Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Victor Flec - Auf der Spur der Geistertiere

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am25.05.20221. Auflage
Tempo, Witz und einfallsreiche Action: ein cooles Geisterabenteuer mit schrägen Geistertieren! Ab 10 Jahren. Mit Menschengeistern kennt Victor Flec sich aus. Immerhin hat er im Ghostend mit dem waschechten Geisterjungen Nemo schon ein gefährliches Abenteuer erlebt. Aber plötzlich tauchen überall Geistertiere auf! Ob die Lupen-Kuh und die flammende Harpyie wirklich so harmlos sind? Vorsichtshalber werden die Tiere erst mal in einem streng bewachten Basislager beobachtet. Doch bald merken Victor und seine Freundin Ciel, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Ein haarsträubendes Abenteuer beginnt! Entdecke auch das erste Abenteuer: »Victor Flec - Jagd durch die Stadt der Geister«

Angela Kirchner, Jahrgang 1982, ist gelernte Buchhändlerin und inzwischen als Autorin und Texterin tätig. Wie Maries Sparkles springen ihre bunten Ideen über die Buchseiten und verzaubern alle Leser*innen. Sie lebt mit ihrer Familie in Unterfranken.
mehr
Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR14,99

Produkt

KlappentextTempo, Witz und einfallsreiche Action: ein cooles Geisterabenteuer mit schrägen Geistertieren! Ab 10 Jahren. Mit Menschengeistern kennt Victor Flec sich aus. Immerhin hat er im Ghostend mit dem waschechten Geisterjungen Nemo schon ein gefährliches Abenteuer erlebt. Aber plötzlich tauchen überall Geistertiere auf! Ob die Lupen-Kuh und die flammende Harpyie wirklich so harmlos sind? Vorsichtshalber werden die Tiere erst mal in einem streng bewachten Basislager beobachtet. Doch bald merken Victor und seine Freundin Ciel, dass hier etwas ganz und gar nicht stimmt. Ein haarsträubendes Abenteuer beginnt! Entdecke auch das erste Abenteuer: »Victor Flec - Jagd durch die Stadt der Geister«

Angela Kirchner, Jahrgang 1982, ist gelernte Buchhändlerin und inzwischen als Autorin und Texterin tätig. Wie Maries Sparkles springen ihre bunten Ideen über die Buchseiten und verzaubern alle Leser*innen. Sie lebt mit ihrer Familie in Unterfranken.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783733603458
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum25.05.2022
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.2
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse5470 Kbytes
Artikel-Nr.8198925
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2 Ciel

Als sie endlich das Gebiet erreichten, auf dem das Basislager seit zweieinhalb Wochen aus dem Boden gestampft wurde, schien es Ciel, als hätten sie die Stadt Hunderte von Kilometern hinter sich gelassen. Dabei lag das alte Zoogelände nur etwas mehr als einen Steinwurf vom Stadtkern entfernt. Aber die Anbindung hierher war so ziemlich die schlechteste, die man sich vorstellen konnte, denn mittlerweile gab es einfach keinen Grund mehr herzukommen.

Nachdem Mitte des letzten Jahrhunderts das Ghostend eröffnet worden und innerhalb kürzester Zeit in den Fokus der Touristen gerückt war, hatte der Sonnen-Zoo nämlich immer mehr an Bedeutung verloren und war schließlich sogar stillgelegt worden. Seitdem gab es hier nur noch die riesigen Lagerhallen, die sich rechts von der Straße aneinanderreihten, und dazwischen erstrahlte Natur in sattem, sommerlichem Grün.

Das sah zwar beeindruckend aus, aber Ciels eigentliche Aufmerksamkeit galt dem Gelände auf der linken Seite, an dem sie, Victor und Albert nun vorbeimarschierten. Es war von einer massiven Backsteinmauer umgeben, die ungefähr drei Meter hoch und gut einen halben Meter dick war. In regelmäßigen Abständen hingen Warnschilder mit der Aufschrift:

Und damit sich niemand über dieses Gebot hinwegsetzte, hatte man oben auf der Mauer Suchscheinwerfer und Kameras angebracht.

Ciel fragte sich, wem die Warnungen wohl gelten mochten, bis sie sich nur wenig später dem Eingang näherten und damit auch den zahllosen dort parkenden Übertragungswagen vom Fernsehen. Vor den meisten saßen kleine Grüppchen von Leuten, die sich angeregt unterhielten oder auf andere Weise die Zeit vertrieben. Doch als einer der Reporter Albert erkannte, war es schlagartig vorbei mit der Ruhe. Wie auf Kommando wurden überall Kameras gezückt und auf die drei Neuankömmlinge gerichtet.

