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Trübe Wasser sind kalt

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Kampa Verlagerschienen am22.02.2024
Dr. Kay Scarpetta soll den Gerichtsmediziner von Tidewater an der Küste Virginias vertreten. Er hat ihr sogar sein einsames Cottage am Meer überlassen, wo sie den Jahreswechsel mit ihrer Nichte Lucy verbringen will. Doch dann wird Scarpetta an Silvester zum nahe gelegenen Schiffsfriedhof der Navy gerufen: Im Elizabeth River treibt eine Leiche. Wieder ein neugieriger Taucher auf der Suche nach Artefakten aus dem Bürgerkrieg, vermutet Scarpetta. Doch bei dem Mann handelt es sich um den Reporter Ted Eddings, einen alten Bekannten der Forensikerin. Bei der Obduktion wird schnell klar, dass er nicht ertrunken ist. Außerdem scheint Eddings sich auf eine Gefahr vorbereitet zu haben: In seiner Wohnung hortete er Waffen und Survival-Magazine. Doch der unheimlichste Fund unter seinen Habseligkeiten ist das Book of Hand, die Bibel der Neuen Zionisten, einer faschistischen Sekte, die mit Aussteigern nicht gerade zimperlich umgeht ... Und irgendjemand will Scarpettas Ermittlungen um jeden Preis behindern. Wer steckt hinter den geheimnisvollen Anrufen, den aufgeschlitzten Reifen und den nächtlichen Spuren im Schnee rings um das Cottage?

Patricia Cornwell, 1956 in Miami, Florida, geboren, arbeitete als Polizeireporterin in der Rechtsmedizin, bevor ihr mit Post Mortem der internationale Durchbruch als Autorin gelang. Post Mortem war der erste Krimi überhaupt, der in nur einem Jahr mit fünf bedeutenden internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Cornwell, die eine Zeit lang Leiterin der Abteilung für Angewandte Forensik der University of Tennessee war, recherchiert die wissenschaftlichen Details in jedem ihrer Kay-Scarpetta-Romane mit großer Akribie. Autorin und Figur könnten einander kaum ähnlicher sein: Beide stammen aus Miami, sind blond, geschieden und bei ihrer Arbeit perfektionistisch - sogar das Rauchen haben sie gemeinsam aufgegeben. Mittlerweile sind 25 Scarpetta-Romane erschienen, und alle haben die internationalen Bestsellerlisten erobert.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR15,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDr. Kay Scarpetta soll den Gerichtsmediziner von Tidewater an der Küste Virginias vertreten. Er hat ihr sogar sein einsames Cottage am Meer überlassen, wo sie den Jahreswechsel mit ihrer Nichte Lucy verbringen will. Doch dann wird Scarpetta an Silvester zum nahe gelegenen Schiffsfriedhof der Navy gerufen: Im Elizabeth River treibt eine Leiche. Wieder ein neugieriger Taucher auf der Suche nach Artefakten aus dem Bürgerkrieg, vermutet Scarpetta. Doch bei dem Mann handelt es sich um den Reporter Ted Eddings, einen alten Bekannten der Forensikerin. Bei der Obduktion wird schnell klar, dass er nicht ertrunken ist. Außerdem scheint Eddings sich auf eine Gefahr vorbereitet zu haben: In seiner Wohnung hortete er Waffen und Survival-Magazine. Doch der unheimlichste Fund unter seinen Habseligkeiten ist das Book of Hand, die Bibel der Neuen Zionisten, einer faschistischen Sekte, die mit Aussteigern nicht gerade zimperlich umgeht ... Und irgendjemand will Scarpettas Ermittlungen um jeden Preis behindern. Wer steckt hinter den geheimnisvollen Anrufen, den aufgeschlitzten Reifen und den nächtlichen Spuren im Schnee rings um das Cottage?

