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Scham - zur sozialen Bedeutung eines Gefühls im spätmittelalterlichen England

E-BookPDF0 - No protectionE-Book
359 Seiten
Deutsch
Vandenhoeck & Ruprechterschienen am02.04.20141. Auflage 2014
Das Mittelalter kannte keine Scham: Rülpsende, furzende und promiske Zeitgenossen bevölkern populäre Filme und Bücher und prägen das moderne Mittelalterbild. Im Hintergrund dieser Vorstellungen stehen historisch-soziologische Theorien, die davon ausgehen, dass der Zivilisationsprozess seit der frühen Neuzeit zu einem signifikanten Ansteigen der Schamschwellen geführt hat. Katharina Behrens' emotions- und mentalitätsgeschichtliche Studie setzt an diesem Punkt an und untersucht die soziale Bedeutung der Scham am Beispiel des ricardischen England. Sie beobachtet sowohl aus sprachlich-diskursiver als auch aus performativ-institutioneller Perspektive: Die sozialen Semantiken der Scham werden zum einen begriffsgeschichtlich auf der Ebene der Texte, zum anderen sozialgeschichtlich auf der Ebene gesellschaftlich-kultureller Praktiken und Institutionen in den Blick genommen. Dabei zeigt sich, dass das Mittelalter keineswegs schamlos war, sondern dass Scham in der englischen Kultur und Gesellschaft des späten 14. Jahrhunderts im Bereich der Schaffung und Aufrechterhaltung sozialer Ordnung eine zentrale Rolle spielte.

Dr. phil. Katharina Behrens (*1978) studierte Anglistik und Geschichte. Sie war Stipendiatin der International Max Planck Research School 'Werte und Wertewandel in Mittelalter und Neuzeit' am Max-Planck-Institut für Geschichte, hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Georg-August-Universität Göttingen gearbeitet und ist nun im niedersächsischen Schuldienst tätig. Sie ist Mitglied im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands und im Geschichtslehrerverband.
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Produkt

KlappentextDas Mittelalter kannte keine Scham: Rülpsende, furzende und promiske Zeitgenossen bevölkern populäre Filme und Bücher und prägen das moderne Mittelalterbild. Im Hintergrund dieser Vorstellungen stehen historisch-soziologische Theorien, die davon ausgehen, dass der Zivilisationsprozess seit der frühen Neuzeit zu einem signifikanten Ansteigen der Schamschwellen geführt hat. Katharina Behrens' emotions- und mentalitätsgeschichtliche Studie setzt an diesem Punkt an und untersucht die soziale Bedeutung der Scham am Beispiel des ricardischen England. Sie beobachtet sowohl aus sprachlich-diskursiver als auch aus performativ-institutioneller Perspektive: Die sozialen Semantiken der Scham werden zum einen begriffsgeschichtlich auf der Ebene der Texte, zum anderen sozialgeschichtlich auf der Ebene gesellschaftlich-kultureller Praktiken und Institutionen in den Blick genommen. Dabei zeigt sich, dass das Mittelalter keineswegs schamlos war, sondern dass Scham in der englischen Kultur und Gesellschaft des späten 14. Jahrhunderts im Bereich der Schaffung und Aufrechterhaltung sozialer Ordnung eine zentrale Rolle spielte.

