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Der Turm von Babel

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
400 Seiten
Deutsch
Edel Elements - ein Verlag der Edel Verlagsgruppeerschienen am30.09.20131. Auflage
Ein hochgradig spannender Thriller über die gefährlichste Region der Welt - von einem der erfolgreichsten Schriftsteller aller Zeiten! Das Pulverfass Naher Osten scheint kurz vor der Explosion zu stehen. Jakov Baratz, Chef des israelischen Geheimdienstes, fragt sich, ob sein Land nach 41 Sabotageakten in zwölf Monaten noch weitere Provokationen hinnehmen kann. Der Traum seines gefährlichen Gegners Safreddin, der den syrischen Geheimdienst leitet, ist es, die Juden ins Meer zu jagen und die arabischen Staaten unter einem neuen Islam zu vereinigen. Diesen Plan zu vereiteln ist wiederum das Ziel von Adam Ronen, der in Damaskus - als Händler Selim Fathalla getarnt - für Baratz ein breites Spionagenetz ausgeworfen hat. Beide Seiten riskieren mit höchstem Einsatz ein grausames Spiel aus Aktionen, Gegenaktionen und Intrigen, die alle auf den Tag X zielen - an dem jeder seine todbringenden Pläne realisieren will...

Morris Langlo West wurde 1916 in St. Kilda, Australien geboren. Mit 14 Jahren trat er in den Orden der Christian Brothers ein, der Katholizismus beeinflusste West nachhaltig. 1937 schloss er sein Studium an der University of Melbourne ab und unterrichtete anschließend moderne Sprachen und Mathematik an den Klosterschulen des Ordens in New South Wales. 1942 verließ er den Orden und kämpfte etwa zu dieser Zeit auch im Zweiten Weltkrieg, bis er 1943 Sekretät des früheren australischen Premierministers, Billy Hughes, wurde. Während seiner Zeit bei der Armee schrieb er ein Buch über sein Leben im Kloster, das er 1945 unter dem Pseudonym Julian Morris veröffentlichte. Etwa zur Zeit des Kriegsendes arbeitete er für den australischen Rundfunk, nachdem er jedoch wegen eines Zusammenbruchs ein Jahr im Krankenhaus gelegen hatte, verkaufte er sein Unternehmen und arbeitete fortan ausschließlich als Schriftsteller. Sein erster Gedichtband erschien 1955, gefolgt von den erfolgreichen Romanen 'Gallows on the Sand' im selben Jahr und 'Kundu' ein Jahr später. Mit dem Geld, das er mit den Romanen verdiente, reiste er ins Ausland und lebte einige Zeit in Österreich, Italien, England und den USA. Viele seiner Bücher sind von seiner Zeit in Italien inspiriert. Erst 1980 kehrte er nach Australien zurück. Wests Bekanntheit wurde durch einige Verfilmungen seiner Bücher noch gesteigert. Viele seiner Werke behandeln ethisch-religiöse Konflikte oder haben politische Brisanz. Am 9. Oktober 1999 starb Morris West in Sydney.
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Produkt

KlappentextEin hochgradig spannender Thriller über die gefährlichste Region der Welt - von einem der erfolgreichsten Schriftsteller aller Zeiten! Das Pulverfass Naher Osten scheint kurz vor der Explosion zu stehen. Jakov Baratz, Chef des israelischen Geheimdienstes, fragt sich, ob sein Land nach 41 Sabotageakten in zwölf Monaten noch weitere Provokationen hinnehmen kann. Der Traum seines gefährlichen Gegners Safreddin, der den syrischen Geheimdienst leitet, ist es, die Juden ins Meer zu jagen und die arabischen Staaten unter einem neuen Islam zu vereinigen. Diesen Plan zu vereiteln ist wiederum das Ziel von Adam Ronen, der in Damaskus - als Händler Selim Fathalla getarnt - für Baratz ein breites Spionagenetz ausgeworfen hat. Beide Seiten riskieren mit höchstem Einsatz ein grausames Spiel aus Aktionen, Gegenaktionen und Intrigen, die alle auf den Tag X zielen - an dem jeder seine todbringenden Pläne realisieren will...

