Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Krieger Roms - Feuer im Osten

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
558 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am29.01.20211. Aufl. 2021
Sie sind in der Unterzahl, doch sie verlieren nie den Mut ...




Rom, im Jahr 255. Von allen Seiten stoßen die Feinde Roms vor, um sich Teile des angeschlagenen Weltreiches einzuverleiben. Auch Sassanidenherrscher Shapur steht mit seinem mächtigen Heer vor Arete, dem östlichsten Bollwerk des Imperiums. Um die Festung zu verteidigen, sendet Kaiser Valerian seinen Tribun Ballista aus. Ballista ist Germane, steht aber seit Langem in Diensten Roms. Unerschrocken und loyal folgt er seinem Auftrag, obgleich er weiß, wie aussichtslos die Lage ist, denn er verfügt nur über wenige Krieger ...




Fesselnd, detailreich, brillant - Marcus Clodius Ballista, der germanischstämmige Krieger Roms, in seinem ersten Einsatz
mehr
Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextSie sind in der Unterzahl, doch sie verlieren nie den Mut ...




Rom, im Jahr 255. Von allen Seiten stoßen die Feinde Roms vor, um sich Teile des angeschlagenen Weltreiches einzuverleiben. Auch Sassanidenherrscher Shapur steht mit seinem mächtigen Heer vor Arete, dem östlichsten Bollwerk des Imperiums. Um die Festung zu verteidigen, sendet Kaiser Valerian seinen Tribun Ballista aus. Ballista ist Germane, steht aber seit Langem in Diensten Roms. Unerschrocken und loyal folgt er seinem Auftrag, obgleich er weiß, wie aussichtslos die Lage ist, denn er verfügt nur über wenige Krieger ...




Fesselnd, detailreich, brillant - Marcus Clodius Ballista, der germanischstämmige Krieger Roms, in seinem ersten Einsatz
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732594313
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum29.01.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.1
Seiten558 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5162073
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Prolog
Frühsommer 238 A.âD.

Krieg ist die Hölle. Bürgerkrieg ist schlimmer. Und dieser Bürgerkrieg nahm eine schlechte Entwicklung. Nichts lief wie geplant. Die Invasion Italiens war zum Stillstand gekommen.

Die Alpen zu überqueren, bevor die Frühlingssonne den Schnee auf den Pässen tauen konnte, hatte den Truppen schwer zugesetzt. Sie waren davon ausgegangen, als Befreier begrüßt zu werden. Man hatte ihnen versprochen, dass die gesamte Bevölkerung ihnen mit Olivenzweigen in den Händen entgegenlaufen, die Kinder vorschieben, um Gnade flehen und vor ihnen auf die Knie fallen würde.

Doch es war nicht wie erhofft gekommen. Die Soldaten waren aus dem Gebirge in ein verwaistes Land hinabgestiegen. Die Bevölkerung war geflohen und hatte alles mitgenommen, was sie irgendwie schleppen konnte. Selbst die Türen der Häuser und Tempel waren verschwunden. Die Ebenen, in denen normalerweise emsige Geschäftigkeit herrschte, waren menschenleer. Das einzige Lebenszeichen, das die Soldaten entdeckten, als sie Emona durchquerten, war ein Rudel Wölfe.

Mittlerweile campierte die Armee bereits seit mehr als einem Monat außerhalb der Stadtmauern der norditalienischen Stadt Aquileia. Die Legionen und ihre Auxiliartruppen waren hungrig, durstig und erschöpft. Die in aller Hast eingerichtete Nachschubkette war zerbrochen, und in der näheren Umgebung gab es nichts zu holen. Was die Bürger nicht hinter den Stadtmauern in Sicherheit hatten bringen können, war von den Soldaten bereits kurz nach ihrer Ankunft verbraucht worden. Es gab keinerlei Unterkünfte. Sämtliche Gebäude in den umliegenden Dörfern waren abgerissen worden, um die Materialien für die Belagerungsmaschinen und -geräte zu verwenden. Der Fluss war durch Leichname beider Parteien verseucht.

Die Belagerung erzielte keine Fortschritte. Die Stadtmauern konnten nicht durchbrochen werden, es gab nicht genügend Belagerungsmaschinen, und die Verteidigung der Stadt war zu effektiv. Alle Versuche, die Mauern mithilfe von Leitern und mobilen Belagerungstürmen zu überwinden, waren blutig gescheitert.

