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Sterz und der Mistgabelmord

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
352 Seiten
Deutsch
Servuserschienen am18.10.20221. Auflage
Abgründig und äußerst unterhaltsam: Krimi-Spannung in der Steiermark Nach Jahren bei Europol in Deutschland kehrt Ferdinand Sterz in die Steiermark zurück. Aber das Wiedersehen mit seiner alten Heimat ist alles andere als einfach: Sein bester Freund aus Jugendtagen wurde brutal mit einer Mistgabel erstochen. Inspektor Sterz will den Fall unbedingt lösen. Doch die Grazer Polizei-Kollegen sind ihm gegenüber skeptisch. Zusammen mit seiner neuen Kollegin Gitte Busch ermittelt er auf Hochtouren, doch keine der Spuren scheint mit der Tat zusammenzupassen. Unerwartet geschieht ein zweiter Mord, nicht weniger grausam. Kann er dieses Rätsel lösen? - Inspektor Ferdinand Sterz ermittelt: Band 1 der Steiermark-Krimireihe - Heimatkrimi mit Humor und Regio-Charme - Tatort Steiermark: Österreich-Krimi mit viel Lokalkolorit - Unterhaltsamer Regionalkrimi als perfekte Urlaubslektüre Verbrecherjagd statt Heimat-Idylle: Wer steckt hinter den grausamen Morden? Die Ermittlungen in den beiden Mordfällen gestalten sich schwierig. Hinzu kommen private Probleme, die Sterz aus dem Konzept bringen. Das Verhältnis zu seinem Vater ist angespannt. Zusätzlich flammt seine Liebe zur Schwester des Opfers neu auf, die ihn damals verlassen hat. Sterz kämpft mit Enthüllungen über seine eigene Vergangenheit. Welche dunklen Geheimnisse kommen jetzt ans Licht? Die Autorin Isabella Archan wurde in Graz geboren und kennt die Schauplätze ihrer Krimis genau. Dadurch ist »Sterz und der Mistgabelmord« besonders anschaulich und authentisch - ein Lesevergnügen für alle Krimi-Fans! »Isabella Archan schreibt leichtfüßig, pointiert und mit viel schwarzem Humor.« ORF Radio Steiermark

Isabella Archan, geboren 1965 in Graz, lebt als Schauspielerin, Sprecherin und Krimiautorin in Köln. Neben Theaterengagements ist sie immer wieder im TV zu sehen, u. a. im »Tatort«. Nach zahlreichen Bucherfolgen erscheint mit »Sterz und der Mistgabelmord« nun ihr erster Servus-Krimi. Ihre »MordsTheater«-Lesungen erfreuen sich großer Beliebtheit. www.isabella-archan.de
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR16,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextAbgründig und äußerst unterhaltsam: Krimi-Spannung in der Steiermark Nach Jahren bei Europol in Deutschland kehrt Ferdinand Sterz in die Steiermark zurück. Aber das Wiedersehen mit seiner alten Heimat ist alles andere als einfach: Sein bester Freund aus Jugendtagen wurde brutal mit einer Mistgabel erstochen. Inspektor Sterz will den Fall unbedingt lösen. Doch die Grazer Polizei-Kollegen sind ihm gegenüber skeptisch. Zusammen mit seiner neuen Kollegin Gitte Busch ermittelt er auf Hochtouren, doch keine der Spuren scheint mit der Tat zusammenzupassen. Unerwartet geschieht ein zweiter Mord, nicht weniger grausam. Kann er dieses Rätsel lösen? - Inspektor Ferdinand Sterz ermittelt: Band 1 der Steiermark-Krimireihe - Heimatkrimi mit Humor und Regio-Charme - Tatort Steiermark: Österreich-Krimi mit viel Lokalkolorit - Unterhaltsamer Regionalkrimi als perfekte Urlaubslektüre Verbrecherjagd statt Heimat-Idylle: Wer steckt hinter den grausamen Morden? Die Ermittlungen in den beiden Mordfällen gestalten sich schwierig. Hinzu kommen private Probleme, die Sterz aus dem Konzept bringen. Das Verhältnis zu seinem Vater ist angespannt. Zusätzlich flammt seine Liebe zur Schwester des Opfers neu auf, die ihn damals verlassen hat. Sterz kämpft mit Enthüllungen über seine eigene Vergangenheit. Welche dunklen Geheimnisse kommen jetzt ans Licht? Die Autorin Isabella Archan wurde in Graz geboren und kennt die Schauplätze ihrer Krimis genau. Dadurch ist »Sterz und der Mistgabelmord« besonders anschaulich und authentisch - ein Lesevergnügen für alle Krimi-Fans! »Isabella Archan schreibt leichtfüßig, pointiert und mit viel schwarzem Humor.« ORF Radio Steiermark

