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Das Vermächtnis des Raben

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
260 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am13.04.20171. Auflage
Aila kommt aus der Vergangenheit - durch einen Zeitsprung wird die junge Frau aus der Eisenzeit ins heutige Schottland versetzt. Sie hat eine wichtigen Auftrag, denn sie allein kann den Goldenen Reif, der über das Schicksal ihres Volkes entscheiden wird, finden und zurückbringen. Doch als sie mit dem Reif in die Vergangenheit zurückkehrt, gerät sie in tödliche Gefahr, die nur der Druide Mog Ruith von ihr abwenden kann. Denn Mog Ruith kennt Ailas Geheimnis, und nur er kann ihr den Weg zurück ermöglichen: den Weg zurück ins Heute, zurück ins Leben, zurück zu dem Mann, den sie liebt ...

Die Autorin Hildegard Burri-Bayer wurde 1958 in Düsseldorf als Hildegard Kantert geboren. Sie machte eine Ausbildung zur Museumspädagogin und leitete ein privates Stadtmuseums für Ausgrabungen. Die faszinierende urgermanische Scheibe wurde 1999 in der Nähe von Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Hildegard Burri-Bayer gehört zu den wenigen Menschen, die diese 'für einen Moment' in ihren Händen halten konnte. Durch dieses Erlebnis beeindruckt schrieb sie den ersten Roman über den astronomischen und archäologischen Sensationsfund Deutschlands. 'Die Sternenscheibe'. Für ihren Roman 'Die Thronfolgerin' hat Hildegard Burri-Bayer die Silbermedaille beim 'Leserpreis - Die besten Bücher 2009' gewonnen.
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Produkt

KlappentextAila kommt aus der Vergangenheit - durch einen Zeitsprung wird die junge Frau aus der Eisenzeit ins heutige Schottland versetzt. Sie hat eine wichtigen Auftrag, denn sie allein kann den Goldenen Reif, der über das Schicksal ihres Volkes entscheiden wird, finden und zurückbringen. Doch als sie mit dem Reif in die Vergangenheit zurückkehrt, gerät sie in tödliche Gefahr, die nur der Druide Mog Ruith von ihr abwenden kann. Denn Mog Ruith kennt Ailas Geheimnis, und nur er kann ihr den Weg zurück ermöglichen: den Weg zurück ins Heute, zurück ins Leben, zurück zu dem Mann, den sie liebt ...

Die Autorin Hildegard Burri-Bayer wurde 1958 in Düsseldorf als Hildegard Kantert geboren. Sie machte eine Ausbildung zur Museumspädagogin und leitete ein privates Stadtmuseums für Ausgrabungen. Die faszinierende urgermanische Scheibe wurde 1999 in der Nähe von Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Hildegard Burri-Bayer gehört zu den wenigen Menschen, die diese 'für einen Moment' in ihren Händen halten konnte. Durch dieses Erlebnis beeindruckt schrieb sie den ersten Roman über den astronomischen und archäologischen Sensationsfund Deutschlands. 'Die Sternenscheibe'. Für ihren Roman 'Die Thronfolgerin' hat Hildegard Burri-Bayer die Silbermedaille beim 'Leserpreis - Die besten Bücher 2009' gewonnen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955309015
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum13.04.2017
Auflage1. Auflage
Seiten260 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2359576
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Das flackernde Feuer tauchte den Raum in ein warmes Licht. Miriam starrte nachdenklich in die Flammen, die vor ihr auf und ab tanzten.

Lange Jahre des Friedens lagen hinter ihr, die sie glücklich und zufrieden mit ihrem Mann Calach und der gemeinsamen Tochter Aila im nördlichsten Teil des Caledonischen Hochlands verbracht hatte. Sie waren froh, dass die Römer angesichts des heftigen Widerstands der so genannten Barbaren alle Versuche aufgegeben hatten, den dünn besiedelten Norden zu erobern. Nur wenige Male hatte Miriam um das Leben ihres Mannes bangen müssen, wenn er mit seiner Gefolgschaft aufgebrochen war, um den verbündeten Fürsten gegen die Römer zu Hilfe zu eilen. Sie beherrschten freilich immer noch weite Teile des Landes, aber mittlerweile hatten sich die meisten der Gaufürsten mit ihnen arrangiert. Aufstände waren die Ausnahme geworden und wurden von den Römern niedergeschlagen, noch bevor die Nachricht davon bis in den hohen Norden dringen konnte.

Miriams Leben wurde vom Wechsel der Jahreszeiten bestimmt, und sie dachte nur noch selten an die seltsame Vergangenheit, die sich wie ein fast vergessener Traum in einem hinteren Teil ihres Gedächtnisses verbarg. Vor über siebzehn Jahren war sie ihrem Herzen gefolgt und hatte ein großes Abenteuer begonnen: Nach einer Zeitreise hatte sie die Bequemlichkeit des dritten Jahrtausends gegen das Leben mit einem Caledonischen Fürsten im ersten Jahrhundert nach Christus eingetauscht.

