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Der Schoko-Muffin-Mord

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
365 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am29.09.20231. Aufl. 2023
Die Wahl des neuen Sheriffs steht bevor, und es herrscht große Aufregung im idyllischen Lake Eden. Feinbäckerin Hannah Swensen hat in ihrem gemütlichen Café Cookie Jar alle Hände voll zu tun mit Vorbereitungen für die Wahlparty. Zum ersten Mal will ihr Schwager Bill den Amtsinhaber, Sheriff Grant, herausfordern, der mit zweifelhaften Methoden schon länger für Unmut im Ort sorgt. Doch dann wird die Leiche Grants in einem Müllcontainer gefunden, und als Hauptverdächtiger gilt - Bill. Völlig absurd, ist Hannah sich sicher und hat auch schon ein Rezept im Sinn, das den Mörder garantiert zu Fall bringen wird ...


Joanne Flukelebt als freie Autorin in Kalifornien. Ihre Romane sind regelmäßig auf den ersten Plätzen derNEW YORK TIMES-Bestsellerliste zu finden.Die Leser:innen lieben die Geschichten derQUEEN OF CULINARY MYSTERY wegen ihrer lebensechten Figuren und der Wohlfühlatmosphäre rund um Hannah Swensens Café in der fiktiven Kleinstadt Lake Eden.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextDie Wahl des neuen Sheriffs steht bevor, und es herrscht große Aufregung im idyllischen Lake Eden. Feinbäckerin Hannah Swensen hat in ihrem gemütlichen Café Cookie Jar alle Hände voll zu tun mit Vorbereitungen für die Wahlparty. Zum ersten Mal will ihr Schwager Bill den Amtsinhaber, Sheriff Grant, herausfordern, der mit zweifelhaften Methoden schon länger für Unmut im Ort sorgt. Doch dann wird die Leiche Grants in einem Müllcontainer gefunden, und als Hauptverdächtiger gilt - Bill. Völlig absurd, ist Hannah sich sicher und hat auch schon ein Rezept im Sinn, das den Mörder garantiert zu Fall bringen wird ...


Joanne Flukelebt als freie Autorin in Kalifornien. Ihre Romane sind regelmäßig auf den ersten Plätzen derNEW YORK TIMES-Bestsellerliste zu finden.Die Leser:innen lieben die Geschichten derQUEEN OF CULINARY MYSTERY wegen ihrer lebensechten Figuren und der Wohlfühlatmosphäre rund um Hannah Swensens Café in der fiktiven Kleinstadt Lake Eden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751742139
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum29.09.2023
Auflage1. Aufl. 2023
Reihen-Nr.5
Seiten365 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse2645 Kbytes
Artikel-Nr.10124105
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Hannah Swensen ging zur Vorderseite der länglichen Plastikkiste und wappnete sich. Obwohl ihr diese Spezialausbildung fehlte, kam sie sich vor wie jemand vom Bombenräumkommando, der sich bereit machte, eine Bombe zu entschärfen. Sie holte tief Luft, öffnete den Riegel und wich hastig in hoffentlich sichere Entfernung zurück.

»Gütiger Himmel!«, keuchte sie, als Moishe aus der tierärztlich gebilligten, extrasicheren Katzentransportbox schoss und in die Küche sauste. Ihr war völlig neu, dass sich ihr Mitbewohner derart schnell fortbewegen konnte. Er glich einem orange-weißen Fleck mit vielen Beinen, die sich mit Warp-Geschwindigkeit bewegten.

Sie hob die Transportbox an und verstaute sie im Schrank in der Waschküche. Bei dem einen Mal, als sie vergessen hatte, sie wegzuräumen, hatte Moishe mit den Krallen tiefe Rillen in den Kunststoff gezogen, sodass sie jetzt aussah, als hätte ein Miniaturpflug darauf sein Werk verrichtet. Wenigstens hatte die Plastikbox bisher besser gehalten als die aus Pappe, mit der sie Moishe zu seinem ersten Tierarztbesuch transportiert hatte. Noch bevor sie dort angekommen waren, hatte er die Pappe zerfetzt und war empört miauend im Fond ihres Wagens umhergelaufen.

Vor der Küchentür hielt Hannah inne und hörte erleichtert die lauten Knuspergeräusche. Der Besuch beim Tierarzt an diesem Morgen war traumatisch gewesen, für sie beide, und Moishe versuchte gerade, die Tortur durch Fressen zu verarbeiten. Wie gut, dass sie seinen Napf schon vor dem Verlassen der Wohnung aufgefüllt hatte.

Sie nahm den Sack Katzenseniorenfutter, das der Tierarzt ihr empfohlen hatte, und trug ihn in die Küche. Doktor Bob hatte sie gewarnt, dass manche Katzen Futter ablehnten, das sie nicht kannten, und hatte ihr ein Infoblatt mit erprobten Tipps gegeben, durch die man jede Katze in eifrige Seniorenfutterfresser verwandelte.

