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Begegnung im Mondscheingarten

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
348 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am30.08.20191. Aufl. 2019
Die Blumengärten rund um Lady Antheas Anwesen in den Cotswolds sind die reinste Augenweide und das Werk der Gartenfeen Lorna und Philly. Als Lorna bei einer Party den attraktiven Jack kennenlernt und Philly sich auf einem Bauernmarkt von dem sanften Bäcker Lucian verzaubern lässt, sieht es ganz danach aus, als würden nun auch ihre Herzen zum Erblühen gebracht. Doch dann sorgt die Entdeckung eines verwunschenen Gartens mit seinem Geheimnis für Aufruhr. Oder ist es am Ende einfach ein Ort, an dem Träume wahr werden könnten?


Katie Fforde lebt mit ihrer Familie in Gloucestershire und hat bislang 24 Romane veröffentlicht, die in Großbritannien allesamt Bestseller waren. Ihre romantischen Beziehungsgeschichten wurden erfolgreich für die ZDF-Sonntagsserie Herzkino verfilmt.
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Produkt

KlappentextDie Blumengärten rund um Lady Antheas Anwesen in den Cotswolds sind die reinste Augenweide und das Werk der Gartenfeen Lorna und Philly. Als Lorna bei einer Party den attraktiven Jack kennenlernt und Philly sich auf einem Bauernmarkt von dem sanften Bäcker Lucian verzaubern lässt, sieht es ganz danach aus, als würden nun auch ihre Herzen zum Erblühen gebracht. Doch dann sorgt die Entdeckung eines verwunschenen Gartens mit seinem Geheimnis für Aufruhr. Oder ist es am Ende einfach ein Ort, an dem Träume wahr werden könnten?


Katie Fforde lebt mit ihrer Familie in Gloucestershire und hat bislang 24 Romane veröffentlicht, die in Großbritannien allesamt Bestseller waren. Ihre romantischen Beziehungsgeschichten wurden erfolgreich für die ZDF-Sonntagsserie Herzkino verfilmt.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732572588
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum30.08.2019
Auflage1. Aufl. 2019
Seiten348 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.4102530
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1. Kapitel

Philly zog mit den Zähnen an dem besonders verstärkten Gewebeklebeband, schaffte es allerdings nicht, es abzureißen. »Gib mir mal bitte die Gartenschere da drüben, Grand«, sagte sie. Ein Windstoß fuhr in die Ärmel ihrer Jacke. Er war viel kälter, als Wind im April sein sollte, fand Philly. Wären da nicht die Primeln unter den Hecken und die Pflanzentrays voller vorgetriebener Blumenzwiebeln in ihrem Treibhaus - man hätte auch meinen können, es sei Februar.

Ihr Großvater schüttelte den Kopf. »Du brauchst eine Schere oder ein Messer. Hier.« Er nahm sein Schweizer Messer aus der Tasche und schnitt damit das Klebeband durch.

Philly klebte den Streifen auf einen Riss im Folientunnel und hielt dann sorgfältig Ausschau nach möglichen weiteren Löchern. »Wenn die Wettervorhersage stimmt, muss ich sicherstellen, dass der Wind nicht hineingelangen kann.«

»Liebes Kind«, antwortete ihr Großvater. »Du brauchst einen neuen Folientunnel. Warum lässt du mich keinen kaufen?«

Philly vergewisserte sich, dass der Folientunnel so winddicht wie möglich war, und gab ihrem Großvater das Messer zurück. »Müssen wir diese Diskussion jeden Tag von Neuem führen, Grand? Würde nicht einmal pro Woche reichen?«

»Ach, komm! Es braut sich ein Unwetter zusammen, das diesem alten Ding den Rest geben könnte. Was würde dann mit deinem kostbaren Salbei passieren?«

Philly nickte. »Die Pflanzen könnten alle kaputtgehen, ich weiß. Doch jetzt ist es zu spät für einen neuen Folientunnel.« Sie lächelte ihn an, weil sie wusste, dass er diesen Disput nicht für sich entscheiden konnte.

»Aber für den nächsten Sturm ist es nicht zu spät. Du weißt ja, dass es heißt, der April ist der übelste Monat von allen. Er könnte sogar mit einem Orkan aufwarten.« Ihr Großvater war genauso stur wie sie.

Sie legte ihm die Hand auf den Arm. »Lieber Grand, ich schulde dir schon genug, und ich möchte nicht noch tiefer in deiner Schuld stehen. Ich werde mich mit diesem Folientunnel hier begnügen, bis ich genug Geld für einen neuen verdient habe.«

Ihr Großvater schnalzte missbilligend mit der Zunge, verfolgte aber das Thema nicht weiter. Er gab sich nicht etwa geschlagen, sondern vertagte die Angelegenheit nur. »Komm, lass uns ins Haus gehen und Tee trinken. Es gibt auch Kuchen ⦫ Bei den letzten Worten verzog er ein wenig das Gesicht.