Morris Langlo West wurde 1916 in St. Kilda, Australien geboren. Mit 14 Jahren trat er in den Orden der Christian Brothers ein, der Katholizismus beeinflusste West nachhaltig. 1937 schloss er sein Studium an der University of Melbourne ab und unterrichtete anschließend moderne Sprachen und Mathematik an den Klosterschulen des Ordens in New South Wales. 1942 verließ er den Orden und kämpfte etwa zu dieser Zeit auch im Zweiten Weltkrieg, bis er 1943 Sekretät des früheren australischen Premierministers, Billy Hughes, wurde. Während seiner Zeit bei der Armee schrieb er ein Buch über sein Leben im Kloster, das er 1945 unter dem Pseudonym Julian Morris veröffentlichte. Etwa zur Zeit des Kriegsendes arbeitete er für den australischen Rundfunk, nachdem er jedoch wegen eines Zusammenbruchs ein Jahr im Krankenhaus gelegen hatte, verkaufte er sein Unternehmen und arbeitete fortan ausschließlich als Schriftsteller. Sein erster Gedichtband erschien 1955, gefolgt von den erfolgreichen Romanen 'Gallows on the Sand' im selben Jahr und 'Kundu' ein Jahr später. Mit dem Geld, das er mit den Romanen verdiente, reiste er ins Ausland und lebte einige Zeit in Österreich, Italien, England und den USA. Viele seiner Bücher sind von seiner Zeit in Italien inspiriert. Erst 1980 kehrte er nach Australien zurück. Wests Bekanntheit wurde durch einige Verfilmungen seiner Bücher noch gesteigert. Viele seiner Werke behandeln ethisch-religiöse Konflikte oder haben politische Brisanz. Am 9. Oktober 1999 starb Morris West in Sydney.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783955302443
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum30.09.2013
Auflage1. Auflage
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.1724740
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe


Erstes Kapitel
Sha´ar Hagolan

Der Beobachter auf der Hügelkuppe lehnte sich gegen den knorrigen Stamm eines Olivenbaums, prüfte sein Funkgerät, öffnete die Kartenmappe auf seinen Knien, stellte das Fernglas ein und begann mit einer langsamen, peinlich genauen Betrachtung des Geländes vom südlichen Zipfel des Sees Genezareth bis zu den Ausläufern des Sha´ar Hagolan, wo der Yarmuk nach Südwesten biegt und in den Jordan mündet. Es war elf Uhr vormittags. Der Himmel war klar, die Luft nach den ersten herbstlichen Regengüssen frisch und rein.

Er betrachtete zuerst die östliche Hügelkette, die von Norden nach Süden die Grenze zwischen Syrien und der entmilitarisierten Zone von Israel bildet. Die Berge erhoben sich kahl und braun. Es waren keine Hirten zu sehen. Keine Schafe, keine Ziegen. Das Dorf, das wie ein Haufen weißer Steinklötze an der Bergflanke lag, war ausgestorben. Er verharrte lange bei den Ruinen unterhalb des Dorfes, weil die Syrer dort gelegentlich Soldaten postierten, die das Tal beim geringsten Anlaß mit Maschinengewehrfeuer bestrichen. Heute waren auch die Ruinen leer. Daneben lagen die Schützengräben - eine langgezogene Zickzacklinie von Narben im südlichen Abhang, die die Australier im Krieg von 1918 gegraben hatten. Die Gräben lagen auf israelischem Gebiet, aber manchmal benutzten Plünderer sie als Ausgangsstellung für die nächtlichen Raubzüge gegen den Kibbuz. Eine kleine Herde Damwild äste friedlich zwischen den oberen und unteren Schützengräben. Er beobachtete sie längere Zeit; es waren sehr scheue Tiere, die eine Bewegung oder ein Laut sofort verschreckte. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit den Weingärten am Südende des Tals zu. Die Rebstöcke standen braun und dürr in der späten Herbstsonne. Sie boten keinen Schutz für Mensch und Tier.

