Hugendubel.info - Die B2B Online-Buchhandlung 

Merkliste
Die Merkliste ist leer.
Bitte warten - die Druckansicht der Seite wird vorbereitet.
Der Druckdialog öffnet sich, sobald die Seite vollständig geladen wurde.
Sollte die Druckvorschau unvollständig sein, bitte schliessen und "Erneut drucken" wählen.

Endstation Oxford

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
384 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am11.01.20131. Aufl. 2013
Kate Ivory schreibt an ihrem neuen Roman. Sie ist überzeugt: Dieses Werk wird ihr Durchbruch. Mehr als zuvor braucht sie daher nun die Unterstützung ihrer Agentin Estelle. Doch von Estelle fehlt jede Spur. Ihr frisch angetrauter Ehemann Peter weigert sich, Auskunft zu erteilen. Kate ahnt, dass hier etwas faul ist. Wer oder was steckt hinter Estelles Verschwinden? Ist Peter vielleicht ein Betrüger? Kate ermittelt.



Veronica Stallwood kam in London zur Welt, wurde im Ausland erzogen und lebte anschließend viele Jahre lang in Oxford. Sie kennt die schönen alten Colleges in Oxford mit ihren mittelalterlichen Bauten und malerischen Kapellen gut. Doch weiß sie auch um die akademischen Rivalitäten und den steten Kampf der Hochschulleitung um neue Finanzmittel. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Oxford und bewundern die alten berankten Gebäude mit den malerischen Zinnen und Türmen und dem idyllischen Fluss mit seinen Booten. Doch Veronica Stallwood zeigt dem Leser, welche Abgründe hinter der friedlichen Fassade lauern.
mehr

Produkt

KlappentextKate Ivory schreibt an ihrem neuen Roman. Sie ist überzeugt: Dieses Werk wird ihr Durchbruch. Mehr als zuvor braucht sie daher nun die Unterstützung ihrer Agentin Estelle. Doch von Estelle fehlt jede Spur. Ihr frisch angetrauter Ehemann Peter weigert sich, Auskunft zu erteilen. Kate ahnt, dass hier etwas faul ist. Wer oder was steckt hinter Estelles Verschwinden? Ist Peter vielleicht ein Betrüger? Kate ermittelt.



Veronica Stallwood kam in London zur Welt, wurde im Ausland erzogen und lebte anschließend viele Jahre lang in Oxford. Sie kennt die schönen alten Colleges in Oxford mit ihren mittelalterlichen Bauten und malerischen Kapellen gut. Doch weiß sie auch um die akademischen Rivalitäten und den steten Kampf der Hochschulleitung um neue Finanzmittel. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Oxford und bewundern die alten berankten Gebäude mit den malerischen Zinnen und Türmen und dem idyllischen Fluss mit seinen Booten. Doch Veronica Stallwood zeigt dem Leser, welche Abgründe hinter der friedlichen Fassade lauern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783838719436
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum11.01.2013
Auflage1. Aufl. 2013
Reihen-Nr.14
Seiten384 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2187757
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe
1

Jon Kenrick stand vor dem geöffneten Kühlschrank und überlegte, was er zum Frühstück zubereiten sollte. Speck? Eier? Oder vielleicht Pilze? Die Pilze hatten zwar ihre beste Zeit hinter sich und sahen ein wenig verschrumpelt aus, aber wenn er sie in viel Butter briet, würden sie sicher noch schmecken.

Aus dem Arbeitszimmer im ersten Stock klang das eifrige Klappern von Kates Tastatur.

»Frühstück in fünf Minuten!«, rief Jon.

»Bin schon unterwegs«, schallte es zurück, doch das eifrige Klappern ging weiter.

Jon wunderte sich nicht über Kates Arbeitsanfall an diesem Samstagmorgen. Schon zur Mittagszeit mussten sie los, denn heute heiratete Kates Agentin Estelle Livingstone, und sie waren zur Hochzeitsfeier eingeladen.

Jon füllte den Wasserkocher. Wenn es etwas gab, womit man Kate von ihrem Computer loseisen konnte, dann war es der Duft von frischem Kaffee. Er schnitt vier Scheiben Brot ab und steckte sie in den Toaster. Kaffee und Toast - gab es etwas Besseres, um eine Frau an den Frühstückstisch zu locken?

Drei Minuten später erschien Kate an der Küchentür.

»Da bist du ja!«, freute sich Jon.

»Ich wollte nur noch den Absatz zu Ende schreiben. Sag mal, sind das etwa die Pilze ganz hinten aus dem Kühlschrank?«

»Spare in der Zeit, dann hast du in der Not.« Jon grinste und wendete die Pilze in der Pfanne. »Ich bin sicher, sie sind noch in Ordnung.«

»Denk dran: Ich muss mich gleich in ein Kleid zwängen, das mir mehr als eine dünne Scheibe Toast bitter verübeln würde.«

Verständnisvoll schaufelte Jon den Löwenanteil aus der Pfanne auf seinen eigenen Teller. Kate bekam nur eine kleine Portion ab. »Klar, wir sind zum Mittagessen eingeladen, aber wer weiß, wie lang es bis dahin noch dauert. Hast du eine Ahnung, wie viel Zeit ein Fotograf braucht, bis er Braut und Bräutigam möglichst pittoresk unter einem Rosenbogen drapiert hat?«

»Wie ich Estelle kenne, wird die Fotosession eher kurz ausfallen«, meinte Kate. »Die beiden sind ja keine süßen zwanzig mehr. Und auch die Dreißiger haben sie locker hinter sich.« Sie goss Kaffee in zwei Becher, und für eine Weile widmeten sie sich schweigend ihrem Frühstück.

