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Das Geheimnis des Orangengartens

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
347 Seiten
Deutsch
beHEARTBEATerschienen am01.12.20221. Aufl. 2022
Berlin, Ende des 19. Jahrhunderts: Emilia fühlt sich gefangen in der Ehe mit dem jähzornigen Schmuckhersteller Karl Witt. Als sie herausfindet, dass seine Spielsucht ihre Existenz bedroht, ist sie endgültig verzweifelt. Doch dann steht Emanuel Rufin, einer seiner Gläubiger, vor Emilia und bietet ihr einen Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Situation, der weitreichende Folgen hat ...
Berlin, Gegenwart: Ihr neuer Übersetzungsauftrag scheint der jungen Leandra wie ein Glücksfall. Sie soll Verträge der exquisiten Schmuckmanufaktur Rufin übersetzen, Kost und Logis in dem imposanten Anwesen der Familie inklusive. Doch schon bald passieren seltsame Dinge. Nachts hört sie unheimliche Geräusche, jemand versucht sie zu vergiften, und von der heruntergekommenen Orangerie fühlt sie sich wie magisch angezogen. Keiner glaubt ihr. Bis auf Tim, verantwortlich für die Sicherheit des Anwesens. Er hilft Leandra den Dingen auf den Grund zu gehen. Dabei ahnt sie nicht, dass die Vorfälle mit dem Schicksal ihrer eigenen Familie verwoben sind ...
Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.









Reena Browne wuchs Anfang der Siebziger Jahre im ländlichen Süden Deutschlands auf und begann während ihrer beruflichen Laufbahn als kaufmännische Angestellte mit dem Schreiben von Liebesgeschichten. Mittlerweile lebt sie mit ihrer Familie im Südwesten Deutschlands.
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Produkt

KlappentextBerlin, Ende des 19. Jahrhunderts: Emilia fühlt sich gefangen in der Ehe mit dem jähzornigen Schmuckhersteller Karl Witt. Als sie herausfindet, dass seine Spielsucht ihre Existenz bedroht, ist sie endgültig verzweifelt. Doch dann steht Emanuel Rufin, einer seiner Gläubiger, vor Emilia und bietet ihr einen Ausweg aus ihrer hoffnungslosen Situation, der weitreichende Folgen hat ...
Berlin, Gegenwart: Ihr neuer Übersetzungsauftrag scheint der jungen Leandra wie ein Glücksfall. Sie soll Verträge der exquisiten Schmuckmanufaktur Rufin übersetzen, Kost und Logis in dem imposanten Anwesen der Familie inklusive. Doch schon bald passieren seltsame Dinge. Nachts hört sie unheimliche Geräusche, jemand versucht sie zu vergiften, und von der heruntergekommenen Orangerie fühlt sie sich wie magisch angezogen. Keiner glaubt ihr. Bis auf Tim, verantwortlich für die Sicherheit des Anwesens. Er hilft Leandra den Dingen auf den Grund zu gehen. Dabei ahnt sie nicht, dass die Vorfälle mit dem Schicksal ihrer eigenen Familie verwoben sind ...
Alle Romane der Familiengeheimnis-Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.
eBooks von beHEARTBEAT - Herzklopfen garantiert.









Reena Browne wuchs Anfang der Siebziger Jahre im ländlichen Süden Deutschlands auf und begann während ihrer beruflichen Laufbahn als kaufmännische Angestellte mit dem Schreiben von Liebesgeschichten. Mittlerweile lebt sie mit ihrer Familie im Südwesten Deutschlands.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783751726573
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2022
Erscheinungsdatum01.12.2022
Auflage1. Aufl. 2022
Reihen-Nr.18
Seiten347 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse1790 Kbytes
Artikel-Nr.9767325
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

Kapitel 2

Leandra. Berlin, 2019.

