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Flucht aus Oxford

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
320 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am01.04.20171. Aufl. 2017
Um mit dem Tod eines engen Freundes ins Reine zu kommen, ist Kate Ivory aus Oxford entflohen und hat im Cottage einer Bekannten ein paar Meilen entfernt Zuflucht gefunden. In der Ruhe und Abgeschiedenheit des Landlebens hofft sie, Inspiration für ihren nächsten Roman zu finden. Doch kurz nach Kates Ankunft im Cottage wird ihre Gärtnerin Donna unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden, und Kate gerät widerstrebend in den Sog der Ermittlungen. Wenig überzeugt vom offiziellen Verdikt der Polizei beschließt sie, die Fehden und illegalen Geschehnisse hinter den vornehmen Fassaden des Dorflebens aufzudecken. Das erweist sich als schwierig, denn es gibt reichlich Gerüchte und jeder hat eine Theorie bezüglich Donnas Tod ...



Ein neuer Fall für die ermittelnde Schriftstellerin Kate Ivory. Eine atmosphärische Kriminalserie mit einer besonderen Heldin, deren scharfe Beobachtungsgabe und ungewöhnliche Methoden die gemütliche britische Stadt Oxford ordentlich durchwirbeln. Perfekt für Liebhaber von intelligenter und charmanter Cosy Crime, für Leser von Martha Grimes und Ann Granger.



'Stallwood gehört zur ersten Riege der Krimiautoren.' Daily Telegraph



'Stallwoods Heldin sprüht vor Intelligenz und Witz.' The Times



Veronica Stallwood kam in London zur Welt, wurde im Ausland erzogen und lebte anschließend viele Jahre lang in Oxford. Sie kennt die schönen alten Colleges in Oxford mit ihren mittelalterlichen Bauten und malerischen Kapellen gut. Doch weiß sie auch um die akademischen Rivalitäten und den steten Kampf der Hochschulleitung um neue Finanzmittel. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Oxford und bewundern die alten berankten Gebäude mit den malerischen Zinnen und Türmen und dem idyllischen Fluss mit seinen Booten. Doch Veronica Stallwood zeigt dem Leser, welche Abgründe hinter der friedlichen Fassade lauern.
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Produkt

KlappentextUm mit dem Tod eines engen Freundes ins Reine zu kommen, ist Kate Ivory aus Oxford entflohen und hat im Cottage einer Bekannten ein paar Meilen entfernt Zuflucht gefunden. In der Ruhe und Abgeschiedenheit des Landlebens hofft sie, Inspiration für ihren nächsten Roman zu finden. Doch kurz nach Kates Ankunft im Cottage wird ihre Gärtnerin Donna unter mysteriösen Umständen tot aufgefunden, und Kate gerät widerstrebend in den Sog der Ermittlungen. Wenig überzeugt vom offiziellen Verdikt der Polizei beschließt sie, die Fehden und illegalen Geschehnisse hinter den vornehmen Fassaden des Dorflebens aufzudecken. Das erweist sich als schwierig, denn es gibt reichlich Gerüchte und jeder hat eine Theorie bezüglich Donnas Tod ...



Ein neuer Fall für die ermittelnde Schriftstellerin Kate Ivory. Eine atmosphärische Kriminalserie mit einer besonderen Heldin, deren scharfe Beobachtungsgabe und ungewöhnliche Methoden die gemütliche britische Stadt Oxford ordentlich durchwirbeln. Perfekt für Liebhaber von intelligenter und charmanter Cosy Crime, für Leser von Martha Grimes und Ann Granger.



