Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Die schwarze Schwesternschaft

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
400 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am31.10.20141. Auflage
Bestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Zunächst sieht es so aus, als sei es nur eine harmlose Rettungsmission: Margali, Jaelle und eine Gruppe Freier Amazonen erhalten den Auftrag, einen Piloten zu suchen, der in der zerklüfteten Landschaft Darkovers verschollen ist. Dann aber wird Margali von unheilvollen Träumen gequält, die ein schlechtes Omen für die Mission bedeuten könnten... Magdalen Loren, ehemalige terranische Agentin, hat sich mittlerweile im Gildenhaus Thendara eingelebt. Da erhält sie eine Botschaft vom terranischen Nachrichtendienst, dass ihre Kollegin Alexandra Anders auf unerforschtem Gebiet abgestürzt ist. Mit Hilfe ihres Matrix-Steins nimmt Magdalen Kontakt zu der Verschollenen auf - und findet Merkwürdiges heraus. Kurz vor ihrem Absturz hatte Alexandra die Vision von schwarz gekleideten Frauen in einer verborgenen Stadt. Magdalen und Alexandra machen sich, unabhängig voneinander, auf den Weg, um die geheimnisvolle Stadt zu finden. Eine abenteuerliche Reise nimmt ihren Anfang, die einige Weggefährtinnen das Leben kosten wird. Denn immer wieder versucht eine geheimnisvolle Gegnerin, den Erfolg der Expedition zu verhindern.

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
mehr

Produkt

KlappentextBestsellerautorin Marion Zimmer Bradley ('Die Nebel von Avalon') hat mit dem opulenten Darkover-Zyklus eine einzigartige Romanreihe geschaffen: Die fesselnde Geschichte einer geheimnisvollen fremden Welt und ihrer Bewohner ist Kult! Zunächst sieht es so aus, als sei es nur eine harmlose Rettungsmission: Margali, Jaelle und eine Gruppe Freier Amazonen erhalten den Auftrag, einen Piloten zu suchen, der in der zerklüfteten Landschaft Darkovers verschollen ist. Dann aber wird Margali von unheilvollen Träumen gequält, die ein schlechtes Omen für die Mission bedeuten könnten... Magdalen Loren, ehemalige terranische Agentin, hat sich mittlerweile im Gildenhaus Thendara eingelebt. Da erhält sie eine Botschaft vom terranischen Nachrichtendienst, dass ihre Kollegin Alexandra Anders auf unerforschtem Gebiet abgestürzt ist. Mit Hilfe ihres Matrix-Steins nimmt Magdalen Kontakt zu der Verschollenen auf - und findet Merkwürdiges heraus. Kurz vor ihrem Absturz hatte Alexandra die Vision von schwarz gekleideten Frauen in einer verborgenen Stadt. Magdalen und Alexandra machen sich, unabhängig voneinander, auf den Weg, um die geheimnisvolle Stadt zu finden. Eine abenteuerliche Reise nimmt ihren Anfang, die einige Weggefährtinnen das Leben kosten wird. Denn immer wieder versucht eine geheimnisvolle Gegnerin, den Erfolg der Expedition zu verhindern.

Marion Zimmer Bradley, geb. 1930, gilt als eine Ikone der SF- und Fantasyszene. Besonders bekannt wurde ihre Avalon-Serie, deren erster Roman 1979 erschien, und die Romane um Darkover, die seit 1958 veröffentlicht wurden. Besonders in feministischen Kreisen erntete sie damit große Anerkennung. 1984 wurde sie mit dem Locus-Award in der Kategorie bester Fantasy-Roman für 'Die Nebel von Avalon' ausgezeichnet.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955305956
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum31.10.2014
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.17
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724359
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1. Kapitel

Der Bote war eine Frau, und obwohl sie darkovanische Kleidung trug, war sie keine Darkovanerin und nicht daran gewöhnt, des Nachts auf den Straßen der Altstadt von Thendara unterwegs zu sein. Sie hielt sich daran, daß anständige Frauen selten belästigt werden, wenn sie sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern, sich benehmen und dreinblicken, als hätten sie ein bestimmtes Ziel. Deshalb trödelte sie nicht, sondern blieb ständig in Bewegung.

Sie hatte ihre Lektion so gut gelernt, daß sie auch den Marktplatz raschen Schrittes überquerte, weder nach links noch nach rechts sah, die Augen immer geradeaus.

Die rote Sonne von Cottman Vier, inoffiziell von den Beschäftigten auf dem Raumhafen des Terranischen Imperiums die Blutige Sonne genannt, schwebte am Rand des Horizonts und erzeugte ein angenehmes Zwielicht von rötlichem Umbra. Ein einziger Mond, im Abnehmen begriffen, stand wie ein blaßvioletter Schatten hoch am Himmel. Auf dem Markt schlössen die Händler die Läden an den Frontseiten ihrer Stände. Eine Frau, die gebratenen Fisch verkaufte, kratzte die letzten knusprigen Krumen aus dem Kessel. Ein paar herrenlose Katzen beobachteten sie dabei. Sie warf ihnen die Reste hin und provozierte unter ihren Füßen einen Katzenkrawall, dem sie eine Weile belustigt zusah. Dann legte sie den Kessel auf die Seite und filterte das Fett durch mehrere Lagen Tuch. In der Nähe ließ ein Sattelmacher die Rolläden seines Stands hinunterrasseln und sicherte sie mit einem Vorhängeschloß.

