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E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
315 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am13.05.20161. Aufl. 2016
Wie lange würdest du auf die Liebe deines Lebens warten?

Nessa wartet sehnsüchtig darauf, dass ihr Mann aus dem Auslandseinsatz nach Hause kommt. Sie vermisst Jake, und das Leben als allein erziehende Mutter ist nicht einfach. Jake jedoch verschwindet spurlos. Hat er sich wirklich, wie ein Abschiedsbrief vermuten lässt, das Leben genommen? Lange gibt Nessa die Hoffnung nicht auf, dass Jake am Leben ist und zu ihr und ihrer Tochter zurückkehren wird. Schließlich aber muss sie sich fragen: Waren die Entscheidungen ihres Lebens immer die richtigen? Soll sie weiter verschweigen, was sie tief in ihrem Herzen verborgen hat?

Weitere berührende Romane von Jessica Thompson:

Ein Tag im März
Eindeutig Liebe
Lieben lernen











Jessica Thompson wurde in den späten Achtzigerjahren in Yorkshire geboren und lebte in Frankreich und Kent, bevor sie endlich nach London zog - in die Stadt, die sie so sehr liebt. Sie schreibt seit frühester Kindheit und arbeitet inzwischen als Journalistin und im Marketing.
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Produkt

KlappentextWie lange würdest du auf die Liebe deines Lebens warten?

Nessa wartet sehnsüchtig darauf, dass ihr Mann aus dem Auslandseinsatz nach Hause kommt. Sie vermisst Jake, und das Leben als allein erziehende Mutter ist nicht einfach. Jake jedoch verschwindet spurlos. Hat er sich wirklich, wie ein Abschiedsbrief vermuten lässt, das Leben genommen? Lange gibt Nessa die Hoffnung nicht auf, dass Jake am Leben ist und zu ihr und ihrer Tochter zurückkehren wird. Schließlich aber muss sie sich fragen: Waren die Entscheidungen ihres Lebens immer die richtigen? Soll sie weiter verschweigen, was sie tief in ihrem Herzen verborgen hat?

Weitere berührende Romane von Jessica Thompson:

Ein Tag im März
Eindeutig Liebe
Lieben lernen











Jessica Thompson wurde in den späten Achtzigerjahren in Yorkshire geboren und lebte in Frankreich und Kent, bevor sie endlich nach London zog - in die Stadt, die sie so sehr liebt. Sie schreibt seit frühester Kindheit und arbeitet inzwischen als Journalistin und im Marketing.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732522828
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum13.05.2016
Auflage1. Aufl. 2016
Seiten315 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2192954
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Prolog


Das ist eine ernste Sache.

Oktober 1997

Gesprenkelt wie ein Vogelei und absolut verlässlich stand der Mond am schwarzen Himmel über Will Turnbull und Nessa Grier. Sie saßen nebeneinander auf der Bank. Ringsherum fiel das Laub von den Bäumen und landete weich auf dem dichten, nassen Gras. Ihre Knie berührten sich ganz sacht, und ihnen beiden klopfte das Herz zum Zerspringen.

»Mann, ich weiß einfach nicht, was ich mit meinem Leben anfangen soll!«, rief Will aus. Dabei fuhr er sich mit den Händen über die sommersprossigen Wangen und verfing sich im Brillengestell, das beträchtlich knackte, ehe es wieder auf dem Nasenrücken landete. »Autsch! Das tat weh«, murmelte er verärgert. Er zog noch einmal an seiner Zigarette, ließ sie ins Gras fallen und trat sie mit der dicken Gummikappe seines Turnschuhs aus.

»Mensch, Will, sei doch nicht so theatralisch!«, erwider­­­te Nessa und verdrehte die Augen. Nervös kaute sie auf der Unter­lip­­pe. Sie wollte ihm dringend etwas erzählen, und ausgerechnet jetzt setzte er zu einer seiner Tiraden an. Ganz bestimmt tat er das. Er hatte schon den Tonfall, der das immer ankündigte. Und wenn Will sich erst mal in ein Thema hineinsteigerte, war er sehr schwer zu stoppen. Wann würde ihre Gelegenheit kommen? Wann würde sie ihre Neuigkeit loswerden können? Loswerden wollte sie sie, auch wenn er sie sowieso dafür verurteilen würde.

Sie zupfte an ihrer langen, dunkelblonden Mähne herum, die sie meistens über eine Schulter nach vorn hängen ließ wie einen Schal. Das war eine nervöse Angewohnheit, doch sie mochte es auch, sich mit den Fingern durch die Haarspitzen zu kämmen und mögliche Knötchen auseinanderzureißen.