Moishe hob den Kopf von der Schale und blickte Hannah Unheil drohend an. So würde man allenfalls einen Verräter oder untreuen Ehepartner ansehen, und Hannah fühlte sich sofort schuldig.

»Okay, es tut mir leid. Ich weiß, du hasst es, zum Tierarzt zu gehen.« Sie gab sich Mühe, es ihrem Kater zu erklären, denn so unversöhnlich wie jetzt hatte er noch nie geguckt. »Deine Impfungen waren fällig. Ich möchte doch nur, dass du gesund bleibst.«

Moishe starrte sie noch zwei, drei Sekunden lang an und wandte sich wieder seiner Futterschale zu.

Hannah nutzte den vorübergehenden Waffenstillstand, um sich eine Tasse Kaffee aus ihrer Thermoskanne einzugießen, die sie ebenfalls vor Verlassen der Wohnung gefüllt hatte. »Ich bin gleich wieder da«, sagte sie zu den Ohren, die über den Rand der Schale ragten. Moishes Gesicht war nicht zu sehen. »Ich muss mich umziehen. Du hast auf meinen neuen Pullover gehaart.«

Er ließ sich zu keiner Antwort herab, und Hannah ging ins Schlafzimmer. Ihr Mitbewohner haarte immer stark, wenn er unglücklich war. Das lag nicht an Doktor Bob. Moishe mochte ihn so sehr, wie das einem Kater möglich war, der von ihm gepikt und an peinlichen Stellen betastet wurde. Er hasste es nur, dorthin transportiert zu werden.

Nachdem Hannah sich etwas wenig Behaartes angezogen hatte, kehrte sie in die Küche zurück, wo Moishe neben einer leeren Futterschale saß. Da sie lieber heute als morgen die neue Kost ausprobierte, füllte sie den Napf damit und drückte sich die Daumen. Während Moishe das Seniorenfutter misstrauisch beschnupperte, schlüpfte sie in ihre alte Bomberjacke, die sie mal in Lake Edens Secondhandladen gekauft hatte, und ging zur Tür. Doch ehe sie nach ihrer altbewährten Umhängetasche greifen konnte, in der alles steckte, was sie am Tag benötigen könnte, und ein bisschen mehr, klingelte das Telefon.

»Mutter«, murmelte sie. In dem Ton sprach sie sonst nur gewisse Kraftausdrücke aus, die sie sich vor ihrer fünfjährigen Nichte Tracey verkneifen musste. Der Anrufer konnte niemand anders sein. Delores Swensen hatte das geniale Talent, immer in dem Moment anzurufen, in dem Hannah die Wohnung verlassen wollte. Obwohl sie sehr versucht war, sich vom Anrufbeantworter aus der Klemme helfen zu lassen, besann sie sich eines Besseren. Denn ihre Mutter würde erneut anrufen - und dann zu einem noch unpassenderen Zeitpunkt. Schwer seufzend ging sie zurück zu dem Wandtelefon am Küchentisch und nahm den Hörer ab.

»Hallo, Mutter.« Sie setzte sich auf einen Stuhl. Gespräche mit Delores waren selten kurz. Die Stimme, die sich auf ihre Begrüßung meldete, gehörte jedoch jemand anderem.

»Ich habe im Geschäft angerufen, aber Lisa sagte, du kommst heute später, weil du mit Moishe zum Tierarzt musstest.«

»Das stimmt.« Hannah stand auf, um sich den Rest Kaffee einzugießen. Der Anrufer war ihre Schwester Andrea, und Gespräche mit ihr waren auch nicht gerade kurz.

»Es ist doch nichts Schlimmes, oder?«, fragte Andrea.

»Nur mit meinen Ohren. Moishe hat während der ganzen Fahrt miaut, auf dem Hinweg wie auf dem Rückweg. Er ist gesund, Andrea. Er brauchte nur seine Impfungen und die jährliche Kontrolluntersuchung.«

»Das freut mich. Ich weiß, wie sehr du an ihm hängst. Hast du eins von Bills Plakaten in die Praxis mitgenommen?«

»Ja. Sue hat es gerade an die Fensterscheibe geklebt, als ich hinausging.«

»Oh, gut. Jedes Plakat hilft. Hast du schon die Zeitung gelesen?«

Hannah blickte zu ihrer Handtasche. Das Lake Eden Journal steckte noch in seiner Plastikhülle im Außenfach. »Die nehme ich mit zur Arbeit. Ich dachte, ich lese sie in der Mittagspause.«

»Wirf jetzt einen Blick hinein. Auf Seite drei.«

»Meinetwegen.« Hannah schickte sich an, das zu tun. Die Seite drei war der redaktionelle Teil, und dort entdeckte sie nichts, was die freudige Erregung ihrer Schwester erklären könnte.

