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Das Herz des Alphas

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
292 Seiten
Deutsch
Cursed Verlagerschienen am20.05.2016
Um sein Rudel zu schützen, entschließt sich Alpha Mikael Volokov zu einem ebenso drastischen wie ungewöhnlichen Schritt: Er will eine Allianz mit dem Alpha des Nachbarrudels eingehen. Doch bei ihrem ersten Treffen erweist sich Denton Arguson nicht nur als möglicher Verbündeter, sondern auch als Mikaels Seelengefährte - ein Problem, denn eine Verbindung aus zwei Alphas ist etwas noch nie Dagewesenes... Band 1 der 'Alpha'-Reihe. Buch ist in sich abgeschlossen.mehr

Produkt

KlappentextUm sein Rudel zu schützen, entschließt sich Alpha Mikael Volokov zu einem ebenso drastischen wie ungewöhnlichen Schritt: Er will eine Allianz mit dem Alpha des Nachbarrudels eingehen. Doch bei ihrem ersten Treffen erweist sich Denton Arguson nicht nur als möglicher Verbündeter, sondern auch als Mikaels Seelengefährte - ein Problem, denn eine Verbindung aus zwei Alphas ist etwas noch nie Dagewesenes... Band 1 der 'Alpha'-Reihe. Buch ist in sich abgeschlossen.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783958235694
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum20.05.2016
ReiheAlphas
Reihen-Nr.1
Seiten292 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1958 Kbytes
Artikel-Nr.3261953
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



 


Kapitel 1



 

 

Mikael Volokov stand am Rand der Arena. Sein Blick lag, wie der der anderen Zuschauer, teils Menschen, teils Wölfe, auf den beiden Männern im Ring. Sie umkreisten einander wieder und wieder, maßen sich mit Blicken, bis das Startsignal für den Kampf auf Leben und Tod ertönte. Normalerweise würde Mikael sein Geld auf Gregor setzen, aber da war etwas an Anton - vielleicht der Ruf der Grausamkeit, der ihm vorausging, oder das immense Selbstvertrauen, das er ausstrahlte. Anton Romanov war ohne Zweifel der größere Wolf, aber Gregor war gerissen und klug. Es war eindeutig ein Kampf, in dem Muskelkraft gegen Verstand antrat. Das würde schnell und hässlich werden.

»Ihr beiden kennt die Regeln«, sagte Mikael mit der lauten Stimme eines Alphas. Er würde keine Widerrede dulden. Gregor hatte ihn gebeten dabei zu sein, um sicherzustellen, dass der Ausgang des Kampfes fair sein würde. Mikael war sein Sicherheitsnetz. Es kam selten vor, dass die Rudel untereinander Kontakt hatten und Alphas verbrachten nie Zeit miteinander. Sie tendierten dazu, jedem, den sie als mögliche Bedrohung wahrnahmen, die Kehle herauszureißen, und ein anderer Alpha in ihrem Territorium war eindeutig eine Bedrohung.

»Es gibt keine Regeln«, sagte Anton höhnisch.

»Dann können wir ja alle nach Hause gehen und du verschwindest mit eingekniffenem Schwanz«, knurrte Mikael, bereit einzugreifen, falls es nötig wäre.

Er wusste, dass die meisten der anwesenden Wölfe ihn unterstützen würden. Es schien, dass keiner von ihnen bei dieser Herausforderung auf der Seite des Alphas des Nachbarrudels stand, doch das musste auf die althergebrachte Weise geklärt werden. Was Mikael jedoch erschreckte, war, dass Anton darauf bestanden hatte, Gregors Familie solle bei diesem Kampf anwesend sein, um den Ausgang mitzuerleben. Brutalität war eine Sache, Grausamkeit eine ganz andere.

»Die Herausforderung eines Alphas ist ein Kampf bis zum Tod und keiner von euch beiden wird diesen Ring verlassen, bevor es einen Sieger gibt. Es geht um die Herrschaft über beide Rudel.« Gott mochte ihnen allen beistehen, falls Anton gewinnen würde.

»Das wissen wir. Mach weiter«, knurrte Anton.