Isabella Archan, geboren 1965 in Graz, lebt als Schauspielerin, Sprecherin und Krimiautorin in Köln. Neben Theaterengagements ist sie immer wieder im TV zu sehen, u. a. im »Tatort«. Nach zahlreichen Bucherfolgen erscheint mit »Sterz und der Mistgabelmord« nun ihr erster Servus-Krimi. Ihre »MordsTheater«-Lesungen erfreuen sich großer Beliebtheit. www.isabella-archan.de
Details
Weitere ISBN/GTIN9783710450624
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Verlag
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum18.10.2022
Auflage1. Auflage
Seiten352 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2880 Kbytes
Artikel-Nr.9986151
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Der Geruch ist bitter, vergleichbar mit alten Socken oder saurer Milch.

»Warum denn im alten Saustall?«, hat der Stichl sein Gegenüber vorhin beim Hineingehen gefragt und überlegt, wie lang hier drinnen schon keiner mehr war. Auch dass es höchste Zeit wird, den ehemaligen Schweinestall abzureißen. Der Holzbau ist für den Bauernhof ohne Nutzen, Schweine werden seit Ewigkeiten nicht mehr gehalten. Überhaupt sind Haus und Felder inzwischen so gut wie verjubelt, zerstückelt ist das Erbe der Eltern wie ein Häferl, das zu Boden fällt und in Scherben zerbricht.

Wer trägt daran die Schuld? Keiner und alle. Das ist eine schlechte Antwort, aber eine bessere fällt ihm nicht ein.

Durch die Ritzen der Wände fällt Licht und zeichnet Striche auf den erdigen Boden.

Er stutzt. Sein Blick richtet sich auf die Zinken der verrosteten Mistgabel, die sein Gegenüber unvermutet in die Hände genommen hat. Schwarz schauen die Spitzen aus, wie verbrannt.

»Was willst denn damit?«, will der Stichl jetzt wissen.

Nach all der Rederei und den Vorwürfen nun noch diese Drohgebärde.

Sein Gegenüber verweigert eine Antwort, hebt das Werkzeug höher.

Langsam wird s lächerlich, denkt er, doch nach Lachen ist ihm nicht mehr zumute.

Warm ist es hier drinnen. Bacherlworm, wie es auf Steirisch heißt. Die ganze Angelegenheit kann einen wirklich ins Schwitzen bringen. Man kann nix gutreden, und drumherumreden hilft nicht. Der Stichl kann verstehen, warum sein Gegenüber ihn in der Rage sogar aufspießen möchte.

Er hat Mist gebaut, ohne Gabel. Er, der Ludwig Manfred Stichlhofer, wie sein vollständiger Name lautet. Aber ewig ist er schon der Stichl.

Ludwig rufen ihn nur wenige. »Wiggerl« hat ihn erst kürzlich sein Herzensmensch genannt, sonst in letzter Zeit niemand. An den will er in diesem verranzten Saustall jedoch nicht denken. Herr Stichlhofer ist er für die Behörden. Aber Stichl passt in Wahrheit am besten.

Stichl, was machst? Stichl, was red st? Stichl, was hast denn da wieder für einen Scheiß gebaut?

In seinem Kopf türmen sich diese Fragenzeichen, doch er findet nicht einmal für sich selbst Antworten. Weghören war und ist seine gewählte Strategie, wegsehen auch. Das Hoffen auf ein anderes Leben hat ihn blind gemacht für seinen Abstieg. Mehr geträumt hat er als gehandelt. Und wenn, dann Fehler gemacht. Zu viele Fehler - ja, das stimmt.