Sie genoss die Wärme, die von dem Mann an ihrer Seite ausstrahlte, und freute sich auf die Reise am morgigen Tag, die sie gemeinsam mit ihm unternehmen würde.

Boten hatten gemeldet, dass der Briganterfürst Venutius sich eine erbitterte Fehde mit Aneirin, dem Fürsten der Trinovanten, lieferte, die das Land weiter südlich bewohnten. Durch sein Amt als Vergobretos - der Vollstrecker der Urteile - hatte Calach die Pflicht, alles zu unternehmen, um den Streit zwischen den beiden Stämmen zu schlichten und die alten Bündnisse zu erneuern. Ein sorgenvoller Zug lag über Calachs Gesicht, als er sich an Miriam wandte. »Der lange Frieden gefällt den jungen Männern nicht. Immer mehr von ihnen verlassen uns, um sich in anderen Teilen des Landes den dort lebenden Fürsten zu verpflichten. Wenn das so weitergeht, werden in unserem Dorf bald nur noch alte Männer leben.«

Miriam musste lachen. Sie liebte die späten Abendstunden, an denen sie ihren Mann für sich allein hatte und gemütlich mit ihm am Feuer saß, um über die Ereignisse des Tages zu reden. »Ihr Männer seid alle gleich. Erst kämpft ihr für den Frieden, und jetzt, wo ihr endlich euer Ziel erreicht habt, sehnt ihr euch wieder nach Krieg.« Sie schmiegte sich enger an Calach und drückte ihm einen zärtlichen Kuss auf den Mund. »Es leben noch genügend junge Männer in unserem und auch in den umliegenden Dörfern, die so streitlustig sind, dass die nächste kleinere Fehde nicht weit entfernt sein kann, die sie wieder für eine Weile beschäftigen wird. Warum lässt du die Männer nicht auf den Feldern arbeiten? Den ganzen Tag verbringen sie mit Jagen und Trinken oder schleichen um die jungen Mädchen herum. Sie wären viel ruhiger, wenn sie regelmäßig arbeiten müssten.«

Calach bewunderte seine schöne, kluge Frau. Sie wusste zu allem etwas zu sagen, und oft schon hatte er auf ihre Worte gehört. Verliebt sah er ihr in die Augen.

»Sicher hast du Recht, doch die alten Bräuche besagen nun einmal, dass die Gefolgschaft eines Gaufürsten für die Jagd und den Krieg bestimmt ist. So war es seit jeher und wird es auch immer sein. Denk nicht so viel über die Angelegenheiten der Männer nach - erfülle lieber deine Pflicht als Ehefrau.« Er verschloss ihren Mund mit einem leidenschaftlichen Kuss und zog sie sanft auf die gemeinsame Schlafstätte.

»Sitten und Gebräuche ändern sich im Laufe der Zeit«, murmelte Miriam zwischen zwei Küssen, doch Calach hörte ihr nicht mehr zu. Sie spürte seine Hände über ihren Körper wandern, fordernd und doch zärtlich. Mit einem gespielten Seufzer ließ sie sich von seiner Leidenschaft mitreißen und vergaß alles um sich herum. Sie liebte Calach wie am ersten Tag ihrer Begegnung und hatte es nie bereut, dass sie ihr altes Leben gegen diese Liebe eingetauscht hatte.

Als sie am nächsten Morgen aus dem Haus traten, bedeckten schwere graue Wolken den Himmel und der auffrischende Wind blies ihnen kühle Luft ins Gesicht. Miriams Wangen hatten sich gerötet, und ihre Augen blitzten vor Vergnügen. Sie war seit Jahren nicht mehr aus dem Dorf gekommen und würde die Reise fernab von ihrem alltäglichen Leben genießen. Während Calach die Pferde aufzäumte, verabschiedete Miriam sich von ihrer Freundin Ira. »Bitte vergiss nicht dein Versprechen, auf Aila zu achten«, sagte sie zum Abschied noch.

Die junge Frau lächelte ihr fröhlich zu und streichelte über die warmen Nüstern von Miriams Stute. »Es wäre leichter, auf den Wind zu achten, als auf deine Tochter, aber mit Hilfe der Götter wird es mir hoffentlich gelingen.« Grüßend hob sie die Hand und sah ihrem Bruder und seiner Frau immer noch lächelnd nach, als die beiden die Pferde bestiegen und langsam zum Tor hinausritten.

