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Der Zitronentortenmord

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
380 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am24.02.20231. Aufl. 2023
Es ist Sommer im beschaulichen Lake Eden in Minnesota, und die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli sind in vollem Gange. Feinbäckerin Hannah Swensen freut sich auf den Besuch ihrer jüngeren Schwester, mit der sie auch ihr Café The Cookie Jar festlich gestalten will. Doch bevor die Schwestern damit beginnen können, macht Hannah eine schreckliche Entdeckung: im Keller liegt die Leiche ihrer Nachbarin. Einziges Indiz ist zunächst einer von Hannahs Zitronenkuchen auf dem Küchentisch der Nachbarin, von dem zwei Stücke fehlen. Anscheinend hatte das Opfer ein Rendezvous geplant. Wird es Hannah gelingen, dem Mörder mit der Vorliebe für Süßes auf die Spur zu kommen?


Joanne Flukelebt als freie Autorin in Kalifornien. Ihre Romane sind regelmäßig auf den ersten Plätzen der NEW YORK TIMES Bestsellerliste zu finden.Die Leser:innen lieben die Geschichten der QUEEN OF CULINARY MYSTERY wegenihrer lebensechten Figuren und der Wohlfühlatmosphäre rund um Hannah Swensens Café in der fiktiven Kleinstadt Lake Eden.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR11,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextEs ist Sommer im beschaulichen Lake Eden in Minnesota, und die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli sind in vollem Gange. Feinbäckerin Hannah Swensen freut sich auf den Besuch ihrer jüngeren Schwester, mit der sie auch ihr Café The Cookie Jar festlich gestalten will. Doch bevor die Schwestern damit beginnen können, macht Hannah eine schreckliche Entdeckung: im Keller liegt die Leiche ihrer Nachbarin. Einziges Indiz ist zunächst einer von Hannahs Zitronenkuchen auf dem Küchentisch der Nachbarin, von dem zwei Stücke fehlen. Anscheinend hatte das Opfer ein Rendezvous geplant. Wird es Hannah gelingen, dem Mörder mit der Vorliebe für Süßes auf die Spur zu kommen?


Joanne Flukelebt als freie Autorin in Kalifornien. Ihre Romane sind regelmäßig auf den ersten Plätzen der NEW YORK TIMES Bestsellerliste zu finden.Die Leser:innen lieben die Geschichten der QUEEN OF CULINARY MYSTERY wegenihrer lebensechten Figuren und der Wohlfühlatmosphäre rund um Hannah Swensens Café in der fiktiven Kleinstadt Lake Eden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751728638
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum24.02.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.4
Seiten380 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2042 Kbytes
Artikel-Nr.9166111
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Um vier Uhr siebenundvierzig fuhr Hannah Swensen aus dem Schlaf hoch. Zwei Raubtieraugen starrten sie an. Unwillkürlich schlug sie nach ihnen, und sie verschwanden unter vorwurfsvollem Jaulen.

»Das ist mein Kissen, nicht deins!«, brummte sie, nahm es wieder in Besitz und knuffte es unter ihrem Kopf zurecht. Doch als sie die Augen schloss, um in den letzten kostbaren Minuten vor dem Weckerklingeln noch mal einzudösen, setzten bei ihr Schuldgefühle ein. Sie hatte noch nie nach Moishe geschlagen.

Ihr orange-weißer Kater hatte während seines Straßenlebens genug erlitten. Sein linkes Ohr war eingerissen, und er war auf einem Auge blind, was stets daran erinnerte, wie sehr er einmal um sein Leben gekämpft hatte. Nachdem sie ihn damals eingeladen hatte, bei ihr zu leben, waren sie Freunde geworden. Und diese Freundschaft war nun gefährdet. Im schlimmsten Fall würde Moishe ihr nie wieder trauen.

»Es tut mir leid, Moishe. Komm her, ich kraule dir die Ohren.« Sie klopfte auf die Matratze und hoffte, er möge ihr verzeihen. »Ich würde dir niemals wehtun. Das dürftest du inzwischen wissen. Du hast mich nur erschreckt, das ist alles.«

Vom Boden am Fuß des Bettes kam ein Miau, das schon weniger zornig klang. Noch einmal klopfte sie neben sich und hörte ihn dumpf auf der Matratze landen. Er hatte ihr verziehen, und das war schön. Doch nun, da sie hellwach war, verspürte sie ein mächtiges Ziehen im Nacken. Anscheinend hatte Moishe, schon kurz nachdem sie eingeschlafen war, ihr Kissen geraubt, und jetzt zahlte sie den Preis für den gestohlenen Komfort. Die Schmerzen würden sich nur mit einer langen heißen Dusche vertreiben lassen.