Das Brummen des Motors erstarb, und Leandra zog den Schlüssel aus dem Zündschloss. Um rechtzeitig da zu sein, war sie früh losgefahren, mit einem Seitenblick streifte sie das Display ihres Smartphones, das auf dem Beifahrersitz lag: noch fünfzehn Minuten.

Mit einem mulmigen Gefühl zog sie mit ihrer Rechten die Mappe mit den Agenturunterlagen aus ihrer Handtasche. Rasch überflog sie die Referenzliste, die sie mitgenommen hatte. Es war schon eine Weile her, dass sie Akquise gemacht hatte, aber ihre Chefin hatte ihr keine andere Wahl gelassen.

»Da du ja gerade selbst keinen Klienten hast, solltest du das übernehmen, Liebes«, hatte Mariella ihr mit einem süffisanten Lächeln die Pistole auf die Brust gesetzt. »Wir müssen diese Ausschreibung unbedingt für uns entscheiden. Die Zeiten sind schlecht, und ein Auftrag von einem solch exklusiven Unternehmen würde uns eine Weile über Wasser halten. Ruf mich gleich an, wenn du den Auftrag hast!«

Es war typisch für ihre Chefin, so zu tun, als gäbe es keine Konkurrenz. Doch die Zeiten waren wirklich schlecht, das hatte Leandra am eigenen Leib zu spüren bekommen. Bis vor einem halben Jahr hatte sie für eine große Anwaltskanzlei in der Stadt internationale Verträge ins Französische übersetzt. Wie im Paradies war es ihr dort vorgekommen. Ein eigener Schreibtisch, geregelte Arbeitszeiten, samt einer italienischen Espressomaschine in der Küche. Doch aus Kostengründen hatte die Kanzlei ihre Dienste nicht mehr in Anspruch nehmen wollen.

Leandra seufzte, während sie sich aus der Mappe die Notizen herauszog, die Mariella ihr zu der Schmuckmanufaktur Rufin und ihrem CEO gemacht hatte. Zumindest war es nicht irgendeine Firma, und ihr CEO schien ein interessanter Mann zu sein. In den Werkstätten seiner Manufaktur wurde exklusiver Schmuck für die Reichen und Schönen kreiert. Preziosen, die auf den roten Teppichen der Welt zu Hause waren. Mariella hatte ihr sogar ein paar Bilder aus der Klatschpresse ausgedruckt, die die Rufins bei einer Gala zeigten. Ein Mann um die siebzig, verheiratet mit einer sehr viel jüngeren und überaus attraktiven Frau.

Angespannt steckte sie die Mappe in ihre Handtasche zurück und griff nach ihrem Handy, um den Selfiemodus einzuschalten. Sorgfältig überprüfte Leandra ihr Make-up, das lediglich aus etwas getöntem Lipgloss und Mascara bestand. Als Letztes strich sie sich über den aufgesteckten aschblonden Dutt, dann schnappte sie sich ihre Handtasche und stieg aus.

Vor dem Auto zupfte sie sich den marineblauen Blazer und die dazu passende Stoffhose zurecht und ließ ihren Blick über die vornehmen Villen schweifen, die auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu sehen waren. In der Gegend um den Wannsee kannte sich Leandra gut aus, doch in diese äußerst exklusive Ecke hatte es sie noch nie verschlagen. Ihre Linke griff in ihre Hosentasche und zog die Notiz mit der Adresse hervor. Die Straße stimmte schon mal, und sie konnte die Hausnummer sechzehn auf der anderen Straßenseite erkennen. Aber wo war die Fünfzehn?

Suchend fuhr ihr Blick über die hohe Mauer zu ihrer Rechten. Diese war mehr als zwei Meter hoch und schloss mit einem kunstvoll geschmiedeten Gitter ab. Nervös blickte Leandra auf ihr Handydisplay. Nur noch zehn Minuten bis zu ihrem eigentlichen Termin.

