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Letzte Ausfahrt Oxford

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
364 Seiten
Deutsch
Bastei Lübbeerschienen am06.12.20161. Aufl. 2016
In der berühmten Bodleian-Bibliothek in Oxford verschwinden immer wieder wertvolle Bücher. Kate Ivory wird damit beauftragt, den Dieb zu entlarven. Die Angestellten der Bibliothek begegnen Kate mit großem Misstrauen, denn für das Verschwinden der Bücher kommen erstaunlich viele Personen in Frage. Im Verlauf ihrer Recherchen stößt Kate immer wieder auf Berichte über einen Mord: Ein Jahr zuvor war eine junge Bibliothekarin erdrosselt aufgefunden worden. Könnte es einen Zusammenhang mit den Diebstählen geben? Als ein Teilnehmer an einem Lehrgang für Kreatives Schreiben beunruhigende Manuskripte einreicht, in denen anscheinend ein Unbekannter ein entsetzliches Verbrechen gesteht, spitzt sich die Lage zu ...



Ein neuer Fall für die ermittelnde Schriftstellerin Kate Ivory. Eine atmosphärische Kriminalserie mit einer besonderen Heldin, deren scharfe Beobachtungsgabe und ungewöhnliche Methoden die gemütliche britische Stadt Oxford ordentlich durchwirbeln. Perfekt für Liebhaber von intelligenter und charmanter Cosy Crime, für Leser von Martha Grimes und Ann Granger.



'Stallwood gehört zur ersten Riege der Krimiautoren.' Daily Telegraph

'Unterhaltung pur!' Daily Mail (über 'Ruhe sanft in Oxford')

'Atmosphärisch und fesselnd!' The Sunday Times (über 'Der Tod kommt rasch in Oxford')

'Stallwoods Heldin sprüht vor Intelligenz und Witz.' The Time



Veronica Stallwood kam in London zur Welt, wurde im Ausland erzogen und lebte anschließend viele Jahre lang in Oxford. Sie kennt die schönen alten Colleges in Oxford mit ihren mittelalterlichen Bauten und malerischen Kapellen gut. Doch weiß sie auch um die akademischen Rivalitäten und den steten Kampf der Hochschulleitung um neue Finanzmittel. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Oxford und bewundern die alten berankten Gebäude mit den malerischen Zinnen und Türmen und dem idyllischen Fluss mit seinen Booten. Doch Veronica Stallwood zeigt dem Leser, welche Abgründe hinter der friedlichen Fassade lauern.
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Produkt

KlappentextIn der berühmten Bodleian-Bibliothek in Oxford verschwinden immer wieder wertvolle Bücher. Kate Ivory wird damit beauftragt, den Dieb zu entlarven. Die Angestellten der Bibliothek begegnen Kate mit großem Misstrauen, denn für das Verschwinden der Bücher kommen erstaunlich viele Personen in Frage. Im Verlauf ihrer Recherchen stößt Kate immer wieder auf Berichte über einen Mord: Ein Jahr zuvor war eine junge Bibliothekarin erdrosselt aufgefunden worden. Könnte es einen Zusammenhang mit den Diebstählen geben? Als ein Teilnehmer an einem Lehrgang für Kreatives Schreiben beunruhigende Manuskripte einreicht, in denen anscheinend ein Unbekannter ein entsetzliches Verbrechen gesteht, spitzt sich die Lage zu ...



Ein neuer Fall für die ermittelnde Schriftstellerin Kate Ivory. Eine atmosphärische Kriminalserie mit einer besonderen Heldin, deren scharfe Beobachtungsgabe und ungewöhnliche Methoden die gemütliche britische Stadt Oxford ordentlich durchwirbeln. Perfekt für Liebhaber von intelligenter und charmanter Cosy Crime, für Leser von Martha Grimes und Ann Granger.



