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Wolfsblut

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
256 Seiten
Deutsch
dtv Verlagsgesellschafterschienen am01.08.20131. Auflage
Jack Londons Klassiker Wolfsblut, eine Mischung aus Wolf und Hund, muss in der Wildnis einen unerbittlichen Kampf gegen Hunger und Gefahr führen. Als er von Menschen gefangen wird, droht ihm ein grausames Schicksal. Erst durch einen jungen Goldgräber erfährt er Freundlichkeit und Güte. Jack Londons 1906 erschienener Abenteuerroman gilt als eines seiner besten Werke. Die wilde Natur und das Schicksal von Wolfsblut werden ebenso beschrieben wie eine gelungene Beziehung zwischen Mensch und Tier, die stärker ist als jeder Instinkt. 

Jack London (eigentlich John Griffith Chaney) wurde am 12. Januar 1876 als uneheliches Kind in San Francisco geboren. Er wuchs in Armut auf und musste bereits früh zum Einkommen der Familie beitragen. Nach einer Zeit, in der er sich als Fabrikarbeiter, Robbenjäger und Landstreicher durchschlug, holte er das Abitur nach und begann 1896 ein Studium, das er jedoch schon nach einem Semester abbrach. Er ließ sich vom Goldrausch anstecken und schürfte in Alaska selbst nach dem Edelmetall. Zurück in Kalifornien stellten sich mit seinen Tiergeschichten und Erzählungen über das harte Leben einfacher Menschen der Arbeiterklasse erste literarische Erfolge ein. In kurzer Zeit wurde London sehr wohlhabend. Seine plötzliche Popularität überforderte ihn jedoch. Alkohol und ein extravaganter Lebensstil führten den Schriftsteller in den Ruin. Jack London starb am 22. November 1916 im Alter von nur 40 Jahren auf seiner Farm in Glen Ellen an Nierenversagen.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
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BuchKartoniert, Paperback
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TaschenbuchKartoniert, Paperback
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Produkt

KlappentextJack Londons Klassiker Wolfsblut, eine Mischung aus Wolf und Hund, muss in der Wildnis einen unerbittlichen Kampf gegen Hunger und Gefahr führen. Als er von Menschen gefangen wird, droht ihm ein grausames Schicksal. Erst durch einen jungen Goldgräber erfährt er Freundlichkeit und Güte. Jack Londons 1906 erschienener Abenteuerroman gilt als eines seiner besten Werke. Die wilde Natur und das Schicksal von Wolfsblut werden ebenso beschrieben wie eine gelungene Beziehung zwischen Mensch und Tier, die stärker ist als jeder Instinkt. 

Jack London (eigentlich John Griffith Chaney) wurde am 12. Januar 1876 als uneheliches Kind in San Francisco geboren. Er wuchs in Armut auf und musste bereits früh zum Einkommen der Familie beitragen. Nach einer Zeit, in der er sich als Fabrikarbeiter, Robbenjäger und Landstreicher durchschlug, holte er das Abitur nach und begann 1896 ein Studium, das er jedoch schon nach einem Semester abbrach. Er ließ sich vom Goldrausch anstecken und schürfte in Alaska selbst nach dem Edelmetall. Zurück in Kalifornien stellten sich mit seinen Tiergeschichten und Erzählungen über das harte Leben einfacher Menschen der Arbeiterklasse erste literarische Erfolge ein. In kurzer Zeit wurde London sehr wohlhabend. Seine plötzliche Popularität überforderte ihn jedoch. Alkohol und ein extravaganter Lebensstil führten den Schriftsteller in den Ruin. Jack London starb am 22. November 1916 im Alter von nur 40 Jahren auf seiner Farm in Glen Ellen an Nierenversagen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783423417976
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum01.08.2013
Auflage1. Auflage
Seiten256 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1290889
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

ZWEITER TEIL

In der Wildnis geboren
1 Kampf der Reißzähne

Es war die Wölfin gewesen, die den Klang der menschlichen Stimmen und das Winseln der Schlittenhunde zuerst gehört hatte; und die Wölfin war auch die Erste gewesen, die abgelassen hatte von dem eingekreisten Mann in den sterbenden Flammen. Das Rudel war nicht zufrieden damit, die Beute aufzugeben, die es fast schon zur Strecke gebracht hatte; es verharrte noch ein paar Minuten und vergewisserte sich der Geräusche, ehe es der Spur folgte, die hinter der Wölfin zurückblieb.