Unschlüssig lief sie an der Mauer entlang, bis ein schmiedeeisernes Tor in Sicht kam. Als sie sich diesem näherte, entdeckte sie auf einem altmodischen Emaille-Schild die gesuchte Hausnummer fünfzehn. Der erste Blick auf das Gelände nahm ihr förmlich den Atem. Die Villa selbst versteckte sich zur Hälfte hinter einer Baumgruppe und lag ein gutes Stück vom Zugang entfernt. Ein gepflasterter Gehweg zog sich, flankiert von üppig blühenden Blumenrabatten, über den parkähnlichen Garten bis zum Haus. Verblüfft nahm Leandra wahr, wie riesig das Grundstück war, denn sie blickte auf endlos scheinenden Rasen, in dem vereinzelt ein paar große Bäume standen, deren Wipfel sich sanft im Wind wiegten. Etwas weiter in der Ferne konnte Leandra Wasser in der Sonne glitzern sehen. Der Anblick war derart überwältigend, dass sich Anspannung in ihr breitmachte. Sich selbst zu verkaufen - oder besser die Agentur - war nicht ihre Stärke, und der Besitzer eines solchen Anwesens hatte sicher sehr hohe Ansprüche an einen Dienstleister. Doch was sein musste, musste eben sein. Sie atmete tief durch, dann drückte sie entschlossen auf die Klingel.

»Ja, bitte?«, ertönte eine dunkle männliche Stimme aus dem Lautsprecher.

»Guten Tag, mein Name ist Leandra Witt, und ich habe um sechzehn Uhr einen Termin zur Vorstellung unserer Übersetzungsagentur.«

»Einen Moment, bitte!«

Gespannt wartete Leandra darauf, dass das Tor sich öffnete, aber nichts geschah. Erst nach einer gefühlten Ewigkeit ertönte ein Summen, und das Schloss entriegelte sich klackend. Nervös drückte sie das Tor auf und schritt den kunstvoll angelegten Weg entlang, der sich in einem sanften Bogen bis zum Haupteingang der Villa schlängelte. Für Anfang Mai war es schon recht warm, und im Garten zeigte sich ein Blütenmeer in verschwenderischer Pracht. Bunte Farben leuchteten im Sonnenlicht, und in der Luft lag der Geruch von Blumen und frisch gemähtem Rasen. Etwas abseits waren zwei Gärtner bei der Arbeit, um eines der Beete neu zu bepflanzen.

Leandra war gerade an ihnen vorbei, als sie ein merkwürdiges Gefühl überkam. Als würde jemand ihr sanft über den Nacken streichen. Jäh blieb sie stehen. Der intensive Duft nach Orangenblüten hüllte sie ein, und ihre Haut begann zu kribbeln. Nur für einen Moment. Verwirrt sah Leandra sich um, doch außer den beiden Gärtnern war niemand zu sehen. Zögernd ging sie weiter. Als sie den imposanten Haupteingang der Villa erreichte, hatte sie diese Empfindung schon wieder vergessen.

Zwei Säulen stützten ein Vordach, das über einer massiven Doppeltür aus dunkel gebeizter Eiche hing. Eine breite Steintreppe führte zum Eingang hoch, davor blieb Leandra kurz stehen, um staunend die Fassade zu betrachten. Dunkles Fachwerk durchzog die hell verputzten Mauern. Große Sprossenfenster samt ihrer dunkelgrünen Fensterläden durchbrachen das Mauerwerk. Die Villa strahlte eine vornehme Erhabenheit aus, die Leandra in ihren Bann zog.

»Frau Witt?« Die Stimme ließ sie unwillkürlich zusammenzucken. Ihr Blick fuhr nach oben, wo ein Mann im schwarzen Anzug im Türrahmen stand und mit fragendem Blick auf sie hinabsah.

