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Seelengift

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
376 Seiten
Deutsch
dotbooks Verlagerschienen am01.07.2023
Wenn Rivalen sich verbünden müssen ... Der packende Kriminalroman »Seelengift« von Veronika Rusch jetzt als eBook bei dotbooks. Nackt liegt das Opfer am Ufer des Eisbachs ... Der Schock sitzt tief: Als Hauptkommissar Walter Gruber zu einem Tatort im Englischen Garten gerufen wird, muss er entsetzt feststellen, dass die Tote, die eingekeilt im Unterholz gefunden wurde, seine Frau ist - und er bald der Hauptverdächtige. Von seinen Kollegen im Stich gelassen und verhaftet, bleibt ihm nur die Hilfe seiner ewigen Gegenspielerin, der Rechtsanwältin Clara Niklas. Gemeinsam stoßen sie auf eine mysteriöse Spur und rollen einen alten Fall wieder auf, der Parallelen zu dem Mord an Grubers Frau aufweist. Doch je näher sie dem Täter kommen, desto mehr gerät Clara in sein Visier ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde Kriminalroman »Seelengift« von Veronika Rusch ist der dritte Band ihrer Reihe um die Rechtsanwältin Clara Niklas, die Fans von Inge Löhnig und Elisabeth Herrmann begeistern wird. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Veronika Rusch studierte Rechtswissenschaften und Italienisch in Passau und Rom und arbeitete als Rechtsanwältin in Verona sowie in einer internationalen Anwaltskanzlei in München, bevor sie sich selbständig machte. Heute lebt sie als Schriftstellerin wieder in ihrem Heimatort in Oberbayern. Neben Krimis schreibt sie historische und zeitgenössische Romane sowie Theaterstücke und Kurzgeschichten. Ihre Werke wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem 2. Platz im Agatha-Christie-Krimiwettbewerb und dem DELIA-Literaturpreis. Die Website der Autorin: https://www.veronika-rusch.de/ Die Autorin bei Instagram: instagram.com/veronikarusch Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre Krimireihe um die Anwältin Clara Niklas mit den Bänden »Das Gesetz der Wölfe«, »Brudermord«, »Seelengift« und »Die Todesgabe«.
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Produkt

KlappentextWenn Rivalen sich verbünden müssen ... Der packende Kriminalroman »Seelengift« von Veronika Rusch jetzt als eBook bei dotbooks. Nackt liegt das Opfer am Ufer des Eisbachs ... Der Schock sitzt tief: Als Hauptkommissar Walter Gruber zu einem Tatort im Englischen Garten gerufen wird, muss er entsetzt feststellen, dass die Tote, die eingekeilt im Unterholz gefunden wurde, seine Frau ist - und er bald der Hauptverdächtige. Von seinen Kollegen im Stich gelassen und verhaftet, bleibt ihm nur die Hilfe seiner ewigen Gegenspielerin, der Rechtsanwältin Clara Niklas. Gemeinsam stoßen sie auf eine mysteriöse Spur und rollen einen alten Fall wieder auf, der Parallelen zu dem Mord an Grubers Frau aufweist. Doch je näher sie dem Täter kommen, desto mehr gerät Clara in sein Visier ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der fesselnde Kriminalroman »Seelengift« von Veronika Rusch ist der dritte Band ihrer Reihe um die Rechtsanwältin Clara Niklas, die Fans von Inge Löhnig und Elisabeth Herrmann begeistern wird. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks - der eBook-Verlag.