Patricia Cornwell, 1956 in Miami, Florida, geboren, arbeitete als Polizeireporterin in der Rechtsmedizin, bevor ihr mit Post Mortem der internationale Durchbruch als Autorin gelang. Post Mortem war der erste Krimi überhaupt, der in nur einem Jahr mit fünf bedeutenden internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Cornwell, die eine Zeit lang Leiterin der Abteilung für Angewandte Forensik der University of Tennessee war, recherchiert die wissenschaftlichen Details in jedem ihrer Kay-Scarpetta-Romane mit großer Akribie. Autorin und Figur könnten einander kaum ähnlicher sein: Beide stammen aus Miami, sind blond, geschieden und bei ihrer Arbeit perfektionistisch - sogar das Rauchen haben sie gemeinsam aufgegeben. Mittlerweile sind 25 Scarpetta-Romane erschienen, und alle haben die internationalen Bestsellerlisten erobert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783311704980
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2024
Erscheinungsdatum22.02.2024
Reihen-Nr.7
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1230 Kbytes
Artikel-Nr.13949280
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Noch vor Anbruch des letzten Tages im blutigsten Jahr, das Virginia seit dem Bürgerkrieg erlebt hatte, machte ich Feuer und setzte mich an das dunkle Fenster, das mir nach Sonnenaufgang das Meer zeigen würde. Ich saß im Morgenmantel im Schein der Lampe und sah die Jahresstatistik meiner Behörde über die Verkehrsunfälle, Prügeleien, Schießereien und Messerstechereien durch, als um Viertel nach fünf das Telefon klingelte.

»Verdammt«, brummte ich, denn meine Bereitschaft, an Dr. Philip Mants Telefon zu gehen, ließ spürbar nach. »Schon gut, schon gut.«

Sein verwittertes Cottage in der kleinen Gemeinde Sandbridge direkt an der Küste Virginias zwischen dem Marinestützpunkt und dem Naturschutzgebiet Back Bay lag versteckt hinter einer Düne. Mant war mein Leichenbeschauer für den Bezirk Tidewater. Seine Mutter war bedauerlicherweise an Heiligabend gestorben. Unter normalen Umständen hätte Mants Reise nach London, wo er die Familienangelegenheiten regeln musste, keine Notlage in der Gerichtsmedizin Virginias geschaffen, aber seine stellvertretende Forensikerin war im Mutterschaftsurlaub, und der Leichenschauhaus-Aufseher hatte gerade gekündigt.

»Bei Dr. Mant«, meldete ich mich. Vor den Fensterscheiben zauste der Wind die dunklen Umrisse der Kiefern.

»Hier ist Officer Young von der Polizei Chesapeake«, sagte jemand, der wie ein im Süden geborener und aufgewachsener Weißer klang. »Könnte ich bitte Dr. Mant sprechen?«

»Er ist verreist«, entgegnete ich. »Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?«

»Sind Sie Mrs. Mant?«

»Ich bin Dr. Kay Scarpetta, Chief Medical Examiner. Ich vertrete Dr. Mant.«

Der Anrufer zögerte und fuhr dann fort: »Wir haben einen Hinweis auf einen Todesfall bekommen. Einen anonymen Anruf.«

»Wissen Sie, wo es sich ereignet haben soll?« Ich hatte mir schon Stift und Papier bereitgelegt.

»Auf dem Schiffsfriedhof der Navy.«

»Wie bitte?« Ich blickte auf.

Er wiederholte seine Worte.

»Um wen handelt es sich, einen Navy SEAL?« Ich war verblüfft, denn meines Wissens hatten nur die Mitglieder dieser Spezialeinheit im Manöver Zugang zu den in der Werft vertäuten, ausrangierten Schiffen.

»Wir wissen nicht, wer es ist, aber er könnte nach Überbleibseln aus dem Bürgerkrieg gesucht haben.«

»Im Dunkeln?«

»Ma´am, das Gelände ist militärischer Sicherheitsbereich. Aber das hat die Leute schon früher nicht davon abgehalten, sich da herumzutreiben. Sie kommen heimlich in Booten, und das geht immer nur im Dunkeln.«

»So etwas hat der anonyme Anrufer angedeutet?«

»So ziemlich.«

»Klingt ja interessant.«

»Das dachte ich auch.«

»Und die Leiche ist noch nicht gefunden worden«, sagte ich, denn ich wunderte mich immer noch, warum dieser Officer es für nötig gehalten hatte, zu so früher Stunde einen Gerichtsmediziner zu verständigen, wenn nicht einmal eindeutig feststand, dass es eine Leiche gab oder überhaupt jemand vermisst wurde.

