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Großes Geld mit Trauerrand

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
170 Seiten
Deutsch
FISCHER E-Bookserschienen am24.02.20171. Auflage
Um der Army einen Riesensack Dollar zu stehlen, machen drei ehemalige Soldaten einen todsicheren Schlachtplan. Doch nicht nur General Zufall schießt quer ... (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

William Douglas Blankenship (1934-2012) war ein US-amerikanischer Autor. Er verfasste sowohl Kriminal- als auch Science-Fiction-Romane.
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Produkt

KlappentextUm der Army einen Riesensack Dollar zu stehlen, machen drei ehemalige Soldaten einen todsicheren Schlachtplan. Doch nicht nur General Zufall schießt quer ... (Dieser Text bezieht sich auf eine frühere Ausgabe.)

William Douglas Blankenship (1934-2012) war ein US-amerikanischer Autor. Er verfasste sowohl Kriminal- als auch Science-Fiction-Romane.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783105615942
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum24.02.2017
Auflage1. Auflage
Seiten170 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2240507
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Der Fahrer von Oberst William Martins Jeep brach auf dem Weg vom Divisionshauptquartier zur Residenz des Generals alle Geschwindigkeitsbeschränkungen der Garnison. Martin sprang aus dem Jeep, ehe er angehalten hatte, und stürmte den Gartenweg entlang. Er übersprang die Stufen zur Eingangstür mit einem Satz und schlug ungeduldig auf den Klingelknopf.

Hinten im Haus brannte noch Licht. Martin nahm an, daß der General noch wach war, denn er wußte, daß Hanson allein lebte. Hansons Frau zog es vor, den Sommer in ihrem Haus in Virginia zu verbringen.

Der General war allerdings nicht wach. Das Licht brannte, weil es dem General seit einigen Jahren schwerfiel, im Dunkeln zu schlafen, ein weiterer Grund, warum seine Frau es vorzog, ausgedehnten Urlaub von ihm zu nehmen. Hanson kam über dem beharrlichen Klingeln langsam zu sich. Nach dem feuchten Abend mit Brannigan brummte ihm der Kopf, und das Lamm lag ihm schwer im Magen.

»Komm ja schon«, murmelte er und schlüpfte in einen Morgenmantel. Auf dem Weg zur Tür schaute er auf seine Armbanduhr. Kurz vor eins. Falls diese Störung überflüssig war, würde er jemanden dafür büßen lassen.

Das aschgraue Gesicht von Oberst William Martin, Kommandeur seiner Militärpolizei, weckte ihn vollends auf. »Was gibt´s, Oberst?«

»Ein Raubüberfall, Sir. Drei bewaffnete Männer drangen in das Divisionshauptquartier ein und brachen den Safe des Zahlmeisters auf. Sie nahmen die Soldgelder mit, Sir. Den Sold für die ganze Division!«

»Meinen Sold?« Diese Nachricht war absolut unglaublich. »Man hat den Sold meiner Division gestohlen?« Als der Oberst diese absurde Erklärung nicht bestritt, begannen dem General die Konsequenzen in seinem brummenden Schädel zu dämmern. »Wollen Sie damit sagen, daß drei Männer sich Zugang zu meinem Hauptquartier verschafften ... die Wachposten der Militärpolizei übermannten ... diesen riesigen Safe aufbrachen, ohne daß der Diensthabende etwas davon merkte ... und mit dem Sold meiner Division verschwanden?«

»Sir, auch der Offizier vom Dienst wurde angegriffen. Die Männer waren als Militärpolizisten verkleidet. Deshalb konnten sie -«

»Mir ist gleich, was sie anhatten. Haben Sie sie erwischt?«

»Nein, Sir. Noch nicht. Aber wir ...«

General Hanson machte auf den Hacken kehrt, stolzierte davon und ließ Oberst Martin stehen und ins Leere sprechen. Martin trat kurze Zeit ungeduldig von einem Fuß auf den anderen, bis der General aus dem Schlafzimmer gehastet kam und sich beim Gehen einen Hemdzipfel in die Hose steckte. Sein Gesicht verfärbte sich abwechselnd rot und violett. Sie stiegen in Martins Jeep und rasten zurück zum Hauptquartier.

