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Der goldene Reif

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
233 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am13.04.20171. Auflage
Als die Kunsthistorikerin Miriam bei einem Besuch in ihrem Geburtshaus in Schottland Briefe ihrer verstorbenen Mutter entdeckt, ist sie fassungslos: Ihr wirklicher Vater soll im ersten Jahrhundert nach Christus gelebt haben und ihre Mutter nach seinem Tod im 20. Jahrhundert gelandet sein! Endlich versteht Miriam die seltsamen Träume, die sie seit Jahren quälen, und begibt sich in die Grampian Mountains. Als sie einen ge-heimnisvollen Halsreif umlegt, findet sich Miriam plötzlich im Jahre 84 nach Christus wieder - und verliebt sich unsterblich in einen römischen Feldherrn ...

Die Autorin Hildegard Burri-Bayer wurde 1958 in Düsseldorf als Hildegard Kantert geboren. Sie machte eine Ausbildung zur Museumspädagogin und leitete ein privates Stadtmuseums für Ausgrabungen. Die faszinierende urgermanische Scheibe wurde 1999 in der Nähe von Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Hildegard Burri-Bayer gehört zu den wenigen Menschen, die diese 'für einen Moment' in ihren Händen halten konnte. Durch dieses Erlebnis beeindruckt schrieb sie den ersten Roman über den astronomischen und archäologischen Sensationsfund Deutschlands. 'Die Sternenscheibe'. Für ihren Roman 'Die Thronfolgerin' hat Hildegard Burri-Bayer die Silbermedaille beim 'Leserpreis - Die besten Bücher 2009' gewonnen.
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Produkt

KlappentextAls die Kunsthistorikerin Miriam bei einem Besuch in ihrem Geburtshaus in Schottland Briefe ihrer verstorbenen Mutter entdeckt, ist sie fassungslos: Ihr wirklicher Vater soll im ersten Jahrhundert nach Christus gelebt haben und ihre Mutter nach seinem Tod im 20. Jahrhundert gelandet sein! Endlich versteht Miriam die seltsamen Träume, die sie seit Jahren quälen, und begibt sich in die Grampian Mountains. Als sie einen ge-heimnisvollen Halsreif umlegt, findet sich Miriam plötzlich im Jahre 84 nach Christus wieder - und verliebt sich unsterblich in einen römischen Feldherrn ...

Die Autorin Hildegard Burri-Bayer wurde 1958 in Düsseldorf als Hildegard Kantert geboren. Sie machte eine Ausbildung zur Museumspädagogin und leitete ein privates Stadtmuseums für Ausgrabungen. Die faszinierende urgermanische Scheibe wurde 1999 in der Nähe von Nebra in Sachsen-Anhalt gefunden. Hildegard Burri-Bayer gehört zu den wenigen Menschen, die diese 'für einen Moment' in ihren Händen halten konnte. Durch dieses Erlebnis beeindruckt schrieb sie den ersten Roman über den astronomischen und archäologischen Sensationsfund Deutschlands. 'Die Sternenscheibe'. Für ihren Roman 'Die Thronfolgerin' hat Hildegard Burri-Bayer die Silbermedaille beim 'Leserpreis - Die besten Bücher 2009' gewonnen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955309022
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum13.04.2017
Auflage1. Auflage
Seiten233 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2359577
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Immer mehr Männer hatten das aus Steinen gebaute Langhaus betreten, das als Versammlungsraum diente, und sich auf den mit Fellen überzogenen Lehmbänken rings um die Feuerstelle niedergelassen. Sie alle waren Gaufürsten aus der näheren und weiteren Umgebung, die gemeinsam beratschlagen wollten, wie man gegen die drohende Gefahr vorgehen konnte, die von dem römischen Heer ausging, das sich in gleichmäßigem Tempo wie ein riesiger Moloch unaufhaltsam auf sie zu bewegte.

Es wurde bereits heftig diskutiert und jeder Neuankömmling bemerkte sofort, dass die Männer in zwei Gruppen gespalten waren. Lautstark brüllten sie sich gegenseitig ihre Meinung ins Gesicht. Jeder versuchte den anderen zu übertönen, und schon sprangen zwei der jüngeren Männer auf und griffen wütend nach ihren Schwertern, um aufeinander loszugehen.