Veronika Rusch studierte Rechtswissenschaften und Italienisch in Passau und Rom und arbeitete als Rechtsanwältin in Verona sowie in einer internationalen Anwaltskanzlei in München, bevor sie sich selbständig machte. Heute lebt sie als Schriftstellerin wieder in ihrem Heimatort in Oberbayern. Neben Krimis schreibt sie historische und zeitgenössische Romane sowie Theaterstücke und Kurzgeschichten. Ihre Werke wurden mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem 2. Platz im Agatha-Christie-Krimiwettbewerb und dem DELIA-Literaturpreis. Die Website der Autorin: https://www.veronika-rusch.de/ Die Autorin bei Instagram: instagram.com/veronikarusch Bei dotbooks veröffentlichte die Autorin ihre Krimireihe um die Anwältin Clara Niklas mit den Bänden »Das Gesetz der Wölfe«, »Brudermord«, »Seelengift« und »Die Todesgabe«.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783986907907
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum01.07.2023
Reihen-Nr.3
Seiten376 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1896 Kbytes
Artikel-Nr.12057256
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

EINS

Die Sonne war zu weit entfernt, zu blass und zu schwach, um die klirrende Kälte zu durchdringen, die die Stadt seit Tagen gefangen hielt. Nur zögernd kletterte sie über die Baumwipfel, nur schamhaft langsam wagten sich ihre Strahlen auf die von schartigem Raureif bedeckte Rasenfläche. Die Eiskristalle begannen trotzdem zu funkeln, Zentimeter für Zentimeter, kalt und schön und spitz wie Glasscherben. Endlich lag die Wiese voll im Licht, glitzernd und totenstill. Im nördlichen Teil des Englischen Gartens war es auch im Sommer ruhiger als um den Kleinhesseloher See, den Monopteros und den Chinesischen Turm herum. Aber im Winter war es einsam. Eine weitläufige Parklandschaft aus Wiesenflächen, hohen Bäumen und einsamen Wegen, die vielleicht gerade deshalb so leer und verlassen wirkte, weil sie von Menschen geschaffen worden war. Ein kunstvolles, künstliches Stück Natur. Schön und gleichzeitig unendlich traurig.

Hauptkommissar Walter Gruber mied den Englischen Garten für gewöhnlich. Er mochte überhaupt keine Gärten und Parks. Nicht einmal dann, wenn sich Biergärten darin befanden. Sie deprimierten ihn. Aber eine besondere Abneigung empfand er für den Teil des Parks hinter dem Nordfriedhof, mit dem er nur schlechte Erinnerungen verband. Hier hatte sich seine Frau immer mit ihren Radlfreunden getroffen. Und bei diesen Radltreffen hatte sie den »Adi« kennengelernt, was das Aus für ihre Ehe bedeutet hatte. Gruber schloss für einen Moment die Augen, als er daran dachte, und versuchte, das bittere Gefühl hinunterzuschlucken, das ihn noch immer überkam, wenn seine Gedanken Adolf Wimbacher streiften.

Doch Adolf Wimbacher war passé. Stattdessen gab es die Möglichkeit eines neuen Anfangs. Eine echte Chance, und er gedachte, sie zu nutzen. Er würde dieselben Fehler nicht noch einmal machen. Er war keiner von denen, die sich nicht von der Stelle bewegen konnten, selbst wenn die ganze Welt um sie herum zusammenbrach. Es dauerte vielleicht ein wenig, ja, das schon, und so manch einer würde sagen, er sei stur und dickschädelig und ein Gewohnheitstier, und das stimmte auch, aber er konnte sich auch ändern. Langsam vielleicht und erst nach ein paar Schubsern und besser noch einem Fußtritt in den Allerwertesten, aber er konnte es. Und er würde es beweisen.

Aber nichts überstürzen. Keine zu großen Schritte und keine übereilten Entscheidungen. Langsam. Das hatte sie auch gesagt. Langsam. Mit jeder Geste, jedem Blick hatte sie es angemahnt. Er würde es beherzigen. Geduld hatte er, eine ganze Menge sogar. Und vor allem jetzt, nach den letzten Monaten, als ihm klar wurde, wie nahe er der Katastrophe seines Lebens gekommen war.

Er hatte seine Frau fast verloren. Hatte sie schon endgültig verloren geglaubt: an einen Versicherungsvertreter mit Stirnglatze und Schmerbauch. Und plötzlich, als er schon nicht mehr zu hoffen wagte, hatte er noch einmal eine Chance bekommen. Er würde sie nutzen. Er würde sie festhalten. Und nicht mehr loslassen.