'Stallwood gehört zur ersten Riege der Krimiautoren.' Daily Telegraph



'Stallwoods Heldin sprüht vor Intelligenz und Witz.' The Times



Veronica Stallwood kam in London zur Welt, wurde im Ausland erzogen und lebte anschließend viele Jahre lang in Oxford. Sie kennt die schönen alten Colleges in Oxford mit ihren mittelalterlichen Bauten und malerischen Kapellen gut. Doch weiß sie auch um die akademischen Rivalitäten und den steten Kampf der Hochschulleitung um neue Finanzmittel. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Oxford und bewundern die alten berankten Gebäude mit den malerischen Zinnen und Türmen und dem idyllischen Fluss mit seinen Booten. Doch Veronica Stallwood zeigt dem Leser, welche Abgründe hinter der friedlichen Fassade lauern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732534630
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum01.04.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Reihen-Nr.6
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2274780
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Das Dorf Gatt´s Hill schmiegt sich an einen Hügelrücken oberhalb des Thame-Tals. Beim Flüsschen Thame handelt es sich um einen eher bescheidenen Vertreter seiner Gattung. Selbst im Februar, wenn die Flutungswiesen unter Wasser stehen und die Autos an der alten Steinbrücke durch tiefe Pfützen fahren, macht es einen recht friedlichen Eindruck. Murmelnd windet es sich durch sein steiniges Bett; ein plätschernder Zeuge der unspektakulären Tragödien und Triumphe in den Dörfern und Weilern an seinem Weg.

Manchmal spaziert Kate Ivory zur Brücke hinunter, lehnt sich über die bemooste Steinmauer und starrt in das gluckernde braune Wasser hinunter. Wenn sie nur lange genug schaut - wer weiß, vielleicht wäre das Flüsschen in der Lage, ihren Kummer mitzunehmen, ihn weit fort hinaus ins Meer zu schwemmen und ihn auf Nimmerwiedersehen versinken zu lassen. Doch an diesem Tag wagt sie sich nicht einmal so weit vor die Tür. Das Wetter ist grau und der Himmel wolkenverhangen. Sie bleibt am Gartentor von Crossways Cottage stehen und betrachtet die Aussicht.

Ein älterer Dorfbewohner, dem ein griesgrämig dreinblickender Hund mit grauer Schnauze folgt, schlurft vorüber.

»Hallo«, grüßt Kate freundlich. »Heute sieht es nach Regen aus, nicht wahr?«

Der Mann wirft ihr einen flüchtigen Blick zu und wendet den Kopf sofort wieder ab. Dabei brummt er etwas, was sich wie »Mnerf« anhört und möglicherweise Kates Intelligenz infrage stellen soll.

Der Hügelrücken, auf dem sich Gatt´s Hill ausbreitet, ist nicht sehr hoch; mehr als hundertfünfzig Meter über dem Meeresspiegel hat er nicht zu bieten. Dennoch ist er hoch genug, um einigen besonders glücklichen Dorfbewohnern einen unverstellten Blick auf die knapp fünfzig Kilometer entfernten Chilterns zu gewähren. An diesem Septembertag liegen die fernen Berge hinter einem Schleier aus bläulichem Dunst. Links vom Dorfzentrum erkennt Kate den behäbigen normannischen Kirchturm, der gerade jetzt von einem zwischen dunklen Wolken hervordringenden Sonnenstrahl kunstvoll illuminiert wird. Mehr zur Rechten, hinter einer Gruppe zerfledderter Pappeln, erheben sich einige kleine Hügel; jeder wird von einem Dickicht aus Bäumen gekrönt, das aus der Entfernung an Brokkoliröschen erinnert. Über die Landschaft ziehen sich Hochleitungsdrähte, die sich an einem Punkt zu treffen scheinen; der Punkt markiert den Standort des Kraftwerks von Didcot, über dem eine weiße Wasserdampfwolke hängt.

Kate Ivory atmete die frische Landluft ein, deren unverkennbarer Güllegeruch sie in der Nase kitzelte, und lauschte der friedlich bäuerlichen Ruhe von Gatt´s Hill. Irgendwo in der Ferne fuhr ein Mähdrescher durch ein Weizenfeld. Über ihren Kopf brummte ein kleines Flugzeug hinweg, gefolgt vom lauteren Knattern eines Hubschraubers. Ein paar Kinder stürmten auf den Spielplatz gegenüber von Kates Cottage und begannen, sich an den Schaukeln lautstark zu streiten. Ein gelber Möbelwagen zuckelte den Hügel hinunter auf den Nachbarweiler zu. In Gegenrichtung erklomm ein Moped denselben Hügel und verschwand lärmend in der einzigen Straße des Dorfs. Niemand schenkte Kate auch nur die geringste Beachtung.

