Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Zelebrieren und Verhandeln

Zur Praxis ständischer Institutionen im frühneuzeitlichen Europa
BuchGebunden
260 Seiten
Deutsch
Rhemaerschienen am23.07.2009
Weitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/sfb496/sfb27.htmlDie ständischen Institutionen der Frühen Neuzeit sind von der Forschung bisher meist unter einer Perspektive untersucht worden, die den - modern gesprochen - gesetzgeberischen Ertrag der Versammlungen in den Vordergrund stellte. Im Zentrum des Interesses standen dementsprechend die schon sehr früh schriftlich niedergelegten Beschlüsse auf dem Feld der Herrschaftsverträge, der Steuerbewilligungen und der Landesverwaltung. Die Verhandlungen selbst erschienen vor diesem Hintergrund in erster Linie als rationales, machtorientiertes Ringen, das an seinen Ergebnissen zu messen war. Und zweifellos konnten auf diesem Wege fundamentale Einsichten gewonnen werden.Die Beiträge des vorliegenden Bandes konzentrieren sich dagegen auf die Praxis der ständischen Kommunikationsprozesse selbst. Das meint zum einen das Verhandeln im engeren Sinn. Das meint aber zugleich, jene Praktiken einzubeziehen, die bisher meist als akzidentelles und zu vernachlässigendes Beiwerk frühneuzeitlicher Institutionen galten, in den Debatten der letzten Jahre jedoch zunehmend als bedeutungsvoll und relevant erkannt worden sind, nämlich die des Zelebrierens . Damit ist die zeremonielle Durchformung der Ständeversammlungen gemeint, die in allgegenwärtigen symbolischen Ausdrucksformen wie Sessionsordnungen, rangbasierten Abstimmungsformen und solennen Akten, etwa der Versammlungseröffnung oder der Abschiedsverkündung, zum Ausdruck kam. Erst eine solche Perspektive, die verhandlungsförmige und zeremonielle Praktiken gleichermaßen und in ihrem Zusammenspiel untersucht, ist in der Lage, Ständeversammlungen in ihrer Ganzheit wahrzunehmen und damit ihre Eigenart und wahrscheinlich auch ihre Transformationen umfassender und präziser zu beschreiben und zu interpretieren. Der Band will in diesem Sinne erstmals empirische Studien in einer europäisch-vergleichenden Herangehensweise bereitstellen.Inhalt:VorwortTim Neu, Michael Sikora und Thomas Weller:EinleitungI. FunktionenHans-Jürgen Bömelburg:Symbolische Kommunikation auf dem Sejm in der Krise (1649-1668). Zeremonielle und instrumentelle Akte in Krieg und BürgerkriegGabriele Haug-Moritz:Reichstag, schmalkaldische Bundestage, ernestinische Land- und Ausschußtage der 1530er Jahre als ständische Institutionen - Eine vergleichende BetrachtungThomas Weller:War Kastilien anders? Zeremoniell und Verfahren der kastilischen Cortes (1538-1665)Andreas Würgler: Reden und mehren . Politische Funktionen und symbolische Bedeutungen der eidgenössischen Tagsatzung (15.-18. Jahrhundert)II. PraktikenJosef Matzerath:'. daß ich zeit meines Lebens nicht mehr confusion und disordre gesehen'. Eröffnungszeremonien des sächsischen Landtages und des englischen Parlaments am Beginn des 18. JahrhundertsTim Neu:Sitzen, Sprechen und Votieren. Symbolische und instrumentelle Dimensionen landständischer Handlungssequenzen in Hessen-Kassel (17./18. Jahrhundert)Ida J. A. Nijenhuis:Republikanische Repräsentation? Ansehen und Rang in der zeremoniellen und diplomatischen Praxis der Generalstaaten im 17. JahrhundertArno Strohmeyer:Die Konstruktion der Herrschaftsordnung in monarchisch-ständischen Kommunikationsräumen durch Erinnern und Vergessen: Österreich unter der Enns und Ungarn (16./17. Jh.)III. KonflikteWim Blockmans:Breaking the Rules. The Emergence of the States General in the Low Countries in the Fifteenth and Sixteenth CenturiesElizabeth Harding:'concludiret per majora' oder 'ausgemachet durch das los'. Entscheidungsverfahren landsässiger Ritterschaftskurien im 18. JahrhundertKolja Lichy:Wider die Sejm-Komödie. Repräsentation der respublica in Polen-Litauen zwischen Sejm und RokoszAlbrecht P. Luttenberger:Zeremonial- und Sessionskonflikte in der kommunikativen Praxis des Reichstages im 16. Jahrhundertmehr

