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Wohin du mich auch führst

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
448 Seiten
Deutsch
Gerth Medienerschienen am17.01.20191. Auflage
Die drei Freundinnen Hannah, Mara und Charissa gehen gemeinsam mit Megs Tochter Becca durch eine Zeit tiefer Trauer und gleichzeitig auch großer Freude. Während Mara mitten im Scheidungsprozess steckt und ihr Zuhause im Chaos zu versinken droht, verspürt sie gleichzeitig auch den Ruf, anderen Menschen mit ihren Begabungen zu dienen. Hannah trauert um ihre Freundin Meg und muss sich endgültig von ihrem 'alten Leben' verabschieden - und in ihre neue Rolle als Ehefrau hineinwachsen. Charissa versucht händeringend, ihre Schwangerschaft und ihr Studium unter einen Hut zu bringen. Dabei stellt sie fest, dass sie sich selbst und anderen gegenüber gnädiger sein muss. Becca hat nach dem Tod ihrer Mutter mit Schuldgefühlen zu kämpfen. Wird es ihr dennoch gelingen, neue Hoffnung zu schöpfen? Begleiten Sie in diesem vierten und gleichzeitig letzten Band der Reihe die Freundinnen auf ihrem Weg - mit all seinen Höhen und Tiefen -, auf dem ihr ganzes Gottvertrauen gefordert ist. Die praktischen geistlichen Übungen im Anhang bieten Gelegenheit zur persönlichen Reflexion.

Sharon Garlough Brown ist Pastorin und Autorin der erfolgreichen Unterwegs mit dir-Romanreihe. Gemeinsam mit ihrem Mann Jack leitet sie eine Gemeinde im schottischen Dundee. Ihren reichen Erfahrungsschatz aus vielen Jahren geistlicher Retraiten und Kurse über geistliche Übungen webt sie meisterhaft in ihre Bücher ein. (c) Foto: IVP
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Verfügbare Formate
BuchGebunden
EUR22,00
E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextDie drei Freundinnen Hannah, Mara und Charissa gehen gemeinsam mit Megs Tochter Becca durch eine Zeit tiefer Trauer und gleichzeitig auch großer Freude. Während Mara mitten im Scheidungsprozess steckt und ihr Zuhause im Chaos zu versinken droht, verspürt sie gleichzeitig auch den Ruf, anderen Menschen mit ihren Begabungen zu dienen. Hannah trauert um ihre Freundin Meg und muss sich endgültig von ihrem 'alten Leben' verabschieden - und in ihre neue Rolle als Ehefrau hineinwachsen. Charissa versucht händeringend, ihre Schwangerschaft und ihr Studium unter einen Hut zu bringen. Dabei stellt sie fest, dass sie sich selbst und anderen gegenüber gnädiger sein muss. Becca hat nach dem Tod ihrer Mutter mit Schuldgefühlen zu kämpfen. Wird es ihr dennoch gelingen, neue Hoffnung zu schöpfen? Begleiten Sie in diesem vierten und gleichzeitig letzten Band der Reihe die Freundinnen auf ihrem Weg - mit all seinen Höhen und Tiefen -, auf dem ihr ganzes Gottvertrauen gefordert ist. Die praktischen geistlichen Übungen im Anhang bieten Gelegenheit zur persönlichen Reflexion.

Sharon Garlough Brown ist Pastorin und Autorin der erfolgreichen Unterwegs mit dir-Romanreihe. Gemeinsam mit ihrem Mann Jack leitet sie eine Gemeinde im schottischen Dundee. Ihren reichen Erfahrungsschatz aus vielen Jahren geistlicher Retraiten und Kurse über geistliche Übungen webt sie meisterhaft in ihre Bücher ein. (c) Foto: IVP
Details
Weitere ISBN/GTIN9783961223527
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2019
Erscheinungsdatum17.01.2019
Auflage1. Auflage
Reihen-Nr.4
Seiten448 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1437 Kbytes
Artikel-Nr.4100647
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Becca