'Stallwood gehört zur ersten Riege der Krimiautoren.' Daily Telegraph

'Unterhaltung pur!' Daily Mail (über 'Ruhe sanft in Oxford')

'Atmosphärisch und fesselnd!' The Sunday Times (über 'Der Tod kommt rasch in Oxford')

'Stallwoods Heldin sprüht vor Intelligenz und Witz.' The Time



Veronica Stallwood kam in London zur Welt, wurde im Ausland erzogen und lebte anschließend viele Jahre lang in Oxford. Sie kennt die schönen alten Colleges in Oxford mit ihren mittelalterlichen Bauten und malerischen Kapellen gut. Doch weiß sie auch um die akademischen Rivalitäten und den steten Kampf der Hochschulleitung um neue Finanzmittel. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Oxford und bewundern die alten berankten Gebäude mit den malerischen Zinnen und Türmen und dem idyllischen Fluss mit seinen Booten. Doch Veronica Stallwood zeigt dem Leser, welche Abgründe hinter der friedlichen Fassade lauern.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783732534555
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2016
Erscheinungsdatum06.12.2016
Auflage1. Aufl. 2016
Reihen-Nr.2
Seiten364 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2195072
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

I
Die Ich-Erzählperspektive

Herzlich willkommen zu unserem Kurs Kreatives Schreiben. In diesem Semester möchte ich mit Ihnen die Grundtechniken des Schreibens erarbeiten. Ich werde Ihnen jede Woche ein Thema als Hausaufgabe stellen. Wenn Sie es wünschen, dürfen Sie mir Ihre Arbeit anschließend gerne zur Korrektur überlassen.

Ihre erste Aufgabe wird sein, eine Begebenheit aus Ihrem eigenen Erfahrungsbereich niederzuschreiben. Manche Menschen glauben, in ihrem Leben gäbe es keine besonderen Ereignisse. Trotzdem hat jeder von Ihnen sicher Erlebnisse gehabt, die nur ihm allein widerfahren konnten. Ein solches Erlebnis sollen Sie zu Papier bringen.

Sie wollen aber sicher nicht wissen, wie ich Jenna getötet habe. Oder doch, Mrs. Dolby? Nun, jedenfalls jetzt noch nicht. Die Beschreibung des Todes sollte sich auf Schwarz-Weiß-Fotos beschränken. Sie taugt nicht zur Darstellung in Farbe. Und auf keinen Fall sollte sie in allen Einzelheiten in einem Kurs für Kreatives Schreiben dargelegt werden. Der Tod muss außerhalb der Bühne stattfinden, oder, wie in diesem Fall, neben der Autobahn. Außer Sichtweite, abseits der Ausfahrt. Ausfahrt Oxford. Aber das ist ein Scherz, den ich Ihnen jetzt noch nicht erklären möchte.

Sie wusste es. Ihr muss klar gewesen sein, was geschehen würde. Da waren diese roten und weißen Kegel, und die Schilder, auf denen die Autobahnmeisterei sich für die Baustelle entschuldigte und versprach, die Arbeiten bis zu einem Termin zu beenden, der bereits seit zwei Wochen verstrichen war. Sie muss eine Vorahnung gehabt haben, als ich von der Ausfahrt abbog und den Wagen in die Baustellenzufahrt lenkte. Es begann, dunkel zu werden. Ein düster gelbliches Licht lag über der Landschaft. Aus niedrig hängenden Wolken trommelte Regen auf das Autodach. Über dem flachen Land wirkte der Himmel unendlich weit, und der Regen schien niemals aufhören zu wollen. Als ich ihr sagte, sie solle aussteigen, versuchte sie wegzurennen. Einen Augenblick lang fürchtete ich, sie könne mir entkommen, aber ihre Gummisohlen glitten auf dem feuchten Untergrund aus. Sie strauchelte, krallte sich in den Matsch und schluchzte; ich hatte sie schnell wieder im Griff. Ihr Haar war nass und klebte in Strähnen an ihrer Stirn. Aber das war mir gleich, denn ihr Haar war sowieso nie hübsch gewesen. Ich zog die Kapuze meines Overalls über den Kopf, um mich vor dem Regen zu schützen. Wussten Sie, dass es Overalls gibt, die weder Fasern verlieren noch welche annehmen? Ich wusste es. Keine Fasern an meiner Kleidung und kein Beweismaterial in meinem Auto (was nicht bedeuten soll, dass mich jemals irgendwer verdächtigt hätte; aber Vorsicht hat sich schon immer bewährt). Mit dünnen, an der Oberfläche angerauten Plastikhandschuhen packte ich sie an den Haaren und riss ihren Kopf nach hinten.

Seien Sie genauer. Beschreiben Sie Ort und Zeit der Handlung. Erzählen Sie mir Näheres über Gefühle und Gerüche.

Ich konzentriere mich lieber auf die Beschreibung des Warum und Wann; über das Wer und Wie darf sich jemand anders auslassen.