Ein großer, grauer Wolf lief an der Spitze des Rudels  - einer von mehreren Anführern. Er war es, der den Weg des Rudels auf die Spur der Wölfin führte, und er war es auch, der die jüngeren Tiere des Rudels warnend anknurrte oder mit seinen Zähnen nach ihnen schnappte, wenn sie ihn ehrgeizig überholen wollten. Und er war es auch, der jetzt das Tempo erhöhte, als er die Wölfin erblickte, die langsam über den Schnee trottete.

Dann trabte sie neben ihm, als ob ihr das so bestimmt wäre, und passte sich dem Tempo des Rudels an. Er knurrte nicht und zeigte ihr auch nicht die Zähne, wenn der eine oder andere Schritt sie weiter voran brachte als ihn. Im Gegenteil, er schien ihr äußerst freundlich gesonnen - mehr, als ihr lieb war. Denn er lief möglichst dicht bei ihr, und wenn er zu nahe kam, war sie es, die ihm knurrend die Zähne zeigte. Sie schreckte auch nicht davor zurück, ihn gelegentlich in die Schulter zu beißen. Er zeigte dann keinen Ärger, sondern sprang nur zur Seite und rannte steifbeinig ein paar unbeholfene Sätze voraus. Dabei erinnerten sein Benehmen und seine Haltung an die eines verlegenen Bauernburschen vom Lande.

Für ihn war das der einzige Ärger als Anführer, aber die Wölfin hatte noch andere Probleme. Auf ihrer anderen Seite lief ein hagerer alter Rüde mit grauen Haaren und Narben von vielen Kämpfen. Er lief immer auf ihrer rechten Seite. Das hatte vermutlich damit zu tun, dass er nur noch ein Auge hatte, und zwar das linke. Auch er neigte dazu, sie zu bedrängen und in ihre Richtung zu driften, bis seine narbige Schnauze ihren Körper, ihre Schulter oder den Hals berührte. Wie bei ihrem Gefährten zur Linken wehrte sie diese Bemühungen mit den Zähnen ab; aber wenn sie ihr beide gleichzeitig ihre Aufmerksamkeit widmeten, wurde sie heftig hin und her gestoßen und musste ihre Verehrer mit raschem Schnappen nach beiden Seiten vertreiben, ohne aus dem Tritt zu geraten oder den Blick auf den Weg vor den Pfoten dabei zu verlieren. Bei diesen Gelegenheiten fletschten die beiden Verehrer die Zähne und knurrten sich über sie hinweg drohend an. Normalerweise hätten sie vielleicht gekämpft, aber selbst die Rivalität des Liebeswerbens musste jetzt hinter dem Hunger des Rudels zurückstehen.

Nach jeder Zurückweisung, wenn sich der alte Rüde abrupt vom scharfzähnigen Gegenstand seiner Begierde entfernte, stieß er mit der Schulter gegen einen jungen Dreijährigen, der auf seiner blinden rechten Seite dahintrottete. Dieser junge Wolf hatte schon seine volle Größe erreicht, und gemessen am schwachen und ausgehungerten Zustand des übrigen Rudels besaß er überdurchschnittlich viel Mut und Kraft. Trotzdem lief er so, dass sein Kopf nur auf Höhe der Schulter des Einäugigen blieb. Wenn er versuchte, auf gleicher Höhe wie der Ältere zu laufen, was selten vorkam, schickten ein Knurren und Schnappen ihn wieder zurück. Manchmal allerdings ließ er sich vorsichtig etwas zurückfallen und versuchte sich zwischen den alten Rüden und die Wölfin zu schieben. Das wurde ihm nicht nur doppelt, sondern gleich dreifach verübelt. Wenn die Wölfin knurrend ihr Missfallen zeigte, wirbelte der alte Anführer herum und attackierte den Dreijährigen. Manchmal beteiligte sich die Wölfin daran. Und manchmal wirbelte auch der junge Anführer auf der linken Seite herum.