Unterwegs fuhr Martin in seinen Erklärungen fort. »Wie ich bereits sagte, Sir, wir haben sie noch nicht erwischt. Ich habe jedoch die Staatspolizei von Kansas verständigt. Im Umkreis von hundert Meilen ist jede Straße gesperrt. Jeder Flughafen wird überwacht. Sie können nicht entkommen.«

»Sie hätten gar nicht erst eindringen dürfen, Oberst! Ich mache Sie persönlich für diesen Skandal verantwortlich. Welche Idioten beauftragten Sie mit der Bewachung meiner Soldgelder?«

»Zwei meiner besten Leute, Sir«, erwiderte Martin ruhig.

 

Keiner der beiden sagte ein Wort, bis sie das Divisionshauptquartier erreicht hatten, das inzwischen hell erleuchtet war und vor Militär- und Zivilpolizisten wimmelte. General Hanson hastete hoch ins Büro des Zahlmeisters. Obwohl ihm der Anblick von Zerstörung und Vernichtung nichts Neues war, empfand er den ruinierten Safe und die schwarzen Explosionsspuren an der Wand als schockierend und furchteinflößend. Nichts in seiner militärischen Laufbahn hatte ihn auf so etwas vorbereitet. Er wußte, wie man eine Armee einsetzte, hatte aber keine Ahnung, wie drei gesichtslose Männer zu finden waren.

Das Gefühl der Ohnmacht stachelte seinen Zorn auf. »Wer war hier der Offizier vom Dienst?«

»Leutnant Fox von G-3.«

»Bereiten Sie die Papiere für ein Kriegsgerichtsverfahren gegen Leutnant Fox vor.«

»Aus welchem Grund?« fragte Oberst Martin. Er hatte damit gerechnet, daß der Alte explodieren würde, konnte aber nicht zulassen, daß schon jetzt Sündenböcke aufgestellt wurden.

»Vernachlässigung seiner Dienstpflichten.«

Martin wollte darauf hinweisen, daß Leutnant Fox als Dienstoffizier noch nicht einmal bewaffnet gewesen war, aber Hanson schoß eine weitere Frage auf ihn los. »Und welcher Militärpolizist war für den Wachtposten verantwortlich?«

»Sergeant Robinson. Er hat sich verzweifelt gewehrt. Im Augenblick befindet er sich mit Kopfverletzungen im Krankenrevier.«

»Setzen Sie gegen Fox und Robinson ein Verfahren wegen Vernachlässigung der Dienstpflicht in Gang.«

»Damit werden wir nicht durchkommen«, erwiderte Martin störrisch. Er fürchtete zwar den General, wußte aber andererseits, daß seine Stelle als Kommandeur der Militärpolizei unhaltbar werden würde, wenn er sich jetzt nicht wehrte. Die Leute, die unter ihm dienten, würden ihm das Leben zur Hölle machen. Militärpolizisten hielten ebenso wie zivile Polizisten wie Pech und Schwefel zusammen.

General Hanson bedachte ihn mit einem kalten Blick. »Lassen Sie die Papiere fertig machen und stellen Sie die Männer unter Arrest. Ich sorge dafür, daß die Anklagepunkte durchkommen.«

»Sir, ich muß Sie mit allem Respekt darauf hinweisen, daß ich gezwungen bin, mich an den Generalinspekteur zu wenden, falls die Verantwortung für diesen Raub allein auf Leutnant Fox und Sergeant Robinson fallen sollte.«

Martin wußte, daß er sich auf ein gewagtes Spiel einließ. Er bezweifelte, daß er den Mut aufbringen würde, zum Generalinspekteur zu gehen, wenn es hart auf hart kam. Außerdem konnte er nicht sicher sein, daß der sich auf seine Seite stellte. Und selbst wenn er recht behalten sollte, durfte er nicht vergessen, daß eine erfolgreiche Beschwerde beim Generalinspekteur schon viele Armeekarrieren ruiniert hatte.