»Aber langsam!«, mahnte er sich zum wiederholten Mal, als er endlich mit dem Freikratzen der Scheiben fertig war und in sein Auto stieg. Ganz sachte. Er rieb seine roten, eiskalten Hände und hauchte ein paar Mal hinein. Saukälte! Und dann auch noch eine Leiche im Freien. Das würde wieder blau gefrorene Zehen geben, trotz der zwei Paar dicken Socken, die er sich extra angezogen hatte.

»Herrgottsakrament!«, fluchte er, als der Wagen hustete und wieder abstarb. Er startete erneut, und beim dritten Versuch, kurz bevor die Batterie ihren Geist aufgegeben hätte, sprang der Wagen an. Mittlerweile waren die Scheiben schon wieder angefroren, diesmal von innen, doch Gruber machte sich nicht die Mühe, sie ein zweites Mal ordentlich freizukratzen. Am Ende würde der Wagen wieder absterben, und einen weiteren Startversuch machte die Batterie sicher nicht mehr mit. Er schaltete die Heizung auf Hochtouren und kratzte mit dem Schaber auf Augenhöhe zwei handtellergroße Gucklöcher frei. Dann fuhr er vorsichtig los, nach vorne gebeugt, die Augen konzentriert auf den kleinen Fleck Straße gerichtet, den er durch die freien Stellen erkennen konnte.

Es war nicht weit von seiner Wohnung in Milbertshofen zum Tatort. Er bog ein paar Mal um die Ecke, langsam, mit zusammengekniffenen Augen auf den Verkehr achtend, dann lichtete sich der Nebel auf der Scheibe. Die Gucklöcher vergrößerten sich, und er fuhr rechts auf den Frankfurter Ring. Dann bog er wieder ab, stadteinwärts, an der U-Bahn-Station Alte Heide vorbei.

»Gleich hinter dem Nordfriedhof, unmittelbar an dem Spazierweg, der am Schwabinger Bach entlangführt«, hatte Kollegin Sommer ihm am Telefon mitgeteilt.

Er hatte ihr ungläubig zugehört. Sogar nachgefragt: »An dem Spazierweg? An dem Spazierweg?«

»Ja, da sind doch die Parkplätze hinter dem Nordfriedhof, direkt an der Straße, und da geht ein Spazierweg ab, gegenüber ist eine große Wiese«, hatte sie ihm erklärt, so, als ob sie einen Idioten am anderen Ende der Leitung hätte, der sich in München nicht auskannte. Als ob er den Ort nicht kennen würde. Er kannte ihn nur zu gut, und das nicht nur wegen Adi und dem Radltreff seiner Frau.

»Bin in fünf Minuten da«, hatte er geraunzt und ohne ein weiteres Wort aufgelegt. Wie kam es, dass die Sommer sich nicht erinnerte? Konnte das sein? Oder erinnerte sie sich und fand es nicht wichtig? Eine Leiche vor, wann war das? Es war auch im Winter gewesen, kurz vor Weihnachten, also war es schon über ein Jahr her. So lange schon?

Gruber schüttelte den Kopf und seufzte. War das ein Zeichen zunehmender Senilität, dass man sich an die Dinge immer besser erinnerte, je weiter sie in der Vergangenheit lagen? Eigentlich hatte er sich den heutigen Morgen etwas anders vorgestellt. Ein bisschen Zeit zum Nachdenken hätte er sich gewünscht, eine Tasse Kaffee am Fenster seines Büros, ein bisschen Papierkram, bei dem man nicht viel denken musste. Und dann und wann ein hoffnungsvoller Blick auf das Handy, ob sie wohl ... oder ob er ... Nur ein kurzes »Hallo« und »Guten Morgen, na, ausgeschlafen?«. Nein - Zeit! Geduld! Doch schon diese Mahnung bereitete ihm eine stille Freude.

Denn sie bedeutete Hoffnung. Er würde es nicht mehr versauen. Diesmal nicht.

