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Das Mysterium der Blaubeertörtchen

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
364 Seiten
Deutsch
Bastei Entertainmenterschienen am30.09.20221. Aufl. 2022
Während draußen die Schneeflocken tanzen, laufen im beschaulichen Lake Eden die Vorbereitungen für den Winterkarneval auf Hochtouren. Die passionierte Feinbäckerin Hannah Swensen hatte sich schon darauf gefreut, die Festtorte in ihrem Café 'Cookie Jar' zu backen. Leider wurde diese Ehre der TV-Lifestyle-Expertin Connie MacIntyre zuteil. Doch die Star-Köchin ist überheblich und Hannah wenig begeistert, als sie ihr die eigene Backstube überlassen soll. Am nächsten Morgen liegt Connie leblos mit dem Gesicht auf einem Blech mit Blaubeertörtchen, und ihre Assistentin ist verschwunden. Doch dank ihres besonderen Spürsinns weiß Hannah schon bald, wie sie einem raffinierten Mörder auf die Spur kommt ...


Joanne Fluke lebt als freie Autorin in Kalifornien. Ihre Romane sind regelmäßig auf den ersten Plätzen der NEW YORK TIMES Bestsellerliste zu finden. Die Leser:innen lieben die Geschichten der QUEEN OF CULINARY MYSTERY wegen ihrer lebensechten Figuren und der Wohlfühlatmosphäre rund um Hannah Swensens Café in der fiktiven Kleinstadt Lake Eden.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR10,00
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR7,99

Produkt

KlappentextWährend draußen die Schneeflocken tanzen, laufen im beschaulichen Lake Eden die Vorbereitungen für den Winterkarneval auf Hochtouren. Die passionierte Feinbäckerin Hannah Swensen hatte sich schon darauf gefreut, die Festtorte in ihrem Café 'Cookie Jar' zu backen. Leider wurde diese Ehre der TV-Lifestyle-Expertin Connie MacIntyre zuteil. Doch die Star-Köchin ist überheblich und Hannah wenig begeistert, als sie ihr die eigene Backstube überlassen soll. Am nächsten Morgen liegt Connie leblos mit dem Gesicht auf einem Blech mit Blaubeertörtchen, und ihre Assistentin ist verschwunden. Doch dank ihres besonderen Spürsinns weiß Hannah schon bald, wie sie einem raffinierten Mörder auf die Spur kommt ...


Joanne Fluke lebt als freie Autorin in Kalifornien. Ihre Romane sind regelmäßig auf den ersten Plätzen der NEW YORK TIMES Bestsellerliste zu finden. Die Leser:innen lieben die Geschichten der QUEEN OF CULINARY MYSTERY wegen ihrer lebensechten Figuren und der Wohlfühlatmosphäre rund um Hannah Swensens Café in der fiktiven Kleinstadt Lake Eden.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751721257
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum30.09.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.3
Seiten364 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1997 Kbytes
Artikel-Nr.8384195
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


1

Gleich beim Aufwachen spürte Hannah Swenson etwas Merkwürdiges. Unter ihrer Bettdecke war es schön warm, aber ihre Nase war kalt wie ein Eiszapfen. Sie setzte sich auf, schaltete die Nachttischlampe ein und starrte auf die weißen Wölkchen, die vor ihrem Gesicht entstanden. Kein Wunder, dass sich ihre Nase so kalt anfühlte! Die Heizung war wieder ausgefallen, und in Lake Eden, Minnesota, herrschte Mitte Februar eisige Kälte.

»Moishe? Wo bist du?« Hannah schaute um sich, doch sie konnte den orange-weißen Kater an keinem seiner gewohnten Plätze entdecken. Er hatte sich nicht in den Wäschekorb gekuschelt, auf der Kommode lagen nur ein paar Bücher, und auch das Fensterbrett mit Blick auf das Vogelhäuschen war leer. Jedoch hatte ihre Bettdecke ein Stück von ihr entfernt einen Höcker. Er war zu klein für eines der Tageskissen und zu groß für eine verirrte Socke.

Hannah hob die Decke an und fand ihren flauschigen Mitbewohner eingerollt auf dem Heizkissen.

»Was machst du denn da unten?« Überrascht betrachtete sie den äußerst selbstständigen Kater. Moishe ließ sich meistens nur für ein paar Augenblicke knuddeln, und er war noch nie zu ihr ins Bett gekrochen. Die Kälte musste ihn unter die Decke getrieben haben. Und das, obwohl er mit einem Fell ausgestattet war!

In dem Moment setzte das höllische Piepen des Weckers ein. Es war Zeit aufzustehen, obwohl sie in der Eiseskälte viel lieber unter der warmen Bettdecke geblieben wäre. Hannah seufzte und setzte sich widerstrebend auf, um mit den Zehen nach den Pantoffeln zu tasten.

