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Dreizehn Wünsche für einen Sommer

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
512 Seiten
Deutsch
Penguin Random Houseerschienen am22.09.2014
Eine Liste voller verrückter Aufgaben für einen
unvergesslichen Sommer
Emily kann es nicht glauben: Ihre beste Freundin Sloane ist verschwunden, einfach so. Keine Erklärung, kein Abschied, nichts. Das einzige Lebenszeichen, das Emily ein paar Tage später erhält, ist ein Brief mit einer merkwürdigen Liste, eine To-do-Liste wie es scheint. Soll Emily sich damit die Zeit bis zu Sloanes Rückkehr vertreiben? Da es das Einzige ist, was ihr von Sloane bleibt, macht sie sich daran, die Dinge auf der Liste abzuarbeiten. Äpfel pflücken in der Nacht? Kein Problem. Tanzen bis zum Morgengrauen? Klar, warum nicht. Einen Fremden küssen? Nacktbaden? Moment mal ... Schnell wird Emily klar, dass Sloanes Liste sie ganz schön herausfordert. Doch als ihr unerwartet der gut aussehende Frank zu Hilfe kommt, steht ein unvergesslicher Sommer bevor ...

Die international erfolgreiche Jugendbuchautorin Morgan Matson studierte Schreiben für junge Leser an der New School in New York. Road-Trips quer durchs Land sind ihre große Leidenschaft und sie hat schon drei Mal die USA durchreist ... bis jetzt. Geboren wurde sie an der Ostküste, lebt jetzt aber in Los Angeles.
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Produkt

KlappentextEine Liste voller verrückter Aufgaben für einen
unvergesslichen Sommer
Emily kann es nicht glauben: Ihre beste Freundin Sloane ist verschwunden, einfach so. Keine Erklärung, kein Abschied, nichts. Das einzige Lebenszeichen, das Emily ein paar Tage später erhält, ist ein Brief mit einer merkwürdigen Liste, eine To-do-Liste wie es scheint. Soll Emily sich damit die Zeit bis zu Sloanes Rückkehr vertreiben? Da es das Einzige ist, was ihr von Sloane bleibt, macht sie sich daran, die Dinge auf der Liste abzuarbeiten. Äpfel pflücken in der Nacht? Kein Problem. Tanzen bis zum Morgengrauen? Klar, warum nicht. Einen Fremden küssen? Nacktbaden? Moment mal ... Schnell wird Emily klar, dass Sloanes Liste sie ganz schön herausfordert. Doch als ihr unerwartet der gut aussehende Frank zu Hilfe kommt, steht ein unvergesslicher Sommer bevor ...

Die international erfolgreiche Jugendbuchautorin Morgan Matson studierte Schreiben für junge Leser an der New School in New York. Road-Trips quer durchs Land sind ihre große Leidenschaft und sie hat schon drei Mal die USA durchreist ... bis jetzt. Geboren wurde sie an der Ostküste, lebt jetzt aber in Los Angeles.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783641146535
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum22.09.2014
Seiten512 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse4834 Kbytes
Artikel-Nr.9496846
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Die Liste

Als die Liste kam, war Sloane schon seit zwei Wochen verschwunden.

Zuerst bekam ich es gar nicht mit, weil ich wieder mal auf dem Weg zu ihr war, obwohl ich inzwischen kaum noch Hoffnung hatte, sie zu Hause anzutreffen. Die Hände ums Lenkrad geklammert und ohne meinen I-Pod einzuschalten, dachte ich nach und beschloss, auf eine Erklärung zu verzichten, wenn sie einfach nur da wäre. Sie müsste mir nicht sagen, warum sie plötzlich nicht mehr ans Handy gegangen war, nicht auf SMS und E-Mails reagiert hatte oder überhaupt verschwunden war, samt ihren Eltern und dem Wagen. Dabei wusste ich, dass es reines Wunschdenken war, wenn ich mir einbildete, mit einer Art kosmischem Superdealer darüber verhandeln zu können, nach dem Motto: Du schaffst mir Sloane her, ich verzichte auf eine Erklärung. Trotzdem hielt ich an diesem Gedanken fest, als ich der Randolph Farms Lane langsam näher kam. Ich war bereit, alles dafür zu geben, dass Sloane wieder da wäre und mein Leben wieder einen Sinn bekäme.

Denn ganz ehrlich: Die letzten zwei Wochen waren die schlimmsten meines Lebens gewesen. Am ersten Ferienwochenende hatten mich meine Eltern zu einem Familienausflug mitgeschleift - gegen meinen Willen und unter schwerem Protest. Als wir wieder zurück in Stanwich waren und mir von all den Antiquitätenläden und Kunstgalerien im Norden Connecticuts noch der Kopf schwirrte, rief ich sie sofort an. Ungeduldig wartete ich darauf, dass sie ans Handy ging und sagte, wo sie sich herumtrieb oder - falls sie zu Haus war - dass ich sie abholen sollte. Aber sie ging nicht ran. Auch nicht, als ich es eine Stunde später wieder versuchte. Genauso wenig wie später am Abend und kurz vorm Zubettgehen.