Hinterher blickte ich auf sie hinab: Die kleine Jenna, die im Tod keinen Deut attraktiver aussah als im Leben, war durch meine Tat wichtig geworden. Man könnte fast sagen, ich habe ihr zu fünfzehn Minuten Ruhm verholfen.

Ich öffnete den Kofferraum meines Wagens (den ich zu Hause mit schwarzen Plastikplanen ausgelegt hatte) und nahm den Spaten heraus. Inzwischen war es fast dunkel. Ich musste im Widerschein der Wolken arbeiten, aber der Boden war erst kürzlich von den Straßenarbeitern aufgewühlt worden, und daher brauchte ich nicht lange, um ein Grab für sie auszuheben. Ich legte sie hinein und brachte ihre Gliedmaßen in die richtige Position. Sie sollte ordentlich in diesem Erdnest liegen. Ihren Rucksack warf ich ebenfalls in die Grube, dann schaufelte ich Erde darüber.

Ich legte den Spaten zwischen die schwarzen Planen im Kofferraum, schloss den Deckel und setzte mich auf den Fahrersitz. Einen Augenblick lang schaltete ich das Abblendlicht ein, um sicherzustellen, dass ich nichts vergessen hatte. Es war nur ein niedriger Erdhaufen - sie war kein besonders dickes Mädchen gewesen -, der den anderen Erdhaufen in dem zerwühlten Baugelände zum Verwechseln ähnlich sah. Aber dann mochte ich ihr Grab doch nicht so ganz ohne Schmuck zurücklassen. Im Auto lief eine Musikkassette; ich weiß noch, es war Mahlers Fünfte Sinfonie. Ich ging zum Kofferraum zurück und holte die Blumen heraus, die ich als ihr Grabgebinde vorgesehen hatte. Meine ursprüngliche Idee war gewesen, sie ihr zum Gedächtnis den Fluss hinunterschwimmen zu lassen, aber nun steckte ich die Stängel tief in die lockere Erde und sah zu, wie die rosa Blüten sich mit Regen voll saugten. Wahrscheinlich hätte sie die Musik gemocht. Kennen Sie das Adagietto? Visconti hat es in seinem Film Tod in Venedig verwendet. Es ist wirklich sehr hübsch.

Entschuldigen Sie, ich habe gerade nicht aufgepasst, sondern vor mich hin geträumt. Was sagten Sie, Mrs. Dolby?

In diesem Kurs wollen wir uns mit dem Schreiben von Prosa beschäftigen. Viele Schriftsteller gehen von eigenen Erlebnissen aus, setzen sie in eine bestimmte Reihenfolge und schaffen damit einen Spannungsbogen. Erst so entsteht die Form, die wir eine Geschichte nennen. Eine der fruchtbarsten Perioden für solche Erlebnisse ist die Kindheit, denn damals waren unsere Gefühle noch viel intensiver. Als erste Übung möchte ich Sie bitten, über ein als einschneidend erlebtes Ereignis aus Ihrer Kindheit in der ersten Person zu schreiben - aber so, als sei die Geschichte einem anderen Menschen passiert. Das »Ich« dieses Erlebnisses sollten nicht Sie selbst sein. Versuchen Sie, objektiv zu bleiben, wahren Sie aber dennoch die Emotionen, die das Ereignis hervorgerufen hat.

Ich möchte mit meiner frühesten Erinnerung beginnen: einem Türknauf an der Eingangstür. Er ist hart, weiß, aus glänzendem Porzellan, sieht aus wie ein zu lange gekochtes Ei und riecht nach den Händen meiner Mutter. Im Hintergrund dudelt ein Radio.

Es ist das erste Haus, an das ich mich erinnern kann, darin gewohnt zu haben. Es steht in der St. Antony´s Road im Oxforder Stadtteil Summertown. Die Straße wird gesäumt von hohen, aus gelblich grauem Ziegelstein erbauten Häusern mit niedlichen gotischen Türmchen und spitz zulaufenden Fenstern unter grauen Schieferdächern. In den Gärten wuchern Sträucher, und die Garagen sind voll gestopft mit Fahrrädern und Krocket-Schlägern.