Dr. phil. Katharina Behrens (*1978) studierte Anglistik und Geschichte. Sie war Stipendiatin der International Max Planck Research School 'Werte und Wertewandel in Mittelalter und Neuzeit' am Max-Planck-Institut für Geschichte, hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Georg-August-Universität Göttingen gearbeitet und ist nun im niedersächsischen Schuldienst tätig. Sie ist Mitglied im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands und im Geschichtslehrerverband.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783647367224
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatPDF
Format Hinweis0 - No protection
FormatE107
Erscheinungsjahr2014
Erscheinungsdatum02.04.2014
Auflage1. Auflage 2014
Seiten359 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.13863825
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Inhaltsverzeichnis
1;Cover ;1
2;Title Page
;4
3;Copyright
;5
4;Table of Contents
;6
5;Body
;10
6;Vorwort;10
7;Einleitung;14
7.1;1. Ausgangspunkte: Scham im spätmittelalterlichen England;14
7.2;2. Zur Forschungslage: Die historische Betrachtung der Scham;18
7.3;3. Theoretische und methodische Überlegungen;24
7.4;4. Scham, Schande, Schamhaftigkeit - Emotions-, Ehr- und Werteforschung;27
7.5;5. Quellen, Fragestellung, Untersuchungsgang;29
8;Von Scham reden - die sprachlich-diskursive Ebene ;32
8.1;Zum sprachgeschichtlichen Hintergrund;34
8.2;I. Pudet recordacionis. Scham in der ricardischen Chronistik;37
8.2.1;1. Die Historiographie des späten 14. Jahrhunderts;37
8.2.2;2. Instrument der Bewertung: Scham in den Chroniken;42
8.2.3;3. Thomas Walsingham, der Chronist des Skandalösen;54
8.2.4;4. Individuelle Differenzen - Individualscham?;61
8.2.5;5. Die Scham der Historiographen;65
8.3;II. Zwischen Himmel und Hölle. Scham in religiös-didaktischen Texten;68
8.3.1;1. Die Frau, die sich zu beichten schämte;68
8.3.2;2. Wie im Himmel: Die Scham in ihren eschatologischen Koordinaten;75
8.3.3;3. So auf Erden: Mensch, Scham und soziale Ordnung;98
8.3.4;4. Wertkonflikte - Schamkonflikte;116
8.3.5;5. Die Relativität der Scham ;124
8.4;III. Formeln der Schande. Scham in Rechts- und Verwaltungsschriften;126
8.4.1;1. London, Flower of Cities all;126
8.4.2;2. Lug, Betrug und Diffamierung: Scham- und Schandformeln in den Letter Books;129
8.4.3;3. Die Plea and Memoranda Rolls und die Londoner Guild Returns;140
8.4.4;4. Scham, Schande und das Recht des 13. Jahrhunderts;144
8.4.5;5. Formeln des Rechts, Formeln der Moral;149
8.5;IV. Konkurrierende Moralitäten. Scham in fiktionaler Literatur;152
8.5.1;1. Ricardian Poetry;152
8.5.2;2. Ehre, Liebe, Laster: Scham in höfischer und religiös-moralischer Literatur;158
8.5.3;3. Inszenierte Schamlosigkeit: Scham in komischer Literatur;171
8.5.4;4. Scham und konkurrierende Moralitäten;179
8.5.5;5. Konflikte zwischen Wertesystemen;185
8.6;Zwischenfazit;186
9;Mit Scham handeln - die performativ-institutionelle Ebene ;190
9.1;Zur Erforschung des Performativen;192
9.2;V. Schande als Sanktion. Praktiken des schändlichen Strafens und der Beschämung;198
9.2.1;1. Konflikt, Scham, Ordnung. Strafen durch Beschämung;198
9.2.2;2. Schändliches Strafen I: Der Pranger;204
9.2.3;3. Schändliches Strafen II: Die Hinrichtung;216
9.2.4;4. Praktiken der Beschämung;221
9.2.5;5. Logiken des Sanktionierens mit Scham;234
9.3;VI. Schamhaftigkeit als Wert. Formen der institutionalisierten Armenfürsorge;242
9.3.1;1. Zu betteln schämst du dich ;242
9.3.2;2. Wo die ehrbaren Armen wohnen: Armenhäuser des 15. Jahrhunderts;246
9.3.3;3. Selektive Armenfürsorge im 14. Jahrhundert;255
9.3.4;4. Gib den Schamhaften mit Freude: spätmittelalterliche Denkformen;261
9.3.5;5. Institutionalisierte Armenfürsorge und Scham ;268
9.4;VII. Scham als Wiedergutmachung. Beichte und Buße;272
9.4.1;1. Zwischen öffentlicher Buße und privater Beichte;272
9.4.2;2. Sich schämen oder sich nicht schämen. Die Institution der Beichte;278
9.4.3;3. Beschämt und versöhnt werden: Praktiken der Buße;291
9.4.4;4. Exkurs: Ich schämte mich . Schamerfahrungen der Mystikerinnen;301
9.4.5;5. Restitutive Scham - reintegratives Beschämen?;309
9.5;Zusammenfassung;314
10;Anhang;324
10.1;1. Abkürzungen;324
10.2;2. Quellen- und Literaturverzeichnis;324
11;Sach- und Personenregister ;356
12;Back Cover
;361
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Autor

Dr. phil. Katharina Behrens (*1978) studierte Anglistik und Geschichte. Sie war Stipendiatin der International Max Planck Research School "Werte und Wertewandel in Mittelalter und Neuzeit" am Max-Planck-Institut für Geschichte, hat als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Georg-August-Universität Göttingen gearbeitet und ist nun im niedersächsischen Schuldienst tätig. Sie ist Mitglied im Verband der Historiker und Historikerinnen Deutschlands und im Geschichtslehrerverband.