Am nächsten Tag fuhr ich zu ihr, aber der Wagen ihrer Eltern stand nicht in der Einfahrt, und das ganze Haus war wie ausgestorben. Auf SMS und Anrufe reagierte sie nicht. Ich sprach ihr auf die Mailbox, aber Sorgen machte ich mir noch nicht. Es kam öfter vor, dass ihr Akku leer war, und sie wusste nie, wo sie das Ladegerät hingelegt hatte. Hinzu kam, dass ihre Eltern, Milly und Anderson, ihre Reisepläne nie rechtzeitig bekannt gaben. Stattdessen scheuchten sie Sloane von jetzt auf gleich nach Palm Beach oder Nantucket, und ein paar Tage später kehrte sie dann braun gebrannt, mit einem Mitbringsel für mich und einem Haufen interessanter Geschichten zurück. Ich war mir sicher, dass es auch dieses Mal so sein würde.

Erst als ich nach drei Tagen immer noch nichts von ihr gehört hatte, begann ich mir Sorgen zu machen, und nach fünf Tagen bekam ich regelrecht Panik. Zu Haus hielt ich es nicht mehr aus, weil ich nur noch auf mein Handy starrte, als könnte ich es durch Hypnose zum Klingeln bringen. Also fing ich an, durch die Gegend zu fahren und Sloane an allen möglichen Orten zu suchen, an denen wir uns sonst oft aufhielten. Auf dem Weg dahin stellte ich mir jedes Mal vor, dass ich sie gleich sehen würde, aber dann entpuppte sich alles als Sloane-freie Zone. In der Plantage aalte sie sich nicht sonnenbadend auf einem Picknicktisch, bei Zweite Chance, unserem Lieblings-Secondhandladen, war sie nicht auf Schnäppchensuche, und im Captain Pizza knabberte sie nicht an einer Scheibe Ananas. Sie war einfach weg.

Und ich wusste nicht, was ich mit mir anstellen sollte. Sonst sahen wir uns fast jeden Tag, telefonierten und schrieben in einer Tour, nichts war tabu, nichts zu trivial. Manchmal schrieben wir so was Belangloses wie Wenn ich mit dem neuen Rock aussehe wie eine Amische, musst du es mir sagen!!! (ich) oder Ziemlich lange her, dass jemand Nessie gesichtet hat, oder? (sie). In den zwei Jahren, die wir beste Freundinnen waren, hatte ich ihr fast alles erzählt, was ich dachte und erlebte, und die plötzliche Funkstille war wie ein künstliches Koma. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, außer weiter SMS zu schreiben und nach ihr zu suchen. Andauernd griff ich zum Handy, weil ich ihr sagen wollte, wie schrecklich es war, sie nicht erreichen zu können.

Ich hielt die Luft an, als ihr Haus in Sicht kam, wie früher als kleines Mädchen, wenn ich das letzte Geburtstagsgeschenk öffnete und hoffte, dass es die eine Sache war, die ich noch nicht hatte, das Einzige, was ich mir wirklich wünschte.

Aber die Einfahrt war leer und das Haus lag wie ausgestorben da. Trotzdem hielt ich an, legte den Parkgang ein und schaltete den Motor aus. Dann sackte ich in mich zusammen und kämpfte gegen den Kloß an, der sich in meinem Hals bildete. Ich wusste nicht mehr weiter und hatte keine Ahnung, wo ich noch suchen sollte. Sloane konnte doch unmöglich weggezogen sein! Nicht ohne mir Bescheid zu sagen.

Aber wo steckte sie dann?

Als mir die Tränen kamen, stieg ich aus und blinzelte gegen die Morgensonne. Dass so früh am Tag niemand zu Hause war, sagte alles, denn Milly und Anderson standen grundsätzlich nicht vor zehn auf. Ich wusste also, dass es keinen Sinn hatte, ging aber trotzdem auf das Haus zu und die breite Steintreppe hinauf, die mit saftigen grünen Blättern bedeckt war. Das Laub lag so dick auf den Stufen, dass ich es links und rechts zur Seite kicken musste - ein weiterer Beweis, dass niemand da war. Dass schon länger niemand mehr da gewesen war. Trotzdem ging ich an die Tür mit dem Löwenkopf aus Messing, der als Türklopfer diente, und machte mich bemerkbar. Wie schon fünf Mal diese Woche. Dann wartete ich und versuchte, durch das Fenster neben der Tür zu spähen - immer noch mit einem Rest Hoffnung, dass ich im nächsten Moment Sloanes Schritte im Flur hören und sie die Tür aufreißen würde, um mich stürmisch zu umarmen und mit einem Redeschwall zu überschütten. Aber das Haus blieb still, und das Einzige, was ich durch das Fenster erkennen konnte, war die Plakette im Hauseingang, die das Haus als »ein architektonisches Juwel von Stanwich« auswies und ständig voller Fingerabdrücke war, obwohl ich noch nie gesehen hatte, dass jemand das Ding berührte.

