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Splitter aus Silber und Eis

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am01.10.2020Auflage
**Wie weit wirst du gehen, um das Eis in den Herzen zum Schmelzen zu bringen?** Veris ist die Prinzessin des Ewigen Frühlings - und die Schönste im ganzen Reich. Doch als solche trägt sie eine schwere Last: Sie allein soll ihr Volk vor dem Prinzen des Winters schützen, der mit eisigen Splittern die Herzen der Menschen vergiftet. Der Preis aber ist hoch. Als Auserwählte muss sie in den Palast der Winter-Fae, aus dem keines der geopferten Mädchen je zurückgekehrt ist. Dort trifft sie auf den grausamen Prinzen. Und trotz der unendlichen Kälte, die er ausstrahlt, fragt sie sich, ob tief in seinem Inneren nicht doch ein warmes Herz schlägt. Leseempfehlung der Buchhandlung Hugendubel in München:  »Oft lese ich die Bücher ja doch nicht ganz, vieles ähnelt sich gerade in der Fantasy. Aber hier ist es ja geradezu ein Vergnügen diese köstlichen Dialoge zu lesen - ein bischen Screwball, dann mittendrin plötzlich wieder die Wendung - hab ich mich so in Veris getäuscht? - Ich kann nicht aufhören zu lesen und nein, es reicht nicht, nur das Ende zu lesen (hab ich natürlich gemacht), aber ich muss echt jede Zeile lesen, ich kann gar nicht anders! Dazu dieser herrlich schöne Sprachstil, voller Witz und Ironie, diese gegen den Strich gebürstete Heldin - klasse, die piekfeine Prinzessin mit der Kodderschnauze ... und und und ... ich bin einfach nur begeistert! Sagenhaft!« (E. Schröter, Bereich Kinder- und Jugendbuch bei Hugendubel im OEZ) Weitere Leserstimmen zum Buch: »Was für ein Meisterwerk« »Einfach nur Klasse!!« »Eine zauberhafte, unvergleichliche Romantasy-Geschichte« »Absolute Leseempfehlung« »Meisterliches Juwel« //Hol dir auch die wunderschön veredelte Print-Ausgabe als Schmuckstück für dein Bücherregal!// //»Splitter aus Silber und Eis« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//?

Laura Cardea wurde seit ihrer Kindheit dazu ermahnt, nicht so viel zu träumen. Statt darauf zu hören, tauchte sie immer wieder in neue Bücherwelten ein. Irgendwann reichte ihr das Lesen nicht mehr und sie erträumte sich eigene Welten. Das Schreiben von Geschichten zieht sich seitdem durch ihr Leben. Neben dem Schreiben studiert sie Medien- und Kulturwissenschaften und arbeitet als freiberufliche Mediendesignerin sowie Bloggerin.
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Verfügbare Formate
BuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

Klappentext**Wie weit wirst du gehen, um das Eis in den Herzen zum Schmelzen zu bringen?** Veris ist die Prinzessin des Ewigen Frühlings - und die Schönste im ganzen Reich. Doch als solche trägt sie eine schwere Last: Sie allein soll ihr Volk vor dem Prinzen des Winters schützen, der mit eisigen Splittern die Herzen der Menschen vergiftet. Der Preis aber ist hoch. Als Auserwählte muss sie in den Palast der Winter-Fae, aus dem keines der geopferten Mädchen je zurückgekehrt ist. Dort trifft sie auf den grausamen Prinzen. Und trotz der unendlichen Kälte, die er ausstrahlt, fragt sie sich, ob tief in seinem Inneren nicht doch ein warmes Herz schlägt. Leseempfehlung der Buchhandlung Hugendubel in München:  »Oft lese ich die Bücher ja doch nicht ganz, vieles ähnelt sich gerade in der Fantasy. Aber hier ist es ja geradezu ein Vergnügen diese köstlichen Dialoge zu lesen - ein bischen Screwball, dann mittendrin plötzlich wieder die Wendung - hab ich mich so in Veris getäuscht? - Ich kann nicht aufhören zu lesen und nein, es reicht nicht, nur das Ende zu lesen (hab ich natürlich gemacht), aber ich muss echt jede Zeile lesen, ich kann gar nicht anders! Dazu dieser herrlich schöne Sprachstil, voller Witz und Ironie, diese gegen den Strich gebürstete Heldin - klasse, die piekfeine Prinzessin mit der Kodderschnauze ... und und und ... ich bin einfach nur begeistert! Sagenhaft!« (E. Schröter, Bereich Kinder- und Jugendbuch bei Hugendubel im OEZ) Weitere Leserstimmen zum Buch: »Was für ein Meisterwerk« »Einfach nur Klasse!!« »Eine zauberhafte, unvergleichliche Romantasy-Geschichte« »Absolute Leseempfehlung« »Meisterliches Juwel« //Hol dir auch die wunderschön veredelte Print-Ausgabe als Schmuckstück für dein Bücherregal!// //»Splitter aus Silber und Eis« ist ein in sich abgeschlossener Einzelband.//?

