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Street Love. Für immer die deine (Street Stories 1)

E-BookEPUBePub WasserzeichenE-Book
453 Seiten
Deutsch
Carlsen Verlag GmbHerschienen am02.03.2017Auflage
**Eine verbotene Liebe** Als Nika Sky zum ersten Mal begegnet, lebt sie auf der Straße. Skys Job ist es, Jugendlichen eine neue Zukunft zu ermöglichen, aber Nika ist kein Mädchen, das sich einfach so retten lässt. Sie hat schon in genug Heimen gelebt, um zu wissen, dass sie alleine besser dasteht. Und sie ist schon genug Sozialhelfern begegnet, um ihnen nicht zu vertrauen. Dass Sky sie dennoch zu einem Platz in seinem Jugendprogramm überreden kann, liegt ganz sicher nicht an seinem faszinierenden Beschützerinstinkt oder seinem guten Aussehen. Denn Nika braucht niemanden und schon gar nicht jemanden wie Sky. Nur leider ist es für all die guten Vorsätze schon zu spät... //Alle Romane der »Street-Stories« bei Impress:  -- Street Love. Für immer die deine (Street Stories 1)  -- Street Heart. Nie mehr ohne dich (Street Stories 2)//  Alle Bände der Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Laini Otis ist das Pseudonym einer musikverrückten Vierzigerin, deren Geschichten alle eines gemeinsam haben: sie beginnen mit einem Song. Ein Song, der während des Schreibens zu einem Soundtrack wird, der den Herzschlag der Geschichte wiedergibt. Neben dem Schreiben und der Musik begeistert sich die Autorin für das Fotografieren und die traumhaften Inseln Hawaiis.
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Produkt

Klappentext**Eine verbotene Liebe** Als Nika Sky zum ersten Mal begegnet, lebt sie auf der Straße. Skys Job ist es, Jugendlichen eine neue Zukunft zu ermöglichen, aber Nika ist kein Mädchen, das sich einfach so retten lässt. Sie hat schon in genug Heimen gelebt, um zu wissen, dass sie alleine besser dasteht. Und sie ist schon genug Sozialhelfern begegnet, um ihnen nicht zu vertrauen. Dass Sky sie dennoch zu einem Platz in seinem Jugendprogramm überreden kann, liegt ganz sicher nicht an seinem faszinierenden Beschützerinstinkt oder seinem guten Aussehen. Denn Nika braucht niemanden und schon gar nicht jemanden wie Sky. Nur leider ist es für all die guten Vorsätze schon zu spät... //Alle Romane der »Street-Stories« bei Impress:  -- Street Love. Für immer die deine (Street Stories 1)  -- Street Heart. Nie mehr ohne dich (Street Stories 2)//  Alle Bände der Reihe sind in sich abgeschlossen und können unabhängig voneinander gelesen werden.

Laini Otis ist das Pseudonym einer musikverrückten Vierzigerin, deren Geschichten alle eines gemeinsam haben: sie beginnen mit einem Song. Ein Song, der während des Schreibens zu einem Soundtrack wird, der den Herzschlag der Geschichte wiedergibt. Neben dem Schreiben und der Musik begeistert sich die Autorin für das Fotografieren und die traumhaften Inseln Hawaiis.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783646603071
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format HinweisePub Wasserzeichen
FormatE101
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum02.03.2017
AuflageAuflage
Reihen-Nr.1
Seiten453 Seiten
SpracheDeutsch
Dateigrösse3866 Kbytes
Artikel-Nr.2196001
Rubriken
Genre9201

Inhalt/Kritik

Leseprobe
Eins

Mein Inneres brannte. Lichterloh. Es war weit nach Mitternacht, abseits der Straßen, fernab von Häusern, Geschäften, Clubs. Kaum einer suchte zu dieser Uhrzeit einen so verlassenen Ort auf. Nicht einmal irgendwelche Teenager, die unbeobachtet knutschen wollten. Ich war auf mich allein gestellt.