Ein reicher Mann, dachte die darkovanisch gekleidete Terranerin. Er kann sich ein terranisches Metallschloß leisten. Der Planet Darkover, Cottman Vier für die Terraner, war arm an Metallen. Andere Händler banden ihre Läden mit Stricken fest und verließen sich darauf, daß es dem Nachtwächter auffallen würde, wenn eine unbefugte Person sich daran zu schaffen machte. Eine Bäckerin brachte gerade noch ihre letzten altbackenen Rosinenbrötchen an den Mann. Sie blickte auf, als die terranische Botin mit schnellen Schritten vorüberging.

He! Vanessa n´ha Yllana, wohin so eilig?

Vanessa strebte so entschlossen vorwärts, daß sie mehrere Schritte über den Stand der Bäckerin hinaus war, bevor sie die Worte wirklich hörte. Sie blieb stehen, kehrte zurück und lächelte der rundlichen Frau zu, die einem kleinen Jungen mit einem Rosinenbrötchen in der Hand gerade das Wechselgeld herausgab.

Sherna , entschuldigte sie sich, ich habe dich gar nicht gesehen!

Das habe ich mir gedacht , lachte die Bäckerin. Du bist gerannt, als wolltest du zumindest eine Banshee-Kolonie vernichten, meine Liebe! Möchtest du ein Brötchen? Vanessa zögerte, und Sherna drängte: Nimm ruhig, es hat keinen Sinn, sie ins Gildenhaus zurückzutragen, denn es sind nicht genug, daß jeder eins zum Abendessen haben könnte.

So aufgefordert, nahm sich Vanessa eins der übriggebliebenen Brötchen und biß hinein. Es schmeckte herzhaft nach den gemahlenen Nüssen, mit denen das Mehl gestreckt war, und süß nach getrockneten Früchten. Der Kaufmann nebenan begann, das Pflaster vor seinem Laden zu fegen, und Vanessa, noch kauend, trat automatisch zur Seite.

Bist du unterwegs zum Gildenhaus, oder hast du etwas anderes vor? erkundigte sich Sherna.

Zum Gildenhaus , antwortete Vanessa. Ich hätte gleich daran denken sollen, zu dir zu kommen, damit wir den Weg gemeinsam machen können! Insgeheim ärgerte sie sich über sich selbst. Wo hatte sie ihren Verstand gelassen?

Gut , nickte Sherna. Du kannst mir helfen, die Körbe zu tragen. Aber heute abend ist kein Brücken-Treffen, nicht wahr?

O nein, nein, nicht daß ich wüßte. Vanessa ergriff einen der Brotkörbe. Ich habe eine Botschaft für Margali n´ha Ysabet. Ich kann nicht begreifen, warum die Gildenmütter sich weigern, im Gildenhaus einen Kommunikator installieren zu lassen. Dann wäre es nicht mehr notwendig, Boten durch die Straßen zu schicken, vor allem nach Dunkelwerden.

Sherna lächelte nachsichtig. Du Terranan! Soll der Lärm von dem Ding bei Tag und Nacht in unsere Privatsphäre eindringen, nur um einem Boten die Mühe zu sparen, ein paar Minuten bei gutem Wetter zu laufen? Ah, deine armen, mißbrauchten Füße, das Herz tut mir weh um die faulen Dinger!

Das Wetter ist nicht immer so gut , protestierte Vanessa, aber es war ein alter Streit, den die Frauen gewohnheitsmäßig führten, und nicht böse gemeint.

Beide Frauen waren Mitglieder der Brücken-Gesellschaft (Penta Cori´yo), die vor ein paar Jahren gegründet worden war. Damals hatten sich Mitglieder der Freien Amazonen (Comhi´ Letziis, die Gilde der Entsagenden) als erste Darkovaner erboten, als medizinisch-technische Assistentinnen, als Bergführerinnen und Reiseleiterinnen, als Übersetzerinnen und Sprachlehrerinnen für das Terranische Hauptquartier zu arbeiten. Die Brücken-Gesellschaft gab ihnen ein Heim und Freundinnen unter darkovanischen Frauen, und für Terranerinnen, die bereit waren, nach den Gesetzen der Entsagenden zu leben, aber nicht ins Gildenhaus eintreten konnten, gab es sogar eine eigens abgeänderte Form des Eides. Die Brücke unterhielt ein Wohnquartier für Darkovanerinnen, meistens Entsagende, die durch ihre Arbeit gezwungen waren, im Terranischen HQ zu leben.