Laura Cardea wurde seit ihrer Kindheit dazu ermahnt, nicht so viel zu träumen. Statt darauf zu hören, tauchte sie immer wieder in neue Bücherwelten ein. Irgendwann reichte ihr das Lesen nicht mehr und sie erträumte sich eigene Welten. Das Schreiben von Geschichten zieht sich seitdem durch ihr Leben. Neben dem Schreiben studiert sie Medien- und Kulturwissenschaften und arbeitet als freiberufliche Mediendesignerin sowie Bloggerin.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646605914
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum01.10.2020
AuflageAuflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3734 Kbytes
Artikel-Nr.5154788
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Krokusse und Opfergabe

24. Tag des Julmondes

Veris

Am Morgen vor dem Tag des Julfestes wache ich auf, gebettet in Seidendecken und Kissen mit den sanftesten Daunenfedern. Alles, was ich höre, ist Stille. Das ist nichts Ungewöhnliches, denn so früh am Morgen dringen nur wenige Stadtgeräusche aus Salweide in mein Turmzimmer. Die Stille ist anders als sonst, aber vielleicht bilde ich mir den Unterschied nur ein. Schließlich ändert sich heute mein Leben.

Ich schiebe die Decke zur Seite und hülle mich in meinen Morgenmantel. Unsere Hofschneiderin hat ihn mit Pflanzenextrakten in zartem Lindgrün eingefärbt und mit Goldfäden bestickt. Die Farben unseres Königreiches Aurum, ein Zeichen der Fruchtbarkeit und des Gedeihens. Es sind Farben, die ich gleichermaßen liebe, wie ich mich an ihnen sattgesehen habe. Während ich den Morgenmantel zubinde, lehne ich mich aus dem geöffneten Fenster. Ich weiß nicht, wer lauter schreien würde, aber sowohl meine Zofe als auch meine Mutter wären außer sich, wenn sie das sehen würden. Doch ich will einen Blick hinauswerfen, ohne dass die Mauern mein Sichtfeld einschränken.

Obwohl die Morgensonne schon so strahlt, wie es sich für den ewigen Frühling gehört, weht mir hier oben kühle Luft über das Gesicht und ich schließe kurz die Augen. Den Ausblick sehe ich selbst mit geschlossenen Lidern. Die wehenden Seidenbanner, geschmückt mit der Goldlerche, Aurums Wappentier, dann Sandsteinterrassen, spitze Giebeldächer und Innenhöfe, in denen ich als Kind inmitten von Krokussen gespielt habe. An die Burgmauer und an alle Seiten des Berges, auf dem Burg Goldwacht steht, schmiegen sich die Fachwerkhäuser mit ihren alten Ziegeldächern und Balkonen voller Blumenkästen. Schmale Gassen schlängeln sich durch Salweide, doch die Häuser stehen so dicht, dass ich die einzelnen Gebäude nicht ausmachen kann. Früher habe ich mir immer gewünscht, frei durch diese Gassen spazieren zu können - heute würde ich alles dafür geben, die Stadt für immer von meinem Turm aus beobachten zu können.

Die Tür zu meinem Zimmer knarzt und ich weiche vom Fenster zurück. Meine Finger greifen automatisch nach dem Griff des Dolches, der an meinem Oberschenkel befestigt ist. Zu dieser Vorsicht wurde ich von Kindertagen an erzogen, so wie jedes Mädchen in unserem Reich.

Doch nur meine Zofe Isobela tritt herein. »Es ist so weit, Prinzessin Veris.« Sie spricht mich sonst nie so förmlich an. Und ihr Haar ist unter der lindgrünen Kappe der Bediensteten verborgen. Obwohl die Kopfbedeckung Pflicht ist, zwängt sie ihre braunen Locken normalerweise nicht darunter. Meine Erlaubnis reicht aus, damit sie nicht von der Hausvorsteherin bestraft wird. Heute allerdings hält sie sich an die Regeln. Heute tut das jeder.