»Was sagst du überhaupt dazu?«

»Dass Estelle heiratet? Natürlich freue ich mich für sie.«

»Glaubst du, dass sich dadurch ihre Beziehung zu ihren Autoren verändert?«

»Ich denke, dass sie wieder ganz die zielstrebige, entschlossene und durchsetzungsfähige Agentin sein wird, sobald sie nach der Hochzeitsreise ihr Büro betritt.«

»Na ja ...«

»Ich kann mir nicht vorstellen, dass Estelle lieber Hausmütterchen ist, als einen guten Deal an Land zu ziehen.«

»Was hieltest du davon, es ihr nachzutun?«, fragte Jon plötzlich.

»Wie meinst du das?«

»Ganz einfach: zu heiraten. In den Stand der Ehe zu treten. Nägel mit Köpfen zu machen. Kinder zu bekommen.«

»Im Prinzip bin ich nicht abgeneigt, aber jetzt ist nicht der richtige Zeitpunkt dafür«, antwortete Kate.

»Wird es denn je einen richtigen Zeitpunkt geben?«

»Sobald ich das Buch fertig habe, an dem ich gerade sitze.«

»Nun, damit sind wir immerhin schon einen Schritt weiter.« Kate war wirklich ein Fall für sich! Hatte sie nicht längst genug geschrieben? Blieb ihr überhaupt noch etwas zu sagen?

»Ich habe mich lange mit Estelle darüber unterhalten. Sie ist der Meinung, dass ich mich an einem Punkt meiner Karriere befinde, an dem ich etwas wirklich Außergewöhnliches abliefern sollte. Meinen großen Durchbruch, wie sie es nennt. Ich möchte etwas schreiben, worauf ich wirklich stolz sein kann. Mein bestes Werk. Aber das schaffe ich nur, wenn ich mich ganz darauf konzentriere. Eine Hochzeit, ein Umzug und vielleicht sogar ein Baby, das wäre mir jetzt einfach zu viel.«

Andere Frauen bewältigten doch auch mehrere Dinge gleichzeitig! Warum nicht Kate? Hätte Jon diesen Gedanken allerdings ausgesprochen, hätte das vermutlich zu einer ihrer endlosen Diskussionen geführt. Und anschließend würden sie sich für den Rest des Tages anschweigen.

»Was schätzt du? Sechs Monate? Ich denke, so lange kann ich warten«, erklärte er friedlich.

»Weißt du, ich will etwas ganz Neues ausprobieren. Aber dazu muss ich erst mit Estelle reden, sobald sie aus den Flitterwochen zurück ist.«

»Oh, sicher kann sie deinen Anruf kaum abwarten.«

Kate leerte ihren Kaffeebecher und stand auf. »Ich sollte mich allmählich in Schale werfen«, meinte sie. »Die Trauung ist um elf.«

»Sechs Monate. Höchstens«, wiederholte Jon.

»Ich muss dieses Buch schreiben«, gab Kate zurück. »Verstehst du das denn nicht? Es ist vielleicht meine letzte Chance.«

»Du könntest stattdessen ein paar niedliche Kinder bekommen«, wandte Jon ein.

Er musste jedoch einsehen, dass für Kate zumindest im Augenblick die Produktion eines Buches Vorrang vor der von Nachwuchs hatte.

In einer aufwändig und mit viel Sinn für Details ausgestatteten Bauernhausküche, in der getrocknete Kräuter von der Decke hingen und fünf verschiedene Sorten Olivenöl auf einer Marmoranrichte standen, spielte sich fast zeitgleich ein ganz anderes Frühstücksszenario ab.

An einem langen Holztisch saßen Myles und Cathy Hume nebeneinander und fühlten sich unbehaglich. Sie hatten ihren Dauerstreit nur kurz unterbrochen. Estelle soll nicht gleich zu Beginn mit den unangenehmen Seiten einer zwölfjährigen Ehe konfrontiert werden, dachte Myles. Warum zum Teufel musste sein Bruder nun doch noch heiraten, nachdem er dieser Falle so lange hatte ausweichen können?

»Du willst doch nicht ernsthaft mit dieser Krawatte in die Kirche gehen?«, mäkelte Cathy.

»Warum nicht? Meine Mutter hat sie mir zu Weihnachten geschenkt.«

»Sicher, aber das ist fünf Jahre her. Nimm sie ab, Myles.«

So war Cathy immer, wenn sie eine Diät machte. Obwohl sie in letzter Zeit geradezu verbissen versuchte abzunehmen, sah man ihrer hübsch gerundeten Figur keine Veränderung an.

