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Im Garten der Sehnsucht

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
320 Seiten
Deutsch
Gerth Medienerschienen am27.08.20191. Auflage
Die 25-jährige Natalie Breuer steht an einem Scheidepunkt ihres Lebens: Nach dem Tod der Mutter ruft sie ihr Pflichtbewusstsein zurück in den Job als Krankenschwester. Gleichzeitig erhält sie eine Einladung ins wunderschöne Irland. Dort lebt Matty, eine Jugendfreundin ihrer Mutter. Nach reiflicher Überlegung entscheidet sich Natalie schließlich für einen Kurzbesuch auf der Insel. Entgegen ihrer Erwartungen erweist sich ihre Gastgeberin als äußerst gesprächige, lebhafte und unternehmungslustige Frau, die Natalie kaum Gelegenheit gibt, Trübsal zu blasen. Es dauert nicht lange und Natalie kniet an Mattys Seite auf regennassem irischen Boden, um den vernachlässigten Garten des alten Cottages wieder auf Vordermann zu bringen. Sie genießt es, das verwilderte Stückchen Land zu neuem Leben zu erwecken - was nicht zuletzt an Mattys Nachbar Conor McGarvey liegt, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht ... Eine tiefgehende Geschichte vor der traumhaften Kulisse Irlands, die deutlich macht, dass ein Neuanfang immer möglich ist.

Dorothea Morgenroth ist seit mehr als dreißig Jahren verheiratet, Mutter von vier erwachsenen Kindern, Schwiegermutter und Paten-Oma. Mit ihrer Familie lebt sie in Bayern. Nachdem sie ihre Liebe zu Büchern jahrzehntelang nur lesend ausgelebt hat, beschloss sie bald nach ihrem vierzigsten Geburtstag, selbst schöpferisch tätig zu werden, und begann zu schreiben. Jetzt erscheint der siebte Roman aus ihrer Feder.
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR10,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDie 25-jährige Natalie Breuer steht an einem Scheidepunkt ihres Lebens: Nach dem Tod der Mutter ruft sie ihr Pflichtbewusstsein zurück in den Job als Krankenschwester. Gleichzeitig erhält sie eine Einladung ins wunderschöne Irland. Dort lebt Matty, eine Jugendfreundin ihrer Mutter. Nach reiflicher Überlegung entscheidet sich Natalie schließlich für einen Kurzbesuch auf der Insel. Entgegen ihrer Erwartungen erweist sich ihre Gastgeberin als äußerst gesprächige, lebhafte und unternehmungslustige Frau, die Natalie kaum Gelegenheit gibt, Trübsal zu blasen. Es dauert nicht lange und Natalie kniet an Mattys Seite auf regennassem irischen Boden, um den vernachlässigten Garten des alten Cottages wieder auf Vordermann zu bringen. Sie genießt es, das verwilderte Stückchen Land zu neuem Leben zu erwecken - was nicht zuletzt an Mattys Nachbar Conor McGarvey liegt, der ihr mit Rat und Tat zur Seite steht ... Eine tiefgehende Geschichte vor der traumhaften Kulisse Irlands, die deutlich macht, dass ein Neuanfang immer möglich ist.

Dorothea Morgenroth ist seit mehr als dreißig Jahren verheiratet, Mutter von vier erwachsenen Kindern, Schwiegermutter und Paten-Oma. Mit ihrer Familie lebt sie in Bayern. Nachdem sie ihre Liebe zu Büchern jahrzehntelang nur lesend ausgelebt hat, beschloss sie bald nach ihrem vierzigsten Geburtstag, selbst schöpferisch tätig zu werden, und begann zu schreiben. Jetzt erscheint der siebte Roman aus ihrer Feder.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961223879
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum27.08.2019
Auflage1. Auflage
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1745 Kbytes
Artikel-Nr.4810214
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



Kapitel 2

Ich wünsche dir die zärtliche Ungeduld des Frühlings,

das milde Wachstum des Sommers,

die stille Reife des Herbstes

und die Weisheit des erhabenen Winters.