Gegen zwei Männer.

Als Frau.

Und es gab keine Hilfe für mich.

Ich wusste das.

Die beiden Angreifer ebenso.

»Steh auf, Dreckstück«, zischte einer der beiden und zerrte mich an den Haaren hoch. Wankend kam ich zum Stehen. Mein Herz schlug mir bis zum Hals. Mein Magen rebellierte von dem harten Fußtritt, den er mir gerade verpasst hatte. Mir stieg die Galle hoch und ich würgte.

»Wehe, du kotzt«, brüllte der andere Mann und knallte mir seine Faust auf den Mund. Augenblicklich explodierte der metallische Geschmack von Blut zwischen meinen Lippen. Ich riss mich los und wich zur Seite aus.

Renn, Nika, renn. Der vordere Angreifer griff nach mir und stieß mich gegen seinen Kumpel. Dessen Hände packten mich grob an den Oberarmen und hielten mich fest.

»Das ist es, was Mädchen wie du wert sind«, zischte der Mann vor mir und spuckte mir ins Gesicht. Angewidert schloss ich das eine Auge, welches noch nicht von ihren Schlägen zugeschwollen war.

»Lasst die Frau los«, grollte plötzlich eine Stimme hinter uns.

»Verpiss dich, Arschloch!«, erwiderte der Kerl vor mir und setzte sich in Bewegung. Der andere stieß mich von sich und ich stürzte auf den harten Asphalt.

Kampfgeräusche erklangen hinter mir. Mit kraftlosen Händen schob ich mich auf die Knie. Klageseufzer schmetterten durch die Nacht. »Weg, weg. Du musst hier weg«, schluchzte ich und Adrenalin schoss durch meine Adern. Taumelnd richtete ich mich auf und stolperte los. Mein Herz hämmerte bei jedem Schritt lauter gegen meine Brust. Meine Knie waren butterweich. Ich strauchelte, fiel hin.

Wimmernd zwang ich mich einen Punkt zu fokussieren, damit ich bei Bewusstsein blieb. Ich konzentrierte mich auf einen unförmigen Stein, der von meiner Position aussah wie ein abgebrochener Zahn. Blutsprenkel sickerten an ihm herab und das groteske Aussehen symbolisierte meine Situation. Entstellt, blutend, unbeweglich.

Die Verzweiflung schnürte mir die Luft ab. Mit allerletzter Kraft hievte ich mich hoch und schwankte weiter. Das Pochen meines Herzens schlug im Einklang mit meinen Gedanken, die unentwegt ein Mantra abfeuerten: Du bist stark. Du schaffst das. Du bist stark. Du schaffst...

Schritte polterten hinter mir auf dem Asphalt. Keine Sekunde später packte mich eine Hand am Oberarm. Kraftlos sackte ich zu Boden.

Zumindest hatte ich es versucht.

***

»Sie kann nicht hierbleiben.«

»Warum nicht?«

»Wir haben keine Plätze mehr. Das weißt du genau.«

»Kein Platz im Himmel?«, murmelte ich dösend. Ich fühlte mich schwerelos und träge zugleich. Als läge ich in einer Zwischenwelt. Fliegen. Liegen. Fliegen. Keine Ahnung, ob mir dieser Zustand gefiel, aber es war sowieso egal. Ich verspürte keine Schmerzen und das ständige Wegdriften meines Verstands benebelte mich so sehr, dass es mein klares Denken zum Stillstand brachte. Egal. Alles egal.

Halt. Stopp. Etwas war nicht egal. Ich versuchte mich zu erinnern. Was war noch mal das Problem auf dem Weg ins Paradies?

»Warum hast du sie dann nicht gleich ins Krankenhaus gebracht?«

Ah. Jetzt! »Es gibt ein Krankenhaus im Paradies?«, nuschelte ich beim Versuch die Augen zu öffnen. Das musste ich mir doch ansehen. Ich verpasste ja meine ganze Fahrt. Aber meine Augen gehorchten mir nicht. Kein Einziges. Was für ein Betrug.