Einen fand sie sofort. Sie schob den linken Fuß hinein und suchte nach dem zweiten. Das dauerte einen Moment lang, denn er versteckte sich am Fußende des Bettes. Bis sie ihn hervorgeangelt und angezogen hatte, klapperte sie mit den Zähnen, dass es sich anhörte wie ein Trommelwirbel.

»Komm, Moishe. Heute ist ein großer Tag.« Sie schlüpfte in ihren wärmsten Morgenmantel, ein quiltartiges Ding aus dem einzigen Secondhandladen von Lake Eden, und band ihn mit dem Gürtel zu. Die Bettdecke klappte sie so weit zurück, dass Moishe zum Vorschein kam und den warmen Unterschlupf verlor. »Ich weiß, es ist kalt. Wir werden vor dem Kamin frühstücken.«

Sein Hunger war wohl größer als sein Wärmebedürfnis, denn er lief hinter ihr her den Flur entlang und in die Küche. Hannah schaltete das Licht ein und stellte dankbar fest, dass die Zeitschaltung der Kaffeemaschine funktioniert hatte. Sie goss sich eine Tasse von dem starken Gebräu ein, nahm sie in beide Hände und trank einen ersten Schluck. Nichts tat so gut wie heißer Kaffee an einem eiskalten Morgen. Dann füllte sie Moishes Napf mit Trockenfutter und trug ihn und ihre Tasse ins Wohnzimmer.

Mithilfe des Wandschalters flammte das Kaminfeuer auf. Moishe machte es sich gleich davor bequem, um sein Frühstück einzunehmen. Hannah zog sich einen Sessel heran, legte die Füße auf den erhöhten Kaminrand, auf dem auch der eigentlich überflüssige Schürhaken in seinem Ständer hing, und freute sich über die Vorzüge eines Gaskamins. Alles in allem fände sie ein echtes Feuer gemütlicher, in dem sie aromatische Hölzer wie Zeder und Kiefer verbrennen könnte, doch ein Gaskamin war viel praktischer. Sie musste kein Holz in den zweiten Stock hinauftragen, keine Asche zusammenfegen und in einem Blecheimer in die Garage zum Müllcontainer tragen. Ihr Kamin machte keinerlei Arbeit und erzeugte sofort Wärme, wenn sie nur den Kippschalter umlegte.

Während sie sich die Füße wärmte und darauf wartete, dass das Koffein sie auf Touren brachte, hörte sie aus den unteren Regionen des Hauses ein fernes Scheppern. Da arbeitete jemand am Heizkessel. Welcher Frühaufsteher hatte den Installateur bestellt?

Sie trank ihren Kaffee und dachte darüber nach. Jedes Gebäude hatte eine eigene Heizungsanlage, und in ihrem gab es vier Wohnungen, zwei im Erdgeschoss und zwei im Obergeschoss. Dass Mrs Canfield, der eine der unteren Wohnungen gehörte, den Ausfall der Heizung schon bemerkt hatte, stand zu bezweifeln. Wie sie einmal erwähnt hatte, ging sie immer spätestens um zehn Uhr abends zu Bett, und um diese Zeit hatte die Heizung noch funktioniert. Clara und Marguerite Hollenbeck, die beiden ledigen Schwestern, die über Mrs Canfield wohnten, waren diese Woche verreist. Sie hatten am Montag in Hannahs Geschäft vorbeigeschaut und ihr erzählt, dass sie an einer Bibellehrer-Tagung im Bethany Lutheran College teilnahmen. Die Plotniks wohnten unter Hannah und waren die wahrscheinlichsten Kandidaten. Phil und Sue hatten einen vier Monate alten Jungen, der nachts noch ab und zu nach einem Fläschchen verlangte.

Jetzt drang ein lautes Knirschen aus dem Keller, sodass Moishe den Kopf vom Futternapf hob und sie erschrocken anblickte. Es folgten Scheppern und Klappern, und Hannah spürte einen Schwall warmer Luft aus den Heizungsschlitzen wehen. Der Heizkessel funktionierte wieder! Sie brauchte sich also keine Gedanken zu machen, ob sie den Gaskamin für Moishe anlassen und ob sie ihren Vorrat an Diät-Cola-Dosen in den Kühlschrank packen sollte, damit sie nicht einfroren und platzten.

»Ich muss mich für die Arbeit fertig machen, Moishe.« Hannah gab ihm einen liebevollen Klaps, trank ihren Kaffee aus und schaltete den Kamin ab. Nachdem sie den Napf des Katers in die Küche getragen und Moishe frisches Wasser gegeben hatte, ging sie duschen. Ein arbeitsreicher Tag lag vor ihr, denn sie hatte kiloweise Plätzchen zu backen. Als Eigentümerin des Cookie Jar, des einzigen Bäckerei-Cafés des Ortes, war sie beauftragt, den Winterkarneval in Lake Eden mit süßem Gebäck zu beliefern.