»Na schön. Ich stehe auf.« Grollend drückte sie den Knopf des Weckers hinunter. »Ich gebe dir dein Frühstück, dann dusche ich.«

Nachdem sie ihre Pantoffeln gefunden hatte, ging sie durch den Flur in die Küche, schaltete das Licht ein und öffnete das Fenster, damit etwas von dem kühlen Morgenwind hereinwehte, der hoffentlich um ihr Wohnhaus strich. Doch herein kam nur drückende Wärme. Es war Ende Juni, und Lake Eden ächzte unter einer Hitzewelle, die für Minnesota ungewöhnlich war. Nachts war es fast so heiß wie am Tag.

Moishe ging an seinem Futternapf in Stellung und blickte erwartungsvoll zu ihr hoch. Sein Schwanz schlug hin und her wie ein Metronom. Ob sie einen Fächer daran festbinden und die Energie nutzen könnte?

»Geduld ist eine Tugend«, murmelte sie und zitierte damit ihre Mutter. Dann fiel ihr ein, dass die Mahnung schon bei ihr nicht gewirkt hatte. »Ich hole dein Frühstück sofort, noch vor meinem ersten Schluck Kaffee. Wenn das keine Entschuldigung ist, weiß ich es auch nicht!«

Moishes Schwanz pendelte weiter hin und her, während sie zum Besenschrank ging und das Vorhängeschloss öffnete. Man mochte ein Vorhängeschloss für übertrieben halten, doch Moishe verlor jeden seelischen Halt, sobald er den Grund seiner Futterschale sehen konnte, und hatte keine Skrupel, sich selbst an der Futterquelle zu bedienen.

Hannah war es leid, verstreutes Trockenfutter aufzukehren, und hatte mit verschiedenen Mitteln versucht, ihn von dem Vorrat fernzuhalten. Ohne Erfolg. Moishe hatte einen Gummiseilverschluss, einen schweren Schieberiegel und einen Sturmhaken überwunden. Wenn ihr vierbeiniger Mitbewohner fressen wollte, wurde er zu einem wahren Houdini. Kein Schloss konnte ihn lange aufhalten.

Sobald er zufrieden vor sich hin knusperte, goss sie sich einen Kaffee ein und ging unter die Dusche. Heute war Freitag, und es würde ein arbeitsreicher Tag werden. Nicht nur weil im Cookie Jar, ihrem Bäckerei-Café, freitags Kuchentag war, sondern weil sie fünf Rezepte Zuckerplätzchen backen musste, auf Bestellung eines Caterers in Minneapolis, der sie für eine Hochzeitsfeier benötigte.

Hannah und ihre Partnerin, Lisa Herman, hatten den Teig dafür gestern kurz vor Feierabend hergestellt. Bis halb acht, wenn Lisa zur Arbeit kam, würde sie die Plätzchen und anschließend die Zitronentorten backen, die es jeden Freitag gab. Lisa würde später die Plätzchen mit den Initialen des Brautpaars verzieren, PP für Pamela Pollack und TH für Toby Heller.

Einige Minuten unter der heißen Brause dämpften den stechenden Nackenschmerz. Da der Wettermann im Radio für heute den heißesten Tag des Sommers angekündigt hatte, beschloss sie, ihre leichteste Hose anzuziehen, die sie im vergangenen Sommer bei einem der seltenen Shoppingtrips mit ihrer Schwester Andrea gekauft hatte.

Hannah stieg hinein und hatte Mühe, sie über die Oberschenkel zu ziehen. Dann ging gar nichts mehr. Obwohl der Reißverschluss ganz geöffnet war, passte die Hose nicht über die Hüften. So eng war sie voriges Jahr nicht gewesen!

Ärgerlich musterte sie die Hose. Offenbar hatte sie zugenommen, und zwar beträchtlich. Schlimm genug, dass sie unter ihren zierlichen Familienmitgliedern die Größte war und als einzige Tochter die widerspenstigen roten Haare ihres Vaters geerbt hatte. Nun war sie also auch noch übergewichtig. Es war Zeit, mit einer Diät anzufangen, ob ihr das gefiel oder nicht.

Während sie sich aus den Hosenbeinen schälte und im Schrank nach einer Hose mit elastischem Bund suchte, sah sie unzählige Salatmahlzeiten mit kalorienarmen Dressings auf sich zukommen. Joggen kam nicht infrage. Sie hasste das und hatte sowieso keine Zeit dazu. Genauso wenig wie fürs Fitnessstudio. Das nächste befand sich im Einkaufszentrum, und sie würde bestimmt nicht so weit fahren. So sehr sie die Aussicht verabscheute, sie würde die Nahrungsaufnahme drosseln müssen. Das war für sie der einzig gangbare Weg, um die überschüssigen Pfunde loszuwerden.

Sie drehte sich zu ihrer Waage um. Vermutlich lag es an ihrer lebhaften Fantasie, aber das Gerät lauerte dort hinterhältig wie eine Klapperschlange. Es wäre vernünftig, sich jetzt zu wiegen, sagte sie sich, nur um zu sehen, wie viel sie abnehmen müsste. Sie machte sogar einen Schritt zur Waage hin, blieb jedoch stehen, weil sie Herzklopfen bekam und ihre Handflächen feucht wurden.

