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City of Elements 3. Die Magie der Luft

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
400 Seiten
Deutsch
Oetinger Taschenbucherschienen am16.07.2020
'Und dann ist da noch die Sache mit ... Niyol.' Es kostete ihn sichtlich Überwindung, den Namen auszusprechen. 'Er verwirrt dich noch immer. Das verstehe ich. Er war der Erste, für den du echte Gefühle hattest. Für mich bist du dieser Mensch.' Nach Wills furchtbarem Verrat versucht Kia, ihm so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Das ist gar nicht so einfach, wenn alles in ihr nach seiner Nähe schreit. Dass ihre Ex-Affäre Niyol plötzlich wieder in ihr Leben getreten ist und mit seiner Flirterei schamlos dort ansetzt, wo die beiden vor Monaten aufgehört haben, macht die Situation nicht gerade leichter. Währenddessen greift Nero zu immer drastischeren Mitteln, um den Fortbestand der Elemententrennung zu sichern, und Kia sieht sich gezwungen, Kontakt mit dem Rebellenführer Phos aufzunehmen. Kann er ein wichtiger Beistand im Kampf gegen die Omilia werden? Auf ihrer Suche nach Vertrauten muss Kia eng mit Will und Niyol zusammenarbeiten und sich schließlich der alles entscheidenden Frage stellen, wem ihr Herz wirklich gehört. Band 3: mitreißend, temporeich, prickelnd. Romantasy at its best!

Nena Tramountani, geboren 1995 in Stuttgart, hat Linguistik und englische Literaturwissenschaft studiert. Sie lebt und schreibt derzeit in Wien.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR8,99

Produkt

Klappentext'Und dann ist da noch die Sache mit ... Niyol.' Es kostete ihn sichtlich Überwindung, den Namen auszusprechen. 'Er verwirrt dich noch immer. Das verstehe ich. Er war der Erste, für den du echte Gefühle hattest. Für mich bist du dieser Mensch.' Nach Wills furchtbarem Verrat versucht Kia, ihm so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Das ist gar nicht so einfach, wenn alles in ihr nach seiner Nähe schreit. Dass ihre Ex-Affäre Niyol plötzlich wieder in ihr Leben getreten ist und mit seiner Flirterei schamlos dort ansetzt, wo die beiden vor Monaten aufgehört haben, macht die Situation nicht gerade leichter. Währenddessen greift Nero zu immer drastischeren Mitteln, um den Fortbestand der Elemententrennung zu sichern, und Kia sieht sich gezwungen, Kontakt mit dem Rebellenführer Phos aufzunehmen. Kann er ein wichtiger Beistand im Kampf gegen die Omilia werden? Auf ihrer Suche nach Vertrauten muss Kia eng mit Will und Niyol zusammenarbeiten und sich schließlich der alles entscheidenden Frage stellen, wem ihr Herz wirklich gehört. Band 3: mitreißend, temporeich, prickelnd. Romantasy at its best!

Nena Tramountani, geboren 1995 in Stuttgart, hat Linguistik und englische Literaturwissenschaft studiert. Sie lebt und schreibt derzeit in Wien.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783864181139
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2020
Erscheinungsdatum16.07.2020
Reihen-Nr.3
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5257307
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
EINS Alabaster

Ich schrie.

Ich schrie, obwohl kein Laut meine Lippen verließ.

Es spielte keine Rolle. Will hörte mich. Würde mich immer hören, ohne dass ich nur ein Wort sagen musste.

Er spürte den Krieg in meinem Inneren. Den Schock. Den Schmerz.

Wie konnte er mir das antun?

Wieso musste ich es jetzt erfahren?

Und am wichtigsten: Wie hatte ich so dämlich sein können?

Ich konnte sie nicht ansehen. Weder ihn noch ihn.

Die Wut auf Niyol war schon längst zu einem Teil von mir geworden. Brodelte im Hintergrund und machte sich bemerkbar, jedes Mal, wenn die Erinnerung zurückkehrte. Sie kam mit einem Beigeschmack von Scham und Selbstzweifeln. Die auf Will war neu.

Ich bin nicht wie er, Kiana.

Wortlos drehte ich mich um und rannte die Wendeltreppe nach oben. Die glitzernde Stadt tauchte das Schlafzimmer zusammen mit dem Mondlicht in ein silbriges Spektakel. Die Regentropfen trommelten aggressiv auf die Dachfenster. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich die zusammengeknüllte Decke auf dem Bett. Das Atmen fiel mir schwer, während unsere ineinander verschlungenen Körper vor mir aufblitzten. Wills Geruch. Das Gefühl seiner Hände auf meiner Haut.