Gregor sah ihn nur an und nickte zustimmend. Mikael kannte Gregor seit ihrer Kindheit. Sie hatten keine Zeit mehr miteinander verbracht, nachdem beide erkannt hatten, dass sie Alphas waren und welche Fähigkeiten in ihnen steckten. Aber ganz war die alte Verbundenheit nie verschwunden. Mikael wusste: Wenn Gregor so ruhig wurde, würde es Probleme geben. Er hoffte, dass es die Art Probleme waren, die Anton in den Arsch treten würden.

»Auf mein Zeichen«, sagte Mikael. »Kämpft!« Das Wort hallte über die Lichtung. Mikael sah die Sorge auf dem Gesicht von Gregors Ehefrau Anna und Furcht, die schon an Panik grenzte in den Mienen von Gregors kleinen Söhnen. Sie mochten nicht älter als fünf und sieben Jahre alt sein, aber sie waren alt genug, um zu verstehen, was auf dem Spiel stand - sie konnten ihren Vater verlieren.

Die beiden Männer starrten sich an, die Spannung zwischen ihnen wurde intensiver. Es war keine Überraschung, dass Anton als Erster angriff. Er handelte seiner Natur entsprechend - wie ein wildes Tier. Er packte Gregors Bein und rollte sich ab, um Gregors Schlag mit dem verwandelten Arm auszuweichen. Anton schlug auf dem Boden auf und verwandelte sich. Er knurrte und sprang Gregor gleich wieder an, der schaffte es gerade noch, sich ebenfalls zu verwandeln.

Verdammt, Mikael hatte nur wenige Wölfe gesehen, die sich so schnell wandeln konnten und gleich kampfbereit waren. Die beiden Wölfe prallten im Sprung aufeinander; Anton donnerte in Gregor und beide fielen in einem Gewirr aus Beinen, Zähnen und schwarzem Fell, das sich mit grauem mischte, zu Boden. Sie bewegten sich so schnell, dass die Konturen beider Tiere geradezu verschwammen. Von Mikael wurde erwartet, dass er neutral blieb, aber innerlich wünschte er sich nichts sehnlicher, als dass Anton um ihrer aller Willen endlich verschwinden würde.

Gregor bekam Anton zu fassen, der vor Schmerz aufheulte und seine Zähne in Gregors Hinterbein grub, den Kiefer fest zusammengepresst. Gregor schaffte es, ihn abzuschütteln, aber um die Wunde heilen zu können, müsste er sich verwandeln und dafür blieb ihm keine Zeit. Anton rollte sich wieder ab und landete auf allen vieren, die Zähne gefletscht, bereit anzugreifen. Gregor war verletzt und hatte Schmerzen. Mikael spürte es tief in den Knochen. Sein alter Freund steckte in Schwierigkeiten. Anton sprang und Gregor wich aus, aber er war einen Sekundenbruchteil zu langsam. Anton traf ihn an der Seite und riss Gregor von den Beinen. Er schnappte nach seiner Kehle und sofort spritzte Blut auf Antons graues Fell.

Mikael hatte so etwas oft genug mit angesehen, dass es ihn kaltließ. Die Gesellschaft der Wandler war manchmal grausam, aber was seine Aufmerksamkeit erregte, waren Gregors Welpen, die den letzten Atemzug ihres Vaters mit ansehen mussten.

Mikael wusste, wer der Sieger war und was Anton gerade tat, aber der Ausdruck auf den Gesichtern der Welpen reichte aus, ihn dazu zu bringen, Anton zu hassen. Eine Herausforderung war eine Sache, aber sicherzustellen, dass die Familie des Gegners und auch die eigene Familie diese letzte Brutalität mit ansahen, war unnötig, davon war Mikael überzeugt.

»Das reicht!«, brüllte Mikael mit aller Macht, die er aufbringen konnte.

Anton hielt inne und trat, nach einem letzten Knurren, zurück. Er hob den Kopf gen Himmel und heulte seinen Sieg hinaus. Die anwesenden Mitglieder seines eigenen Rudels fielen ein, während Gregors Rudelmitglieder sich fragten, welche Hölle jetzt auf sie zukam. Anton fuhr fort zu heulen, wurde dann still und wandelte sich zurück in seine menschliche Form. Wölfe störten sich nicht an Nacktheit, aber einer von Antons Betas brachte ihm einen Mantel - eingefasst mit Hermelinfell, als wäre er ein Zar - und drapierte ihn um seine Schultern.