»Wir sind auf der Suche danach, und die Navy schickt ein paar Taucher, da kriegen wir die Sache in den Griff, wenn alles gutgeht. Ich wollte Sie lediglich darauf aufmerksam machen. Und richten Sie Dr. Mant mein Beileid aus.«

»Ihr Beileid?«, rätselte ich, denn wenn er von Dr. Mants Situation wusste, warum hatte er dann nach ihm gefragt.

»Ich habe gehört, seine Mutter ist gestorben.«

Ich setzte die Spitze meines Stifts auf das Blatt Papier.

»Würden Sie mir bitte Ihren vollen Namen nennen, und wie Sie zu erreichen sind?«

»S.T. Young.« Er gab mir eine Telefonnummer, und wir legten auf.

Ich starrte in das schwache Feuer im Kamin und fühlte mich unbehaglich und einsam, als ich aufstand, um Holz nachzulegen. Ich wäre viel lieber in Richmond gewesen, in meinem eigenen Haus mit Kerzen in den Fenstern und der mit altem Christbaumschmuck dekorierten Fraser-Tanne. Ich wollte Mozart und Händel hören statt des schrill ums Dach pfeifenden Winds, und ich wünschte, ich hätte Mants freundliches Angebot, in seinem Haus statt in einem Hotel zu wohnen, nicht angenommen. Ich machte weiter mit der Überprüfung der Statistik, aber meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Ich stellte mir das schlammige Wasser des Elizabeth River vor, das zu dieser Jahreszeit wohl eine Temperatur von weniger als fünfzehn Grad hatte, und die Sicht betrug bestenfalls einen halben Meter.

Gut, manche tauchten im Winter in der Chesapeake Bay nach Austern oder fuhren fünfzig Kilometer auf den Atlantik hinaus, um einen versunkenen Flugzeugträger oder ein deutsches U-Boot zu erkunden oder andere Wunderdinge, wonach zu tauchen sich lohnte. Aber im Elizabeth River, wo die Navy ihre ausrangierten Schiffe hinbrachte, schien es wenig Verlockendes zu geben, egal bei welchem Wetter. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand dort im Winter nach Einbruch der Dunkelheit allein tauchen sollte, um nach altem Gerümpel oder so zu suchen, und glaubte, der anonyme Hinweis würde sich als pure Spinnerei erweisen.

Ich stand aus dem Lehnstuhl auf und ging ins Schlafzimmer, wo meine Habseligkeiten fast über den ganzen kühlen, kleinen Raum verbreitet waren. Ich zog mich rasch aus und duschte hastig, denn ich hatte schon am ersten Tag hier entdeckt, dass der Boiler nicht viel hergab. Offen gestanden fühlte ich mich überhaupt nicht wohl in Dr. Mants zugigem Haus mit der knorrigen, hellen Kieferntäfelung und den dunkelbraun gestrichenen Böden, auf denen jedes Stäubchen zu sehen war. Mein britischer Deputy Chief schien in einem düsteren Windfang zu leben, und ich fror ständig in seiner spärlich möblierten Bleibe. Zudem verstörten mich hier unidentifizierbare Geräusche, weswegen ich manchmal aus dem Schlaf hochfuhr und nach meiner Waffe griff.

In meinen Morgenmantel gehüllt, das Haar mit einem Handtuch umwickelt, kontrollierte ich Gästezimmer und Bad, um mich zu vergewissern, dass alles für die Ankunft meiner Nichte Lucy am Mittag bereit war. Dann warf ich einen Blick in die Küche, die im Vergleich zu meiner eigenen erbärmlich war. Es schien, als hätte ich bei meiner gestrigen Einkaufsfahrt nach Virginia Beach nichts vergessen, aber ich würde ohne Knoblauchpresse, Spaghettimaschine, Mixer und Mikrowellenherd auskommen müssen. Ich fragte mich schon ernsthaft, ob Mant jemals zu Hause aß oder sich überhaupt hier aufhielt. Wenigstens hatte ich daran gedacht, mein eigenes Besteck und Kochgeschirr mitzubringen, und solange ich gute Messer und Töpfe hatte, würde ich schon zurechtkommen.

Ich las noch ein wenig, schlief dann aber wieder ein. Erneut riss mich das Telefon hoch, und ich griff nach dem Hörer, während sich meine Augen erst noch an das Sonnenlicht gewöhnen mussten, das mir nun ins Gesicht fiel.