Er sah die Einsatzfahrzeuge schon von weitem. In den Parkbuchten entlang der Straße standen die Autos seiner Kollegen. Gruber parkte hinter dem Wagen von Kollegin Sommer und stieg aus. Plötzlich fühlte er sich müde. Er war nicht für eine neue Mordermittlung bereit. Hatte nicht die Kraft für unzählige Überstunden und den ständigen Druck von allen Seiten. Er dachte an die prüfenden Seitenblicke seiner Kollegin, ihren Ehrgeiz und ihre Perfektion, die ihm immer etwas unheimlich war, und seine Müdigkeit verstärkte sich noch. Seine Beine fühlten sich bleischwer an, und anstatt hinüber zu seinen Kollegen zu gehen, blieb er stehen, die Hände in den Manteltaschen, und hob seinen Blick in den frostigen, klaren Himmel. Er hatte in der Nacht kaum geschlafen, höchstens zwei, drei Stunden.

Ein feines, melancholisches Lächeln durchbrach seine Erschöpfung, als er an den Grund für den fehlenden Schlaf dachte, und das gab ihm neue Kraft. Eine neue Ermittlung würde ihn ablenken, würde ihm helfen, die Sache langsam angehen zu lassen, würde ihn am Grübeln hindern. Er klappte seinen Mantelkragen hoch und setzte sich endlich in Bewegung.

Unter den kahlen Bäumen an der Uferböschung erspähte er den kurzen, blonden Haarschopf von Sabine Sommer und daneben eine bunt geringelte Strickmütze. Sie gehörte zu Roland von der Spurensicherung. Roland Hertzner, Heavy-Metal-Fan und in seiner Freizeit Bassgitarrist in einer düsteren Band mit unaussprechlichem Namen. Ein supergenauer Arbeiter, der sich in die Untersuchung von Erdkrümeln und Staubflusen, und was sonst noch alles zu den Freuden seines Jobs gehörte, geradezu hineinfressen konnte. Jetzt stand er mit verschränkten Armen neben Sabine und hörte ihr zu, wie sie etwas erklärte. Hertzner senkte den Blick die Böschung hinunter. Der Schwabinger Bach, der von der Reitschule in Schwabing bis hinaus nach Freimann eine natürliche Grenze zwischen dem Englischen Garten und dem westlichen Stadtgebiet bildete und dann weiter durch die Isarauen bis nach Ismaning floss, machte hier am Rande der ausgedehnten Sportanlagen des Vereins Blau-Weiß eine Kurve. Eine flache Böschung führte zum Bach hinunter, der sich dort im Knick zu einem kleinen, flachen Teich verbreiterte. Im Sommer war es hier sicher sehr schön. Jetzt, im Winter, war die Stimmung melancholisch, fast ein wenig unheimlich. Kahles Gestrüpp stakte im Schatten einiger krumm gewachsener Bäume am Ufer, und auf dem Grund des Baches lag eine dicke Schicht brauner Blätter vom Herbst, was dem ansonsten klaren Wasser einen moorigen, bräunlichen Schimmer verlieh.

Gruber versuchte, der Beklemmung Herr zu werden, die ihn erfasste, als er Rolands Blick zu der Stelle folgte, wo die Leiche liegen musste: Es war genau dieselbe Stelle wie damals. Haargenau. Warum hatte die Sommer davon nichts am Telefon gesagt? Erinnerte sie sich tatsächlich nicht? Aber das konnte doch nicht sein. Es war nicht möglich. Sie war schließlich dabei gewesen, von Anfang an. Sicher, es hatte keine große Ermittlung gegeben, notgedrungen hatten sie den Fall nach kurzer Zeit eingestellt, aber ihn hatte er trotzdem sehr berührt. Und wütend gemacht, unglaublich wütend. Selten hatte er sich so hilflos gefühlt wie in dem Moment, als er diese Akte ins Archiv geben musste. Er wusste bis heute nicht einmal genau, warum ihn gerade diese Geschichte so betroffen gemacht hatte. Der Fall hatte im Grunde nicht einmal zu seinem eigentlichen Zuständigkeitsbereich gehört, zumindest nicht im strafrechtlichen Sinn. Für Gruber hatte das jedoch...
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