Egal.

»Sie kann nicht hierbleiben!«

Wie? Wo kann ich nicht bleiben? An was hatte ich gerade gedacht?

***

»Hey!«

Ich blinzelte mit einem Auge, um nachzusehen, wer sich hinter der Stimme versteckte. Es dauerte, bis mein Blick sich schärfte und die Konturen einer jungen Frau vervollständigt wurden.

»Dein rechtes Auge ist verbunden. Deswegen ist dein Sehbereich eingeschränkt.« Sie lächelte sanft. Ihre vollen Lippen entblößten kerzengerade, weiße Zähne. Hellgrüne Augen schimmerten hinter dunklen Wimpern hervor. Ein wahnsinniger Kontrast zu der dunkelbraunen Haarfarbe, die fließend in ihren Hautton überging. Sie war wunderschön.

Ich probierte mich aufzusetzen, doch ein Stich in der Seite hinderte mich daran. Kraftlos sackte ich zurück.

»Moment. Ich helfe dir.« Die Frau stand auf, holte ein Kissen unter dem Bett hervor und schob es hinter meinen Rücken. Sie hielt mich an der Hand und zog mich nach oben. »Besser?«

Nickend beantwortete ich ihre Frage. Mein Hals fühlte sich kratzig und rau an, meine Lippen spröde. »Ich brauch ...«, krächzte ich und zeigte auf eine Wasserflasche.

»Moment!«, sagte sie und reichte mir das Getränk. Gierig sog ich an dem Plastikhalm. Das Wasser glättete meine Stimmbänder, ölte sie. Das tat verdammt gut.

Ich trank die komplette Flasche aus und gab sie der Frau zurück, die sie auf den Tisch neben dem Bett stellte. Ich schluckte ein paar Mal und fuhr mir mit der Hand über die Augen. »Wo bin ich?«

»Ich kann dir sagen, wo du nicht bist.«

Abwartend sah ich sie an. Ich war mir nicht sicher, weswegen sie so belustigt aussah.

»Du bist weder im Himmel noch im Paradies.«

»Okay.«

»Du bist auch nicht in einem Krankenhaus, das zum Paradies gehört.«

Hä? Beklemmung breitete sich in mir aus und Szenen aus dem Horrorklassiker Misery von Stephen King fluteten durch meine Gedanken. Panik brach in mir aus und angsterfüllt krallte ich mich am Laken fest.

Lachend hob die Frau die Hände in die Luft. »Entschuldige. Du hast im Schlaf ziemlich wirre Dinge von dir gegeben. Lag an den Medikamenten, die wir dir verabreicht haben.«

»Medikamente?«

»Um die Schmerzen zu lindern und damit du schlafen kannst.«

Augenblicklich stürmten Erinnerungsfetzen auf mich ein. Zwei Männer, die mich in der Dunkelheit überraschten. Groß. Breit. Furchteinflößend.

Die Schläge. Die Tritte. Die Hilflosigkeit. Die Schmerzen.

Ich streckte meine Hand aus und betastete vorsichtig mit den Fingerspitzen meine Lippen. Sie fühlten sich geschwollen und verkrustet an. Angsterfüllt zuckte ich zusammen. »Sind sie hier? Gehörst du zu ihnen?« Meine Stimme bebte. Mein gesamter Körper zitterte vor Furcht und ich drückte mich eng an die Liege. Wohl wissend, dass mir das im Notfall so gar nichts brachte.

»Keine Angst!« Die Frau hob beschwichtigend die Hände hoch. »Du bist hier in Sicherheit. Die Kerle, die dir das angetan haben, rühren dich nicht mehr an. Versprochen!«

»Wo bin ich?«, fragte ich bang, denn ich fühlte mich kein bisschen sicher. »Und wer bist du?«

Ich sah mich im Zimmer um. Es war klein. Keine Fenster, nur eine Tür. Das Bett beanspruchte fast den gesamten Raum. Auf dem Beistelltisch stand die leere Wasserflasche. Ein Plastikstuhl in Grün in der Ecke, auf einem anderen saß die Frau. Viele Fluchtmöglichkeiten gab es nicht.