»Und was zum Teufel soll ich sonst umbinden?« Natürlich hatte sie sich wieder ein teures, neues Kleid gekauft. Dabei waren sie so klamm, dass er sich das ganze Jahr hindurch nicht einmal eine neue Krawatte geleistet hatte.

»Mir geht es so was von am Arsch vorbei, was du anziehst!«

Das sagt sie nur, weil sie ihr neues Kleid anprobiert hat und den Reißverschluss nicht zubekommt, dachte Myles.

»Mami, was bedeutet am Arsch vorbei?«

Ein zierliches, engelsgleich aussehendes Kind war in die Küche getreten und blickte die Mutter interessiert an. Nicht, dass die Kleine das nicht ahnen würde, dachte Myles. Sie wollte vermutlich nur testen, wie ihre Mutter sich aus der Affäre zog.

»Barsch. Ich habe Barsch gesagt. Das ist ein Fisch, weißt du?«, improvisierte Cathy. »Seid ihr denn immer noch nicht angezogen, Portia?«

»Also, ich bin in drei Minuten fertig, aber Juliet trödelt mal wieder.«

»Dann steh hier nicht rum. Mach dich fertig und sag Juliet, dass wir nicht ihretwegen zu spät kommen wollen.«

Portia rannte aus der Küche und rief die Treppe hinauf: »Hau rein, du faule Socke. Mami hat eine Scheißlaune.«

»Ich brauche jetzt erst mal einen kleinen Whisky«, sagte Myles und hielt Cathy sein Glas hin.

»Um diese Uhrzeit? Einer von uns muss aber nüchtern bleiben.«

»Wo du recht hast, hast du recht.« Er nickte. »Und heute bist du an der Reihe.« Ehe sie etwas einwenden konnte, stürzte er einen guten Fingerbreit Whisky hinunter und machte sich auf den Weg zum Cottage seines Bruders, dessen Trauzeuge er an diesem Tag sein sollte.

Nachdem die Haustür ins Schloss gefallen war, räumte Cathy das schmutzige Geschirr in die Spülmaschine und ging dann hinauf in ihr Schlafzimmer, um sich für die Hochzeit umzuziehen. Mist! Myles war fort. Wie sollte sie jetzt den Reißverschluss ihres Kleides schließen? Wie hatte sie das nur vergessen können! In einer Schublade stöberte sie nach einer Häkelnadel. Erst gut fünf Minuten und mehrere schmerzhafte Verrenkungen später saß das Kleid. Als Cathy schließlich fertig war, perlten Schweißtropfen über ihr hochrotes Gesicht. Noch schlimmer aber fand sie, dass Portia ihren Affentanz die ganze Zeit von der Tür aus beobachtet hatte.

»Verschwinde!«, giftete sie und knallte dem Kind die Tür vor der Nase zu.

Nachdem sie sich das Gesicht abgetupft und ihren Hut aufgesetzt hatte, ging sie hinunter und warf einen Blick auf die Uhr im Korridor. Oben stritten sich die Kinder.

»Aufhören!«, zeterte sie.

Plötzlich stand Portia neben ihr. Sie trug jetzt ihr Brautjungfern-Kleidchen und hatte ihr Haar gebürstet, bis es wie gesponnenes Gold aussah. Ein geübtes Lächeln lag auf ihrem makellosen Gesicht.

»Sie hat angefangen«, behauptete die Kleine und ließ ein paar zerdrückte Rosenblätter zu Boden segeln.

»Das interessiert mich nicht. Und hör endlich auf mit dem Quatsch, sonst hast du nicht mehr genügend Blüten für Estelle übrig.« Nun erschien auch Juliet auf dem Treppenabsatz. Der Kranz aus Rosen saß schief über ihrem mürrischen Gesicht. Cathy rückte den Kopfputz ihrer jüngeren Tochter zurecht. »In fünf Minuten machen wir uns auf den Weg zur Kirche«, erklärte sie.

Es war ein Fehler gewesen, das Kleid in Größe 40 zu kaufen. Bloß weil sie und Myles wieder einmal eine Krise durchmachten, sollte sie nicht gleich zur Schokolade greifen, wenn sie sich über ihn ärgerte. Aber es war wirklich unerhört, welche Sparmaßnahmen er von ihr erwartete! Und dabei gönnte er sich den besten Whisky, während er sie anhielt, nicht mehr in teuren Delikatessenläden, sondern im Supermarkt einzukaufen. Wie...
mehr

Autor

Veronica Stallwood kam in London zur Welt, wurde im Ausland erzogen und lebte anschließend viele Jahre lang in Oxford. Sie kennt die schönen alten Colleges in Oxford mit ihren mittelalterlichen Bauten und malerischen Kapellen gut. Doch weiß sie auch um die akademischen Rivalitäten und den steten Kampf der Hochschulleitung um neue Finanzmittel. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Oxford und bewundern die alten berankten Gebäude mit den malerischen Zinnen und Türmen und dem idyllischen Fluss mit seinen Booten. Doch Veronica Stallwood zeigt dem Leser, welche Abgründe hinter der friedlichen Fassade lauern.
Endstation Oxford