Wenn er sich aber gleich drei grausamen Zahnreihen gegenübersah, stoppte der junge Wolf hastig, warf sich auf die Hinterläufe zurück, stemmte die Vorderläufe steif auf den Boden, öffnete drohend das Maul und sträubte die Mähne. Solches Durcheinander an der Spitze des Rudels löste jedes Mal große Verwirrung im hinteren Teil aus. Die nachfolgenden Wölfe kollidierten mit dem jungen Wolf und zeigten ihr Missvergnügen, indem sie ihn scharf in die Hinterläufe und Flanken zwickten. Er brachte sich nur in Schwierigkeiten, denn Futtermangel und Reizbarkeit gingen Hand in Hand; aber mit der grenzenlosen Zuversicht der Jugend wiederholte er das Manöver immer und immer wieder, ohne sich dabei je etwas anderes einzuhandeln als Ärger.

Hätte es Nahrung gegeben, wären Liebe und Kampf rasch in Gang gekommen, und das Rudel hätte sich aufgelöst. Aber die Situation war verzweifelt. Das Rudel war nach der langen Hungerzeit ausgemergelt. Es lief weit unter seiner normalen Geschwindigkeit. Die Schwächsten, die Jüngsten und die ganz Alten trotteten hinten. Vorn liefen die Stärksten. Aber auch sie sahen nicht mehr wie kräftige Wölfe aus, sondern wie Knochengerippe. Dennoch waren ihre Bewegungen fließend und mühelos, außer bei denen, die hinkten. Ihre sehnigen Muskeln waren eine Quelle von unerschöpflicher Energie. Sie zogen sich zusammen wie Stahlfedern, und spannten sich immer wieder und wieder, wie es schien ohne Ende.

An diesem Tag liefen sie viele Meilen und trabten auch durch die Nacht. Auch am nächsten Tag liefen sie. Sie liefen über die Oberfläche einer toten, gefrorenen Welt. Kein Leben rührte sich. Sie bewegten sich ganz allein durch die gewaltige Reglosigkeit. Sie allein waren lebendig und suchten nach anderen lebenden Wesen, um sie zu verschlingen und auf diese Weise selbst weiterzuleben.

Sie überquerten eine niedrige Wasserscheide und ein Dutzend kleiner Bäche im tiefer gelegenen Land, ehe ihre Suche belohnt wurde. Sie stießen auf Elche. Als Erstes fanden sie einen großen Bullen - Fleisch und Leben, das nicht von geheimnisvollen Feuern und brennenden Wurfgeschossen geschützt war. Gespaltene Hufe und flache Geweihschaufeln kannten sie, und so ließen sie alle gewohnheitsmäßige Geduld und Vorsicht beiseite. Es war ein kurzer, heftiger Kampf. Der große Bulle wurde von allen Seiten zugleich angegriffen. Er riss ihnen die Leiber auf und spaltete ihre Schädel mit tückischen Hufschlägen. Er drückte sie nieder und zertrümmerte sie mit seinen Geweihstangen. Er stampfte sie im wogenden Gefecht unter sich in den Schnee. Und doch war er dem Untergang geweiht. Am Ende brach er zusammen - mit der rasenden Wölfin an seiner Kehle, und anderen Zähnen, die sich überall festbissen. Sie begannen ihn bei lebendigem Leib aufzufressen, noch ehe sein Widerstand gänzlich erlahmt war und er sich nicht mehr wehren konnte.

Jetzt gab es Futter in Massen. Der Bulle wog über achthundert Pfund - das waren volle zwanzig Pfund Fleisch für jeden der ungefähr vierzig Wölfe des Rudels. Aber wenn sie ausgiebig fasten konnten, dann konnten sie auch ausgiebig fressen, und bald waren nur noch ein paar verstreute Knochen von dem prachtvollen Tier übrig, das dem Rudel vor ein paar Stunden begegnet war.