In diesem Moment betrat Calach, gefolgt von den Druiden, den halbdunklen Raum, der nur durch das Feuer und einige in Öl getränkte Fackeln beleuchtet war. Ein sorgenvoller Zug lag über seinem Gesicht, der ihn älter erscheinen ließ, als er tatsächlich war. Bei seinem Eintreten verstummten die Männer und starrten ihn mit einer Mischung aus Bewunderung und Ehrfurcht an. Er war zum Vergobretos gewählt worden, dem Vollzieher der Urteile. Sein Ruf als Heerführer hatte sich in ganz Britannien verbreitet. Er war mittelgroß und schlank. Seine durchtrainierten Muskeln traten bei jeder seiner Bewegungen unter dem kurzärmeligen tunikaartigen Hemd hervor. Darüber trug er einen schweren Kettenpanzer, der aus über dreißigtausend kleinen Metallringen bestand. Die rotblonden Haare fielen ihm bis auf die Schultern und seine gerade, nur leicht gebogene Nase verlieh seinen scharf geschnittenen Gesichtszügen etwas Aristokratisches.

Mog Ruith, der weiseste aller Druiden, trat hervor und ergriff das Wort. Sein Gesicht war ernst. Der Flug der Vögel und das Wiehern der heiligen Pferde hatten nichts Gutes für die Zukunft verhießen.

Erneut wurde die schwere Holztüre geöffnet und ein Späher stürzte, außer Atem von dem schnellen Lauf, den er hinter sich hatte, in das Versammlungshaus. Er trat auf Calach zu, der aufmerksam den Worten des Druiden gelauscht hatte. Seine Brust hob und senkte sich rasch, er rang nach Atem und Schweißbäche rannen ihm über das glatt rasierte Gesicht.

»Eine Horde Römer treibt sich an unserer heiligen Quelle herum, es sind nicht sehr viele«, berichtete er aufgeregt und rang nach Luft.

Calach reagierte genauso, wie es der junge Krieger von ihm erwartet hatte. Er wusste, dass die verhassten Römer ihr Gold erbeuten wollten und keinen Respekt vor den Göttern seines Stammes hatten. Er konnte es nicht verstehen, dass die Götter tatenlos zusahen, wie die Römer die ihnen geweihten Gaben aus ihren Flüssen und anderen Gewässern stahlen, ohne sie für diesen Frevel zu bestrafen. Kein Caledonier würde dies jemals wagen.

Die Ader auf seiner Stirn schwoll vor Zorn und Erregung an. Die Versammlung konnte warten. Mit großen Schritten verließ er das Langhaus und rief die Männer seiner Gefolgschaft zusammen, die gelangweilt im Lager saßen und sich die Zeit mit Essen und Trinken und dem gegenseitigen Prahlen ihrer Heldentaten während der vergangenen Schlachten vertrieben. Bei seinem Erscheinen hatten sie sich erhoben und sahen ihm erwartungsvoll entgegen. Die Versammlung der Fürsten konnte in keinem Fall schon vorüber sein. Sie hatte gerade erst begonnen und würde mindestens noch zwei weitere Tage andauern.

»Folgt mir«, rief er ihnen zu. »Die Römer wagen es, unsere Quelle zu entweihen! Es ist aber nur eine Vorhut, wir werden leichtes Spiel haben.« Sofort ergriffen die Krieger ihre Schwerter und Schilde. Sie waren erfreut über die Abwechslung, die sich ihnen bot. Die jüngeren Männer drängten johlend und schreiend nach vorn, getragen von der Hoffnung, einen Kopf zu erbeuten und dadurch in die Reihen der Krieger aufgenommen zu werden. Bevor sie die Quelle erreichten, hob Calach warnend den Arm und bedeutete ihnen, sich zu verteilen. Lautlos wie Schatten schlichen sie näher. Der Anführer der Truppe schien mit einem Weib beschäftigt zu sein, das sich schreiend und windend gegen ihn zu wehren versuchte. Umso besser für seine Männer, es würde ein schneller Kampf werden.

Als sie die Römer umzingelt hatten, hob er den Arm und gab das verabredete Zeichen. Von jetzt auf gleich brach die Hölle los. Bevor die Legionäre überhaupt reagieren konnten, rollten ihre Köpfe über den weichen Waldboden. Es waren an die hundert Caledonier, die auf die fünfzehn Römer losgingen. Die jungen Männer drängten sich gegenseitig zur Seite, um wenigstens einen Kopf zu erwischen.

Calach trat mit seinem gezückten Schwert auf Trebellius zu, der erschrocken aufgesprungen war und hastig versuchte, sein Schwert aus der ledernen Hülle zu ziehen. Die junge Frau war blitzschnell aufgesprungen und hatte sich hinter den nächsten Baum geflüchtet, wo sie erschöpft zusammensackte. Einen Moment standen die beiden Feinde einander gegenüber und sahen sich abschätzend in die Augen. Calach drehte sich um. Trebellius´ Augen glitzerten tückisch auf. Er umschloss den Griff seines Schwertes fester, bereit, es Calach in den ungeschützten Rücken zu stoßen.