»Ja, das bin ich.« Sie eilte die Treppe nach oben. Etwas zu forsch, sodass sie mit ihrer Schuhspitze an der obersten Stufenkante hängen blieb. Ein spitzer Aufschrei entfuhr ihr, als sie vornüberkippte und dem Mann buchstäblich in die Arme fiel. Für einen Augenblick roch sie den zarten Hauch von Sandelholz, als sich ihre Nase an den Stoff seines Jacketts drückte. Leandra spürte, wie zwei Hände sie ergriffen und sie mühelos, so schien es ihr zumindest, wieder auf die Beine stellten.

Vor Verlegenheit wurde sie knallrot, vor allem, da sie bemerkte, wie gut der Mann vor ihr aussah. »Danke, vielen Dank«, stammelte sie vor sich hin.

»Aber gern doch«, gab ihr Retter mit unbeweglicher Miene zurück, nur in seinen Augen funkelte es amüsiert. »Wenn Sie mir bitte folgen wollen«, forderte er sie auf und ging ins Foyer zurück.

Leandras Herz klopfte rasend schnell. Wie peinlich war das denn, schimpfte sie mit sich selbst, während sie dem Mann durch den Eingang hinterherlief. Verstohlen musterte sie seine Rückseite. Der schwarze Anzug verlieh dem Hünen eine Aura von Unnahbarkeit, aber betonte auch seine durchtrainierte Figur. Dazu hatte er die blauesten Augen, die sie je bei einem Mann gesehen hatte. Zusammen mit dem dunklen kurz geschnittenen Haar sah er einfach umwerfend aus.

In der Eingangshalle wurde ihr Blick jedoch abgelenkt. Die mit hellem Marmor verkleideten Wände verströmten eine gewisse Kühle, die durch die großen Grünpflanzen, die überall herumstanden, etwas gemildert wurde. Zu beiden Seiten gingen dunkle Holztüren ab, während die Halle nach vorn durch eine mit Jugendstilelementen verzierte Glasfront abgegrenzt wurde. Leandra konnte durch das Glas einen Kamin und eine Sesselgruppe erkennen. Zu weiteren Betrachtungen kam sie nicht mehr, da der Mann im Eiltempo auf eine breite Treppe zusteuerte, die sich an der rechten Seite hoch in den ersten Stock zog. Die Stufen aus dunklem Holz knarzten leicht unter dem Tritt des Hünen, als er nach oben ging. Ein wenig eingeschüchtert von dem edlen Ambiente, folgte Leandra ihm und betrat schließlich einen geräumigen Flur, in dem ihre kleine Wohnung locker Platz gefunden hätte. Hellblaue Tapeten mit verspielten Blumenranken zogen sich über die Wände, an denen eingerahmte Fotos und Bilder hingen. Zu ihrer Linken fiel ihr eine wuchtige Spiegelkommode ins Auge, während auf der rechten Seite, vor dem Treppenaufgang in den zweiten Stock, das Porträt einer rothaarigen Frau in Trauerkleidung hing.

Leandra hätte sich das Bild gern näher angesehen, aber dafür blieb keine Zeit, denn der Mann ging mit langen Schritten auf eine offene Doppeltür zu. Er klopfte kurz an den Türrahmen, als er sie erreicht hatte, und trat ein.

Leandra folgte ihm und fand sich in einem Wohnzimmer aus der Biedermeierzeit wieder. Die Wände leuchteten ihr in sonnigem Gelb entgegen, das durch das Licht der Nachmittagssonne noch verstärkt wurde. Drei hohe Sprossenfenster bildeten eine breite gläserne Front, vor der ein grüngelb gemustertes Biedermeiersofa stand, um das sich zwei Sessel im gleichen Design und ein paar Beistelltischchen gruppierten. Ein breiter Schrank mit Glasfronten, eine ausladende Kommode und ein Sekretär komplettierten die Einrichtung.

Ein...
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Reena Browne wuchs Anfang der Siebziger Jahre im ländlichen Süden Deutschlands auf und begann während ihrer beruflichen Laufbahn als kaufmännische Angestellte mit dem Schreiben von Liebesgeschichten. Mittlerweile lebt sie mit ihrer Familie im Südwesten Deutschlands.