In Bezug auf die Trauer hatte Becca Crane in den drei Wochen seit dem Tod ihrer Mutter eines gelernt: Die Emotionen überfielen sie ohne Vorwarnung. Die einfachsten Dinge konnten sie aus der Fassung bringen - ein amerikanischer Akzent in der Londoner U-Bahn, eine Packung Cheerios (die Lieblingscornflakes ihrer Mutter) im Supermarkt, die traurigen Klänge einer Violine, gespielt von einem Straßenmusiker auf der Südseite der Themse. Und aus irgendeinem Grund lösten abendliche Spaziergänge am Flussufer mit Blick auf das House of Parliament einen so tiefen Schmerz in ihrer Brust aus, dass sie kaum noch Luft bekam.

Sie zog ihre Wollmütze über die Ohren und lehnte sich an das kalte Metallgeländer. Die schmiedeeisernen Laternen warfen ihr warmes Licht auf Paare, die Hand in Hand am Südufer entlangspazierten, und das Lachen von Kindern auf einem Karussell drang zu ihr herüber.

Warum sie diese Abendspaziergänge überhaupt unternahm, wusste sie nicht. Vielleicht war der bohrende Schmerz des Verlustes besser zu ertragen als die Gefühllosigkeit, die sich unmittelbar nach dem Tod ihrer Mutter in ihr ausgebreitet hatte. In ihrer Heimatstadt Kingsbury waren die Tage wie im Nebel an ihr vorbeigezogen. Sie war wie betäubt gewesen, als würde sie neben sich stehen und sich selbst in einem Film zusehen; eine kleine, dunkelhaarige Waise, die sich und alle anderen davon überzeugen wollte, dass sie schon zurechtkommen würde.

Ruf mich an, wenn du etwas brauchst , hatte ihre Tante am Telefon zu ihr gesagt, kurz nachdem Becca nach London zurückgekehrt war, um ihr Auslandsjahr zu Ende zu bringen. Doch Becca gab nicht viel auf ihre Worte, denn Rachel hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, zur Beerdigung zu kommen, und dabei eine Auslandsreise, die sie unbedingt antreten müsse, als Grund vorgeschoben. Außerdem hatte sie von ihrem Angebot Abstand genommen, Becca während des Sommers einen Teilzeitjob zu geben, damit sie - auch ohne die finanzielle Unterstützung und Billigung ihrer Mutter - mit Simon nach Paris fahren konnte. Becca sei durch das bescheidene Vermögen ihrer Mutter nun ja versorgt, hatte Rachel sarkastisch angemerkt. Was um alles in der Welt willst du mit dem Haus machen?

Becca wusste es nicht. Sie wusste gar nichts. Nur, dass sie ihre Mutter vermisste. Ganz schrecklich sogar!

Ein hell erleuchtetes Ausflugsschiff fuhr an ihr vorbei. Becca stellte sich die Gespräche der jungen Frauen vor, die bei Kanapees und Champagner mit ihrem Gegenüber flirteten und an nichts anderes zu denken brauchten als an die Männer, die sie für sich gewinnen wollten. Ihre Freundin Pippa war genau so. Sie hatte sich bemüht, ihr verständnisvoll und mitfühlend zu begegnen, aber Pippa hatte noch keinen geliebten Menschen verloren, abgesehen von ihren wechselnden Freunden und dem Schmerz, der damit verbunden war, wenn eine Beziehung zu Ende ging. Ihr Rat war gut gemeint gewesen, doch nicht wirklich hilfreich. Becca solle sich ablenken. Mit Alkohol, Spaß, Sex - es sei ganz egal, hatte Pippa gemeint, Hauptsache, es lenke sie von dem Schmerz ab. Das allein sei wichtig.