Irischer Segen

Was für ein Morgen!

Sonnenschein durchdrang die grün gemusterten Vorhänge ihres Schlafzimmers, und eine milde Brise strich durch das Fenster, das eine Handbreit offen stand. Matty gähnte und streckte sich wohlig. Dank des milden Golfstroms hier im Süden Irlands konnte sie sogar in einer Winternacht bei offenem Fenster schlafen, ohne sich eine Erkältung einzufangen. Wobei es mit dem Winter für dieses Jahr endgültig vorbei zu sein schien: Die Märzluft war nicht nur salzhaltig und mild, sondern roch nach feuchter Erde, nach Wachstum, Frühling und Sonnenschein über dem glitzernden Wasser der Bucht ...

Gut gelaunt tastete die Vierundfünfzigjährige nach dem Wecker auf ihrem Nachttischchen, griff stattdessen aber in das warme, wollige Fell ihres Hundes. Wie immer hatte der Neufundländer auf dem Bettvorleger geschlafen und war, als sein Frauchen sich regte, schwanzwedelnd aufgesprungen. Nun legte er seinen großen runden Kopf auf die Bettkante und hechelte Matty auffordernd an.

Schon gut, Captain Noah, ich hab ja verstanden: Du musst raus. Aber bitte behalte deinen morgenfrischen Atem für dich und lass mich stattdessen die Frühlingsluft genießen. Ist schließlich der erste sonnige Morgen seit Wochen!

Noch während sie sprach, verdrehte Matty die Augen über sich selbst. Da redete sie nun mit ihrem Hund, als erwarte sie ernsthaft eine Erwiderung von ihm! Sie lebte einfach schon zu lange allein in ihrem Cottage - und selbst nach zehn Monaten im Pflegeheim war noch nicht abzusehen, ob Jonathan jemals wieder bei ihr zu Hause leben konnte. Doch von dieser Ungewissheit würde sie sich ganz gewiss nicht den ersten richtigen Frühlingstag verderben lassen!

Mit wenigen Schritten war Matty am Fenster, schob die Vorhänge beiseite und genoss den Ausblick: Nur vereinzelt zierten Wolken den Himmel und unterstrichen damit sein makelloses Blau sowie das frisch aufkeimende Grün auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht. In der Ferne grüßten dort die Gipfel der Macgillycuddy Reeks, nachdem sich die Bergkette wochenlang im Dunst verborgen hatte, und unmittelbar unterhalb des Schlafzimmerfensters entrollte ein riesiger verwilderter Farn die ersten zartgrünen Triebe. Verborgen im immergrünen Laub der Stechpalme, der Namensgeberin von Holly Cottage, flötete eine Amsel. Bestimmt sang sie ein Loblied auf den Schöpfer dieses wundervollen Frühlingstages!

Auch Matty hatte ein fröhliches Lied auf den Lippen, als sie schließlich Captain Noahs Drängen nachgab, mit ihm nach unten ging und ihn durch die Küchentür in den Garten entließ. Doch ehe sie ihre erste Tasse Tee gekocht hatte, stand der Hund schon wieder vor ihr und schaute sie mit großen Augen an. Bittend zupfte er an ihrem Hosenbein, lief weiter in den Flur und setzte sich schwanzwedelnd vor die Garderobe, an der Mattys Neoprenanzug hing.

Du hast es aber eilig, ins Wasser zu kommen. Aber ich warne dich, Captain: Noch ist es eisig! , neckte Matty lachend. Und vergeblich, denn natürlich würde sich der junge Neufundländer auch heute voller Freude in die Wogen stürzen, wie er es bereits den ganzen Winter über getan hatte - und wie auch sie selbst es wieder tun würde, sobald die Wassertemperatur um zwei, drei Grad angestiegen war. Schon gleich zu Beginn ihrer Ehe mit Jonathan war ihr gemeinsames morgendliches Schwimmen in der Bucht zu einem Ritual geworden, mit dem sie nur für wenige Wochen im Winter auszusetzen pflegten und das Matty auch nach Jonathans Schlaganfall weiter ausübte. Begleitet von Captain Noah selbstverständlich. In Anbetracht des Sonnenscheins heute Morgen konnte sie es tatsächlich kaum erwarten, selbst wieder zu spüren, wie die kalten Fluten sie umspülten und davontrugen ...

Eine halbe Stunde später, nachdem Matty ihr Frühstück genossen und sich umgezogen hatte, machten sie und Captain Noah sich endlich auf den Weg zum Strand. Von dem Wintergarten aus, den Jonathan und Matty erst vor zehn Jahren hatten anbauen lassen, zog sich die Hauszufahrt in Serpentinen durch den verwilderten Hanggarten. Matty passierte das ehemalige Hühnergehege, unbeschnittene Büsche und Grünflächen, die mehr aus Moos denn aus Rasen bestanden. Am unteren Ende des Hanges traf der Schotterweg auf die Straße, wo soeben ein Geländewagen angerollt kam.

Der Fahrer, Conor McGarvey, war Redakteur der kleinen Lokalzeitung und gleichzeitig ihr Nachbar: Sein Cottage befand sich ein Stück die Straße hinunter, unmittelbar an Mattys Grundstücksgrenze. Dem Zustand seines Wagens nach zu urteilen - Schlammspritzer bis hinauf zur Heckscheibe - hatte Conor den gestrigen Sonntag wieder einmal irgendwo in den Hügeln verbracht, vermutlich mit einer Angel in der Hand am Ufer eines sprudelnden Baches.

Guten Morgen, Conor , grüßte Matty, als der Wagen neben ihr anhielt. Wie üblich ließ der Redakteur das Fenster hinunter, um den Gruß zu erwidern, und wie üblich warf Captain Noah sich übermütig gegen die Wagentür, stemmte seine Pfoten in die Fensteröffnung und leckte genüsslich Conors gebräunte Hand.

Aber Captain Noah, willst du wohl ... ab mit dir! , schimpfte Matty. Entschuldige, Conor, mein Riesenbaby von Hund ist heute noch ungestümer als üblich. Wahrscheinlich ist ihm die Frühlingssonne zu Kopf gestiegen. Moment, ich befreie dich von dem Ungeheuer.

Sie griff nach dem Halsband ihres Hundes, den ihre Schelte herzlich wenig kümmerte. Statt seine Pfoten aus dem Fenster zu nehmen, ließ er sich von Conor ausgiebig hinter dem Ohr kraulen. Schon gut, Matty, lass ihn nur! , wehrte Conor ab. Ich verstehe ihn nur allzu gut. An einem Tag wie heute tut es ja fast körperlich weh, wie ein vernünftiger, pflichtbewusster Mensch an die Arbeit zu gehen. Am Schreibtisch in einem dumpfen Raum zu sitzen, statt sich den Frühlingswind um die Nase wehen zu lassen.

Wie wahr! Aber dafür hattest du ein vergnügliches Wochenende in der Natur, wie es scheint. Lächelnd deutete Matty auf das Heck seines Wagens.

Stimmt. Ich war oben am Healy Pass und am Lough Cloonee zum Angeln. Conor deutete auf die Hügel hinter Mattys Haus. Sie wusste, dass er sich nicht weiter zu diesem Thema äußern würde. Was sein Privatleben anging, war Conor McGarvey stets sparsam mit Informationen. Wo Matty nun berichtet hätte, wie das Wetter dort oben gewesen war oder wie viele Fische sie tatsächlich an der Angel gehabt hatte, schwieg Conor sich beharrlich aus.

Und du bist schon wieder unterwegs zum Schwimmen? , gab er stattdessen die Frage zurück.

Offen gestanden, ich habe mit dem Gedanken gespielt, ihn aber doch wieder verworfen. Zwei, drei Tage gebe ich dem Frühling noch Zeit, das Wasser zu erwärmen, und lasse den Captain bis dahin lieber allein baden gehen. Im Alter wird man eben doch empfindlicher, daran ändert auch der beste Neoprenanzug nichts! Matty grinste und fügte erklärend hinzu: Es reicht schon, dass im Pflegeheim die Grippe umgeht, da will ich nicht auch noch eine Erkältung oder Ähnliches riskieren.

Verstehe , nickte Conor. Aber Jonathan ist noch davon verschont geblieben?

Das ist er - und ich hoffe und bete, dass es auch so bleibt.

Dann hoffe ich mit dir. Und richte ihm bitte herzliche Grüße von mir aus, wenn du ihn nachher siehst.

Einen Augenblick lang spürte Matty Conors mitfühlenden Blick auf sich ruhen. Was er wohl in ihr sah? Eine von Wind, Wetter und den Jahren faltig gewordene, rundliche Mittfünfzigerin, deren Kummer um ihren Mann ihre einst schwarzen Locken silbergrau gefärbt und zusätzliche Falten in ihr Gesicht gegraben hatte und die nun ein einsames, untätiges Leben fristete? Vor seinem Schlaganfall war ihr Mann ein engagiertes Mitglied der Dorfgemeinschaft gewesen, und sein Schicksal - seine absolute Pflegebedürftigkeit - ließ kaum jemanden unberührt. Ihn, den kräftigen, vor Gesundheit strotzenden Iren, der bei nahezu jeder Witterung und Temperatur im Atlantik geschwommen war, im Rollstuhl zu wissen, war harter Tobak für die Menschen in seinem Umfeld. Selten verging ein Tag, an dem Matty nicht eine besorgte Frage nach seinem Wohlergehen beantworten musste oder vielsagende, mitleidige Blicke auf sich zog.

Nun denn - hab einen schönen Tag, Matty! , bemerkte Conor abschließend und schob Captain Noahs Pfoten aus dem Wagenfenster, um weiterzufahren.

Auch Matty setzte ihren Weg fort. Sie überquerte die schmale, von knospenden Fuchsienbüschen gesäumte Straße und nahm den steilen Trampelpfad direkt hinunter zum Wasser. Schon wichen die Büsche und Bäume feuchtem, mit Tang überzogenem Felsgestein, und schließlich eröffnete sich vor ihr die See.

Mit einem liebevollen Blick umfasste Matty das vertraute Bild: Kenmare Bay, eine tief eingeschnittene Bucht, im Süden gesäumt von der Beara-Halbinsel, zu der auch Mattys Anwesen Holly Cottage gehörte, und im Norden von der Halbinsel Iveragh. Im östlichen Scheitelpunkt der Bucht schmiegten sich die bunten Häuser des Städtchens Kenmare an die grünen Hügel, und im Westen erstreckte sich der offene Atlantik. Ebenfalls im Westen, aber keine zwanzig Meter von Matty entfernt, lag das Bootshaus mit seinem gemauerten Pier samt Anlegestelle, das sich seit Generationen im Besitz von Jonathans Familie befand. Ebenso wie die kleine Insel in der Mitte der Bucht, die aus nichts als Wald und Fels zu bestehen schien und doch so viele wunderschöne,...


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Autor

Dorothea Morgenroth ist seit mehr als dreißig Jahren verheiratet, Mutter von vier erwachsenen Kindern, Schwiegermutter und Paten-Oma. Mit ihrer Familie lebt sie in Bayern. Nachdem sie ihre Liebe zu Büchern jahrzehntelang nur lesend ausgelebt hat, beschloss sie bald nach ihrem vierzigsten Geburtstag, selbst schöpferisch tätig zu werden, und begann zu schreiben. Jetzt erscheint der siebte Roman aus ihrer Feder.