»Dieses Rudel gehört jetzt mir und ich werde es in meines integrieren. Die alten Ränge werden nicht beibehalten. Diejenigen von euch, die ihre Position im Rudel behalten wollen, müssen darum kämpfen, so wie ich um meinen Platz gekämpft habe.« Anton wandte sich Anna zu. »Du kannst mit deinen Welpen in meinem Haushalt leben.«

»Eher sterbe ich«, spie sie aus und zog ihre Welpen an sich. Gregor und Anna waren echte Gefährten gewesen, füreinander bestimmt und von der Mutter selbst miteinander verbunden. Antons Missachtung der Traditionen und ihres Glaubens würde bei niemandem Anklang finden.

»Das lässt sich einrichten.«

Mikael trat vor. »Anna und ihre Welpen haben darum gebeten, Mitglieder meines Yellowstone Rudels zu werden und ich habe zugestimmt. Wenn du damit nicht einverstanden bist, können wir gleich hier und jetzt kämpfen.« Mikael hatte genug von Antons Selbstherrlichkeit.

Anton atmete schwer, schien aber ernsthaft über einen Versuch nachzudenken. »Nein. Das werde ich nicht tun. Sie sind schwach und ich will nicht, dass ihr Blut sich mit meinem oder dem meines Rudels vermischt.« Anton wandte sich ab und der Mantel flatterte hinter ihm her, als er sich von der Arena entfernte. »Außer ihnen darf niemand gehen«, erklärte er und drehte sich um, um die Gruppe anzusehen. »Das werde ich nicht zulassen und meine Strafe auf einen Verstoß wird schnell und endgültig sein.« Er wirbelte wieder herum und marschierte davon, ganz der siegreiche König.

Die anderen Mitglieder aus Gregors Rudel wandten sich stumm ab und verließen das Gelände. Sie mussten sich fragen, was die Zukunft für sie bereithielt und Mikael wünschte, er könnte ihnen helfen, aber er hatte schon Glück gehabt, dass er Anna und die beiden Jungen davor hatte bewahren können, mit und um Anton zu leben. Mehr konnte er im Moment nicht tun.

»Ich will nach Hause«, sagte der jüngste Welpe leise zu Anna. »Warum steht Daddy nicht auf?«, fragte er und drehte sich zu Gregor um, der auf dem Boden lag.

»Daddy ist tot«, erwiderte der ältere Junge und kämpfte mit den Tränen.

»Was sollen wir jetzt nur tun?«, fragte Anna.

»Mein Auto steht hier. Ich bringe euch so schnell wie möglich zurück zum Haus. Hoffentlich entschließt Anton sich, seinen Sieg zu feiern, ehe er Anspruch auf euer Haus erhebt. Bis dahin haben wir ein wenig Zeit, damit ihr eure Sachen packen und weggehen könnt.«

Mikael führte die kleine Gruppe zu seinem Kombi. Das Auto war nicht wirklich das, was man sich unter einem Wagen für einen Alpha vorstellte, aber für das Rudel reichte es. Mikael ging es immer darum, was das Beste für das Rudel war. Es war seine Familie und genauso behandelte er jedes einzelne Mitglied, so, wie er auch Anna und ihre Welpen ab jetzt behandeln würde.

Er ließ sie alle einsteigen und sich anschnallen. Anna wies ihm den Weg und er fuhr so schnell er konnte zu dem Haus, das früher ihr Heim gewesen war. Es war dunkel.

»Okay.« Mikael drehte sich im Sitz um, und sah in die verstörten Gesichter der beiden Welpen. »Wie heißt ihr?«

»Ich bin Alexi, Sir, und das ist Misha«, antwortete der ältere Welpe.

»Exzellent. Ich möchte, dass ihr euch wie große Jungs benehmt, hinauf in eure Zimmer geht und eure Koffer packt und euer Spielzeug einsammelt. Wenn ihr wollt, helfe ich euch.« Er wandte sich Anna zu. »Nimm alles mit, was wichtig ist. Kleider kann man ersetzen, aber Dinge, die dich an Gregor...


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