Er macht die Augen zu und den Mund wieder auf.

»Geh, komm, lass uns weiterreden. Wir finden eine Lösung.« Seine Stimme klingt gedämpft, als würde der Raum sie schlucken. Er will schnell wieder hinaus ins Helle. »Alles wird gut.«

So ein dummer Spruch, aber irgendetwas muss er ja sagen.

Der Stichl breitet die Arme aus. Lauscht. Wartet auf das Geräusch, das eine Mistgabel macht, wenn man sie auf die Erde fallen lässt. Er wartet auf einen Seufzer, vielleicht sogar ein Aufatmen. Eine Umarmung mit Schulterklopfen wäre das Größte.

Sein Magen knurrt. Er hat Hunger. Lust auf ein Stück Brot hätte er, dunkles Brot, in Kernöl getunkt, wäre genau das Richtige. Erst gestern hat er das schwarze oder grüne Gold, wie das Öl oft betitelt wird, von einem Bekannten geholt. Der Luis, drei Höfe weiter, gehört der Gemeinschaft für steirisches Kürbiskernöl in Leibnitz an, und seines ist eines der besten, wie der Stichl findet. Die abgefüllten Glasflaschen stehen noch ungeöffnet in der Speisekammer. Vielleicht, wenn sein Gegenüber und er endlich den Streit beiseitegelegt haben, wird er sich einen Kaffee kochen. Dann das dunkle, sämige Öl aufs Brot träufeln, daran riechen, es langsam kauen. Die Aussicht auf Speis und Trank treibt ihm ein Lächeln auf die Lippen.

Was sich nun allerdings abspielt, lässt ihn die Augen aufreißen und in der Position der geöffneten Arme erstarren. Zugleich beginnt sein Herz zu rasen. Es pumpert wie wild.

Sein Gegenüber stößt einen Schrei aus. Sehr laut und kräftig. Nicht aus Gram oder Kummer oder Verzweiflung. Nein, es ist ein Wutschrei. Ganz klar hört der Stichl den Zorn heraus, kein Irrtum möglich.

Vor Ewigkeiten haben seine verstorbenen Eltern auf dem Bauernhof einmal einen Hahn gehabt, der nicht ganz richtig im Kopf gewesen ist und jeden angegriffen hat, der sich ihm genähert hat. Mit einem schrillen und schrägen Kikeriki ist der Vogel in die Höhe gesprungen und hat sich auf den vermeintlichen Feind gestürzt. »Höllenhendl« haben sie das aggressive Vieh getauft und sich lustig darüber gemacht, bis es schließlich im Suppentopf gelandet ist.

Suppentopf, denkt der Stichl. Doch im Moment wird es wohl mit einer Jause nichts werden. Gut, das Essen kann warten. Aber wo bitte kommt denn diese gesammelte Aggression hinter dem Schrei her? Doch nicht von heute, von eben, von vorhin. Die Verbitterung muss lange schon da gewesen sein, und er hat sie nicht bemerkt. Oder ignoriert. Ein unrealistischer Träumer ist und war er, wieder ein verschämtes Ja dazu.

»Nein!«, argumentiert er aber gegen den Schrei und hebt den Arm. »Alles lässt sich regeln. Schluss damit.«

Die erhobene Mistgabel zittert, die Zinken bewegen sich vom Stichl weg. Nicht um sich zurückzuziehen, sondern um Anlauf zu nehmen.

Der Stichl macht zwei Schritte nach hinten, bis er die Holzwand in seinem Rücken spürt. Weiter geht es nicht. Endstation.

»Hör auf! Sofort! Bist deppert?!« Jetzt schreit auch er.

Das nachfolgende Geschehen spielt sich ohne weitere Brüllerei ab und wie in Zeitlupe. Die vier Zinken kommen auf ihn zu, werden nach vorne geführt, zielen auf dem Stichl seine Brust. Dorthin oder ein Stück darunter.

Er will ausweichen, leider erreicht der Befehl aus seinem Hirn zu spät seine Füße. Nur den Bauch zieht er automatisch ein, als ob diese Bewegung etwas verhindern könnte.