»Schon gut, Ness, ich weiß. Aber schließlich habe ich ein paar wichtige Entscheidungen zu treffen. Das ist eine ernste Sache. Ich habe genau zwei Möglichkeiten: Entweder bleibe ich hier, komponiere weiter und fahre andauernd nach London, um in die Szene reinzukommen - das ist es, was ich eigentlich will, und so macht man am besten auf sich aufmerksam -, oder ich gehe an eine bescheuerte Uni, die kilometerweit weg ist, um später einmal einen anständigen Job zu bekommen.« Verächtlich äffte er den vornehmen Ton seiner Mutter nach und wackelte dabei sarkastisch mit dem Kopf.

»Und was stört dich an einem anständigen Job?« Nessa blickte ihn argwöhnisch von der Seite an. Im Mondschein war sein schönes Profil ein dunkler Schattenriss, der seiner Angst ein Versteck bot.

Will nahm sich eine neue Zigarette, zündete sie hastig an und lehnte sich zurück. Nachdenklich kratzte er sich am Kopf. Seine dichten, haselnussbraunen Locken ringelten sich um die Finger und entkräuselten sich langsam, als er die Hand zurückzog. Am unteren Hals hatte er, wie Nessa wusste, eini­­ge schokoladenbraune Muttermale, ein hübscher Makel, der seinem guten Aussehen nichts anhaben konnte, und das war typisch für ihn.

»Eigentlich nichts. Es wäre nur langweilig, verstehst du? Von Mum höre ich nur noch Bewerbungsschreiben und Tag der offenen Tür . Und Edinburgh wird dir gefallen oder In Bath gibt es offenbar tolle Diskotheken . Also wirklich, geht´s noch?! Und ich will ja kein Snob sein, Nessa, echt nicht ... Es ist nur so: Ich habe schon ewig vor, Komponist zu werden; das ist alles, was ich in meinem Leben will. Kreativ sein und anders, jemand ... na ja, jemand Besonderes, verstehst du?«

Bei den letzten Worten war er sichtlich verlegen geworden. Das sah sie sogar im Dunkeln, und gerade wegen dieser Ehrlichkeit hatte sie ihn immer geliebt. Jemand Besonderes wollte er sein? So viele wollten ein zweiter Damon Albarn oder eine Kate Moss werden, alles, nur kein gewöhnlicher Mensch, kein Buchhalter, keine Sekretärin. Aber wir können nicht alle Models oder Rockstars werden, dachte Nessa. Will traute sie allerdings zu, etwas Besonderes aus seinem Leben zu machen, keine Frage. Wenn es einer weit bringen konnte, dann er.

»Und allein der Gedanke, Betriebswirtschaft oder Politik oder sonst einen langweiligen Kram zu studieren, macht mich schon ganz krank. Ja, genau, es würde mich seelisch krank machen, ganz sicher. Ich könnte keine Songs mehr schreiben«, schloss er triumphierend und verschränkte die Arme vor der Brust. Wie zur Bekräftigung stieß eine Eule einen traurigen Schrei aus, und ein kalter Wind wehte ihnen durch die Bäume entgegen.

Nessa verstand das zwar, doch Will brauchte sich mit seinen siebzehn Jahren keine Sorgen zu machen, und genauso wenig mit fünfundzwanzig und mit vierzig Jahren und so weiter, bis er irgendwann ein alter Mann war, der jeden Morgen unbeirrbar zwei Eier zum Frühstück aß und abends bei den Spielshows vor dem Fernseher einschlief. Er war einer, dem es immer gut gehen würde, egal, was er mit seinem Leben anfangen würde, denn:

Erstens hatte Will reiche Eltern, und »reich« hieß in dem Fall ein Drei-Millionen-Pfund-Haus auf dem Land, fünf Autos in der Auffahrt und ein beheizter Swimmingpool im Garten, also unfassbar reich. Und das würde ihn für den Rest seines Lebens vor ernsten Problemen bewahren, dachte Nessa in ihrer jugendlichen Unbedarftheit.

Zweitens besaß er eine charismatische Ausstrahlung, durch die er sich aus jedem Mist, in den er vielleicht hineinschlitterte, retten konnte, und er käme garantiert blitzsauber und frisch duftend daraus hervor. Genau so war er.

Drittens verfügte er über ein jungenhaftes, schelmisches Aussehen, ohne ein Schönling zu sein, und damit nahm er sofort jeden für sich ein.

Bei Nessa löste es folglich kaum Mitgefühl aus, dass Will wegen seiner Zukunft eine Krise hatte. Wenn jemand von einer Krise sprechen durfte, dann sie.

Vor einem Jahr wäre noch alles anders gewesen. Da hätte ihr sein Gerede von einem Studium in einer anderen Stadt einen Kloß im Hals verursacht. Sie hätte sich vorgestellt, auf dieser Bank neben ihm zu sitzen und ihn festzuhalten, ihn nicht gehen zu lassen, obwohl das Leben sie unweigerlich auseinanderreißen würde. Es wäre ihr vorgekommen wie der Weltuntergang.