Nördlich von den Weingärten lagen die beiden langgestreckten Äcker, die durch einen schmalen Streifen Grasland voneinander getrennt waren. Der bräunliche Grasstreifen konnte nicht gepflügt werden, weil die Kartographen und Zeichner der Waffenstillstandskommission ihn aus irgendeinem idiotischen Grund nicht als bebaubares Land bezeichnet hatten. Es hieß daher, sich dem Feuer der unsichtbaren Schützen auf der syrischen Seite aussetzen, wollte man auf dem Grasstreifen graben oder gar ihn überqueren. Yigael arbeitete gerade auf dem ersten Acker; er fuhr einen neuen Traktor, und die Egge wirbelte eine hohe graue Staubwolke in die Luft. Yigael war sein Bruder, und mittags würde er die Wache übernehmen, während ein anderer Mann den Traktor fuhr. Weiter nördlich lagen die Bananenplantagen, die sich grün und üppig fast bis ans Ufer des Sees erstreckten. Nachts waren sie ein gefährliches Gebiet, weil sie guten Schutz boten, aber tagsüber waren die Hügel dahinter auch den verwegensten Guerillas zu nackt und ungeschützt. Es sah ganz so aus, als würde es wieder einmal ein ruhiger Tag im Tal von Sha´ar Hagolan. Er trank einen großen Schluck aus der Wasserflasche, schaltete dann das Funkgerät ein und gab einen Bericht an den Militärposten gleich hinter der entmilitarisierten Zone.

Der Traktor überquerte das Feld, drehte um, fuhr bis zum anderen Ende und drehte wieder um. Das Tal widerhallte vom Dröhnen des Motors, und die Staubwolke flimmerte wie Bodennebel in der Sonne. Die letzte Furche brachte den Traktor nahe an den Grasstreifen. Beim Wenden kippte er seitlich in einen Graben, und einen Augenblick lang sah es aus, als würde er umfallen. Aber Yigael war ein guter Traktorfahrer. Er gab Gas, riß das Steuer herum und richtete den Traktor wieder auf, indem er ihn direkt über den Grasstreifen fuhr. Der Beobachter sprang auf und wartete mit angehaltenem Atem auf das MG-Feuer. Es kam keins. Yigael fuhr den Traktor mit Vollgas über den schmalen Streifen zum zweiten Acker. Immer noch keine Schüsse. In fünf Sekunden war er gerettet.

Dann explodierte die Mine; der Benzintank ging hoch, und Yigael wurde wie eine Stoffpuppe mit brennenden Haaren und Kleidern in die Luft geschleudert.
Tel Aviv

In seinem großen kahlen Büro im vierten Stock des Dienstgebäudes saß Brigadegeneral Jakov Baratz, Leiter des militärischen Geheimdienstes, an seinem Schreibtisch und las den Bericht über den Zwischenfall, der gerade hereingekommen war. Er teilte seinem Adjutanten die Koordinaten mit. Der junge Soldat markierte die Stelle auf der Landkarte mit einem kleinen roten Kreuz in einem Kreis und machte dann eine Eintragung in die Liste, die er in der Hand hielt.

»Das ist der vierte Zwischenfall im Revaya-Sha´ar-Hagolan-Gebiet. Zerstörung einer Pipeline, Zerstörung einer Pumpstation. Vernichtung von drei Wohnhäusern und einer Wasserpumpe, und jetzt dies.«

»Vier Zwischenfälle in neun Monaten«, fuhr der Brigadegeneral fort. »Lauter Ärgernisse, die uns zu militärischer Aktion in einer entmilitarisierten Zone provozieren sollen.«

»Was machen wir jetzt?«

»Wir? Nichts.« Aus Baratz´ Stimme klang bittere Ironie. »Kaplan in Tiberias hat der UNO-Waffenstillstandskommission bereits telefonisch und schriftlich Bericht erstattet. Morgen wird das Memorandum bestätigt werden, und die Waffenstillstandskommission wird eine formelle Untersuchung anordnen. In vier bis sechs Wochen wird die Kommission einen formellen Bericht vorlegen. Darin wird festgestellt werden, daß eine oder mehrere unbekannte Personen auf einem Stück Land im Sha´ar-Hagolan-Gebiet, das die Bezeichnung Grüner Finger trägt, eine Mine unbekannter Herkunft legten. Man wird ferner feststellen, daß ein israelischer Traktor auf das obenerwähnte Stück Land fuhr und explodierte. Schlußfolgerung: Eine oder mehrere unbekannte Personen haben sich durch Minenlegen in einer entmilitarisierten Zone eines illegalen Aktes schuldig gemacht; ein Israeli, der bedauerlicherweise dabei den Tod fand, beging einen illegalen Akt, indem er mit einem Traktor auf das obenerwähnte Stück Land vordrang. Erforderliche Aktion: keine.«