»Siehst du es?«, fragte Andrea mit einem Ich-weiß-etwas-was-du-nicht-weißt-Unterton.

»Nein.«

»Es ist die Wahlumfrage!«

Hannah beugte sich über die Seite, um zu lesen, was in dem kleinen Kasten stand, den Rod Metcalf seit einem Monat abdruckte. Dann jubelte sie. »Bill liegt gleichauf mit Sheriff Grant!«

»Genau! Ich hatte ihm gesagt, wir schaffen das! Natürlich sind es noch zwei Wochen bis zur Wahl, da kann alles Mögliche passieren, aber wäre es nicht wunderbar, wenn Bill tatsächlich gewinnt?«

»Auf jeden Fall! Eine tolle Leistung, wie du seine Kampagne führst, Andrea.«

»Danke. Ich habe noch andere Neuigkeiten.«

»Nämlich?«

»Doc Knight hat meinen Geburtstermin auf die dritte Novemberwoche vorverlegt.«

Hannah runzelte die Stirn. »Kann er das so einfach machen?«

»Sicher. Da ist sowieso alles nur geschätzt. Jeder denkt, er kann es genau bestimmen, aber das kann keiner. Bills Mutter ist sich sicher, dass das Baby in der Wahlnacht kommt, doch ich denke, sie will nur bei Bills Siegesparty meinen Platz einnehmen. Unsere Mutter tippt auf Anfang Dezember. Sie meint, mein Bauch ist kleiner als bei Tracey um diese Zeit, und es wird noch eine Weile dauern. Und Bill hat auch eine Meinung dazu. Wenn man ihm glauben will, werde ich das Baby früher bekommen, noch vor Halloween.«

»Und was denkst du?«

»An Thanksgiving, gerade wenn wir das Dessert auftragen.«

»Wie kannst du das so genau sagen?«, fragte Hannah. »Haben werdende Mütter einen sechsten Sinn dafür?«

»Nein, es ist nur so, dass dein Pecannuss-Pie mein liebster Thanksgiving-Gang ist, und ich freue mich so sehr darauf, dass ich jetzt schon weiß, ich werde ihn verpassen.«

»Wirst du nicht. Wenn du ins Krankenhaus musst, backe ich einen frischen und bringe ihn dir.«

»Das ist lieb von dir! Danke, Hannah. Jetzt laufe ich besser los ... oder vielleicht sollte ich watscheln sagen. Mein Gleichgewichtssinn ist heute ausgefallen. Ich melde mich später bei dir.«

»Bis dann!«, sagte Hannah und legte auf. Sie füllte Moishes Trinknapf auf und versicherte ihm, was für ein braver Junge er sei. Und da er sein Seniorenfutter problemlos fraß, zerknüllte sie das Hinweisblatt von Doktor Bob und warf es in den Papierkorb. Dann zog sie sich Handschuhe an und ging zur Wohnungstür.

Draußen empfing sie eine eisige Kälte, und sie stieg frierend die Treppe zum Erdgeschoss hinunter. Es war erst Mitte Oktober, aber anscheinend schon Zeit, den Winterparka hervorzuholen. In der Tiefgarage angelangt, hielt sie direkt auf ihren roten Chevy Suburban zu, den die Kinder in Lake Eden den »Plätzchenwagen« nannten. Sie setzte sich hinters Lenkrad, startete den Motor und fuhr die Rampe hoch.

An der Ausfahrt des Wohnkomplexes bog sie nach links auf die Old Lake Road ein und nahm die landschaftlich schöne Strecke zur Stadt. Die kurvenreiche Straße führte am See namens Eden Lake entlang, und obwohl einige Kilometer länger als das entsprechende Stück der Interstate, zog Hannah diese Route vor. An Familienfarmen und herbstlich bunten Ahornhainen vorbeizufahren hatte etwas Beruhigendes, und sie roch lieber das kalte Seewasser und die Kiefern als die Abgase der Autos auf der Fernstraße, die vor ihr herfuhren.

Als sie an der Kreuzung Old Lake Road und Dairy Avenue an der Ampel stand, bemerkte sie einen bestens geeigneten Telefonmast. Da niemand hinter ihr war, fuhr sie an den Bordstein und holte eins von Bills Plakaten aus dem Fond. Einen Moment später hatte sie es an dem Mast befestigt und grinste, als sie zurücktrat und das überlebensgroße Gesicht ihres Schwagers sie anlächelte. Wählt Bill Todd zum Sheriff, stand groß darunter. Sie hatte Andrea versprochen,...

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