Wann hatte sie sich zum letzten Mal gewogen? Das musste mindestens sechs Monate her sein. Vielleicht sollte sie eine Woche lang weniger essen und sich dann erst wiegen. Auf diese Weise wäre der Schock nicht so groß. Wenigstens hatte Kaffee keine Kalorien. Sie würde noch eine Tasse trinken und später entscheiden, wann sie auf die Waage steigen wollte.

Als sie ihre dritte Tasse getrunken hatte, rückten die Zeiger ihrer apfelförmigen Küchenuhr auf fünf Uhr zwanzig vor. Sie füllte Moishes Futternapf für den Tag auf und goss den restlichen Kaffee in den Thermobecher, den Bill Todd, der Mann ihrer Schwester Andrea, ihr vor zwei Jahren zu Weihnachten geschenkt hatte.

»Bis später, Moishe. Sei brav, solange ich weg bin.« Sie kraulte ihn unter dem Kinn und hängte sich die Handtasche über die Schulter. »Auch wenn ich dazu verdammt bin, heute Abend Salat zu essen, verspreche ich dir eine große Portion ...«

Sie unterbrach sich, weil das Wandtelefon klingelte. Höchstwahrscheinlich war es ihre Mutter. Niemand außer Delores rief so früh bei ihr an. Flüchtig zog sie in Betracht, den AB anspringen zu lassen, doch ihre Mutter würde sie später irgendwann erwischen, vielleicht sogar in einem noch ungünstigeren Moment. Es hatte keinen Sinn, das Unvermeidliche aufzuschieben.

Das Telefon läutete zum zweiten Mal, worauf Moishe dem Apparat das Hinterteil zuwandte und mit dem Schwanz schlug, eine Angewohnheit, die Hannah erheiterte, denn Delores gehörte nicht zu seinen Lieblingsmenschen. Lachend nahm sie den Hörer ab. »Hallo, Mutter.«

Am anderen Ende der Leitung war es zunächst still, dann hörte sie ein Kichern, ein männliches Kichern. »Ich bin nicht deine Mutter.«

»Norman?« Sie warf ihre Tasche auf den Küchentisch und setzte sich. Norman Rhodes war einer ihrer Lieblingsmenschen, und sie ging ab und zu mit ihm aus. »Wieso bist du schon so früh auf?«

»Bin ich immer. Ich wollte dich erwischen, bevor du das Haus verlässt. Hannah, du musst mir einen Gefallen tun.«

»Welchen?« Sie lächelte, als sie sich sein Gesicht vorstellte. Im Hintergrund hörte sie Wasser laufen und wusste, er setzte in der Küche seiner Mutter Kaffee auf. Die meisten Leute würden ihn nicht als gut aussehend bezeichnen, aber ihr gefiel er. Er hatte ein Gesicht, bei dem man instinktiv Vertrauen fasste.

»Würdest du mir an der hinteren Wand für halb zehn einen großen Tisch reservieren?«

»Kann ich nicht«, antwortete sie grinsend.

»Warum nicht?«

Sie lachte unverhohlen. »Weil ich keinen großen habe. Die Tische sind alle klein. Wie wär´s, wenn ich zwei zusammenschiebe?«

»Das wäre gut. Ich habe aufregende Neuigkeiten, Hannah.«

»Wirklich?« Sie sah zur Uhr. Es wurde immer später. Aber das war nicht schlimm. Die Zitronentorten brauchten nicht lange. Die Böden hatte sie gestern Abend schon gebacken, sodass sie nur noch die Füllung und das Baiser fabrizieren musste. Sie hatte Lust, mit Norman zu telefonieren. Dafür würde sie nachher in der Backstube einfach schneller arbeiten.

»Ich habe für ein Haus geboten und den Zuschlag bekommen.«

»Du hast ein Haus gekauft?« Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass er eins suchte.

»So ist es, und ich möchte heute Vormittag den Vertrag unterzeichnen, bevor die Besitzerin es sich anders überlegt. Ich habe einen wirklich günstigen Preis erzielt. Es geht um das Voelker-Haus.«

»Das ist wunderbar.« Hoffentlich wusste er, was er da erwarb. Das...

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Joanne Flukelebt als freie Autorin in Kalifornien. Ihre Romane sind regelmäßig auf den ersten Plätzen der NEW YORK TIMES Bestsellerliste zu finden.Die Leser:innen lieben die Geschichten der QUEEN OF CULINARY MYSTERY wegenihrer lebensechten Figuren und der Wohlfühlatmosphäre rund um Hannah Swensens Café in der fiktiven Kleinstadt Lake Eden.
Der Zitronentortenmord

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt