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Body Farm

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
432 Seiten
Deutsch
Kampa Verlagerschienen am21.09.2023
Der grausame Mord an der elfjährigen Emily Steiner schockiert die Kleinstadt Black Mountain im Westen von North Carolina. Die örtliche Polizei hatte es bislang selten mit Mord oder sexuellem Missbrauch von Kindern zu tun - und noch niemals mit einem Fall, auf den beides zutraf. Die Menschen dort kommen nicht mal auf die Idee, nachts ihre Haustüren abzuschließen. Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta, die in Virginia in einem ähnlichen Fall ermittelt, wird hinzugezogen und steht zunächst vor unlösbaren Rätseln. Was verschweigt Emilys Mutter? Hat der mysteriöse Selbstmord eines Polizisten etwas mit dem Tod des Mädchens zu tun? Wurde das Kind Opfer einer düsteren Familientragödie? Und warum verübt ein Unbekannter einen Mordanschlag auf Scarpettas Nichte Lucy? Dann deuten Spuren an der Leiche auf einen Täter hin, der aus Emilys engstem Umfeld stammen muss. Scarpetta wendet sich an die Body Farm, ein forensisches Labor, das menschliche Verwesungsprozesse erforscht und ihr schon mehrmals dabei geholfen hat, selbst die schwierigsten Fälle aufzuklären.

Patricia Cornwell, 1956 in Miami, Florida, geboren, arbeitete als Polizeireporterin in der Rechtsmedizin, bevor ihr mit Post Mortem der internationale Durchbruch als Autorin gelang. Post Mortem war der erste Krimi überhaupt, der in nur einem Jahr mit fünf bedeutenden internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Cornwell, die eine Zeit lang Leiterin der Abteilung für Angewandte Forensik der University of Tennessee war, recherchiert die wissenschaftlichen Details in jedem ihrer Kay-Scarpetta-Romane mit großer Akribie. Autorin und Figur könnten einander kaum ähnlicher sein: Beide stammen aus Miami, sind blond, geschieden und bei ihrer Arbeit perfektionistisch - sogar das Rauchen haben sie gemeinsam aufgegeben. Mittlerweile sind 25 Scarpetta-Romane erschienen, und alle haben die internationalen Bestsellerlisten erobert.
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR14,00
HörbuchCompact Disc
EUR19,99
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR12,99

Produkt

KlappentextDer grausame Mord an der elfjährigen Emily Steiner schockiert die Kleinstadt Black Mountain im Westen von North Carolina. Die örtliche Polizei hatte es bislang selten mit Mord oder sexuellem Missbrauch von Kindern zu tun - und noch niemals mit einem Fall, auf den beides zutraf. Die Menschen dort kommen nicht mal auf die Idee, nachts ihre Haustüren abzuschließen. Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta, die in Virginia in einem ähnlichen Fall ermittelt, wird hinzugezogen und steht zunächst vor unlösbaren Rätseln. Was verschweigt Emilys Mutter? Hat der mysteriöse Selbstmord eines Polizisten etwas mit dem Tod des Mädchens zu tun? Wurde das Kind Opfer einer düsteren Familientragödie? Und warum verübt ein Unbekannter einen Mordanschlag auf Scarpettas Nichte Lucy? Dann deuten Spuren an der Leiche auf einen Täter hin, der aus Emilys engstem Umfeld stammen muss. Scarpetta wendet sich an die Body Farm, ein forensisches Labor, das menschliche Verwesungsprozesse erforscht und ihr schon mehrmals dabei geholfen hat, selbst die schwierigsten Fälle aufzuklären.

Patricia Cornwell, 1956 in Miami, Florida, geboren, arbeitete als Polizeireporterin in der Rechtsmedizin, bevor ihr mit Post Mortem der internationale Durchbruch als Autorin gelang. Post Mortem war der erste Krimi überhaupt, der in nur einem Jahr mit fünf bedeutenden internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Cornwell, die eine Zeit lang Leiterin der Abteilung für Angewandte Forensik der University of Tennessee war, recherchiert die wissenschaftlichen Details in jedem ihrer Kay-Scarpetta-Romane mit großer Akribie. Autorin und Figur könnten einander kaum ähnlicher sein: Beide stammen aus Miami, sind blond, geschieden und bei ihrer Arbeit perfektionistisch - sogar das Rauchen haben sie gemeinsam aufgegeben. Mittlerweile sind 25 Scarpetta-Romane erschienen, und alle haben die internationalen Bestsellerlisten erobert.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783311704515
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2023
Erscheinungsdatum21.09.2023
Reihen-Nr.5
Seiten432 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1030 Kbytes
Artikel-Nr.12464849
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe

2

Vor den Fenstern des Boardroom sonnten sich pummelige Murmeltiere im Gras, während ich meinen Salat aß und Marino die letzten Reste seines »Chicken Special« auf dem Teller zusammenkratzte.

Der Himmel war blassblau, und den Bäumen sah man schon an, wie flammend rot sie leuchten würden, wenn der Herbst seinen Höhepunkt erreichte.

In gewisser Weise beneidete ich Marino. Was ihm in dieser Woche hier körperlich abverlangt würde, schien mir fast eine Erholung, verglichen mit dem, was mich erwartete und drohend wie ein unersättlicher Raubvogel über mir schwebte.

»Lucy hofft, dass Sie Zeit für ein paar Schießübungen mit ihr haben, solange Sie hier sind«, sagte ich.

»Hängt davon ab, ob sich ihre Manieren gebessert haben.« Marino schob sein Tablett beiseite.

»Komisch, das Gleiche sagt sie immer von Ihnen.«

Er klopfte eine Zigarette aus dem Päckchen. »Was dagegen?«

»Und wenn schon. Sie rauchen ja trotzdem.«

»Sie trauen einem Kollegen nie was Positives zu, Doc.« Die Zigarette wippte beim Sprechen zwischen seinen Lippen. »Ich habe ja wenigstens schon reduziert.« Er betätigte sein Feuerzeug. »Geben Sie zu, Sie denken jede Minute ans Rauchen.«

»Stimmt. Es vergeht keine Minute, in der ich mich nicht frage, wie ich so etwas Unerfreuliches und Unsoziales nur habe tun können.«

»Quatsch. Sie vermissen es höllisch. In diesem Augenblick wären Sie zu gern an meiner Stelle.« Er blies eine Rauchwolke aus und sah aus dem Fenster. »Eines Tages wird der ganze Laden hier wegen dieser rammelnden Murmeltiere einfach wegsacken.«

»Was hat Gault in den Westen von North Carolina getrieben?«, fragte ich.

»Was, zum Teufel, treibt ihn überhaupt irgendwohin?« Marinos Blick wurde hart. »Jede Frage, die man sich über diesen Dreckskerl auch stellen mag, hat immer die gleiche Antwort. Weil er Lust dazu hatte. Und das Steiner-Mädchen wird nicht die Letzte gewesen sein. Irgendein anderes kleines Kind - eine Frau, ein Mann, zum Teufel, ganz egal - wird zur falschen Zeit am falschen Ort sein, wenn es Gault wieder juckt.«

»Und Sie glauben wirklich, er ist noch da?«

Er klopfte die Asche ab. »Ja, das glaube ich wirklich.«

»Wieso?«

»Weil der Spaß erst begonnen hat«, sagte er. In diesem Moment kam Benton Wesley durch die Tür. »Verdammt noch mal, für Gault ist das die großartigste Schau aller Zeiten - er sitzt gemütlich zurückgelehnt da und lacht sich einen Ast, während die Cops aus Black Mountain im Kreis herumrennen und nicht wissen, was, zum Teufel, sie machen sollen. Nebenbei bemerkt, mit Mord haben die höchstens einmal pro Jahr zu tun.«

Ich sah Wesley nach, wie er auf die Salatbar zusteuerte und sich einen Teller zusammenstellte. Schließlich schöpfte er Suppe in eine Schüssel, legte ein paar Cracker auf sein Tablett und warf mehrere Dollar auf einen Pappteller, der bereitstand, wenn die Kasse nicht besetzt war. Er ließ sich nicht anmerken, ob er uns gesehen hatte, aber ich kannte seine Fähigkeit, selbst kleinste Einzelheiten seiner Umgebung wahrzunehmen und dabei auszusehen, als bewege er sich inmitten einer Nebelbank.

»Bei einigen Befunden stelle ich mir die Frage, ob Emily Steiners Leiche nicht eine Zeit lang gekühlt worden ist«, sagte ich zu Marino, während Wesley auf uns zusteuerte. »War sie. Ganz bestimmt sogar. In der Leichenhalle des Krankenhauses.« Marino sah mich schief an.

»Hört sich an, als hätte ich etwas Wichtiges verpasst«, sagte Wesley, zog einen Stuhl hervor und setzte sich.

»Ich denke darüber nach, ob Emily Steiners Leiche gekühlt worden war, bevor sie zum See gebracht wurde«, sagte ich.

»Woraus folgern Sie das?« Ein goldener Manschettenknopf mit dem Department-of-Justice-Wappen schaute aus Wesleys Jackenärmel hervor, als er nach dem Pfefferstreuer griff.

»Ihre Haut war teigig und trocken«, antwortete ich. »Sie war gut erhalten und praktisch ohne Spuren von Insekten oder anderen Tieren.«

»Das schließt die Möglichkeit, dass Gault sich in so einer Touristenfalle von Motel aufgehalten hat, weitgehend aus«, sagte Marino. »Er wird die Leiche wohl kaum in seine Minibar gestopft haben.«

Wesley führte jeden Löffel seiner Muschelsuppe formvollendet und mit exakten Bewegungen zum Mund, ohne einen Tropfen zu verschütten.

»Was hat die Spurensicherung gefunden?«, fragte ich.

»Ihren Schmuck und ihre Socken«, antwortete Wesley. »Und das Gewebeband, das leider entfernt wurde, bevor es auf Fingerabdrücke überprüft worden war. Man hat es im Leichenschauhaus sauber abgeschnitten.«

»Mist«, murmelte Marino.

»Aber das Band ist so ungewöhnlich, dass es noch etwas hergeben könnte. Ich glaube nicht, jemals solch ein grell orangefarbenes Gewebeband gesehen zu haben.« Er sah mich an.

»Ich sicher auch nicht«, sagte ich. »Weiß Ihr Labor schon Näheres darüber?«

»Noch nicht, bis auf die Fettspuren, die darauf hinweisen, dass die Rolle, von der das Band stammt, an den Rändern eingefettet war, wozu auch immer das gut sein mag.«

»Was hat das Labor sonst noch?«, fragte ich.

»Wattetupfer. Erde, auf der ihr Körper lag. Das Laken und den Sack, mit denen sie vom See wegtransportiert wurde«, sagte Wesley.

Mein Frust nahm mit jedem seiner Worte zu. Was war übersehen worden? Welche mikroskopisch kleinen Beweisstücke mochten für immer vernichtet sein? »Ich hätte gern Abzüge der Fotos von der Leiche und Kopien der Berichte und Laborergebnisse, sowie sie eintreffen«, sagte ich.

»Was wir erhalten, geht an Sie weiter«, antwortete Wesley. »Das Labor setzt sich direkt mit Ihnen in Verbindung.«

»Wir brauchen die genaue Todeszeit«, sagte Marino. »Es passt alles nicht zusammen.«

»Die Klärung dieses Punktes ist äußerst wichtig«, pflichtete ihm Wesley bei. »Könnten Sie dem noch nachgehen?«

»Ich werde tun, was ich kann«, sagte ich.

»Ich müsste längst in Hogan´s Alley sein.« Marino stand vom Tisch auf und sah auf die Uhr. »Ich fürchte, sie haben schon ohne mich angefangen.«

»Ich hoffe aber, du ziehst dich noch um«, sagte Wesley zu ihm. »Sweatshirt mit Kapuze.«

»Oje. Dann trifft mich der Hitzschlag.«

»Besser, von dem umgehauen zu werden, als von einem Neun-Millimeter-Farbgeschoss«, sagte Wesley. »Das tut höllisch weh.«

»Aber sonst habt ihr keine Probleme, oder?«

Wir sahen ihm nach. Er knöpfte den Blazer über dem dicken Bauch zu, strich sich das dünne Haar glatt und zog im Gehen die Hose zurecht. Beim Betreten oder Verlassen eines Raumes wirkte Marino immer ein wenig verlegen, wie eine Katze, die sich zuerst rasch noch ein wenig putzt.

Wesley starrte auf den schmutzigen Aschenbecher an Marinos Platz. Dann sah er mich an. Seine Augen erschienen mir ungewohnt dunkel, und sein Mund sah aus, als habe er noch nie gelächelt.

»Sie müssen sich um ihn kümmern«, sagte er.

»Ich wünschte, ich könnte das, Benton.«

»Nur Sie kommen nahe genug an ihn heran, um etwas ausrichten zu können.«

»Das ist beängstigend.«

»Beängstigend ist der rote Kopf, den er während unserer Besprechung bekam. Er verhält sich in keinem Punkt vernünftig. Fette, gebratene Speisen, Zigaretten, Schnaps.« Wesley sah zur Seite. »Seit Doris ihn verlassen hat, geht es mit ihm bergab.«

»In einigem hat er sich gebessert«, sagte ich.

»Kurzlebige Fortschritte.« Er sah mich wieder an. »Im Grunde bringt er sich nach und nach um.«

Eigentlich hatte Marino das sein ganzes Leben lang getan. Und ich wusste nicht, was man dagegen machen konnte.

»Wann fahren Sie zurück nach Richmond?«, erkundigte sich Wesley, und ich fragte mich, was wohl in seinen eigenen vier Wänden vor sich ging und was mit seiner Frau war.

»Das ist noch nicht sicher«, antwortete ich. »Ich hatte gehofft, ein bisschen Zeit mit Lucy verbringen zu können.«

»Hat sie Ihnen gesagt, dass wir sie wiederhaben wollen?«

Ich sah hinaus auf den sonnenbeschienenen Rasen und die Blätter, die im Wind raschelten. »Sie ist ganz begeistert«, sagte ich.

»Aber Sie nicht.«

»Nein.«

»Ich verstehe, Kay. Sie wollen nicht, dass Lucy teilhat an Ihrer beruflichen Wirklichkeit.« Fast unmerklich bekam er einen weicheren Gesichtsausdruck. »Ich sollte erleichtert sein, dass Sie zumindest auf einem Gebiet weder ganz rational noch objektiv sind.«

Ich war auf mehr als einem Gebiet weder ganz rational noch objektiv, und das wusste Wesley nur zu gut.

»Ich weiß nicht einmal genau, was sie da drüben tut«, sagte ich. »Was hätten Sie für ein Gefühl, wenn es eines Ihrer Kinder wäre?«

»Das, was ich immer fühle, wenn es um meine Kinder geht. Ich möchte sie nicht im Polizeidienst sehen und auch nicht beim Militär. Ich möchte nicht, dass sie mit Waffen umgehen können. Und doch möchte ich, dass sie an all diesen Dingen teilhaben.«

»Weil Sie wissen, was in unserer Welt los ist«, sagte ich. Und mein Blick traf den seinen erneut und blieb länger auf ihm ruhen, als es hätte sein sollen.

Er zerknüllte seine Serviette und legte sie auf das Tablett. »Lucy liebt das, was sie tut. Und wir auch.«

»Das höre ich gern.«

»Sie ist außerordentlich gut. Die Software, die sie mit uns zusammen für das VICAP entwickelt, wird alles verändern. Es wird gar nicht mehr so lange dauern, bis wir so weit sind, diese Tiere in Menschengestalt über den ganzen Globus zu verfolgen. Stellen Sie sich mal vor, Gault hätte die kleine Steiner in Australien umgebracht. Glauben Sie, wir wüssten darüber Bescheid?«

»Eher nicht«,...
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Autor

Patricia Cornwell, 1956 in Miami, Florida, geboren, arbeitete als Polizeireporterin in der Rechtsmedizin, bevor ihr mit Post Mortem der internationale Durchbruch als Autorin gelang. Post Mortem war der erste Krimi überhaupt, der in nur einem Jahr mit fünf bedeutenden internationalen Preisen ausgezeichnet wurde. Cornwell, die eine Zeit lang Leiterin der Abteilung für Angewandte Forensik der University of Tennessee war, recherchiert die wissenschaftlichen Details in jedem ihrer Kay-Scarpetta-Romane mit großer Akribie. Autorin und Figur könnten einander kaum ähnlicher sein: Beide stammen aus Miami, sind blond, geschieden und bei ihrer Arbeit perfektionistisch - sogar das Rauchen haben sie gemeinsam aufgegeben. Mittlerweile sind 25 Scarpetta-Romane erschienen, und alle haben die internationalen Bestsellerlisten erobert.