Sicherheitshalber wartete ich ein paar Minuten, dann machte ich kehrt, setzte mich auf die oberste Stufe und versuchte mich zu beruhigen. Es fehlte gerade noch, dass ich hier mit einem Nervenzusammenbruch ins Laub sank.

Irgendwie hoffte ich immer noch, dass sich das Ganze als ein ungewöhnlich realistischer Albtraum entpuppte, aus dem ich jeden Moment erwachen würde. Dass Sloane bei meinem nächsten Anruf wie selbstverständlich ans Handy ginge und bestimmt schon einen Plan hätte, was wir heute machen könnten.

Sloane wohnte sechzehn Kilometer von uns im sogenannten »Hinterland«, wo die Häuser größer und von riesigen Gärten umgeben waren. In meiner athletischen Phase, als ich topfit war, konnte ich diese Strecke locker laufen. Aber obwohl es keine große Entfernung war, hätten unsere Wohnviertel nicht unterschiedlicher sein können. Hier kam nur ab und zu mal ein Wagen vorbei, und alles war so still, dass ich meine Einsamkeit noch mehr spürte. Niemand war zu Hause, und womöglich würde auch niemand zurückkommen. Ich beugte mich vor, bis mir das Haar wie ein Vorhang vors Gesicht fiel. Wenn keiner da war, konnte ich ruhig einen Augenblick sitzen bleiben, ohne dass jemand kommen und mich wegscheuchen würde. Wahrscheinlich könnte ich sogar den ganzen Tag hierbleiben. Ich wusste ja ohnehin nicht, was ich sonst tun sollte.

Da hörte ich ein Motorengeräusch, schaute schnell auf und strich mir das Haar aus dem Gesicht. Neue Hoffnung flackerte in mir auf. Aber es war nicht Andersons verbeulter BMW, der die Einfahrt heraufkam, sondern ein gelber Pick-up, mit Rasenmähern und Harken auf der Ladefläche. Vor der Treppe blieb er stehen, und ich konnte das aufgemalte Firmenlogo lesen: Gartenbau Stanwich - Pflanzen, Säen, Pflegen, Mähen. Wir erledigen alles und noch mähr. Sloane liebte Firmennamen mit Wortspielen. Dabei ging es ihr nicht so sehr um die Sprache, sondern um die Vorstellung, wie sich die Firmenchefs das Hirn zermarterten, bis ihnen etwas Witziges einfiel, und wie sie sich dann zu ihrem Geistesblitz selbst beglückwünschten. Ich versuchte mir dieses Logo zu merken, um Sloane davon zu berichten, aber schon im nächsten Moment wurde mir klar, wie sinnlos das war.

Drei Männer stiegen aus dem Pick-up, zwei von ihnen gingen um den Wagen herum, um die Arbeitsgeräte abzuladen. Sie sahen aus wie Collegestudenten. Wie versteinert saß ich auf der Treppe und starrte sie an. Vielleicht konnten sie mir ja etwas über die Pläne der Williams' sagen, aber um mit ihnen zu reden, hätte ich aufstehen und sie ansprechen müssen. Ich war von Geburt an schüchtern, erst in den letzten zwei Jahren hatte sich das geändert. Mit Sloane an meiner Seite hatte das Leben plötzlich Netz und doppelten Boden. Wenn nötig, übernahm sie jederzeit die Führung, und wenn nicht, wusste ich zumindest, dass sie da war und mich retten würde, falls ich die Nerven verlor. Sogar wenn ich allein war, blieb ich gelassen, wenn ich einen Fehler machte oder etwas nicht hinbekam, weil ich wusste, dass es für eine Story gut war, über die ich mich später mit Sloane totlachen würde. Aber jetzt, da sie nicht in Reichweite war, fühlte ich mich so verloren, dass ich nicht mal in der Lage war, diese jungen Gartentypen anzusprechen.

»Hey!«

Ich zuckte zusammen, als einer der Gärtner mich ansprach. Er sah zu mir auf und schützte die Augen mit der Hand vor der Sonne, während die anderen beiden den Rasenmäher von der Ladefläche des Pick-ups hievten.

»Wohnst du hier?«

Die anderen beiden stellten den Rasenmäher auf den Boden, und plötzlich erkannte ich einen von ihnen: Letztes Jahr hatte...


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Die international erfolgreiche Jugendbuchautorin Morgan Matson studierte Schreiben für junge Leser an der New School in New York. Road-Trips quer durchs Land sind ihre große Leidenschaft und sie hat schon drei Mal die USA durchreist ... bis jetzt. Geboren wurde sie an der Ostküste, lebt jetzt aber in Los Angeles.