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Darkyn - Am Ende der Dunkelheit

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
380 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am14.03.20131. Aufl. 2013
Der Darkyn Lord Robin von Locksley hat sich dem Gesetz in den letzten 700 Jahren erfolgreich entzogen. Jetzt ist sein Herz für die Undercoveragentin Christina Renshaw entflammt. Diese ist auf der Jagd nach einem schwer zu fassenden Kunstdieb. Um ihn zu schnappen, bleibt ihr keine andere Wahl, als sich mit Robin zusammenzutun ...



Die amerikanische Autorin Lynn Viehl wurde 1961 geboren. Unter Pseudonym hat sie bereits mit großem Erfolg zahlreiche Liebesromane veröffentlicht. Die Darkyn-Serie ist ihr erster Ausflug in die Romantic Fantasy. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Florida.
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Produkt

KlappentextDer Darkyn Lord Robin von Locksley hat sich dem Gesetz in den letzten 700 Jahren erfolgreich entzogen. Jetzt ist sein Herz für die Undercoveragentin Christina Renshaw entflammt. Diese ist auf der Jagd nach einem schwer zu fassenden Kunstdieb. Um ihn zu schnappen, bleibt ihr keine andere Wahl, als sich mit Robin zusammenzutun ...



Die amerikanische Autorin Lynn Viehl wurde 1961 geboren. Unter Pseudonym hat sie bereits mit großem Erfolg zahlreiche Liebesromane veröffentlicht. Die Darkyn-Serie ist ihr erster Ausflug in die Romantic Fantasy. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Florida.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783802590603
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2013
Erscheinungsdatum14.03.2013
Auflage1. Aufl. 2013
Reihen-Nr.07
Seiten380 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2766433
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



2

»Hallo, schöne Frau.«

Chris Renshaw blickte in die Spiegelwand hinter der Bar. Ein Mann mit rotem, fleischigem Gesicht stand direkt hinter ihr und behinderte mit seinem dicken Bauch den Strom der Leute, die zu den Aufzügen strebten oder von dort kamen. Eine Kellnerin, die an ihm vorbeiwollte, musste eilig ihr schwer beladenes Tablett hochheben, damit es nicht gegen seinen Hinterkopf knallte.

Zuerst die Auktion, jetzt der Fleischmarkt. Chris hatte bereits ihre Überdosis Anmache von verzweifelten mittelalten Viagrafressern gehabt. Das verspricht ja eine wunderbare Nacht zu werden.

Sobald er merkte, dass er Chris´ Aufmerksamkeit hatte, beugte der Mann sich nach vorne und machte einen Ausfallschritt, um sich zu fangen, bevor er ihr seinen Rum-Cola-Atem ins Gesicht blies. »Wissen Sie was? Sie haben die schönsten roten Haare, die ich in meinem ganzen Leben gesehen habe.«

Chris drehte sich nicht um, antwortete auch nicht. In seinem Zustand hätte er das eine wie das andere wahrscheinlich als Einladung aufgefasst, sofort auf der Theke Sex mit ihr zu haben.

Er war jedoch keinesfalls entmutigt, sondern fasste sich an den Gürtel und begann, seine Hüften im Rhythmus des Hits der Village People, der aus den Lautsprechern wummerte, vor- und zurückzustoßen.

Chris´ eingerosteter Humor erwachte schlagartig zum Leben, als sie ihn im Spiegel rotieren sah - ein Luftsex-Angriff vom Macho, Macho man -, während ihre berufliche Erfahrung ein fachmännischeres Bild von ihm zeichnete: weiß, Mitte dreißig, ein Meter fünfundachtzig groß, über hundert Kilo, grau-braunes Haar, Bürstenhaarschnitt, eng stehende blaue Augen, kurz geschnittener rotbrauner Schnauzer, eine sechs Millimeter große Narbe schräg unter dem linken Kieferknochen. Ockerfarbener Anzug von der Stange, hellgrünes Hemd, Armbanduhr aus rostfreiem Stahl, hellbrauner Gürtel.

Dank ihres hervorragenden visuellen Gedächtnisses würde Chris ihn bei einer Gegenüberstellung in einem Gefängnis in sechs Monaten noch mühelos wiedererkennen.

Ich hoffe, dass ich das nicht muss. Sie nahm ihren Drink und trank einen Schluck.

»Ich bin Dave.« Ohne auf eine Einladung zu warten, zog er den nächsten freien Stuhl dicht an ihren heran und setzte sich. Sein Hintern verfehlte beinahe das dunkelbraune Kissen, sodass er zur Seite rutschte. Er schaffte es gerade noch, sich abzufangen, um nicht auf dem Boden zu landen. »Blöde wacklige Dinger.«

Chris´ Schultern und Nacken spannten sich an. Wieder mal fragte sie sich, ob es klug gewesen war, so spät am Abend noch in eine Bar zu gehen. Seit sie angekommen war, hatten schon sechs Männer sie angequatscht, und sie bezweifelte, dass Dave der letzte sein würde. Das, verbunden mit der Aufmerksamkeit, die sie bei der Kunstauktion bekommen hatte, sorgte dafür, dass sie sich fühlte wie ein an einem Seil baumelnder Fleischköder.

