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Das Geheimnis der Schokoladenkekse

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
333 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am30.04.20211. Aufl. 2021
Im idyllischen Lake Eden hat Backfee Hannah Swensen sich mit einem gemütlichen Café einen Traum erfüllt: Ihre Leckereien sind heiß begehrt, und das Cookie Jar ist der Lieblingstreffpunkt der Dorfbewohner. Doch dann wird eines Tages Hannahs Lieferant Ron ermordet aufgefunden. Ron war der liebenswürdigste Mitarbeiter, den man sich wünschen kann, und Hannah hat allen Grund, seinen Mörder möglichst schnell dingfest zu machen. Da sie mit Charme und Spürsinn Neuigkeiten stets aus erster Hand erfährt, ist sie schneller, als die Polizei erlaubt...


Joanne Fluke lebt als freie Autorin in Kalifornien. Ihre Romane sind regelmäßig auf den ersten Plätzen der New York Times Bestsellerliste zu finden. Die Leserinnen und Leser lieben die Geschichten der Queen of Culinary Mystery wegen ihrer lebensechten Figuren und der Wohlfühlatmosphäre rund um Hannah Swensens Café in der fiktiven Kleinstadt Lake Eden.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextIm idyllischen Lake Eden hat Backfee Hannah Swensen sich mit einem gemütlichen Café einen Traum erfüllt: Ihre Leckereien sind heiß begehrt, und das Cookie Jar ist der Lieblingstreffpunkt der Dorfbewohner. Doch dann wird eines Tages Hannahs Lieferant Ron ermordet aufgefunden. Ron war der liebenswürdigste Mitarbeiter, den man sich wünschen kann, und Hannah hat allen Grund, seinen Mörder möglichst schnell dingfest zu machen. Da sie mit Charme und Spürsinn Neuigkeiten stets aus erster Hand erfährt, ist sie schneller, als die Polizei erlaubt...


Joanne Fluke lebt als freie Autorin in Kalifornien. Ihre Romane sind regelmäßig auf den ersten Plätzen der New York Times Bestsellerliste zu finden. Die Leserinnen und Leser lieben die Geschichten der Queen of Culinary Mystery wegen ihrer lebensechten Figuren und der Wohlfühlatmosphäre rund um Hannah Swensens Café in der fiktiven Kleinstadt Lake Eden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751703628
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2021
Erscheinungsdatum30.04.2021
Auflage1. Aufl. 2021
Reihen-Nr.1
Seiten333 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.5420468
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Hannah Swensen zog sich die alte Fliegerjacke aus dem Secondhandladen über und hob den großen roten Kater auf den Arm, der ihr um die Knöchel strich. »Okay, Moishe. Du kannst noch ein Schälchen voll haben, aber dann gibt es bis heute Abend nichts mehr.«

Während sie Moishe in die Küche trug und vor seinem Futternapf absetzte, dachte sie an den Tag, an dem er vor ihrer Wohnungstür sein Lager aufgeschlagen hatte. Er hatte damals verwahrlost ausgesehen, sein Fell war stumpf und schmutzig gewesen, und sie hatte ihn sofort bei sich aufgenommen. Wer sonst hätte einen fünfundzwanzig Pfund schweren, halb blinden Kater mit eingerissenem Ohr adoptiert? Hannah nannte ihn Moishe, und obwohl er im örtlichen Klub der Katzenliebhaber sicher keinen Preis gewonnen hätte, gab es zwischen ihnen sofort ein Gefühl der Verbundenheit. Sie waren beide kampferprobt - sie von ihren wöchentlichen Auseinandersetzungen mit ihrer Mutter und er von dem harten Leben auf der Straße.

Moishe schnurrte vor Behagen, als Hannah ihm die Schale füllte. Er schien wirklich dankbar zu sein, weil er nicht mehr um Futter und ein trockenes Plätzchen betteln musste, und zeigte seine Wertschätzung auf vielfältige Weise. Vorhin erst hatte sie den Hinterleib einer Maus auf dem Küchentisch vorgefunden, direkt neben dem schlaffen Usambaraveilchen, das sie ständig zu gießen vergaß. Die meisten ihrer Zeitgenossinnen hätten in heller Aufregung nach ihrem Ehemann gerufen, damit er die Widerwärtigkeit beseitigte. Hannah dagegen hatte den Kadaver am Schwanz hochgehoben und Moishe überschwänglich gelobt, weil er Nager von ihrer Wohnung fernhielt.

»Bis heute Abend, Moishe.« Sie gab ihm einen liebevollen Klaps und griff nach dem Autoschlüssel. Gerade zog sie sich die Handschuhe über, um das Haus zu verlassen, als das Telefon klingelte.

Sie schaute zu der apfelförmigen Wanduhr, die sie bei einem Garagenflohmarkt entdeckt hatte. Es war erst sechs. So früh würde ihre Mutter doch nicht anrufen, oder?