Es stand jeder Darkovanerin offen, die drei der aus vierzig Tagen bestehenden Mondzyklen im Terranischen HQ Dienst getan hatte, und jeder Terranerin, die die gleiche Zeit in einem Gildenhaus gewesen war. Sherna n´ha Marya, eine Entsagende aus dem Thendara-Gildenhaus, war ein halbes Jahr als Übersetzerin tätig gewesen und hatte geholfen, Nachschlagewerke in Casta und Cahuenga, den beiden Sprachen Darkovers, zusammenzustellen. Vanessa ryn Erin, eine Absolventin der Terranischen Akademie für Nachrichtendienst auf Alpha, war jetzt vier Jahre auf Darkover. Den größten Teil des letzten Jahres hatte sie im Gildenhaus gewohnt und sich auf den Feldeinsatz außerhalb des Hauptquartiers vorbereitet.

Sherna gab die letzten süßen Brötchen einer Frau, die ein kleines Kind auf dem Arm trug, während sich ein zweites an ihren Rock klammerte. Nehmt sie für die Kleinen. Nein, nein , wehrte sie ab, als die Frau nach Münzen zu suchen begann, sie kämen ja doch nur als Hühnerfutter in den Eimer. So, Vanessa, das haben wir gut gemacht, wir brauchen nur zwei Laibe zurückzutragen. Die Küchenfrauen werden uns Brotpudding daraus kochen.

Dann können wir jetzt ins Gildenhaus gehen?

Es eilt nicht , meinte Sherna, und Vanessa war lange genug auf Darkover, um trotz der Dringlichkeit ihrer Botschaft nicht zu widersprechen. Sie half Sherna, die Läden an der Vorderseite des Bäckerstandes auf gemächliche Weise festzubinden und die verstreuten Körbe einzusammeln.

Plötzlich entstand rege Geschäftigkeit an einem der Tore, die vom Marktplatz aus sichtbar waren, und eine Karawane aus Packtieren klapperte über die Steine. Eine Gruppe kleiner Kinder, die vom Dach eines leeren Standes aus König des Berges gespielt hatte, sprang aus dem Weg. Eine hochgewachsene, dünne Frau in der üblichen Tracht der Entsagenden, einer losen Jacke und in niedrige Stiefel gesteckten Hose, bewaffnet mit einem Amazonen-Messer, so lang wie ein kurzes Schwert, schritt auf sie zu.

Rafi! begrüßte Sherna sie. Ich wußte nicht, daß du heute abend zurückkommen würdest.

Das wußte ich auch nicht , sagte Rafaella n´ha Doria. Diese Leute haben drei Tage lang in der Nähe des Passes gebummelt. Ich glaube, die Packtiere rochen den heimatlichen Stall, sonst würden sie dort immer noch herumwandern und zusehen, wie das grüne Gras wächst, und Pilze auf Apfelbäumen suchen. Jetzt muß ich erst noch mein Honorar abholen. Ich hätte mich von den Leuten gern am Stadttor verabschiedet, aber bestimmt hätten sie sich dann zwischen hier und den Ställen verlaufen, so wie sie sich die ganze Zeit benommen haben. Und Zandru peitsche mich mit Skorpionen, wenn ich noch einmal einen Auftrag übernehme, bevor genau feststeht, wer während der Reise der Chef ist! Glaubt mir - ich könnte euch Geschichten erzählen... Sie eilte davon und sprach kurz mit dem Anführer der Karawane. Geld wechselte den Besitzer. Vanessa sah, daß Rafaella es sorgfältig nachzählte - und sogar sie als Terranerin wußte, welch eine Beleidigung das auf einem offenen Marktplatz war. Rafi kam zu ihnen zurück, grüßte Vanessa mit einem beiläufigen Nicken, schwang sich den letzten der geflochtenen Brotkörbe auf die Schulter, und gemeinsam gingen die drei Frauen über das Kopfsteinpflaster davon.

Was tust du hier, Vanessa? Gibt es etwas Neues aus dem HQ?

Nicht viel , wich Vanessa aus. Eins unserer Flugzeuge von V und E ist in den Hellers abgestürzt.

Dann wird es vielleicht Arbeit für uns geben , meinte Rafaella. Im letzten Jahr, als sie mit uns einen Bergungsvertrag für ein abgestürztes Flugzeug abschlossen, hatten alle eine Menge zu tun. Rafaella war Reise-Organisatorin und sehr gefragt bei den Terranern, die sich in die wenig bekannten, weg- und steglosen Berge der nördlichen Domänen wagen mußten.

Ich weiß nicht, ob es das ist, was sie im Sinn haben. Das Flugzeug ist nicht an einem Ort abgestürzt, wo es geborgen werden könnte , sagte Vanessa. Nun schritten die Frauen schweigend durch eine der stilleren Straßen der Stadt, bis sie vor einem großen Steingebäude, das der Gasse eine fensterlose Front zukehrte, stehenblieben. Ein kleines Schild an der Eingangstür verkündete:

THENDARA-GILDENHAUS
...
mehr