Ich hasste ihn. Ich hasste ihn für jedes Wort, für jeden Blick und jeden Moment, der mich dazu gebracht hatte, ihm zu vertrauen, obwohl ich gedacht hatte, nie wieder jemandem vertrauen zu können. Mit Haut und Haar hatte ich mich ihm ausgeliefert. Ich hatte ihm davon erzählt, wie Niyol sich im Auftrag der Omilia in mein Herz geschlichen hatte. Ich hatte mich trösten lassen und war in seinen Armen eingeschlafen. Wieder und wieder hatte ich zugelassen, dass Will mir näherkam, obwohl ein Teil von mir immer gewusst hatte, dass seine Gefühle für mich nicht aufrichtig sein konnten, weil sie bloß meine spiegelten. Aber das? Er kannte Niyol? Hatte mit ihm zusammengearbeitet?

Verdammt noch mal, wir hatten einen Gefängniseinbruch hinter uns, ich hatte meine biologischen Eltern wiedergesehen und erfahren, dass Nero ebenfalls eine verbotene Beziehung zu einer fremden Talentierten gehabt hatte - ausgerechnet zu Gaia, der Ältesten der Choys.

Trotzdem war alles, woran ich gerade denken konnte, Wills Verrat.

Mein Blick wanderte weiter zum Kopfkissen. Ich wollte mein Gesicht hineindrücken und schreien. Diesmal wirklich. Bis ich weder mein pochendes Herz noch ihre Stimmen hören konnte. Sie riefen meinen Namen. Erst Will. Dann der andere Mistkerl.

Ich würde ihnen nacheinander den Hals umdrehen.

Meine Hände begannen zu zittern, und leichter Schwindel überfiel mich. Atmen. Ich musste atmen. Und dann raus hier!

Beim Herunterlaufen richtete ich meinen Blick stur nach vorne, schaute durch die beiden Gestalten hindurch, als seien sie unsichtbar. Ich würde ihnen nicht die Genugtuung geben, irgendeine weitere Reaktion zu zeigen. Besonders Niyol gegenüber nicht. Bei Will war jeder Versuch des Verbergens ohnehin zwecklos, wenn ich nicht bald lernte, mein Gefühlsleben zu kontrollieren.

Mein Name aus seinem Mund drang wie durch Watte zu mir durch. Ich ignorierte sie beide. Drückte mich an ihren Körpern vorbei, bückte mich nach meinen Stiefeln und stieg hinein, ehe ich in meinen Mantel schlüpfte. Ich zog das Handy aus einer der Taschen hervor. Im Gefängnis unter dem Erdboden hatten wir keinen Empfang gehabt, und nun leuchteten gleich mehrere Nachrichten auf dem Display auf, doch ich hatte jetzt keinen Kopf dafür.

»Kia, wo willst du hin? Es ist mitten in der Nacht.« Wills Stimme klang drängend und angsterfüllt zugleich.

Für eine Sekunde erlaubte ich mir, die Augen zu schließen.

Reiß dich zusammen.

»Lass uns einfach wie erwachsene Menschen miteinander reden«, meldete sich Niyol zu Wort. Sein arrogantes Grinsen war bei jedem Wort heraushören. »Was passiert ist, ist passiert, wir müssen jetzt -«

Okay. Das war s. Ich wirbelte herum. »Halt die Klappe. Halt einfach deine dumme Klappe.«

Die Wut half dabei, seinem Blick standzuhalten. Sein Lächeln gefror. Er hatte mich noch nie wütend erlebt. In den wenigen Momenten, in denen wir nicht nur hinter Sophias Rücken miteinander geschrieben oder telefoniert, sondern uns tatsächlich getroffen hatten, war ich immer ein kleines naives Mädchen gewesen. Zerfressen von schlechtem Gewissen und berauscht von der verbotenen Nähe zu ihm.

Kaum zu glauben, dass seine dunklen Augen vor nicht allzu langer Zeit mein Herz in Aufruhr versetzt hatten.

Für den Bruchteil eines Moments wünschte ich mir das Herzklopfen zurück. Schmetterlinge, rosarote Verliebtheitsgefühle - die ganze Palette. Will sollte es fühlen, wie meine Beine wegen eines anderen Kerls zu Pudding wurden. Er sollte an allem zweifeln, was ich je getan und zu ihm gesagt hatte, was ihn hatte glauben lassen, dass meine Gefühle für ihn aufrichtig waren. Ich wollte jedes Wort und jede Berührung in den Dreck ziehen. So wie er es getan hatte.

Leider wallte nur das Bedürfnis in mir auf, dem Typen vor mir die hübschen Augen auszukratzen.

»Kiana â¦«

Mein Blick flackerte zu Will. Er trat vor und berührte meine Schulter. Reue zeichnete sich in seiner Miene ab.

Ich zuckte zusammen und riss mich los. Dann tastete ich mit einer Hand hinter mich und griff nach der Türklinke.

»Fass mich nicht an.« Viel zu oft hatte ich mich von ihm berühren lassen. Das würde jetzt ein Ende haben.