Mit einer Miene, die Hannah als mitfühlend interpretierte, blickte Moishe von seinem Napf auf. Er konnte Delores Swensen nicht leiden und hatte sich das bei ihren Überraschungsbesuchen durchaus anmerken lassen. Nach mehreren zerrissenen Strumpfhosen hatte Delores entschieden, ihren Kontakt auf die Dienstagabende zu beschränken, wenn ihre Tochter zum Essen zu ihr kam.

Hannah drückte auf die grüne Taste, womit sie die Ansage der Mailbox abwürgte, und seufzte, als sie die Stimme hörte. »Hallo, Mutter. Ich will gerade zur Arbeit. Wir müssen es also kurz machen. Ich bin schon spät dran.«

Moishe hob den Schwanz und kehrte dem Telefon das Hinterteil zu. Hannah kicherte lautlos über seine Geste und zwinkerte ihm verschwörerisch zu, als er sich kurz zu ihr umsah. »Nein, Mutter, ich habe Norman meine Nummer nicht gegeben. Wenn er mich anrufen will, muss er sie nachschlagen.«

Hannah zog die Brauen zusammen, denn ihre Mutter begann mit dem gewohnten Vortrag über die richtige Art, einen Mann für sich zu gewinnen.

Ihr letztes gemeinsames Abendessen war ein Desaster gewesen. Am vergangenen Abend hatte sie im Haus ihrer Mutter zwei weitere Gäste angetroffen: Mrs Carrie Rhodes, die frisch verwitwete Nachbarin, und Norman, deren Sohn. Bei einem ekelhaft süßen hawaiianischen Schmorfleisch und einem Nusskuchen mit Schokoladenguss aus dem Red-Owl-Supermarkt hatte sie höfliche Konversation mit Norman betreiben müssen, während ihre Mütter glücklich strahlten und Bemerkungen fallen ließen, was für ein charmantes Paar ihre Kinder doch abgaben.

»Hör zu, Mutter, ich muss wirklich ...« Hannah stockte und rollte die Augen. Wenn Delores sich einmal über ein Thema ausließ, kam man nicht mehr zu Wort. Ihrer Ansicht nach sollte eine Frau, die auf die dreißig zuging, verheiratet sein. Obwohl Hannah dagegen anführte, dass sie ihr Leben genau so haben wollte, wie es jetzt war, brachte das Delores nicht davon ab, sie jedem alleinstehenden, verwitweten oder geschiedenen Mann vorzustellen, der einen Fuß nach Lake Eden setzte.

»Ja, Mutter. Norman scheint sehr nett zu sein, aber ...« Sie stöhnte im Stillen, während ihre Mutter wortgewandt von Normans guten Eigenschaften schwärmte. Wie kam sie nur auf die Idee, ihre älteste Tochter könnte sich für einen viele Jahre älteren Zahnarzt mit schütterem Haar interessieren, der sich am liebsten über Zahnfleischerkrankungen unterhielt? »Entschuldige, Mutter, doch ich komme zu spät zur Arbeit und ...«

Moishe schien zu spüren, dass sein Frauchen frustriert war, denn er stellte eine orangebraune Pfote auf den Rand seines Futternapfs und kippte ihn um. Einen Moment lang blickte Hannah ihn überrascht an, dann grinste sie.

»Ich muss mich beeilen, Mutter. Moishe hat gerade seinen Napf umgekippt, und jetzt liegt das Futter auf dem Fußboden.« Damit unterbrach sie ihre Mutter, die sich gerade über Normans Einkommensverhältnisse ausließ, mitten im Satz und legte auf. Dann wischte sie das Katzenfutter auf, warf es in den Abfalleimer und gab Moishe eine neue Portion, außerdem zwei Leckerli, um ihn für seine Gerissenheit zu belohnen. Zufrieden kauend blieb er zurück, als sie die Wohnung verließ.

Sie eilte die Treppe hinunter in die Tiefgarage, entriegelte ihren SUV und stieg auf den Fahrersitz. Bei ihrer Geschäftsgründung hatte sie sich seinerzeit einen Chevy Suburban gekauft. Sie hatte ihn darauf in Liebesapfelrot lackieren lassen, einer Farbe, die überall Aufmerksamkeit auf sich zog, und den Namen ihres Cafés - The Cookie Jar - in goldenen Buchstaben auf die vorderen Türen spritzen lassen. Hannah hatte sich sogar ein Schild für die hintere Stoßstange angeschafft, auf dem COOKIES stand.

Als sie die Rampe zur Ausfahrt hochfuhr, begegnete sie ihrem Nachbarn Phil Plotnik. Er kam gerade von seiner Nachtschicht bei DelRay Manufacturing. Sie ließ das Seitenfenster herunter, um ihn zu warnen, dass zwischen zehn und zwölf Uhr das Wasser abgestellt werden würde. Dann benutzte sie ihre Karte fürs Tor und bog nach Norden auf die Old Lake Road ein.