Phillys Miene hellte sich auf. »Was stimmt nicht damit? Hast du die Walnüsse in einem Kaffee-Walnuss-Kuchen vergessen?«

»Er war ein bisschen zu lange im Ofen«, antwortete er. »Ist angebrannt, wie man früher sagte.«

Philly war erstaunt. »Was? Er ist tatsächlich richtig angebrannt?«

»Oh nein! Aber er ist nicht marktfähig.«

Philly lachte. »Dann ist es ja in Ordnung. Ich mache gern eine Teepause mit dir. Aber nur wenn es dir nichts ausmacht, ein bisschen zu warten - ich muss noch meine Blumensträußchen binden und nachsehen, welche Blumenzwiebeln schon weit genug sind, um sie zum Stand mitzunehmen. Dauert nicht lange. Ich habe die Blumen eben geschnitten und bereitgelegt. Danach ist es Zeit für den Anruf. Du weißt, dass am Sonntag alle auf einer Feier sind und wir das Telefonat vorverlegt haben? Könnten wir danach Tee trinken?«

»Na klar. Ich habe die Kartoffeln fürs Abendessen schon aufgesetzt. Den Kuchen können wir auch als Nachtisch essen.«

»Perfekt!« Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und hakte sich bei ihm unter, als sie sich auf den Weg machten. Dann steuerte Philly auf eines der Nebengebäude zu, und ihr Großvater verschwand im Haus. Sie fürchtete sich regelrecht vor dem Telefonat. Es gab nichts Neues, was sie ihren Eltern erzählen konnte, nichts, was ihre Sorgen zerstreuen würde. Daher würden sie ihr weiterhin zusetzen, nach Irland zurückzukehren, selbst wenn das bedeutete, ihren Großvater allein in England zurückzulassen.

Philly wollte das Abenteuer nicht abbrechen, zu dem ihr Großvater und sie vor drei Jahren aufgebrochen waren. Damals hatte Seamus zufällig im Internet eine Annonce für einen kleinen landwirtschaftlichen Besitz entdeckt. Die Anzeige hatte ihn angesprochen, obwohl er als passionierter Automechaniker eigentlich eher an einem einfachen Haus mit ein paar Garagen interessiert gewesen wäre. Philly war mit ihm gefahren, um das Objekt zu besichtigen. Als sie das Haus dann gesehen hatte, hatte sie sich Hals über Kopf verliebt. Es gehörten mehrere Tausend Quadratmeter Land dazu, eine Menge Nebengebäude und sogar ein paar alte Folientunnel. Das Anwesen war perfekt geeignet, um Pflanzen anzubauen und herauszufinden, ob ihr Lebenstraum, sich mit einem Gärtnereibetrieb selbstständig zu machen, der Realität standhalten würde.

Das Haus war ein baufälliges Groschengrab, das stand außer Frage, doch es machte Philly und ihrem Großvater nichts aus, in der großen alten Küche des Bauernhauses zu leben und den Großteil der übrigen Räume im Winter nicht zu nutzen. Und was für ihren Großvater den Ausschlag gegeben hatte, war der alte Alvis gewesen, der in einer der Scheunen stand. Seamus wäre auch allein nach England gezogen, weil er dringend ein neues Projekt gesucht und Abstand von seiner Familie gebraucht hatte. Er musste sich von seiner Einsamkeit nach dem Tod seiner Frau ablenken. Philly hatte ihm eigentlich nur Gesellschaft bei der Besichtigung leisten wollen. Doch als sie beschloss, sich ihm anzuschließen, war das Vorhaben einfach zu vollkommen, um es nicht weiterzuverfolgen.

Die Tatsache, dass ein derartiger Besitz nicht einem Bauträger in die Hände gefallen war, beruhte auf einer großen Portion irischen Glücks. Es gab eine Klausel, die die landwirtschaftliche Nutzung vorschrieb. Das bedeutete, dass die Nebengebäude nicht in Wohnhäuser umgewandelt werden durften, auch nicht in Ferienhäuser. Der ehemalige Besitzer hatte dafür gesorgt, dass sein Besitz nicht in - gemäß seiner Vorstellung - falsche Hände gelangen konnte.