Die Bewegung, mit der Calach jedoch plötzlich herumwirbelte, war so schnell, dass Trebellius keine Chance mehr hatte zu reagieren. Das Letzte, was er hörte, war der hasserfüllte Schrei des Caledoniers, der seinen finalen Schwertstreich begleitete. Der abgetrennte Kopf des Centurios knallte auf den Boden und drehte sich noch einmal um sich selbst, bevor er mit dem Gesicht nach oben liegen blieb. Blut spritzte aus dem Torso, als er langsam zu Boden sank.

Mit vor Schreck geweiteten Augen starrte Miriam auf die Szene, die sich vor ihren Augen abspielte. Es war wie in ihrem Albtraum. Sie kreuzte die Arme über ihrer entblößten Brust und schloss die Augen, während sie sich langsam hin und her wiegte. Calach warf einen Blick in die Runde. Die römischen Legionäre waren allesamt tot. Sie hatten leichtes Spiel gehabt, genau so, wie er es erwartet hatte. Er drehte sich wieder um und betrachtete die Frau, die er gerade noch vor einer Vergewaltigung bewahrt hatte. Sie war wunderschön. Es rührte ihn, wie sie auf dem Boden saß und hilflos vor sich hin murmelte. Er beugte sich zu ihr hinunter und streichelte ihr über die Haare, die sich weich und glatt anfühlten.

»Es ist vorbei, du bist in Sicherheit«, sagte er leise auf Gälisch. Er spürte, dass seine Männer ihn beobachteten, doch er konnte nicht anders.

Widerwillig riss er sich von der schönen, fremden Frau los und drehte sich um. Als Anführer durfte er keine Schwäche zeigen.

Er gab den Befehl, Malcolm und Willie loszubinden, vor deren weit aufgerissenen Augen die Kampfszenen wie ein Film abgelaufen waren. Ihr Verstand weigerte sich, die Wahrheit zu begreifen. Malcolm rappelte sich mühsam auf und lief hinüber zu Miriam, um sie in die Arme zu nehmen und ihr dabei zu helfen, ihre Kleidung in Ordnung zu bringen. Für den Moment sind wir erst einmal in Sicherheit, dachte er. Er durfte gar nicht darüber nachdenken, was geschehen wäre, wenn diese Männer sie nicht gerettet hätten. Als er aufsah, traf sich sein Blick mit dem von Calach, der ihn aus schmalen Augen beobachtet hatte.

»Ihr habt unser Leben gerettet, dafür möchten wir euch danken«, sagte Malcolm in Englisch und deutete mit dem Kopf eine Verbeugung an.

Calach ahnte, was Malcolm mit seinen Worten sagen wollte, obwohl er kein Wort verstanden hatte. Nachdenklich betrachtete er den Mann mit der seltsamen Kleidung. Seine Lippen waren aufgeplatzt und die linke Gesichtshälfte geschwollen. Er und sein Begleiter wirkten harmlos. Trotzdem musste er herausfinden, wer sie waren und was sie vorhatten. Immerhin konnten sie auch Spione sein, obwohl die Anwesenheit der Frau dagegen sprach.

»Kommt mit uns und seid unsere Gäste«, antwortete er auf Gälisch. Es klang mehr nach einem Befehl als nach einer Einladung.

Malcolm hatte genau wie Miriam und Willie die alte keltische Sprache in der Schule als Pflichtfach gehabt. Obwohl er davon ausgegangen war, dass er sie niemals in seinem Leben benutzen würde, konnte er den Mann trotz des seltsamen Dialektes, den er sprach, verstehen.

Dann sah er den Torso, der nicht weit von Miriam entfernt lag. Übelkeit stieg in ihm hoch und er begann zu würgen. Rasch sprang er auf und lief hinter den nächsten Baum, wo er sich lautstark erbrach. Calach sah ihm ungläubig zu. Die Reaktion des Fremden konnte nur bedeuten, dass dieser noch nie auf einem Schlachtfeld gewesen war und wahrscheinlich auch noch keinen Feind getötet hatte. Wenn er Recht hatte, konnte dieser Mann weder verheiratet noch in die Reihen der Männer aufgenommen worden sein.

Sein Blick wurde weich, als er Miriam ansah. Es würde bedeuten, dass diese Frau noch frei wäre. Irgendwie war er erleichtert darüber. Die Frau hatte etwas an sich, das ihn anzog. Er zwang seine Gedanken in eine andere Richtung. Für Frauen war jetzt keine Zeit, er hatte genügend andere Sorgen.

Nachdem die Caledonier ihn losgebunden hatten, war Willie in sich zusammengesunken. Mit blassem Gesicht saß er auf dem blutgetränkten Waldboden und starrte teilnahmslos vor sich hin. Malcolm, dem es wieder etwas besser ging, trat zu ihm und half ihm hoch.

»Steh auf, die Männer haben uns ihre Gastfreundschaft angeboten. Sie...
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