Die Interstate führte an Lake Eden vorbei, aber die Einheimischen nahmen meistens die Old Lake Road, um in die Stadt zu fahren. Das war die landschaftlich schönere Strecke, die sich am Eden Lake entlangschlängelte. Unter den Sommertouristen gab es immer einige, die mit den Namen durcheinanderkamen. Hannah erklärte es dann lächelnd, wenn sie darauf angesprochen wurde. Der See hieß Eden Lake und das Städtchen am Ufer Lake Eden.

An diesem Morgen war es recht kalt, was für die dritte Oktoberwoche ungewöhnlich war. In Minnesota war der Herbst nur kurz, ein paar Wochen mit bunt gefärbtem Laub, das jeden animierte, das dunkle Rot, das prächtige Orange und das leuchtende Gelb zu fotografieren. Wenn die letzten Blätter abgefallen waren und die kahlen Baumkronen sich gegen den bleigrauen Himmel abhoben, setzte der Nordwind ein. Dann fiel der erste Schnee, den die Kinder voller Freude begrüßten und die Erwachsenen stoisch seufzend hinnahmen. Rodeln, Schlittschuhlaufen und Schneeballschlachten mochten den Kindern Spaß machen, der Winter brachte aber auch bergeweise Schnee, der weggeschaufelt werden musste, und Isolation, wenn die Straßen schlecht passierbar waren.

Die Sommertouristen hatten den Eden Lake gleich nach dem Labor-Day-Wochenende Anfang September verlassen, um in ihre gemütlichen Winterquartiere in der Großstadt zurückzukehren. Ihre Hütten am Ufer standen leer, ihre Wasserleitungen waren mit Isolierfolie eingewickelt, damit sie nicht zufroren, und ihre Fenster mit Brettern gegen den eisigen Wind geschützt, der über den vereisten See wehte. Nun waren nur noch die Einheimischen im Ort, und die Einwohner von Lake Eden, deren Zahl sich im Sommer vervierfachte, zählten noch knapp dreitausend.

Als sie an der Ampelkreuzung der Old Lake Road und Dairy Avenue anhielt, sah sie ein vertrautes Gesicht. Ron LaSalle stand an der Laderampe der Cozy-Cow-Molkerei und belud den Lieferwagen für seine Tour. Um diese Uhrzeit hatte er den Privatkunden Milch, Sahne und Eier schon in der Kühlbox an die Haustür gestellt. Die Boxen waren notwendig, denn im Sommer hielten sie die Ware kühl und schützten sie im Winter vor dem Frost.

Ron stand nachdenklich da, eine Hand um die Wange gelegt, als beschäftigten ihn ernstere Angelegenheiten als die bestellten Waren. Hannah würde ihn später noch sehen, wenn er ihr Geschäft belieferte, und nahm sich vor, ihn zu fragen, was ihm an der Laderampe durch den Kopf gegangen war. Ron rühmte sich seiner Pünktlichkeit, und der Cozy-Cow-Lieferwagen würde um Punkt sieben Uhr fünfunddreißig an ihrer Hintertür vorfahren. Nachdem Ron ihre Tagesbestellung hineingebracht hatte, würde er auf eine schnelle Tasse Kaffee und einen ofenfrischen Keks ins Café kommen. Um drei am Nachmittag, wenn er seine Touren erledigt hatte, würde sie ihn erneut sehen, weil er wie immer ein Dutzend Kekse bei ihr kaufte. Die legte er sich über Nacht in den Lieferwagen, um sie sich am nächsten Morgen zum Frühstück schmecken zu lassen.

Ron blickte auf, entdeckte sie an der Ampel und winkte ihr zu. Hannah hupte nur kurz und fuhr weiter, weil die Ampel gerade auf Grün sprang. Mit seinen dunklen, welligen Haaren und dem durchtrainierten Körper war er zweifellos attraktiv. Michelle, ihre jüngste Schwester, fand, dass er mindestens so attraktiv war wie Tom Cruise, und während ihrer Highschool-Zeit hätte sie alles dafür gegeben, wenigstens ein Mal mit ihm auszugehen. Selbst jetzt fragte sie noch jedes Mal, wenn sie vom Macalester College heimkam, was es Neues von Ron gab.

Vor drei Jahren...

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Joanne Fluke lebt als freie Autorin in Kalifornien. Ihre Romane sind regelmäßig auf den ersten Plätzen der New York Times Bestsellerliste zu finden. Die Leserinnen und Leser lieben die Geschichten der Queen of Culinary Mystery wegen ihrer lebensechten Figuren und der Wohlfühlatmosphäre rund um Hannah Swensens Café in der fiktiven Kleinstadt Lake Eden.
Das Geheimnis der Schokoladenkekse

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