Jeder hatte einen guten Rat für sie. Vielleicht fühlten sich ihre Freundinnen dadurch einfach besser und glaubten, ihr geholfen zu haben, bevor sie sich anschließend von der Verantwortung freisprachen, sich weiter um sie kümmern zu müssen. Becca hatte schon alles gehört, was ihre besten Freundinnen auf beiden Seiten des großen Teichs zu bieten hatten:

Deine Mutter würde wollen, dass du glücklich bist. Sie würde wollen, dass du dein Leben weiterlebst.

Du solltest reisen, dir die Welt ansehen. Das Leben ist kurz. Mach das Beste draus!

Erinnere dich einfach an die schönen Zeiten, die du mit deiner Mutter gehabt hast. Versuch, glücklich zu sein.

Schau auf das, wofür du dankbar sein kannst.

Doch keine dieser Plattitüden half ihr weiter. Und immer wenn jemand sagte: Ich weiß genau, was du empfindest. Als mein - , es folgte der Name eines Familienmitglieds oder geliebten Haustieres, - starb ... , dann hätte Becca am liebsten geschrien: Du weißt überhaupt nicht, was ich empfinde! Du hast keine Ahnung davon, wie es mir gerade geht!

Sie holte ein Taschentuch aus ihrer Manteltasche und putzte sich die Nase. Wie sollte irgendjemand anderes wissen, was sie empfand, wo sie es doch nicht einmal selbst wusste? Die einzige Person, mit der sie darüber reden wollte - die einzige Person, der sie in ihrem Leben vertraut hatte -, war tot. Für immer. Sie lebt in deinen Erinnerungen weiter, hörte sie Simons Stimme in ihrem Kopf wiederholen.

Doch das reichte nicht. Nicht einmal annähernd!

Sie trat von dem Geländer zurück und machte sich auf den Weg zum London Eye, das in hellem Blau angestrahlt war. Dort, am Fuß des Riesenrads, wo sich gerade fröhlich lachende Menschen für eine halbstündige Fahrt in den großen Kabinen anstellten, hatte ihre Mutter im Dezember auf sie gewartet. Becca hatte sie bereits von Weitem entdeckt und Simon auf sie aufmerksam gemacht. Aber dieser lachte nur und sagte, wie klein und ängstlich sie doch wirken würde, wie sie so dastand, den Kopf in den Nacken gelegt, und zum Riesenrad hinaufblickte. Sie scheint ziemlich nervös zu sein, nicht? , fragte er, und Becca nickte. Als sich ihre Blicke trafen, zwang ihre Mutter ein angestrengtes, aber entschlossenes Lächeln auf ihr Gesicht. Ah, sieh nur , sagte Simon, sie wird mich lieben. Und Becca hatte gelacht und sich noch enger an ihn gedrückt.

Sie lebt in deinen Erinnerungen weiter, wiederholte Simons Stimme.

Das reichte nicht.

Während sie beobachtete, wie Familien in die Kabinen einstiegen, wurde Becca eines bewusst: Sie würde alles dafür geben, um diese Fahrt noch einmal mit ihrer Mutter machen zu können. Nur sie beide.

Ihr Telefon vibrierte und zeigte eine SMS von Simon an: Warte auf dich.

Mit ihrem Jackenärmel fuhr sie sich über das Gesicht und antwortete: Bin gleich da.

Hannah

Einen Monat nachdem sie ihre Kündigung an die Gemeinde abgeschickt hatte, in der sie 15 Jahre als Pastorin gedient hatte, wusste Hannah Shepley Allen eines: Entbehrlich zu sein war in der Theorie leichter zu ertragen als in der Praxis.

Für mich bist du unersetzlich , versicherte ihr ihr Ehemann Nathan, mit dem sie seit zwölf Tagen verheiratet war. Er beugte sich vor und drückte ihr einen Kuss auf die gerunzelte Stirn. Und für Jake auch. Er ist total vernarrt in dich. Genau wie ich!