Sakra, will er rufen, und Hilfe, doch nur ein »Uff« rollt über seine Lippen. Mehr nicht.

Der Stichl legt den Kopf in den Nacken. Es knackt.

Die Mistgabel trifft auf ihr Ziel.

Sie stößt mit voller Wucht gegen ihn, gegen seinen Leib, dort, wo sein Herz inzwischen hämmert wie verrückt, seine Lungen den Atem keuchend ausstoßen, seine Bauchmuskeln sich verkrampfen. Es folgt ein Gefühl des Eindringens, unheimlich und unwirklich. Etwas bahnt sich einen Weg durch sein T-Shirt und seine Hautschichten, durchdringt die Masse der Muskeln, wird durch die Knochen abgelenkt, trifft schließlich auf die inneren Organe.

Ein unfassbarer Wahnsinn läuft hier ab. Aber es tut nicht weh. Keinen Funken Schmerz spürt der Stichl. Seltsam.

Ein schmatzender Laut ist zu hören.

Dem Stichl kommt in den Sinn, wie er einmal mit seinem besten Freund durch den Wald getobt ist. Sie waren zwölf und haben Schwerter aus Baumästen in den Händen gehalten und sich gegenseitig gejagt, einen Film über Ritter nachgespielt. Bis der Stichl gestolpert ist. Am Ende des Sturzes ist er mit seiner Hand in einem weichen Haufen versunken. Beim Herausziehen haben die Finger eklig gestunken, geschmatzt hat es dabei. Der Kadaver eines Fuchses hat dort gelegen, halb verwest.

»Wiggerl, nimm mein Hemd und wisch dich sauber«, hat sein bester Freund gesagt und es über den Kopf gestreift. Tatsächlich auch einer, der ihn zumindest früher manchmal mit diesem zärtlichen Kosenamen gerufen hat.

Wo der grad ist, was der wohl grad macht, der Freund, der Kumpel, der Vertraute aus Kinder -und Teenagertagen?

Der Stichl rutscht an der Wand nach unten. Er zieht sich am Hintern drei Späne ein, was er allerdings nicht bemerkt und was keine Rolle mehr spielt.

Immer noch streckt er das Kinn nach oben, er will nicht wissen, wie tief und wie schwer ihn die Spitzen der Mistgabelzinken getroffen haben. Über ihm bricht Tageslicht durch einen Spalt an der Decke, er meint, Mücken im Hellen tanzen zu sehen.

Das Atmen fällt ihm mit einem Mal viel schwerer.

Dass er verletzt worden ist, ist ihm klar, aber er hofft noch auf Rettung. Und auf Vergebung. Er wird seinem Gegenüber keinen Vorwurf machen, es muss sich ja um eine Tat im Affekt gehandelt haben. Muss. Sofort Hilfe holen und dann wird alles wieder gut.

Schluss mit der Wut, dem Groll. Keine Vorwürfe, bittschön. Keinen solchen Pallawatsch mehr.

Ein Rauschen setzt in seinen Ohren ein. Eine Welle baut sich auf. Ein Berg an Schmerzen, die er bis eben nicht gespürt hat. Der Schmerztsunami wird ihn gleich treffen, mit voller Wucht. Plötzlich kriegt der Stichl Angst. Die ganze Zeit über war dieses Gefühl nicht vorhanden. Nicht während des Streites, nicht, während die Mistgabel auf ihn gerichtet war, nicht einmal, während sein Gegenüber Anlauf zum Aufspießen genommen hat.

Jetzt erst zeigt sie sich, die Angst, nimmt Anlauf. Panik rollt über die Ränder der Furcht. Er will und kann...
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Isabella Archan, geboren 1965 in Graz, lebt als Schauspielerin, Sprecherin und Krimiautorin in Köln. Neben Theaterengagements ist sie immer wieder im TV zu sehen, u. a. im »Tatort«. Nach zahlreichen Bucherfolgen erscheint mit »Sterz und der Mistgabelmord« nun ihr erster Servus-Krimi. Ihre »MordsTheater«-Lesungen erfreuen sich großer Beliebtheit. isabella-archan.de