Produkt

KlappentextWeitere Informationen unter http://www.rhema-verlag.de/books/sfb496/sfb27.htmlDie ständischen Institutionen der Frühen Neuzeit sind von der Forschung bisher meist unter einer Perspektive untersucht worden, die den - modern gesprochen - gesetzgeberischen Ertrag der Versammlungen in den Vordergrund stellte. Im Zentrum des Interesses standen dementsprechend die schon sehr früh schriftlich niedergelegten Beschlüsse auf dem Feld der Herrschaftsverträge, der Steuerbewilligungen und der Landesverwaltung. Die Verhandlungen selbst erschienen vor diesem Hintergrund in erster Linie als rationales, machtorientiertes Ringen, das an seinen Ergebnissen zu messen war. Und zweifellos konnten auf diesem Wege fundamentale Einsichten gewonnen werden.Die Beiträge des vorliegenden Bandes konzentrieren sich dagegen auf die Praxis der ständischen Kommunikationsprozesse selbst. Das meint zum einen das Verhandeln im engeren Sinn. Das meint aber zugleich, jene Praktiken einzubeziehen, die bisher meist als akzidentelles und zu vernachlässigendes Beiwerk frühneuzeitlicher Institutionen galten, in den Debatten der letzten Jahre jedoch zunehmend als bedeutungsvoll und relevant erkannt worden sind, nämlich die des Zelebrierens . Damit ist die zeremonielle Durchformung der Ständeversammlungen gemeint, die in allgegenwärtigen symbolischen Ausdrucksformen wie Sessionsordnungen, rangbasierten Abstimmungsformen und solennen Akten, etwa der Versammlungseröffnung oder der Abschiedsverkündung, zum Ausdruck kam. Erst eine solche Perspektive, die verhandlungsförmige und zeremonielle Praktiken gleichermaßen und in ihrem Zusammenspiel untersucht, ist in der Lage, Ständeversammlungen in ihrer Ganzheit wahrzunehmen und damit ihre Eigenart und wahrscheinlich auch ihre Transformationen umfassender und präziser zu beschreiben und zu interpretieren. Der Band will in diesem Sinne erstmals empirische Studien in einer europäisch-vergleichenden Herangehensweise bereitstellen.Inhalt:VorwortTim Neu, Michael Sikora und Thomas Weller:EinleitungI. FunktionenHans-Jürgen Bömelburg:Symbolische Kommunikation auf dem Sejm in der Krise (1649-1668). Zeremonielle und instrumentelle Akte in Krieg und BürgerkriegGabriele Haug-Moritz:Reichstag, schmalkaldische Bundestage, ernestinische Land- und Ausschußtage der 1530er Jahre als ständische Institutionen - Eine vergleichende BetrachtungThomas Weller:War Kastilien anders? Zeremoniell und Verfahren der kastilischen Cortes (1538-1665)Andreas Würgler: Reden und mehren . Politische Funktionen und symbolische Bedeutungen der eidgenössischen Tagsatzung (15.-18. Jahrhundert)II. PraktikenJosef Matzerath:'. daß ich zeit meines Lebens nicht mehr confusion und disordre gesehen'. Eröffnungszeremonien des sächsischen Landtages und des englischen Parlaments am Beginn des 18. JahrhundertsTim Neu:Sitzen, Sprechen und Votieren. Symbolische und instrumentelle Dimensionen landständischer Handlungssequenzen in Hessen-Kassel (17./18. Jahrhundert)Ida J. A. Nijenhuis:Republikanische Repräsentation? Ansehen und Rang in der zeremoniellen und diplomatischen Praxis der Generalstaaten im 17. JahrhundertArno Strohmeyer:Die Konstruktion der Herrschaftsordnung in monarchisch-ständischen Kommunikationsräumen durch Erinnern und Vergessen: Österreich unter der Enns und Ungarn (16./17. Jh.)III. KonflikteWim Blockmans:Breaking the Rules. The Emergence of the States General in the Low Countries in the Fifteenth and Sixteenth CenturiesElizabeth Harding:'concludiret per majora' oder 'ausgemachet durch das los'. Entscheidungsverfahren landsässiger Ritterschaftskurien im 18. JahrhundertKolja Lichy:Wider die Sejm-Komödie. Repräsentation der respublica in Polen-Litauen zwischen Sejm und RokoszAlbrecht P. Luttenberger:Zeremonial- und Sessionskonflikte in der kommunikativen Praxis des Reichstages im 16. Jahrhundert

Autor