Außerdem hatte der ältere Herr Philly und ihren Großvater bei dem Besichtigungstermin auf Anhieb ins Herz geschlossen. Er hatte sie in sein baufälliges Haus eingeladen, Tee in fleckigen Tassen serviert und darauf bestanden, dass sie sich setzten. Da es keine Alternative gab, versanken sie in einem Sofa, das Ähnlichkeit mit einem Sumpf hatte. Während sie nicht in der Lage waren, sich ohne Hilfe wieder zu erheben, fragte der Verkäufer sie über ihre Pläne aus. Als sie zugaben, dass sie beide vor einer wohlmeinenden, doch erdrückenden und sehr konventionellen Familie flüchten wollten, beschloss er, ihnen den Zuschlag zu geben. Obwohl ihr Angebot nicht das höchste war, wie er ihnen verriet. Er wollte das Geld aus dem Verkauf seines Besitzes in ein kleines Hausboot investieren, auf dem er seinen Lebensabend verbringen würde.

Er bat sie, das Haus nicht zu sehr zu sanieren, und sie stimmten zu. Diese Einwilligung fiel ihnen nicht schwer. Sie war zwar rechtlich nicht bindend, aber sie hatten ohnehin nicht genug Geld, um mehr als die notwendigsten Renovierungsarbeiten durchzuführen.

Seitdem waren drei Jahre vergangen, und an der Situation hatte sich nicht viel verändert. Doch trotz der harten Arbeit und des Mangels an Komfort (»erbärmliche Zustände«, wie Phillys entsetzte Mutter es nannte) hatten die Träume der beiden nach wie vor Bestand.

Philly brauchte nicht lange, um rund zwanzig kleine Blumensträuße zu binden und in behelfsmäßigen Vasen zu arrangieren: in Marmeladengläsern, Konservendosen und Joghurtbechern. Die rustikalen Behältnisse hatte sie alle ein bisschen aufgepeppt - mit ein wenig Farbe, einem bunten Band oder nur durch eine gründliche Reinigung. Mit etwas Bindegrün (Philly liebte das frische Frühlingslaub), ein paar Tulpen und dunklen, samtigen Gartenprimeln zauberte sie schlichte Arrangements, die die Kunden liebten. Dann packte sie einige Töpfe mit knospenden Blumenzwiebeln zusammen - Blausterne, weiße und blaue Traubenhyazinthen und ein paar späte Mini-Narzissen -, die eine Zierde für jeden Tisch waren. Ihr Angebot war sehr begehrt bei Leuten, die eine Abendgesellschaft planten. Philly bündelte auch noch einige größere Zweige von Hecken und kleineren Bäumen, die bei Blumenbindern beliebt waren. Da Philly manchmal den Auftrag erhielt, eine Kirche mit Blumen zu dekorieren, wusste sie, wie schwierig es war, ausreichend geeignetes Bindegrün aufzutreiben. Normale Gärten waren einfach zu ordentlich. Deshalb gehörten die Zweige zu ihrem Angebot. Das alles ergänzte die Behältnisse mit den Blumenzwiebeln, die sie offiziell verkaufte, die jedoch nicht viel Gewinn abwarfen, wie sie zugeben musste. Die Blumensträußchen und die Bündel mit Grünzeug dagegen brachten einen hundertprozentigen Ertrag.

Als sie genug vorbereitet hatte, um ihren Stand ansprechend wirken zu lassen und rund fünfzig Pfund zusätzlich einzunehmen, ging sie zum Haus hinüber. Sie freute sich darauf, sich gleich aufzuwärmen. Danach würde sie mit ihrer Mutter telefonieren.

Um Punkt sechs Uhr klingelte das Telefon.

»Nun, Liebes, wie geht s dir?«, wollte Marion Doyle wissen. Wie immer schaffte sie es nicht, ihre Sorge um ihr jüngstes Kind zu verbergen.

»Alles in Ordnung, Ma, wirklich! Was machen die Jungs?« Philly hatte zwei ältere Brüder, die eher in Marions Weltbild passten.

»Ihnen geht s gut. Sie arbeiten schwer. Jetzt erzähl mal von dir.«

Philly fühlte sich immer unter Zugzwang, wenn ihre Mutter sie aufforderte, Bericht zu erstatten. »Na ja, ich habe jede Menge Waren, die ich morgen auf dem Markt verkaufen werde. Und da jetzt Frühling ist, werden viele Touristen und Leute mit Zweitwohnsitz kommen, die ihre Gärten...

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Katie Fforde lebt mit ihrer Familie in Gloucestershire und hat bislang 24 Romane veröffentlicht, die in Großbritannien allesamt Bestseller waren. Ihre romantischen Beziehungsgeschichten wurden erfolgreich für die ZDF-Sonntagsserie Herzkino verfilmt.
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