Als sie das heiße Wasser aufdrehte und schließlich in die dampfgefüllte Duschkabine trat, dachte sie über die Pläne des Bürgermeisters und seines Festausschusses nach. Wenn sie damit Erfolg hatten, würde die Veranstaltung neues Leben nach Lake Eden bringen. Zu dieser Jahreszeit konnten sie alle gut einen geschäftlichen Aufschwung gebrauchen. In ihrem Städtchen war im Winter sonst wenig los, und die Aussicht, dass scharenweise Leute von außerhalb bei ihnen Geld ausgeben würden, erfüllte die Bewohner mit Begeisterung.

Lake Eden war in den Sommermonaten ein beliebtes Ausflugsziel und mit Touristen überschwemmt. Sobald die Angelsaison begann, transportierten die Angelbegeisterten ihre Boote in einer langen Parade durch Lake Eden, um auf dem See ihr Glück zu versuchen. Das himmelblaue Wasser war dann von der Morgendämmerung bis zum Sonnenuntergang mit Booten gesprenkelt, und eine rekordverdächtige Anzahl von Barschen wurde aus der Tiefe gezogen.

Aber Lake Eden hatte nicht nur gute Angelgründe zu bieten. Mit seinen malerischen Ufern und Sandstränden war es auch bei Familien als Ferienort beliebt. Die Sommerhütten waren so stark gefragt, dass die einheimischen Besitzer vom Gewinn ihre Kredite abbezahlen und ihre Sparkonten für die mageren Wintermonate füllen konnten.

Wenn der Sommer vorbei war, gleich nach dem Labor Day, der im ganzen Land am ersten Montag im September gefeiert wurde, reisten die Touristen wieder ab. Die schönen Restaurants am See legten ihre Grills still, der Anglerladen verriegelte die Fensterläden, und die Bootsrampe wurde mit Ketten abgesperrt. Bis die Bäume herbstliche Farben annahmen, hielten sich nur noch die Einheimischen im Ort auf.

Hannah mochte den Herbst. In der Abendkälte spürte man schon den kommenden Schnee, und morgens auf ihrem Weg zur Arbeit waren die Straßenränder bereift. Anfangs, wenn der Schnee noch weiß war, die Kälte in der Nase kribbelte und ihre Stammkunden im Café Ferienpläne schmiedeten und gute Laune hatten, war der Winter auch nicht schlecht.

Nach Weihnachten und Neujahr lag die Sache anders. Die Heizkosten stiegen und nahmen die Größenordnung von Staatsschulden an, während sich die geschäftlichen Einnahmen zu einem Rinnsal verringerten. Zum Valentinstag belebte sich das Geschäft kurz, doch sobald die herzförmigen Pralinenschachteln nur noch schöne Erinnerung waren, dehnte sich der Winter scheinbar endlos, ohne dass sich ein Frühlingsblüher blicken ließ.

Der späte Februar war die trostloseste Zeit. Die kraftlose blasse Sonne lugte kaum mal durch die Wolkendecke, die Bäume hoben sich schwarz und kahl gegen den Himmel ab, der mitunter von den farblosen Schneeböschungen nicht zu unterscheiden war. Ein Tag war so grau wie der andere. Da fiel es schwer, sich ein sonniges Gemüt zu bewahren, und einer steckte den anderen mit seiner trüben Stimmung an. Um die alljährliche Trübsal zu bekämpfen, wollte der Bürgermeister in der dritten Februarwoche Lake Edens ersten Winterkarneval veranstalten.

Anders als in St. Paul mit seinem gigantischen Ice Palace und Hunderttausenden Besuchern war das Fest in Lake Eden in einem viel kleineren Rahmen geplant. In Hannahs Augen war es eine Mischung aus Jahrmarkt und Mini-Winter-Olympiade. Man würde Ski- und Schneemobil-Wettkämpfe, Speedskating-Schauen, Hundeschlittenrennen und Eisfischen auf dem Eden Lake abhalten. Im Park sollte es auch Attraktionen für Kinder geben. Man würde den schönsten Familienschneemann und den hübschesten Schneeengel prämieren und auch Spiele für die Kleinsten anbieten.

Die Aula der Jordan High war für die Bewirtung vorgesehen, und alle Klubs und Vereine der Stadt bauten bereits an ihren Ständen und Schautafeln. Die Besucher sollten an der Schule parken und sich von dort mit Shuttle-Schlitten zu den Veranstaltungen bringen lassen.

Hannah spülte sich die Haare noch einmal aus und trat aus der Dusche, um sich abzutrocknen. Außerhalb des vom Dampf erwärmten Badezimmers war es kalt, und sie zog sich frierend die Jeans und das...

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