Der Wind spielte mit den rotgoldenen Locken des jungen Mädchens, das still zwischen den mächtigen Eichen stand. Wären die flatternden Haare nicht gewesen, hätte man sie für eine wunderschöne Statue halten können. Ihre weit geöffneten Augen blickten merkwürdig starr und schienen die Umgebung um sie herum nicht wahrzunehmen. Lange verharrte sie in der gleichen Haltung, bevor ihre Augen sich wieder mit Leben füllten. Lässig wandte sie sich um und strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht. Ihre Bewegungen waren geschmeidig wie die einer Katze und genauso leise.

Ohne auch nur auf einen einzigen der trockenen Äste unter ihren schmalen Füßen zu treten, verließ sie den heiligen Hain, der in dem schwindenden Licht der untergehenden Sonne noch düsterer wirkte als sonst. Ein großer grauer Schatten tauchte neben ihr auf und bewegte sich ebenso lautlos wie sie.

Sie war erschöpft, als sie das Dorf erreichte und sich auf ihre Bettstelle sinken ließ, ohne ihr Gewand abzulegen. Das Knistern des Feuers, das eine der Leibeigenen entzündet hatte, begleitete sie in den Schlaf. Sie bemerkte nicht mehr, wie Ira hereinkam und eine warme Decke über ihrem schmalen Körper ausbreitete. Vorsorglich legte Ira noch einige Holzscheite nach, bevor sie das Haus wieder verließ. Die Nächte wurden mit jedem Tag kälter und feuchter, und es würde nicht mehr lange dauern, bis der Wind auch die letzten bunten Blätter von den Bäumen fegte und die dunkle Jahreszeit begann.

Aila hatte seltsame Träume. Immer wenn Mog Ruith sie in den heiligen Hain rief, wurde sie anschließend von diesen Träumen gequält, die sie nicht verstehen konnte und die ihr Angst machten. Sie hatte mit Barco, dem Dudelsackspieler, darüber gesprochen, der ihr ein guter Freund geworden war. Barco hatte sie sanft aus seinen schräg stehenden dunklen Augen angesehen. »Vertraue Mog Ruith, er wird wissen, wie weit er dich führen kann.« Seine Worte ließen sie sofort ruhiger werden. Sie hatte großes Vertrauen zu dem Barden, der ein Schüler Mog Ruiths war. Er besaß die Gabe, immer im richtigen Moment zu erscheinen, als würde er genau wissen, wann sie seinen Trost oder einen Rat von ihm herbeisehnte.

Als sie an diesem Morgen erwachte, strich sie sich mit einer energischen Handbewegung über die Stirn, als wollte sie die dunklen Träume fortschieben, die ihre Gedanken immer noch umklammert hielten. Sie sprang aus dem Bett und öffnete die Türe, um die kühle Morgenluft einzulassen. Die Sonne erhob sich schwerelos hinter den Bäumen, die das Dorf umgaben.

Ailas Stimmung stieg. Es würde ein schöner Tag werden, und sie beschloss, ihn in ihrem geliebten Wald zu verbringen. Sie brach ein Stück von dem frisch gebackenen Brot ab, das auf dem Holzregal neben der Türe lag, und zog sich ihren Umhang über. Kauend lief sie zum Fluss, um sich zu waschen. Caru, der graue Kriegshund, folgte ihr auf Schritt und Tritt, wie er es von dem Tag an tat, als sie ihm furchtlos einen schmerzhaften Dorn aus der Pfote gezogen hatte. Doch das war lange her. Damals war sie noch ein kleines Mädchen gewesen, und ihr Mitleid hatte über ihre Angst vor dem großen Tier gesiegt, das wütend jeden anknurrte, der sich ihm nähern wollte.

Sie hob einen Ast vom Boden auf und schleuderte ihn in den Fluss. Sofort jagte Caru dem Ast nach. Während sie sich in dem kalten Wasser Gesicht und Hände wusch, brachte Caru den Ast ans Ufer und legte ihn auffordernd vor sie auf den mit Steinen übersäten Ufersand. »Meinst du, dass du noch nicht sauber genug bist?« Lachend warf sie den Ast ein zweites Mal und sah zu, wie der Hund sich in das kalte Wasser stürzte. Dann zog sie einen dünnen Haselnusszweig aus dem Beutel an ihrem Gürtel und reinigte sorgfältig ihre Zähne, so wie Miriam es ihr schon als Kind beigebracht hatte.

Sie war gerade fertig, als die ersten Bewohner des Dorfes am Fluss eintrafen. Verico befand sich unter ihnen. Er war ein stürmischer junger Mann, der es kaum abwarten konnte, seine Prüfungen abzulegen, um endlich in die Reihen der Krieger aufgenommen zu werden. Er warf Aila einen feurigen Blick zu. Für ihn kam kein anderes Mädchen im Dorf als Calachs Tochter in Frage. Er liebte sie, seit er denken konnte, und trainierte härter als alle anderen, um der Beste zu sein, wenn der große Tag...
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