»Das Kleid ist fertig?«, frage ich mit bebender Stimme.

Eine jüngere Zofe tritt herein und legt eine gigantische Schachtel auf mein Bett. Isobela scheucht sie sofort wieder hinaus und schiebt mich zu meinem Frisiertisch. Ich beobachte im Spiegel, wie ihre geschickten Finger meine blonden Locken aus dem hüftlangen Zopf lösen. Vergeblich suche ich nach ihrem breiten Lächeln. Ich bin die Prinzessin des Frühlingsreiches, doch üblicherweise ist es ihr Lächeln, das mit dem Strahlen der Frühlingssonne konkurriert. Vielleicht kann ich ebenso lächeln, nachdem ich mein Schicksal erfüllt habe. Entweder das - oder ich sterbe bei dem Versuch. Und aller Voraussicht nach sterbe ich, so wie all die Sakrale vor mir. Das ist der Grund, warum meine Stimme zittert und Isobela heute nicht lächelt.

Denn Aurum, das Reich des Ewigen Frühlings, hat einst eine Übereinkunft mit unserem Nachbarvolk, den Winterfae, geschlossen. Mit ihrem grausamen Herrscher, dem Prinzen des Winters. Jedes Jahr zum Julfest schicken wir ein Sakral, das schönste zwanzigjährige Mädchen, in sein Reich. Im Gegenzug verschont er unsere Ländereien vor seinem winterlichen Zorn. Falls aber die magische Übereinkunft gebrochen wird, kann er in Aurum eindringen und die Herrschaft über unser Reich an sich reißen.

Einen Vorgeschmack darauf, was seine Herrschaft bedeuten würde, haben wir bereits. Zwar lässt die magische Grenze zwischen unseren Reichen nichts durch, keine Menschen, keine Fae, keine Tiere, doch eine Sache ist davon ausgenommen: seine Eissplitter, die Herzen gefrieren und Augen nur noch Schlechtes sehen lassen. Sie säen im Frühlingsreich Missgunst, Hass und Bosheit.

Doch das Schicksal hat uns einen Ausweg geschenkt. Den Kuss der Daphne. So giftig wie der in Aurum purpurrot blühende Seidelbast. Er ist nach Daphne benannt, die sich in die giftige Pflanze verwandelte, um einem göttlichen Verfolger zu entkommen. Der Kuss der Daphne ist unsere einzige Chance gegen den Winterprinzen. In jedem Jahrzehnt wird irgendwann ein Mädchen geboren, dessen Lippen jeden töten, den es küsst. In ihrem zwanzigsten Jahr schicken wir sie anstelle des schönsten Mädchens zum Prinzen des Winters. Sie ist die Einzige, die uns befreien kann - indem sie ihn tötet. Und jede Verfluchte hat bereits jemanden getötet: die erste Person, deren Lippen die ihren berührten. Nur einen Kuss von ihr, mehr braucht es nicht, um das Menschenreich vom Prinzen des Winters zu befreien. Es klingt so leicht. Doch wie soll ihm ein einfaches Menschenmädchen nah genug kommen, um ihre giftigen Lippen auf seine eisigen zu legen? Zwar werden alle Mädchen in Aurum seit Generationen in der Kunst des Kampfes unterrichtet, in der Hoffnung, dass sie den Winterprinzen mit einem Dolch statt einem Kuss töten - oder mit beidem zusammen. Doch keine ist je siegreich zurückgekehrt. Keine ist überhaupt jemals zurückgekehrt. Weder eine Verfluchte mit ihren tödlichen Lippen noch ein normales Sakral, das mit einem mickrigen Dolch ausgestattet aus Aurum verstoßen wurde.

Ein Piksen an meinem Hinterkopf holt mich aus meinen Gedanken.

»Bitte entschuldige, Veris.« Isobela, die viel steifer spricht als sonst, hält eine mit getrockneten Malven besetzte Haarnadel in der Hand. Ihre Finger zittern so wie meine Stimme zuvor.