Niyol hatte sich offensichtlich von meiner Reaktion erholt. Sein Grinsen war zurück, er schaute zwischen uns hin und her. »Oh, oh, habe ich einen wunden Punkt getroffen? Sag bloß, aus der Inventi-Schützling-Beziehung ist bei euch mehr geworden?«

»Fahr zur Hölle!« Meine Stimme zitterte bedrohlich. Um zu vermeiden, vor ihren Augen in Tränen auszubrechen, glitt ich durch die Tür und knallte sie hinter mir zu. Ich hastete die Wendeltreppe herunter und klickte mich auf meinem Handy bis zu Darias Nummer durch, während ich zu rennen begann.

Atemlos presste ich mir das Handy ans Ohr. Erst als das Freizeichen ertönte, dachte ich daran, dass sie bestimmt schon schlief. Aber meine Befürchtung war umsonst, schon nach dem zweiten Klingeln klickte es.

»Kia!«

Eine Welle der Zuneigung überkam mich. »Hey, Daria.«

»Hast du meine Nachrichten nicht bekommen? Ich habe tausend Mal versucht, dich zu erreichen! Waren sie schon bei euch?«

Automatisch verlangsamten sich meine Schritte. Ihre Stimme klang gehetzt. »Was meinst du?«

»Na, ganz Tessarect ist wegen uns in Aufruhr. Ich glaub, mich haben sie nicht gesehen, aber Nate und dich â¦ und Will und seinen Dad. Geht s euch gut?!«

Wir hatten uns vor wenigen Stunden verabschiedet, nachdem sie zusammen mit dem Gondoliere erst Casper und Will und dann Nate und mich mit dem Boot gerettet hatte. Wills Vater war zurückgeblieben - ob er entdeckt worden war oder nicht, wussten wir nicht.

»Bei uns war noch niemand. Niemand von der Omilia, jedenfalls.«

Oh Gott, was, wenn Nero Niyol zu uns nach Hause geschickt hatte?

Ich schüttelte den Kopf. Ich wollte nicht darüber nachdenken, wieso er bei uns war. Ich wollte nie mehr einen Gedanken an ihn verschwenden. Genauso wenig wie an meinen Verräter-Inventi.

»Daria, hör zu, ich weiß, es ist spät, kannst du mich vielleicht trotzdem abholen? Oder mir beschreiben, wie ich zu dir komme?«

»Was ist passiert?«

»Ich erzähl s dir gleich, wenn wir uns sehen, okay?«

Die Neugier in ihrem Schweigen war nicht zu überhören. »Ich kann sowieso nicht schlafen. Wo bist du?«

Ich würde sie umarmen und nie mehr loslassen.

Hastig beschrieb ich ihr meinen Standort, und wir verabschiedeten uns. Gerade wollte ich mich in Bewegung setzen, als mein Handy erneut vibrierte.

Zähneknirschend drückte ich den Anruf weg, sobald ich den Namen sah. Es nutzte nichts - wenige Sekunden später rief Will erneut an. Wir wiederholten das Spiel so lange, bis mein Geduldsfaden riss und ich das Gespräch annahm.

»Hör auf, mich anzurufen!«, rief ich, während ich losrannte.

»Kia, du kannst nicht einfach abhauen.« Seine Stimme war ruhig, doch darunter brodelte es. Wie ich ihn kannte, musste er sich gerade beherrschen, nicht loszuschreien. Als wäre er derjenige, der ein Recht darauf hatte!

»Ich schlafe heute bei Daria«, brachte ich hervor. »Mir wird nichts passieren, und du wirst die ganze Zeit wissen, wo ich bin. Das sollte ausreichen.«

»Hör mir zu, wir müssen reden. Wir können jetzt nicht voneinander getrennt sein. Nero wird irgendwann auftauchen, und du solltest dir anhören, was -«

»Einen Scheiß werde ich mir anhören. Wenn Nero auftaucht, sag ihm, es war alles meine Schuld. Ich habe euch alle überredet, ins Gefängnis einzubrechen. Schieb es auf mich. Es ist mir egal.«

»Kia â¦«

Ich drückte ihn weg, stellte das Handy auf lautlos und lief weiter. Die Girlanden zwischen den grauen Häusern wirbelten im Wind über mir, und der Nachthimmel wurde von Blitzen zerrissen. Regen tröpfelte auf mein Gesicht.

Er hatte es nicht geleugnet. Er hatte nicht geleugnet, Niyol geholfen zu haben. Ihm Informationen über mich gegeben zu haben, damit dieser mich leichter manipulieren konnte.

Und jetzt wollte er, dass ich ihm zuhörte?

Ich würde nicht heulen. Nicht seinetwegen. Nicht, wenn er jede Regung in meinem Inneren miterlebte.

Niemand begegnete mir, und das Gewitter tobte immer heftiger über mir. Ich verlor jedes Zeitgefühl, während ich die schmale Straße entlanglief. Ich hielt den Kopf gesenkt und schaute erst auf, als ein lautes Hupen sich unter das Donnern...
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