»Meinen Namen darf ich dir leider nicht sagen. Für gewöhnlich rekrutiert meine Gruppe Mädels und Jungs wie dich oder bringt sie sofort ins Krankenhaus, beziehungsweise nach Hause. Je nachdem.«

»Was meinst du damit, Mädels wie mich?«

»Gewaltopfer.«

»Gehört ihr zur Polizei?«

Die Frau schüttelte den Kopf. Ihre mächtige Mähne schwang mit.

»Nein. Tut mir leid, dass ich mich bedeckt halten muss. Trotzdem brauchst du dich nicht fürchten. Wir sind die Guten und du kannst jederzeit gehen. Aber wenn du magst, kannst du noch eine Nacht bleiben. Nenn mich so lange Bee.«

»Biene?«

»B. Der Anfangsbuchstabe meines Nachnamens.«

Aha. Bee. Ruhig, Nika, ermahnte ich mich, als erneut Panik in mir heraufkroch. Ich schloss die Augen. Bees Worte hallten in mir nach. Ich bin in Sicherheit? Die Kerle legten keine Hand mehr an mich? Sie durfte mir nicht sagen, wer sie sind?

Das war doch verrückt. Oder nicht? Wer waren sie, wenn sie mir so selbstlos halfen? War ich vielleicht doch in Gefahr?

Die Unwissenheit schnürte mir die Luft ab. Wie sehr wünschte ich mir, dass das alles nie passiert wäre und ich jetzt in meinem Lager liegen könnte. Allein und obdachlos, aber zumindest selbstbestimmt. Wissend! Plötzlich kam mir mein Schicksal, als Siebzehnjährige auf der Straße zu leben, nicht mehr so schlimm vor wie vor ein paar Stunden. Stunden? Was sagte Bee? Noch eine Nacht?

Ich riss die Augen auf und fragte: »Seit wann bin ich hier?«

»Seit gestern. Erinnerst du dich, wer dich hergebracht hat?«

Ich überlegte. Das Bild eines Steins flimmerte auf. Eine Stimme. Die Möglichkeit zur Flucht. Ich schloss die Arme vor meiner Brust und wog mich sanft vor und zurück. »Ist er tot?«, flüsterte ich und mein Magen zurrte sich zusammen. »Der Mann, der mich retten wollte?«

Tiefe Furchen gruben sich in das schöne Gesicht von Bee. »Nein, ist er nicht. Im Gegenteil. Er hat die Männer, die dir das angetan haben, ausgeknockt und dich dann hierher gebracht.«

Ein schwerer Schluchzer brach aus mir heraus. Ich schlug die Hände vor den Mund und nickte.

»Hör mal. Ihm geht es gut. Und du hast viel Glück gehabt.«

Meine Tränen unterdrückend sah ich sie an. »Ich bin erleichtert. Das ist alles.«

»Wir dachten, du würdest dich erinnern. Du bist weggelaufen und er hat dich abgefangen, du brauchtest dringend ärztliche Hilfe.«

»Ich weiß noch, wie ich auf den Boden stürzte ... Dann wurde alles schwarz.«

»Ja. Du bist in Ohnmacht gefallen. Was dir keiner verübeln...
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Autor

Laini Otis ist das Pseudonym einer musikverrückten Vierzigerin, deren Geschichten alle eines gemeinsam haben: sie beginnen mit einem Song. Ein Song, der während des Schreibens zu einem Soundtrack wird, der den Herzschlag der Geschichte wiedergibt. Neben dem Schreiben und der Musik begeistert sich die Autorin für das Fotografieren und die traumhaften Inseln Hawaiis.