Genau was ich jetzt brauche, dachte sie: Frieden, Ruhe und die Möglichkeit, mich von den Schrecken der vergangenen Monate zu erholen. Oxford lag verborgen hinter dem Hügel in ihrem Rücken. Selbst wenn sie bis zum Ende des Gartens ginge, sich über das Gatter beugte und den Hals reckte, würde sie die Stadt nicht sehen können. Aus den Augen, aus dem Sinn - so hoffte sie zumindest.

Nach der Tragödie hatte ihre Freundin Callie vorgeschlagen, dass Kate ihrem Haus zumindest für einige Zeit den Rücken kehren solle.

»Du brauchst unbedingt Urlaub«, hatte sie erklärt, als sie Kates Blässe und die dunklen Ringe unter ihren Augen gesehen hatte. »Wie wäre es mit Sonne tanken auf den Bahamas? Oder einer Trekkingtour in Nepal?«

»Nein, danke«, hatte Kate geantwortet. »Beides gehört zwar zu den Dingen, die ich unbedingt irgendwann einmal tun möchte, aber irgendwie fehlt mir im Augenblick die Energie dazu. Ich weiß auch nicht, was mit mir los ist, Callie. Morgens muss ich mich zum Aufstehen geradezu zwingen, und ich habe seit Wochen nicht mehr richtig gearbeitet.«

»So etwas nennt man Trauerarbeit«, hatte Callie sanft geantwortet. »Du musst dir die Zeit nehmen, über das hinwegzukommen, was geschehen ist. Manchmal ist es dabei hilfreich, einigen Abstand zwischen sich und den Ort des Geschehens zu bringen - wenigstens ein paar Kilometer. Zieh doch einfach in mein Cottage. Ich habe während der nächsten drei Monate in New York zu tun, wenn alles gut läuft, auch länger.«

»Und was wird in der Zwischenzeit aus meinem Haus?«

»Vermiete es. Überlass es einer Agentur, die sich um alles kümmert. Dabei machst du sogar noch Profit.«

»Und was hast du davon?«

»Ich lasse das Cottage nicht gern so lange leer stehen. Du tust mir also einen Gefallen. Gleichzeitig würden fremde Leute in deinem Haus sozusagen die bösen Geister vertreiben und dazu beitragen, dass die Erinnerungen nicht mehr so lebhaft sind. Und vielleicht bringt dich ja die neue Umgebung wieder ein bisschen auf Trab und vor allem auf andere Gedanken.«

»Was macht man denn so auf dem Land? Wie soll ich die Zeit totschlagen?«

»Mit langen Spaziergängen auf matschigen Wegen oder indem du dich dem aufregenden gesellschaftlichen Leben in unserem Dorf anschließt. Du könntest auch ein Bild malen oder ein Buch schreiben. Du bist doch Schriftstellerin!«

Schließlich hatte Kate sich überzeugen lassen. Callie war nach New York verschwunden, und Kate hatte ein paar Koffer und ihren Computer in ihren alten Peugeot gepackt, war nach Gatt´s Hill gefahren und hatte es sich für unbestimmte Zeit in Callies Cottage bequem gemacht. Bis es mir wieder besser geht, sagte sie sich.

Vielleicht fühlte sie sich inzwischen tatsächlich schon ein wenig besser als bei ihrer Ankunft, aber sie war immer noch weit entfernt von ihrem gewohnten lebhaften Naturell. Kate tastete nach einem Taschentuch und wischte sich über die Augen. Sicher lag es am Wind, dass sie plötzlich tränten.

Im Dorf war Ruhe eingekehrt. Nur das leise Weinen des Windes in den Überlandleitungen war noch zu hören. Selbst die Kinder auf dem Spielplatz hatten sich zwischen den mit Müll verunreinigten Büschen auf ein weniger streitsüchtiges Spiel geeinigt. Dass mir das Landleben manchmal ziemlich langweilig erscheint, liegt sicher nur an mangelnder Gewöhnung, dachte Kate. Sie steckte den Finger in die Erde eines Blumentopfes. Trocken und sandig. Ein paar spät blühende Geranien kämpften darum, Kates fehlende Fürsorge zu überleben. Vielleicht sollte sie sich ein Handbuch der Gartenarbeit zulegen, ehe Callies Pflanzen an Vernachlässigung eingingen.