Ganz kurz zögerten Ciel und Victor beim Anblick des aufwallenden Aufruhrs, dann strafften sie ihre Schultern und liefen mit starr geradeaus gerichteten Augen weiter hinter Albert her. Dem Alten schien es kein bisschen schwerzufallen, die neugierige Meute zu ignorieren. Nemo dagegen, der mit verschränkten Armen nicht weit vom bewachten Haupttor entfernt auf sie wartete, war das Unwohlsein deutlich anzusehen. Wie üblich trug der Geisterjunge von Kopf bis Fuß schwarz, und seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, war er ziemlich mies drauf.

»Hallo, Sonnenschein!«, flötete Ciel, als sie vor ihm stehen blieb. »Mächtig gut gelaunt heute, was?«

»Wir besuchen einen Zoo, was hast du erwartet?«, gab Nemo griesgrämig zurück. »Aber so, wie du grinst, gefällt dir das auch noch.«

»Natürlich, das ist doch irre aufregend! Endlich Geistertiere aus der Nähe sehen ...«

»Und das hier wieder loswerden, bevor es endgültig an mir festwachsen kann«, fügte Victor hinzu und präsentierte verlegen sein geckobesetztes Handgelenk.

Nemo musterte das Tierchen einen Augenblick lang, dann wandte er sich kopfschüttelnd an Albert.

»Können wir bitte einfach reingehen? Wenn mich noch einer von den Verrückten hier fotografiert oder filmt oder um ein Interview anbettelt, flippe ich aus«, sagte er und deutete über seine Schulter hinweg auf den bulligen Wachmann mit Bürstenhaarschnitt, der das Eingangstor versperrte. »Der Typ da drüben hat sogar schon gedroht, mich entfernen zu lassen, wenn ich nicht bald verschwinde.«

»Wie charmant«, murmelte Ciel, während sie das Zelt hinter dem Tor inspizierte. »Was soll das sein?«, fragte sie. »Eine Schleuse?«

»Ich schätze schon«, erwiderte Albert. »Soviel ich weiß, sind Kameras im Inneren verboten, vielleicht muss man sie ...«

Den Rest des Satzes bekam Ciel nicht mehr mit, denn urplötzlich wurde ihre gesamte Aufmerksamkeit von etwas anderem beansprucht. Genauer gesagt von jemand anderem: einem kleinen Kerl, der gerade hinter dem Wachmann aus dem Zelt und auf die Straße hinausschlüpfte.

Fassungslos schnappte Ciel nach Luft, als der schmächtige Junge einen Blick in ihre Richtung warf. Seine blonden Haare hatte er unter einer dünnen Mütze verborgen, und sein Körper steckte in einem lilafarbenen Jogginganzug aus Samt.

»Ich glaube, der Gecko ist giftig«, murmelte Victor in diesem Moment, und Ciels Kopf zuckte herum.

»Was? Wieso?«

»Weil ich Halluzinationen habe.« Er zeigte auf den Jungen, der mittlerweile ein gutes Stück entfernt war. »Ich dachte kurz, das wäre Rufus Handler.«

Ciel nickte blinzelnd. »Nicht nur du«, gab sie mit belegter Stimme zu. Auch ihr war die Ähnlichkeit des Kleinen mit Lex Cordicios gerissenem Helferchen sofort aufgefallen, und schlagartig strömten all ihre Erinnerungen an diesen verfluchten Jungen auf sie ein. Wie Rufus ihnen auf dem Mittwochsmarkt vorgespielt hatte, bloß ein harmloser Bote zu sein. Wie er vor Alberts Antiquitätenladen aufgetaucht war und wenig später schließlich an Lex´ Seite. Erst da war Ciel, Victor und den anderen klar geworden, dass die beiden von Anfang an zusammengearbeitet hatten.

»Vielleicht ist er es ja wirklich.« Selbst Nemo starrte dem Kleinen überrascht hinterher, und dabei schien er wie Ciel darüber nachzudenken, ob er lossprinten und ihn aufhalten sollte. Wenn das tatsächlich Rufus Handler war, ließen sie nämlich gerade nicht nur einen der meistgesuchten Menschen des Landes entwischen. Sie vermasselten sich möglicherweise auch die Chance darauf, herauszufinden, wo Nemos Vater steckte.

Aber was sollte Rufus ausgerechnet hierher geführt haben?

»Nee, Leute, entspannt euch. Das kann er gar nicht gewesen sein«, entschied Victor. »Der würde doch niemals am helllichten Tag so seelenruhig hier herumspazieren. Oder?«

Nemo und Ciel zögerten. Und noch ehe sie sich zu einem Entschluss durchringen konnten, bog der blonde Junge um eine Ecke und verschwand. Eine Weile blickten sie ihm hinterher, bis auf einmal die aufgeregten Stimmen von Albert und dem Wachmann zu ihnen herüberdrangen.

