt war, aber mit mir hat das nichts zu tun.«

Anne nahm noch einen Schluck Kaffee, bevor sie mit Bedacht entgegnete: »Das sagst du jetzt, Chrissy. Aber irgendwann wirst du es vielleicht bereuen. Dann ist die letzte Chance dahin, mehr über deine Wurzeln zu erfahren. Vielleicht willst du doch irgendwann wissen, woher du stammst. Mir ist klar, dass ich selbst mit schuld daran bin, dass du nie eine Beziehung zu deinem leiblichen Vater aufbauen konntest - vielleicht war das ein Fehler.«

»Nein, Mama, war es nicht. Mir geht es gut. Es hat mir nie an etwas gefehlt. Warum soll ich nun nach Italien fahren und mich mit Dingen auseinandersetzen, die mit meinem Leben einfach nichts zu tun haben? Es kommt mir verlogen vor, jetzt dieses Erbe anzunehmen. Was soll ich mit einem Hof in der Toskana?«

Neben den Kuchentellern lagen einige Fotos über den Tisch verstreut - die meisten von ihnen vergilbt und mit gezacktem Rand. Anne nahm eines in die Hand und betrachtete es. »Es war nicht alles nur schlecht«, sagte sie unvermittelt. »Ich hatte eine schöne Zeit mit Fabrizio. Vielleicht waren wir zu jung. Aber es waren auch die äußeren Umstände, die gegen uns sprachen.« Sie strich mit dem Finger über die Fotografie.

Sentimentalität war normalerweise nicht die Art ihrer Mutter. Christina verstand gar nicht, dass sie sich plötzlich so anders anhörte.

»Er hat dich mit einem Kleinkind sitzen lassen und sich nicht mehr gekümmert, für mich sieht das nicht nach widrigen Umständen aus, sondern nach fehlendem Verantwortungsbewusstsein«, rief Christina ihrer Mutter ins Gedächtnis.

Anne seufzte. »Das Leben ist nicht nur schwarz-weiß, auch wenn diese alten Fotos das glauben lassen. Mir ist ja bewusst, dass ich bis vor Kurzem noch ganz anders gedacht habe. Aber da hatte ihn auch noch kein plötzlicher Herzinfarkt unversehens aus dem Leben gerissen. Irgendwie war er halt immer da, obwohl er nicht da war. Verstehst du? So etwas lässt einen eben über die Vergangenheit nachdenken und ob immer alles richtig war, so wie es eben war ... Ich denke, dass du es eines Tages bereust, wenn du jetzt nicht fährst.«

»Und ich glaube, dass ich es bereuen werde, wenn ich fahre«, beharrte ihre Tochter.

In diesem Moment hörten sie, wie die Eingangstür aufgeschlossen wurde. Bernd kam von der Arbeit. Er hängte seine Jacke an die Garderobe, der Schlüsselbund klimperte, als er ihn in der Schale auf der Kommode im Flur ablegte.

Die Geräusche im Haus ihrer Eltern waren Christina noch immer vertraut, obwohl sie schon eine Weile nicht mehr hier wohnte.

Bernd betrat die Küche und rief in den Wohnbereich hinein: »Hallo, die Damen. Ich bin zu Hause.«

»Wir sitzen im Wintergarten«, erwiderte Anne. »Bring dir einen Teller und eine Tasse mit, es gibt Kuchen.«

Christina drehte sich in dem ausladenden Korbsessel herum, um ihren Stiefvater zu begrüßen. Er stand in seiner Stoffhose mit Hemd, aber bereits in Strümpfen im Türrahmen zum Wohnzimmer. Bernds dunkles Haar war inzwischen vollständig ergraut, und nicht nur um die Augen zeigten sich ein paar Falten. Die schwere Ledertasche - mit den Heften seiner Schüler - auf dem Fußboden neben der Tür zur Küche war stets das untrügliche Zeichen gewesen, dass er zu Hause war. Christina konnte sich Bernd kaum ohne seine Schultasche vorstellen. Wenn sie an den Esstisch in ihrem Elternhaus dachte, dann sah sie darauf unweigerlich Stapel von eng beschriebenen A4-Blättern und darüber gebeugt Bernd mit dem Rotstift in der Hand und der Stiftkappe im Mundwinkel. Alle Stifte, die Bernd zur Korrektur benutzte, wiesen früher oder später sein Markenzeichen auf: zerkaute Verschlusskappen. Christina kannte seine Eigenarten, und eine Woge der Zuneigung überkam sie. Bernd war ihr Stiefvater. Anne und er hatten geheiratet, als Christina bereits drei Jahre alt gewesen war. Später hatte er sie adoptiert. Christina hatte daran keine Erinnerungen mehr. Wie auch ihre Mutter trug Christina seinen Nachnamen: Lehmann. Die Gefühle, die Christina Bernd gegenüber verspürte, waren die einer Tochter zu ihrem Vater. Früher hatte sie ihn auch Papa genannt, seit sie aber wusste, dass er nicht ihr leiblicher Vater war, nannte sie ihn meistens Bernd. An ihren Gefühlen änderte das nichts. Er war ihr Vater. Der einzige, den sie je gekannt hatte. Der einzige, den sie brauchte. Was machte es da schon, dass es irgendwo einen Menschen gegeben hatte, dessen Gene mit ihren übereinstimmten, zumindest zu etwa fünfzig Prozent?