Hannah schob ihren Stuhl vom Küchentisch zurück, den Blick noch immer fest auf den Bildschirm ihres Laptops gerichtet. Vielleicht wäre ihr Ego weniger angekratzt, wenn sie nicht so leicht zu ersetzen gewesen wäre. Aber die neueste E-Mail von ihrem Hauptpastor Steve Hernandez legte den Schluss nahe, dass die Westminster-Gemeinde bereits eine geeignete Nachfolgerin für sie gefunden hatte. Wärst du eventuell dazu bereit, eine Mietkauf-Lösung für Heather in Erwägung zu ziehen? Dann müsste sie nicht umziehen.

Sie deutete mit der Hand auf den Bildschirm. Nur zu, lies. Nathan schob seine Brille hoch und beugte sich vor, um die E-Mail zu überfliegen, die Hannah inzwischen schon dreimal gelesen hatte. Sie wartete, bis er sich wieder aufrichtete, bevor sie fragte: Und? Was meinst du?

Nun, das würde uns ganz gewiss den Stress eines Hausverkaufs ersparen. Für mich klingt das nach einer Gebetserhörung.

Nein, ich meine, was hältst du davon, dass sie Heather einstellen wollen?

Er schreibt doch gar nichts davon, dass Heather deine Nachfolgerin wird.

Das ist doch offensichtlich. Hannah schob das Kinn vor und las die E-Mail noch einmal. Wenn du dich für diese Möglichkeit erwärmen kannst, dann setz dich doch bitte mit Heather in Verbindung, um die Details zu klären. Und warum fragt mich eigentlich Steve danach? Warum hat Heather nicht einfach selbst zum Hörer gegriffen, mich angerufen und gesagt: Hallo, ich übernehme deine Stelle und dein Büro, und ich würde auch gern dein Haus übernehmen!

Nathan klappte Hannahs Laptop zu und drehte sie sanft zu sich herum. Vielleicht wollte er einen Testballon steigen lassen und sehen, wie du reagierst.

Wie dem auch sei - es war auf jeden Fall seltsam. Die ganze Sache war seltsam. Und nicht einmal Nate konnte sie von diesem Gedanken abbringen. Seit der Rückkehr von ihrer Hochzeitsreise hatte sie in ihrem Alltag als Hausfrau jede Menge Zeit, um über ihren Umzug nach West Michigan nachzudenken. Obwohl Steve ihr gegenüber die Freistellung aus dem Amt als Geschenk dargestellt und gesagt hatte, sie solle frei sein, um sich auf ihre Ehe zu konzentrieren, und nicht aus Pflichtgefühl nach Chicago zurückkehren, fragte sie sich dennoch, ob es nicht eher ein Versuch war, Kontrolle über sie auszuüben. Und du findest wirklich nicht, dass die ganze Sache seltsam ist? , fragte sie mit einem zweifelnden Unterton in der Stimme.

Möchtest du denn, dass ich es seltsam finde? Seine braunen Augen lächelten sie an, doch sein Mund verzog sich nicht. Denn ich kann es seltsam finden, wenn du willst. Ich kann hier und jetzt mit dir zusammen Verschwörungstheorien entwickeln. Vielleicht hat die Gemeinde das Ganze ja von Anfang an geplant und diese Sabbatzeit als Vorwand genutzt, um dich loszuwerden, um diese Heather einstellen zu können, die vielleicht sogar ein Verhältnis mit dem -

Ach, hör doch auf! Hannah boxte ihn...


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Autor

Sharon Garlough Brown ist Pastorin und Autorin der erfolgreichen Unterwegs mit dir-Romanreihe. Gemeinsam mit ihrem Mann Jack leitet sie eine Gemeinde im schottischen Dundee. Ihren reichen Erfahrungsschatz aus vielen Jahren geistlicher Retraiten und Kurse über geistliche Übungen webt sie meisterhaft in ihre Bücher ein.(c) Foto: IVP