Unser Haus hat im ersten und zweiten Stock ein Muster im Mauerwerk, als hätte man in einen grauen Pullover ein paar Reihen rote und gelbe Wolle hineingestrickt. Die vergilbten Blätter zu hoch aufgeschossener Geranien pressen sich an das Glas eines zerfallenden Gewächshauses, das an unserer Rückwand lehnt.

Im Frühjahr erglüht die Straße im Rosa von Pflaumen- und Kirschblüten, im Herbst liegt ein dicker, weicher Teppich aus braunen Blättern auf dem Pflaster. Selbst der Regen fällt hier leise; man könnte meinen, er wolle auf keinen Fall stören. Weder die Professoren in ihren Arbeitszimmern noch die jungen Leute, die sich auf ihre Aufnahmeprüfungen an den Universitäten vorbereiten, oder die Mütter, die Radio hören, während sie Kartoffeln für das Abendessen stampfen.

Gott allein weiß, was Mutter und ich hier in diesem Haus zwischen der Woodstock und der Banbury Road zu suchen hatten. Einen zu uns gehörigen Mann gibt es nicht. Unsere Haustür ist knallblau statt rotbraun, und sie fällt so laut hinter uns ins Schloss, dass die Hunde der Umgebung aufjaulen. Unsere nicht umgenähten Vorhänge sind mit Sonnenblumen in Elefantenohrengröße geschmückt, und unser Radio ist das lauteste der gesamten Nachbarschaft.

An diesem Morgen lungert Mutter in der Küche herum, begutachtet die Rechnungen des Vortags in ihren zerrissenen braunen Umschlägen und nörgelt an allem herum, was ich tue. Manchmal kommt sie morgens aus ihrem Schlafzimmer wie von einer Bühne: Ihr rosa Morgenmantel bauscht sich hinter ihr, und die Absätze ihrer Satinpantoletten klacken im Takt mit der fröhlichen Musik aus dem Radio über den Fußboden. Sie breitet die Arme aus, hüllt mich in eine Duftwolke aus Jasmin und Schweiß und spricht mit einer komisch tiefen Stimme wie jemand aus dem Fernsehen. Wenn sie so ist, dann weiß ich, dass alles, was sie sagt, zwar nicht unbedingt eine Lüge ist, aber doch immerhin nicht die reine Wahrheit. An jenem Morgen sehe ich Mutter zu und gebe vor, brav am Küchentisch zu sitzen und mein Frühstück zu essen. Da klingelt das Telefon. Sie erwacht zum Leben wie eine Marionette in den Händen eines Puppenspielers. »Sie wollen mich«, singt sie und gleitet hinaus in den Flur zum Apparat. »Jeder liebt mich«, tiriliert sie, während sie den Hörer abnimmt. »Ja bitte?«

Weil ich genau weiß, was als Nächstes geschehen wird, rümpfe ich die Nase und lasse meinen Toast mit der gebutterten Seite nach unten fallen. Sie spricht noch immer mit dieser leisen Murmelstimme. Ich beginne zu quengeln und stoße den Becher mit der warmen Milch um, auf der sich bereits eine runzelige Haut gebildet hat. Auf dem Tisch entstehen drei ausgeprägte Pfützen, aus denen Löffel, Messer, Butter und Cornflakes-Dose wie einsame Inseln herausragen.

»Ich muss weg«, sagt sie, nachdem sie den Hörer aufgelegt hat. »Nicht lange. Ich komme gleich wieder. Nur ein paar Minuten, ganz ehrlich.« Dabei schaut sie mich nicht an. Im Hintergrund knurrt die Musik mit Trommeln und Trompeten.

Ich quengele lauter und heule auf.

»Du selbstsüchtiges kleines Biest!«, schimpft sie. »Du denkst immer nur...

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Veronica Stallwood kam in London zur Welt, wurde im Ausland erzogen und lebte anschließend viele Jahre lang in Oxford. Sie kennt die schönen alten Colleges in Oxford mit ihren mittelalterlichen Bauten und malerischen Kapellen gut. Doch weiß sie auch um die akademischen Rivalitäten und den steten Kampf der Hochschulleitung um neue Finanzmittel. Jedes Jahr besuchen tausende von Touristen Oxford und bewundern die alten berankten Gebäude mit den malerischen Zinnen und Türmen und dem idyllischen Fluss mit seinen Booten. Doch Veronica Stallwood zeigt dem Leser, welche Abgründe hinter der friedlichen Fassade lauern.
Letzte Ausfahrt Oxford