Dann wurde geruht und geschlafen. Kaum waren ihre Bäuche gefüllt, da begann bei den jungen Rüden das Zanken und Streiten, und es dauerte nur ein paar Tage, bis das Rudel sich auflöste. Die Hungersnot war vorbei. Die Wölfe waren jetzt in einem wildreichen Land, und obwohl sie noch immer im Rudel jagten, waren sie vorsichtiger. Sie suchten sich schwere Kühe oder verkrüppelte alte Bullen aus den kleinen Herden heraus, die sie antrafen.

Es kam der Tag, in diesem Land der Fülle, an dem sich das Wolfsrudel teilte und die beiden Hälften in verschiedene Richtungen zogen. Die Wölfin, der junge Anführer zu ihrer Linken und der Einäugige zu ihrer Rechten führten ihre Hälfte des Rudels zum Mackenzie hinunter und in das Seengebiet östlich davon. Jeden Tag wurde dieser Teil des Rudels noch kleiner. Ein Paar nach dem anderen setzte sich ab, und gelegentlich wurde ein einzelner Rüde von den scharfen Zähnen seiner Rivalen vertrieben. Am Ende blieben nur die vier übrig: die Wölfin, der junge Anführer, der Einäugige und der ehrgeizige Dreijährige.

Die Wölfin hatte jetzt wilde Launen. Ihre drei Verehrer waren alle von ihren Zähnen gezeichnet, aber sie zahlten es nie zurück und verteidigten sich nicht gegen sie. Sie drehten ihr nur die Schulter gegen die wildesten Bisse zu und versuchten ihren Zorn mit Trippelschritten und Wedeln mit dem Schweif zu besänftigen. Aber während sie ihr gegenüber voll Milde waren, waren sie untereinander voll Grimm. Und irgendwann wurde der Dreijährige in seiner Wildheit zu ehrgeizig. Er attackierte den Einäugigen von der blinden Seite und riss ihm das Ohr in Fetzen. Obwohl der Graubart nur auf einer Seite sehen konnte, brachte er gegen die jugendliche Energie des Jüngeren seine Erfahrung ins Spiel. Und sein fehlendes Auge und seine narbige Schnauze zeigten nur allzu deutlich, welcher Art diese Erfahrungen waren. Er hatte zu viele Schlachten überlebt, um auch nur eine Sekunde im Zweifel zu sein, was er tun musste.

Der Kampf begann fair, nur endete er nicht so. Wie er sonst ausgegangen wäre, ist schwer zu sagen; denn der dritte Wolf verbündete sich mit dem alten, und gemeinsam stürzten der alte und der junge Anführer sich auf den ehrgeizigen Dreijährigen und machten sich daran, ihn zu vernichten. Von beiden Seiten wurde er von den gnadenlosen Fängen seiner ehemaligen Gefährten bedrängt. Vergessen waren die Tage, in denen sie zusammen gejagt hatten, die Beute, die sie zusammen gerissen, die Hungersnot, die sie erlitten hatten. Diese Dinge...
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Jack London (eigentlich John Griffith Chaney) wurde am 12. Januar 1876 als uneheliches Kind in San Francisco geboren. Er wuchs in Armut auf und musste bereits früh zum Einkommen der Familie beitragen. Nach einer Zeit, in der er sich als Fabrikarbeiter, Robbenjäger und Landstreicher durchschlug, holte er das Abitur nach und begann 1896 ein Studium, das er jedoch schon nach einem Semester abbrach. Er ließ sich vom Goldrausch anstecken und schürfte in Alaska selbst nach dem Edelmetall. Zurück in Kalifornien stellten sich mit seinen Tiergeschichten und Erzählungen über das harte Leben einfacher Menschen der Arbeiterklasse erste literarische Erfolge ein. In kurzer Zeit wurde London sehr wohlhabend. Seine plötzliche Popularität überforderte ihn jedoch. Alkohol und ein extravaganter Lebensstil führten den Schriftsteller in den Ruin. Jack London starb am 22. November 1916 im Alter von nur 40 Jahren auf seiner Farm in Glen Ellen an Nierenversagen.