»Ja, Sie arbeiten hier, das hab ich verstanden. Aber Besucher kommen nur mit Sondergenehmigung rein!«, donnerte der Wachmann in diesem Moment wutentbrannt. »Ohne Genehmigung kann ich die Kinder nicht durchlassen, kapiert?«

»Das heißt, der kleine Junge gerade eben hatte eine Sondergenehmigung?«, fragte Ciel skeptisch, während sie gemeinsam mit Vic und Nemo auf die beiden Männer zulief. »Sie wollen uns doch veräppeln.« Erst jetzt konnte sie die tätowierte Träne auf der linken Wange des Wachmannes erkennen, ein Zeichen, das sich die Leute meistens im Gefängnis stechen ließen.

»Junge? Welcher Junge?«, blaffte der Kerl zurück, und auch Albert runzelte verwundert die Stirn.

»Na, der blonde Kerl im Jogginganzug«, entgegnete Nemo ungehalten. »Haben Sie den nicht gesehen?«

»Nein.« Der Wachmann verschränkte grimmig die Arme vor seiner breiten Brust. »Keinen Plan, von wem du sprichst.«

 

Ciel versuchte gar nicht erst, Albert zu erklären, dass es wahrscheinlich Rufus Handler gewesen war, der direkt vor ihren Augen das Basislager verlassen hatte. Ihnen fehlten die Beweise, also bestand nach wie vor die Chance, dass dieser Junge Rufus bloß unheimlich ähnlich gesehen hatte. Auch wenn Nemo da mittlerweile vollkommen anderer Meinung war.

»Der kleine Scheißer wusste, dass wir nichts unternehmen würden«, knurrte er aufgebracht. »Und er ist genau in dem Moment abgehauen, als Albert und unser Türsteherkumpel abgelenkt waren. Es war Rufus, ich bin mir sicher.«

»Fragt sich nur, was er hier wollte«, schloss Ciel und wälzte diesen Gedanken in ihrem Kopf herum, bis Victor sich irgendwann verlegen neben ihr räusperte.

»Sorry, dass ich vom Thema ablenke«, sagte er. »Aber Albert hat es irgendwie geschafft, dass wir jetzt doch mit ins Lager dürfen. Und wenn ich ehrlich bin« - zum x-ten Mal versuchte er, den Gecko von seinem Handgelenk zu zupfen -, »würde ich wirklich, wirklich gern mitgehen.«

Ciel nickte seufzend. Abgesehen davon, dass sie Victor helfen wollte, die anhängliche Echse wieder loszuwerden, war sie selbst irrsinnig gespannt darauf, welche Geistertiere wohl noch hinter den dicken Mauern auf sie warteten. Und wenn Nemo nicht weiter allein hier herumstehen wollte, blieb ihm gar nichts anderes übrig, als sich ihnen anzuschließen.

Also betraten sie gemeinsam mit Albert das ekelhaft steril wirkende Schleusenzelt, wo sie geduldig die Kontrollen über sich ergehen ließen. Dass sie ihre Handys abgeben mussten, gefiel zwar keinem von ihnen, doch letztendlich fügten sie sich und wurden zur anderen Seite des Zeltes weitergeschickt. Nur eine dunkle Plane trennte sie jetzt noch vom Inneren des Basislagers. Ciel schob sie mit bebenden Fingern beiseite - und platzte beinahe vor Freude.

Dahinter tat sich eine fremde Welt für sie auf.

Wie die Strahlen einer Sonne, die dem ehemaligen Zoo seinen Namen verliehen hatte, zogen sich etliche Gänge vom Eingang aus bis weit nach hinten, und jeder Gang war an beiden Seiten von doppelt abgetrennten Gehegen gesäumt. In regelmäßigen Abständen waren Verbindungsgässchen angelegt worden, damit man zwischen den Reihen wechseln konnte, und überall huschten Menschen und Geister umher. Sie studierten Akten auf Klemmbrettern, sprachen in Diktiergeräte oder Walkie-Talkies und trugen Dinge durch die Gegend. Manche lehnten auch einfach mit entrücktem Gesichtsausdruck an der Absperrung und starrten in einen der Käfige.

Ciel konnte es ihnen nicht verdenken.

»Los doch, keine falsche Scheu!«, sagte Albert und schob sie in einen der...
mehr

Autor

Angela Kirchner hat als gelernte Buchhändlerin mehrere Jahre lang Bücher verkauft, bis sie eines Tages beschlossen hat, lieber welche zu schreiben. Behilflich dabei ist ihr der blaue Laptop Harvey, der manchmal ein seltsames Eigenleben führt. Wahrscheinlich ein Geist, dachte Angela, und so kam die Idee auf die Welt, über blaue Geister zu schreiben.Ihre Freizeit verbringt Angela am liebsten mit ihrer Familie und dem besten Müllschlucker-Hund der Welt in der freien Natur. Irgendwann will sie mal am Meer leben. Oder an einem See.