An mangelndem Mut des großen Mannes lag es nicht, dass der Erfolg ausblieb. Kaiser Maximinus Thrax ritt täglich in Bogenschussweite der Feinde um die Stadt herum, um seine Männer an vorderster Front der Belagerungsreihen zu ermutigen, versprach ihnen, dass er ihnen freie Hand mit der Stadt und allen Menschen in ihr gewähren würde. Doch während an seinem Mut keinerlei Zweifel bestand, traf das nicht auf seine Urteilskraft und seine Entscheidungen zu. Und mit jedem Rückschlag wurde er wilder und brutaler. Wie ein verwundetes Tier oder - wie viele sagten - wie der halb-barbarische Bauernsohn, der er im Herzen immer bleiben würde, schlug er rücksichtslos um sich. Die Offiziere, die für die gescheiterten Versuche, die Stadtmauern zu überwinden, verantwortlich waren, ließ er mit ständig neu erdachten Methoden exekutieren. Wobei er diejenigen, die adligen Blutes waren, mit besonderem Einfallsreichtum bedachte.

Ballista war sogar noch hungriger, durstiger und schmutziger als die meisten anderen. Er war ein hochgewachsener Jüngling, gerade einmal sechzehn Winter alt, fast zwei Meter groß, und er wuchs immer noch. Niemand spürte den Nahrungsmangel so heftig wie er. Das lange blonde Haar fiel ihm strähnig tief in den Rücken. Ein Überbleibsel alter Zimperlichkeit hielt ihn davon ab, sich regelmäßig am Fluss zu waschen. Und seit dem letzten Tag hatte sich noch der durchdringende Geruch nach verbranntem Fleisch zu den zahlreichen Ausdünstungen gesellt, die er verströmte.

Doch seiner Jungend und seinem Status als diplomatischer Geisel seines Stammes zum Trotz waren alle einhellig der Meinung gewesen, dass einem jungen Burschen, einem Abkömmling Wotans, gebührte, eine der irregulären germanischen Einheiten anzuführen. Die Römer hatten die Höhe der Mauern berechnet, etliche Leitern mit der richtigen Länge zusammengestellt und die rund fünfhundert verzichtbaren Barbaren mit Ballista als Anführer angreifen lassen. Die Männer waren inmitten eines dichten Geschosshagels geduckt losgetrabt. Die Körpergröße der Germanen und die Tatsache, dass sie keine Rüstungen trugen, hatten sie zu dankbaren Zielen für die Verteidiger Aquileias gemacht. Wieder und wieder waren Übelkeit erregende Geräusche ertönt, wenn eines der Geschosse ins Ziel getroffen hatte. Die Männer waren in Scharen gefallen, die Überlebenden tapfer über sie hinweggestürmt. Schon bald hatten sie den Fuß der fugenlosen, hoch über ihnen aufragenden Mauern erreicht. Wieder waren viele gefallen, als sie die Schilde beiseitelegen mussten, um die Leitern aufrichten zu können.

Ballista hatte zu den Ersten gehört, die die Sprossen erklommen. Er benutzte nur eine Hand beim Aufstieg, hielt den Schild mit der anderen schützend über sich, das Schwert noch in der Scheide. Ein herabstürzender Felsbrocken prallte auf den Schild und stieß ihn beinahe von der Leiter. Der Lärm war unbeschreiblich. Er sah, wie sich eine lange Stange über die Mauerkrone hinweg auf die Leiter neben ihm zuschob. Am Ende der Stange befand sich eine Amphore. Die Stange wurde langsam gedreht und mit ihr die Amphore, aus der sich eine brennende Mischung aus Pech und Öl, Schwefel und Bitumen über die Männer auf der Leiter ergoss. Sie brüllten vor Schmerzen, ihre Kleidung fing Feuer, zog sich um sie herum zusammen und schnürte sie ein. Das Fleisch verschmorte ihnen bei lebendigem Leib. Einer nach dem anderen stürzten sie in die Tiefe. Die lodernde Flüssigkeit prasselte auf die anderen Männer am Fuß der Leiter herab. Sie schlugen mit bloßen Händen verzweifelt auf ihre brennende Kleidung und wälzten sich auf dem Boden, doch es war unmöglich, die Flammen zu ersticken.

Als Ballista in die Höhe spähte, entdeckte er eine weitere Stange mit einer Amphore direkt über seinem Kopf, die sich soeben zu drehen begann. Ohne zu zögern katapultierte er sich von der Leiter zurück und schlug hart auf dem Boden auf. Einen Moment befürchtete er, sich einen Fußknöchel gebrochen oder verdreht zu haben und gleich bei lebendigem Leib verbrennen zu müssen. Doch der Überlebenswille war stärker als die Schmerzen. Er schrie seinen Männern zu, ihm zu folgen, machte kehrt und rannte davon.