Ich lege meine Hand auf ihre. »Ist schon in Ordnung.«

Ohne mir in die Augen zu blicken, dreht sie die letzten Strähnen aus meinem Gesicht und steckt sie im aufwendig geflochtenen Haarknoten fest, der schwer auf meinem Nacken liegt. Manchmal wünschte ich, ich könnte mir eine Schere nehmen und die Haare einfach abschneiden. Aber meine langen, üppigen Haare sind einer meiner vielen Vorzüge und sollen mich begehrenswert machen. Das ist alles, worauf mein Leben ausgerichtet war. Ein begehrenswertes, wenn auch gut trainiertes Geschenk für den Prinzen des Winters zu werden, der mich - nach allem, was wir wissen - tötet, sobald ich über die Grenze trete, und meinen herausgeputzten Kadaver an seine Hunde verfüttert.

Isobela öffnet die Schachtel auf meinem Bett, in der in Seidenpapier eingewickelt mein Kleid liegt. Sie hilft mir in die Lagen von Organza und Chiffon, über und über bestickt mit echten Malven, Knospen und Perlen. Es ist die unpassendste Wahl, um durch ein Winterreich zu wandern, aber die passendste, um sich dem Prinzen dieses Landes als Opfer darzubieten.

***

Wir verlassen Burg Goldwacht zur Mittagsstunde in einer reich verzierten offenen Kutsche. Meine Eltern, die Regenten des Frühlingsreiches, begleiten mich ebenso wie Isobela. Je zwei Soldaten reiten vor und hinter der Kutsche auf den lichtbraunen Arabern meines Vaters, deren Mähnen so kunstvoll frisiert sind wie meine Haare. Inklusive Blumenschmuck. Meine Mutter drückt meine Hand, während wir das Burgtor passieren, und für einen Atemzug erwäge ich, den Druck nicht zu erwidern. Doch auch wenn sie mich in den sicheren Tod schickt, sie kann nichts dafür. Sie tut das Richtige für Aurum. Und ich habe schon lange beschlossen, ihrem Beispiel zu folgen. Also drücke ich kurz ihre Hand, bevor die Jubelrufe der Menge meine Aufmerksamkeit auf sich ziehen und ich meine Hände zurück in den Schoß nehme. Ich zeige keine Angst. Ich bin für mein Volk da.

»Unser Segen für das Sakral!«, rufen uns die Leute vom Straßenrand und von den schmalen Balkonen zu. Sie strecken uns Krokusse entgegen. Das gelbe Blumenmeer verschwimmt vor meinen Augen, während unsere Kutsche durch die schmalen Gassen rattert. An besonders steilen Stellen muss ich meine Füße in den Boden stemmen, um nicht vom Sitz zu rutschen. In tiefen Zügen atme ich die Stadtluft von Salweide ein. Frisch gebackenes Brot, diese warme Mischung aus Heu und Pferden und über allem der süße, zarte, blumige Duft nach Heimat. Zum letzten Mal kann ich die Frühlingsluft riechen und versuche sie in einer Erinnerung zu verewigen. Meine Augenwinkel brennen und ich starre unentwegt auf einen der wippenden Pferdeschweife. Dann wappne ich mich, setze das Lächeln auf, das mein Volk liebt, und winke ihm zu.

Meine Mutter kann sich eine Träne nicht verkneifen, doch niemand wird es ihr verdenken. Die Träne rollt über ihre rosige Wange und vorbei an ihren vollen Lippen. Obwohl mein Vater ein gut aussehender Mann ist, sagt jeder, ich käme nach ihr. Zu einer anderen Zeit war dies Grund zur Freude, doch nun ist Schönheit kein Segen, sondern ein Fluch. Es ist ein Wunder, dass meine Mutter in ihrem zwanzigsten Lebensjahr nicht in das Winterreich musste. Doch meine Großeltern, die damals noch regierten, und die anderen Mitglieder im Rat des Frühlings - Adlige, Händler, aber auch Abgesandte der Bauern und Handwerker - mussten damals nicht das schönste Mädchen bestimmen. Es war das Jahr, in dem eine Verfluchte geschickt wurde.

»Lang lebe das Sakral!« Ein letztes Mal höre ich die Rufe, dann passieren wir das Stadttor und nur noch dumpfe Laute dringen an mein Ohr.

»Wir fahren etwa...
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Autor

Laura Cardea wurde seit ihrer Kindheit dazu ermahnt, nicht so viel zu träumen. Statt darauf zu hören, tauchte sie immer wieder in neue Bücherwelten ein. Irgendwann reichte ihr das Lesen nicht mehr und sie erträumte sich eigene Welten. Das Schreiben von Geschichten zieht sich seitdem durch ihr Leben. Neben dem Schreiben studiert sie Medien- und Kulturwissenschaften und arbeitet als freiberufliche Mediendesignerin sowie Bloggerin.