Sie könnte aber auch noch einmal spazieren gehen.

Eine unangenehme Windbö wirbelte Staub auf und blies ihn ihr ins Gesicht. Kate machte kehrt und ging ins Haus zurück. Crossways Cottage war wirklich hübsch, doch in ihrem derzeitigen Zustand ließen die weiß getünchten Mauern, das bemooste Dach und der hohe Ziegelschornstein Kate völlig kalt. Bestimmt ist dieses ungemütliche Wetter schuld daran, überlegte sie. Sicher geht es mir besser, wenn der Frühling kommt. Die kleinen Fenster schienen sie nachdenklich anzustarren. Sie musste unbedingt damit aufhören, die Zeit totzuschlagen. Sie könnte wieder einmal ein Buch lesen oder damit anfangen, sich Notizen für ihren nächsten Roman zu machen. Sie könnte aber auch Radio hören oder einfach nur dasitzen und die Tapete betrachten.

Unentschlossen ging sie wieder nach draußen. Die Regenwolken lockerten auf, und die fernen Berge schienen plötzlich erheblich näher zu sein. Die Sicht war so klar geworden, dass man Bäume und Sträucher deutlich unterscheiden konnte. Das Licht veränderte sich. Plötzlich schien die Vegetation die Umrisse eines Menschen anzunehmen, der mit verrenkten Gliedmaßen und dem Gesicht nach unten auf dem Feld lag. Die rötlichen Blätter eines Hagebuttenstrauchs breiteten sich wie eine Blutlache unter seinem Kopf aus. Alle Büsche und Bäume, ja selbst die Pylone der Überlandleitung, schienen auf ihn zu deuten. Der Mensch wuchs, verbreitete sich über das gesamte Feld und füllte schließlich die ganze Landschaft aus. Ein warmer, metallischer Blutgeruch lag in der Luft. Kate spürte, wie der Himmel über ihr zu verschwinden drohte, und hörte die Krähen in den Baumwipfeln entsetzt aufschreien.

Nein. Kate schüttelte den Kopf und versuchte, sich von dem Bild zu befreien. Sie wollte nicht mehr daran denken. Mühsam konzentrierte sie sich auf die nähere Umgebung, bis der Himmel wieder stillstand und die Vögel schwiegen. Die letzten Kinder verließen den Spielplatz und machten sich auf den Weg zum Abendessen. Eine Elster kreischte vor Entzücken über den wiedereroberten Spielplatz. Eine grauhaarige Frau in Gummistiefeln führte ihren Hund spazieren. Ein junger Mann in dunkler Kleidung und schwerem Schuhwerk ging vorüber, ohne einen Blick an das Cottage zu verschwenden. Er hatte das Profil einer klassischen Statue, regelmäßige, gut geschnittene Züge und blauschwarzes Haar, das er zu einem Pferdeschwanz gebunden trug. Seine Haut war tief gebräunt; er sah aus, als würde er viel Zeit an der frischen Luft verbringen. Kate sah ihm nach, bis er verschwand.

Weiter unten auf der Straße näherte sich ein Auto, das noch nicht zu sehen war. Kate identifizierte das unverkennbare Motorengeräusch eines alten VW-Käfers. Ein Vehikel mit Seltenheitswert, dachte sie und wartete, bis der Wagen in Sicht kam. Tatsächlich. Er war knallgelb, hatte jede...

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Veronica Stallwood kam in London zur Welt, wurde im Ausland erzogen und lebte anschließend viele Jahre lang in Oxford. Sie kennt die schönen alten Colleges in Oxford mit ihren mittelalterlichen Bauten und malerischen Kapellen gut. Doch weiß sie auch um die akademischen Rivalitäten und den steten Kampf der Hochschulleitung um neue Finanzmittel. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Oxford und bewundern die alten berankten Gebäude mit den malerischen Zinnen und Türmen und dem idyllischen Fluss mit seinen Booten. Doch Veronica Stallwood zeigt dem Leser, welche Abgründe hinter der friedlichen Fassade lauern.
Flucht aus Oxford