Ballista war schon vor einiger Zeit zu dem Schluss gelangt, dass eine Verschwörung gegen den Kaiser unausweichlich war. Wie sehr ihn die römische Disziplin auch immer beeindruckte, kein auch noch so großes Heer konnte diese Belagerung viel länger fortführen. Weshalb es ihn auch nicht im Mindesten überraschte, als er nach dem Desaster dieses Tages von Gleichgesinnten angesprochen wurde.

Während er nun darauf wartete, seine Rolle bei dem Vorhaben zu spielen, wurde ihm plötzlich das Ausmaß seiner Angst bewusst. Er verspürte nicht das geringste Verlangen, den Helden zu spielen. Doch ihm blieb kaum eine andere Wahl. Wenn er nichts unternahm, würde er entweder auf Befehl von Maximinus Thrax exekutiert oder aber von den Verschwörern umgebracht werden.

Die Verschwörer hatten sich nicht getäuscht. Es waren nur sehr wenige Wachen um das kaiserliche Zelt herum postiert. Viele der Anwesenden schliefen. Es war die träge Zeit unmittelbar nach Mittag. Die Phase, in der die Belagerung kurzfristig ausgesetzt wurde. Die Zeit, in der der Kaiser und sein Sohn ruhten.

Auf ein Nicken eines Mitverschwörers hin steuerte Ballista das riesige purpurfarbene Zelt mit den Standarten davor an. Plötzlich wurde ihm besonders deutlich bewusst, was für ein schöner Tag es war, ein perfekter italienischer Tag im frühen Juni. Eine sanfte Brise milderte die Hitze. Eine Honigbiene summte ihm über den Weg. Schwalben zogen hoch am Himmel ihre Kreise.

Ein Wächter der Prätorianer versperrte ihm den Weg mit seinem Speer. »Was glaubst du, wohin du gehst, Barbar?«

»Ich muss den Kaiser sprechen.« Ballista sprach recht gut Lateinisch, wenn auch mit starkem Akzent.

»Wer muss das nicht?« Der Prätorianer zeigte sich unbeeindruckt. »Und jetzt verpiss dich, Junge.«

»Ich habe Informationen über eine Verschwörung gegen ihn.« Ballista senkte die Stimme. »Ein paar Offiziere, einige von den Adligen, planen ihn zu ermorden.« Er registrierte die unverkennbare Unschlüssigkeit des Wachpostens. Die potenzielle Gefahr, die ihm drohte, wenn er einem misstrauischen und rachsüchtigen Imperator Informationen über eine mögliche Verschwörung vorenthielt, wog letztendlich schwerer als die nackte Angst davor, einen zunehmend reizbaren und gewalttätigen Mann wecken zu müssen, für den die Dinge alles andere als gut liefen.

»Warte hier.« Der Prätorianer rief einen Kameraden herbei, um den Barbaren im Auge zu behalten, und verschwand in dem kaiserlichen Zelt.

Kurze Zeit später tauchte er auch schon wieder auf und befahl dem anderen Prätorianer, den jungen Barbaren zu entwaffnen und zu durchsuchen. Nachdem er sein Schwert und den Dolch abgegeben hatte, wurde Ballista in das Zelt geführt, zuerst in einen kleinen Vorraum und dann weiter ins Allerheiligste.

Zuerst konnte er kaum etwas erkennen. Nach dem hellen Sonnenschein draußen war das purpurne Halbdunkel im Inneren des Zeltes fast undurchdringlich. Als sich seine Augen nach und nach auf die neuen Lichtverhältnisse einstellten, erblickte er das heilige Feuer, das stets vor dem herrschenden Kaiser hergetragen wird, schwach in seinem tragbaren Altar flackern. Dann entdeckte er ein großes Feldbett. Aus ihm hob sich das riesige bleiche Gesicht des Kaisers Caius Julius Verus Maximinus, besser bekannt als Maximinus Thrax, Maximinus der Thraker. An seinem Hals glitzerte der berühmte goldene Torques, den er für seine Tapferkeit als...

mehr

Autor

Harry Sidebottom wuchs in den Rennställen von Newmarket auf, wo sein Vater als Trainer arbeitete. Dennoch entschied er sich für eine Laufbahn als Historiker - er promovierte in Alter Geschichte in Oxford und lehrte an verschiedenen Universitäten, unter anderem in Oxford. Nach einem gefeierten Sachbuch über antike Kriegsführung und zahlreichen Fachartikeln widmete er sich dem Genre Abenteuerroman.

Bei diesen Artikeln hat der Autor auch mitgewirkt