Seine Worte hatten jedoch ihre Wirkung getan. General Hanson, der gerade das Büro verlassen wollte, um dem beißenden Rauch, der noch in der Luft hing, und dem Anblick des leeren Safes, der ihn zur Raserei brachte, zu entgehen, blieb wie angewurzelt stehen und bedachte den Kommandeur seiner Militärpolizei mit einem grimmigen Lächeln. »Das würden Sie nicht wagen.«

Er kannte seinen Mann recht gut. Oberst Martin wollte gerade seine Drohung zurückziehen und Fox und Robinson unter Arrest stellen, als ihm eine Empfehlung einfiel, die er vor einigen Monaten beim Generaladjutanten eingereicht hatte. »Mag sein, daß ich dazu gezwungen bin, Sir. Sie werden sich erinnern, daß meine Stelle vor einigen Monaten verstärkte Wachen für die Soldgelder empfahl. Wäre dieser Empfehlung entsprochen worden, hätte dieser Raubüberfall vielleicht vereitelt werden können. Meiner Ansicht nach bin ich gezwungen, das dem Generalinspekteur zu melden.«

Hansons aristokratische Züge ließen die Patina des Gentleman aus dem Süden, die er sonst so angestrengt kultivierte, vermissen. Der unbeherrschte Zorn, der gewöhnlich nur in seinem Blick sichtbar wurde, beherrschte nun seine ganze Gestalt; seine Hände zitterten deutlich, sein Atem ging in rauhen Stößen. »Gut, Oberst! Lassen wir die Angelegenheit für den Augenblick fallen. Ich wiederhole: für den Augenblick. Aber sehen Sie zu, daß Sie diese Männer und das Geld so bald wie möglich finden.«

Er schlug sich mit der rechten Handfläche auf den Schenkel und verließ den Raum. Im Korridor stand ein Zivilist und hörte in der gebeugten Haltung eines Bauern geduldig den Erklärungen des Wachtpostens zu, der die drei Diebe in das Gebäude eingelassen hatte. Als er General Hanson sah, unterbrach er die Vernehmung und trat auf ihn zu.

»General? Ich heiße Bob Huber und komme von der Staatspolizei.«

Der General sah ihn angewidert an. Er konnte nicht vertragen, daß Zivilisten seine Soldaten verhörten und in seinem Hauptquartier herumschnüffelten. »Staatspolizei, sagen Sie. Haben Sie diese drei Männer schon festgenommen? Haben Sie irgendwelche Spuren?«

Huber schüttelte den Kopf und fuhr sich mit dem Finger unter den Hemdkragen. »Selbstverständlich nicht, General, aber -«

»Zum Teufel, weshalb nicht? Was brauchen Sie für diesen Job, Mr. Huber? Sagen Sie einfach, was Sie brauchen, und ich sorge dafür, daß Sie es bekommen.« Er streckte einen Arm aus. »Ich habe hier zehntausend Mann. Binnen zwei Stunden kann Ihnen jeder einzelne zur Verfügung stehen.«

Huber lachte leise in sich hinein. »General, selbst wenn Sie mir vierzigtausend anböten, könnte ich nicht mehr tun, als ich jetzt schon eingeleitet habe. Jede Haupt- und Nebenstraße in Mittelkansas wird überwacht, ebenso die Flugplätze. Der Luftraum wird nach einem unidentifizierten Hubschrauber, der diese Männer aufgenommen haben könnte, abgesucht, bisher allerdings ohne Ergebnis. Auch das Bundeskriminalamt ist alarmiert. Sie könnten uns nur in einer Hinsicht behilflich sein.«

»Heraus mit der Sprache!« Hanson wollte Maßnahmen treffen, die bewiesen, daß er alles Menschenmögliche tat, um diesen Schandfleck von seiner Karriere zu tilgen.

»Wir müssen mit der Möglichkeit rechnen, daß diese drei Männer wirklich Soldaten waren«, sagte Huber langsam. »Vielleicht sogar Soldaten, die hier in Fort Riley stationiert sind. Während wir die Landstraßen nach Berufsverbrechern absuchen, könnten sie in ihren Kasernen sitzen und uns auslachen.« Huber lachte erneut, weil er sich über Hansons verblüfftes Gesicht amüsierte. »Mag sein, daß ich mich irre. Es ist nicht mehr als eine entfernte Vermutung, aber es wäre gut,...
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