Seit drei Tagen war sie nun wieder in Berlin, hatte ihre Eltern nur für ein paar Tage besucht. Der Sommerabend fühlte sich unter dem stahlblauen Himmel beinahe wie im Süden an. Christina hatte die Fenster ihres VWs runtergekurbelt und ließ den leichten Fahrtwind ihr Haar zerzausen. Sie liebte die Stadt im Hochsommer. Nein, eigentlich liebte sie West-Berlin zu jeder Jahreszeit. Sie war vor vier Jahren zum Beginn ihres Studiums hergekommen und hatte vor zu bleiben. Sie brauchte die Hektik, die Menschen, den Puls der Großstadt. Auch wenn sie ihre Eltern gern besuchte, das gute Gefühl, zu Hause zu sein, stellte sich nicht mehr in der Lüneburger Heide ein, wo sie jede Häuserzeile der beschaulichen Kleinstadt kannte, in der sie aufgewachsen war. Erst wenn die Straßen wieder breiter, der Verkehr wieder dichter und die Häuser wieder höher und moderner wurden, wenn sie die »Zone« hinter sich hatte und die Vororte West-Berlins durchquerte, dann wurde ihr Herzschlag leicht, ihre Atemfrequenz ruhig, und die verkrampften Muskeln entspannten sich: daheim!

Der Besuch bei ihren Eltern war dieses Mal unerwartet anstrengend gewesen. Dass ihre Mutter darauf gedrängt hatte, dass Christina sich um den Nachlass ihres Erzeugers kümmerte, hatte ihr den Besuch gründlich verdorben.

Italien - ja, schön. Vielleicht hatte sie Urlaub nötig. Aber in die tiefste italienische Provinz zu fahren, um sich durch die Habseligkeiten eines alten Mannes zu wühlen, den sie überhaupt nicht gekannt hatte und mit dem sie nichts verband außer ein paar Genen, danach stand ihr der Sinn nun wirklich nicht. Und außerdem: Entspannen konnte sie sich doch gerade so gut in Berlin!

Als sie an der roten Ampel warten musste, wehten die Melodie und einige Wortfetzen aus dem Autoradio des neben ihr stehenden Wagens zu ihr herüber: »Bella, ciao! Bella, ciao! Bella ciao, ciao, ciao.«

Ciao, bella, bekräftigte Christina in Gedanken. Sie dachte wieder an die Erbschaft ihres Vaters und entschied: Mich seht ihr jedenfalls nicht!

Erst gegen neunzehn Uhr verließ Christina am nächsten Tag die Unibibliothek. Sie hatte zusammen mit einer Kommilitonin noch über einem Referat gebrütet. Abends bis spät an der Uni zu sein - im Winter, bis die Lichter in der Stadt angingen, im Sommer, bis sich die Abendruhe herabsenkte und die Hektik des Tages langsam abebbte -, das gab ihr ein besonderes Gefühl: eben Großstadt pur. Oder wenn sie, so wie heute, nach Feierabend über den Bürgersteig zur nächsten Bushaltestelle lief, wo sich die letzten Büroarbeiter auf dem Weg in den Feierabend mit den ersten Nachtschwärmern trafen, die sich aufmachten, die Restaurants und Bars unsicher zu machen.

Auch Christina nahm jetzt nicht den Bus zu ihrem kleinen Appartement im Studentenwohnheim, das sie schon seit dem Beginn ihres Studiums bewohnte, sondern die Gegenrichtung derselben Linie mit Ziel Oranienstraße. Am Moritzplatz stieg sie aus. Der Kiez im Bezirk Kreuzberg, in dem sie sich jetzt befand, war ein geradezu legendäres Partypflaster. Nicht umsonst hatten die Gebrüder Blattschuss schon in den 70er-Jahren gesungen: »Kreuzberger Nächte sind lang.« Christina liebte diesen Kiez zwischen Moritzplatz, Kottbusser Tor und Görlitzer Bahnhof.

Der Übergang nach Ost-Berlin war nicht weit, am Checkpoint Charlie konnte man vom Westen in den Osten einreisen. Christina tat das hin und wieder, weil sie auch das gewisse Flair im Osten der Stadt mochte. Obwohl die Läden kein sehr breites Angebot hatten, war Einkaufen im Osten viel billiger als im Westen.

In West-Berlin waren die 80er-Jahre die Dekade der Bürgerinitiativen gewesen. Es fehlte an bezahlbarem Wohnraum, gleichzeitig...
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Autor

Hinter dem Pseudonym Angelina Bach verbirgt sich ein Autoren-Team bestehend aus der Schriftstellerin Veronika Lackerbauerund ihrem Mann Martin Lackerbauer. Veronikaschreibt schon seit ihrer Jugend und konnte sich in verschiedenen Genreseinen Namen in der Kleinverlags- und Selfpublishingszene machen. Seit2020 schreibt sie hauptsächlich Liebesromane.Ihr Ehemann hilft ihr, inhaltliche Lücken mit zündendenIdeen zu stopfen und davonhoppelnde Plotbunnies einzufangen.Außerdem hat er als »Chef-Recherchator« eine Antwortauf so gut wie jede noch so knifflige Recherche-Frage.Wenn sie nicht gerade gemeinsam neue Schauplätze für ihreRomane erkunden, arbeiten und leben sie mit ihrem Sohnund einer ganzen Reihe von Haustieren in Niederbayern.Weitere Infos zu den Büchern von Angelina Bach und VeronikaLackerbauer finden sich auf der Seite www.veronika-lackerbauer.de.