»Hier Detective C.I. Roche, Chesapeake«, sagte eine andere, mir unbekannte männliche Stimme. »Soviel ich weiß, vertreten Sie Dr. Mant, und wir brauchen unbedingt sofort eine Antwort von Ihnen. Es sieht so aus, als hätte es auf dem Marine-Schiffsfriedhof einen Todesfall beim Tauchen gegeben. Wir müssen uns an die Bergung der Leiche machen.«

»Ich nehme an, es handelt sich um den Fall, von dem mich einer Ihrer Beamten vorhin schon unterrichtet hat?«

Auf sein langes Schweigen folgte die eher defensive Bemerkung: »Soweit ich weiß, bin ich der Erste, der Sie benachrichtigt.«

»Ein Officer Young rief mich heute früh um Viertel nach fünf an. Einen Augenblick.« Ich sah auf meinen Notizzettel. »Initialen S wie Sam und T wie Tom.«

Wieder Sendepause, dann sagte er im gleichen Ton: »Also, ich habe keine Ahnung, von wem Sie reden, bei uns ist niemand mit diesem Namen.«

Mein Adrenalinpegel stieg, während ich mir Notizen machte. Es war dreizehn Minuten nach neun. Ich war verblüfft über das, was er gesagt hatte. Wenn der erste Anrufer nicht von der Polizei war, wer war er dann, warum hatte er angerufen, und woher kannte er Mant?

»Wann wurde die Leiche gefunden?«, fragte ich Roche.

»Gegen sechs Uhr bemerkte ein Wachmann einen Kahn, hinter einem der Schiffe vertäut. Ein langer Schlauch führte ins Wasser, als würde dort jemand tauchen. Und als sich nach einer Stunde nichts gerührt hatte, wurden wir gerufen. Ein Taucher fand dann die Leiche.«

»Ist sie identifiziert?«

»Wir haben im Boot eine Brieftasche gefunden. Der Führerschein ist auf einen Theodore Andrew Eddings ausgestellt.«

»Der Reporter?«, sagte ich ungläubig. »Der Ted Eddings?«

»Weiß, zweiunddreißig Jahre alt, braunes Haar und blaue Augen, dem Foto nach. Er wohnt in der West Grace Street in Richmond.«

Der Ted Eddings, den ich kannte, war ein preisgekrönter Reporter für Associated Press. Es verging kaum eine Woche, in der er nicht wegen irgendetwas anrief. Einen Augenblick lang konnte ich fast nicht denken.

»Wir haben aus dem Boot auch eine Neun-Millimeter-Pistole geborgen«, sagte er.

Als ich wieder sprach, klang ich sehr entschieden. »Seine Identität darf auf keinen Fall der Presse oder sonst wem bekanntgegeben werden, bevor sie nicht bestätigt ist.«

»Das habe ich allen bereits gesagt. Keine Bange.«

»Gut. Und niemand hat eine Ahnung, warum diese Person auf dem Schiffsfriedhof getaucht haben könnte?«, fragte ich.

»Er könnte nach irgendwelchem Zeug aus dem Bürgerkrieg gesucht haben.«

»Wie kommen Sie zu dieser Vermutung?«

»Eine Menge Leute suchen in den Flüssen hier nach Kanonenkugeln und solchen Sachen«, meinte er. »Okay. Wir machen also weiter und holen ihn raus, damit er nicht länger als nötig dort unten...
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Autor

Patricia Cornwell, 1956 in Miami, Florida, geboren, arbeitete als Polizeireporterin in der Rechtsmedizin, bevor ihr mit Post Mortem der internationale Durchbruch als Autorin gelang. Post Mortem war der erste Krimi überhaupt, der in nur einem Jahr mit fünf bedeutenden internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Cornwell, die eine Zeit lang Leiterin der Abteilung für Angewandte Forensik der University of Tennessee war, recherchiert die wissenschaftlichen Details in jedem ihrer Kay-Scarpetta-Romane mit großer Akribie. Autorin und Figur könnten einander kaum ähnlicher sein: Beide stammen aus Miami, sind blond, geschieden und bei ihrer Arbeit perfektionistisch - sogar das Rauchen haben sie gemeinsam aufgegeben. Mittlerweile sind 25 Scarpetta-Romane erschienen, und alle haben die internationalen Bestsellerlisten erobert.