Nach Wills Eröffnung, er werde vielleicht wegziehen und sich ein anderes Leben aufbauen, wäre sie nach Hause gerannt, hätte Radiohead gehört und bei Creep in ihr Kissen geweint, denn damals war sie schon seit einer Ewigkeit heimlich in ihn verknallt gewesen.

Das war passiert, als der alte Naturkundelehrer in der achten Klasse sie gebeten hatte, sich neben Will zu setzen. Jeweils zu zweit hatten sie aus Drosseln und einer kleinen Glühbirne einen elektrischen Stromkreis herstellen sollen. Will roch ein bisschen nach frisch gebackenen Plätzchen und Deo, und das gefiel ihr. Und als ihm jemand einen Schuh an den Kopf warf und ihn »Flachwichser« nannte, wurde er rot wie eine Tomate. Da wusste Nessa sofort, sie würde ihn unter ihre Fittiche nehmen und auf ihn aufpassen.

Mit den Jahren wurde Will cooler, und Nessa fand, dass er jede Woche besser aussah. Sie wartete nur noch auf den richtigen Moment, um ihn zu küssen. Doch inzwischen hatte sie Konkurrenz bekommen. Sogar die beliebten Mädchen, die ihn früher gnadenlos verspottet hatten, trugen jetzt seinetwegen aufdringliches Parfüm und Lippenstift, warfen ihm verführerische Blicke zu und setzten sich auf eine Art in Szene, dass Nessa hinter ihrer Spindtür angewidert schauderte. Sie fühlte sich geradezu unsichtbar. Wie sollte sie ihm sagen, was sie für ihn empfand?

In ihrem Zimmer probte sie es viele Male, dachte sich verschiedene Szenarien aus, vom Überraschungskuss bis zum gehauchten Liebesgeständnis. Aber es kam immer etwas dazwischen. Oder jemand. Zum Beispiel diese Sophia, als Will fünfzehn war. Sie war gut in Mathe, trug teure Lederschuhe und hatte eine arrogante Aussprache. Später hatte er wegen der Probetrainings für das nationale Rugby-Team an den Wochenenden keine Zeit mehr, und dann, nachdem er wegen einer Verletzung nicht genommen wurde, entdeckte er das Gras­rauchen für sich. Er verkroch sich für ein halbes Jahr auf dem Dachboden, schrieb Musik, die er Nessa nie vorspielen wollte, und benahm sich wie ein leidender Künstler. Nessa malte sich ständig aus, wie sie überraschend bei ihm reinschneite und hörte, dass einer seiner Songs von ihr handelte. Wenn sie jetzt daran zurückdachte, wurde sie vor Verlegenheit rot. Das war dermaßen albern gewesen! Heute war er für sie ... na ja, eben Will ...

Irgendwann hatte sie es geschafft, sich von ihm zu lösen, weil er fast nie Zeit hatte und weil Jake auf der Bildfläche erschienen war. Der hinreißende Jake. Er kam erst spät an ihre Schule, von einem technisch-naturwissenschaftlichen College am anderen Ende der Stadt, wo die Mädchen einander im Toilettenraum Ohrlöcher stachen und Menthol-Zigaretten rauchten. Seine leicht gebräunte Haut, die dunklen Haare und braunen Augen fand sie ungeheuer attraktiv. Das und seine nette Schüchternheit, die manchmal durchblitzen ließ, wer er wirklich war: ein zutiefst freundlicher Mensch mit einem verschmitzten Humor. Er hatte ihre Gedanken von Will weggelenkt. Jake war der Richtige, ganz bestimmt. Vielleicht bin ich über Will hinweg, dachte sie. Ja, das mit Will ist bloß eine Phase gewesen, eindeutig ...

»Was wirst du denn mal machen, Ness? College oder ­etwas in der Art?« Will wandte sich ihr zu und klaubte ihr eine Wimper von der Wange. Auf der Fingerspitze hielt er sie ins Mond­licht, um sie zu betrachten, und pustete sie nach ein paar Augenblicken in die herbstliche Nachtluft. Seine Berührung hatte bei Nessa ein leises Kribbeln ausgelöst. Das gefiel ihr nicht. Nicht mehr.

»Tja,...

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Jessica Thompson wurde in den späten Achtzigerjahren in Yorkshire geboren und lebte in Frankreich und Kent, bevor sie endlich nach London zog - in die Stadt, die sie so sehr liebt. Sie schreibt seit frühester Kindheit und arbeitet inzwischen als Journalistin. Wenn du wieder bei mir bist ist nach Eindeutig Liebe, Ein Tag im März und Lieben lernen ihr vierter Roman.