»Aber wir tragen mal wieder die ganze Schuld, wie üblich.«

»Wie üblich«, sagte Baratz sarkastisch. »Aber streng juristisch gesehen - und die Waffenstillstandskommission ist eine Organisation, die sich strikt an die Gesetze hält -, sind wir die einzigen, die identifiziert werden können. Wir haben einen toten Mann auf der Türschwelle liegen.« Er machte eine Pause und fügte dann ruhig hinzu: »Die Liste wird immer länger. Von August letzten Jahres bis Oktober dieses Jahres hatten wir siebenundvierzig Sabotageversuche. Wir haben aber auch eine neue Regelung in Jerusalem. Sehr bald wird jemand anfangen, nach Vergeltung zu schreien. Ich kann nicht sagen, daß ich es ihm übelnehmen würde. Aber jetzt nicht, noch nicht.«

»Wann?«

Baratz hatte Mitleid mit ihm. Er war sehr jung, sehr ungeduldig und immer noch ein Neuling im kalten Geschäft des militärischen Geheimdienstes und der politischen Manöver.

»Wann? Das entscheiden nicht wir. Das entscheidet der Premierminister in Jerusalem mit dem Kabinett und den Stabschefs. Wir liefern Informationen, Beurteilungen, Ansichten über mögliche Konsequenzen. Und wir hoffen zu Gott, daß wir wenigstens zur Hälfte recht haben. Aber wenn Sie mich fragen, was uns zu Gegenmaßnahmen zwingen könnte, dann würde ich sagen: alles, was zum Beispiel hier passiert...« Sein knochiger Finger zeigte auf den breiten Landkeil zwischen der südlichen Grenze Libanons und der östlichen Grenze Syriens. Er war dicht mit Kreuzen und Kreisen bedeckt, die von Metulla aus nach Süden den Jordan entlangliefen. »... oder hier, in der Ebene von Sharon, oder in der Shefelah oder am Toten Meer zwischen Ein Gedi und Arad. Es ist das Ganze, an das wir denken müssen, immer - das Ganze!«

»Heute morgen wurde ein Mann getötet, ein friedlicher Bauer. Ist er nicht auch ein Teil des Ganzen?«

»Wir haben sechs Millionen Menschen in Vernichtungslagern verloren. Israel ist auf ihrer Asche erbaut. Vergessen Sie das nicht.« Dann fragte er etwas freundlicher: »Haben wir Nachricht von Fathalla?«

»Noch nicht. Seit einer Woche ist kein Funkspruch von ihm gekommen, und wir konnten ihn auch nicht erreichen.«

»Ich weiß«, sagte Baratz bedrückt. »Ich mache mir Sorgen um ihn. Geben Sie mir Bescheid, sobald Sie mit ihm Kontakt haben. Das ist alles.«

Der junge Mann salutierte, ging hinaus und schloß die Tür hinter sich. Baratz betrachtete die Landkarte mit den roten Flecken, die wie Blutspritzer aussahen, und den geheimnisvollen militärischen Zeichen, die die Geschichte des täglichen Kampfes ums Überleben erzählten.

Die Landkarte war ihm vertraut wie seine eigene Haut, und er reagierte sofort auf jedes Jucken und Brennen, das sie befiel. In seinen unruhigen Träumen war diese Karte manchmal wirklich eine Haut, eine lebendige menschliche Haut, straff gespannt über das schmale Stück Land zwischen Ägypten und Jordanien, Syrien, Libanon und dem Meer. Auf dieser Haut bildeten sich plötzlich Schwellungen und Beulen, aus denen Legionen von Soldaten-Ameisen brachen, die die Haut bald völlig bedeckten und sich durch sie hindurchfraßen bis auf den Grund. Dann waren die Ameisen verschwunden, der Boden blieb mit Knochen bedeckt zurück, und darüber tönte die Stimme des alten Propheten:

Und des Herrn Hand kam über mich, und er führte mich hinaus im Geiste des Herrn und stellte mich auf ein weites Feld, das voller Totengebeine lag. Und er führte mich allenthalben da durch, und siehe, des Gebeins lag sehr viel auf dem Feld und siehe, es war sehr verdorrt. Und er sprach zu mir, du...


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