Und das war sie ja auch.

Vielleicht hätte es ihre Stimmung gehoben, wenn sie joggen gegangen wäre, bevor sie hierher aufgebrochen war, aber sie lief nicht gerne in einer fremden Stadt, schon gar nicht nachts. Sie hatte Zugang zu dem supermodernen Fitnessraum, direkt hinter dem Büro; Ray Hutchins hatte das am Tag von Chris´ Ankunft erwähnt. Eine oder zwei Stunden auf dem Laufband hätten sicher geholfen, etwas Stress abzubauen. Aber sie hätten Chris auch zu viel Zeit gegeben, nachzudenken und sich in Selbstvorwürfen zu ergehen.

Sie hatte sich in Chicago schon genug selbst gegeißelt.

Sie konnte es nicht gebrauchen, dass Dave sie belästigte, während sie den Ort auskundschaftete. Das war ihre Aufgabe; sie sollte die Bar erkunden und entscheiden, wie man die Überwachung vor Ort fortführen konnte. Aber der Laden, der laut Ray typischer Treff- und Übergabepunkt für die weniger angesehenen Dealer der Stadt war, schien absolut der falsche Ort zu sein. Sie konnte sich einfach nicht vorstellen, wie der Magier hier die Kunst verkaufen sollte, die er stahl. Interpol vermutete, dass ihre Zielperson um die siebzig sein musste - viel zu alt, um sich unter das Publikum um die vierzig und darunter zu mischen.

Chris wusste, dass er diesen Ort mit seiner billigen Atmosphäre hassen würde. Du würdest niemals im Leben in so eine miese Absteige gehen, oder, Magischer Mann?

Obwohl sie fast fühlen konnte, wie Dave sie mit Blicken auszog, wie er ihre weiblichen Vorzüge anstarrte, verspürte sie keine Lust zu gehen. Sie konnte mit den Daves dieser Welt besser umgehen als mit der Leere ihres geschmackvollen und teuer möblierten Apartments, das man ihr für die Zeit der Operation zur Verfügung gestellt hatte. Sie wusste, wenn sie dorthin zurückkehrte, würde sie den Rest der Nacht damit zubringen, an einem der Rundbogenfenster zu sitzen und hinaus auf die leeren Straßen von Atlanta zu starren, ganz allein mit ihren Gedanken à la »Hätte ich doch nur ...«.

Hätte ich ihn doch nur nicht allein gelassen.

Wäre ich doch nur in Chicago geblieben.

Hätte ich doch kapiert, wie verzweifelt er war.

Hätte er mir doch nur diese Notiz nicht geschrieben.

»Du bist nicht aus der Gegend, oder?« Nicht länger willens, ignoriert zu werden, fuhr Dave ihr mit der Hand über die Schulter und umhüllte sie mit seinem penetranten Aftershave.

»Nein.« Sie sah ihn an und schätzte ihn wegen seines Geruchs nach Old Spice und dieser Art der Anmache aus dem Jura-Zeitalter gleich noch mal zehn Jahre älter. Die geplatzten Blutgefäße um seine Nasenlöcher und seine Augen verrieten eine lang andauernde Liebe zu Rum-Cola. Seine Haut war rot gefleckt und mit einem Schweißfilm bedeckt. Außerdem nahm Chris einen leicht beißenden Geruch war, den sein Aftershave nicht ganz verdecken konnte.

Kein Antiquitäten-Schmuggler oder internationaler Kunsträuber, aber ein medikamentenabhängiger Mann an der Grenze zum Alkoholiker.

»Ich auch nicht.« Dave lächelte und offenbarte teure Keramik-Kronen, die von Essensresten umrahmt waren. Nach den Überresten zu urteilen, hatte er eine Menge Nachos mit Salsasauce gegessen. »Ich habe eine teure Suite ganz für mich alleine, eine Etage tiefer. Also, was sagst du? Möchtest du mich begleiten für ...«, seine Augenbrauen hoben und senkten sich genau dreimal, »... ein Glas zu zweit?«

Die Aktion mit den Augenbrauen entschied Chris´ nächsten Schritt.

»Nicht heute Nacht, vielen Dank. Entschuldigen Sie mich.« Bevor er protestieren konnte, glitt sie vom Barhocker und ging um ihn herum.

Dave drehte sich um und starrte Chris nach, als sie taktvoll den Rückzug in eine dunkle Ecke der Bar antrat. Sobald sie sich gesetzt hatte, sah sie, wie er einen Schritt in ihre Richtung machte, als wolle er sich erneut zu ihr setzen, um sie weiter zu bedrängen.

Pass auf, dass ich dich nicht zu Boden werfen und dir deine Rechte vorlesen muss.

Glücklicherweise entschied sich eine heißblütige Brünette in einem türkisen Kleid, Chris´ verlassenen Barhocker einzunehmen. Dave blieb auf der Stelle stehen und inspizierte den Ausschnitt der Brünetten, der auf gewaltige Brüste schließen ließ. Sein Gesichtsausdruck wechselte von dem eines verschmähten Liebhabers zu dem eines Mannes, der gerade von einem Playboy-Häschen eins über den Schädel gezogen bekommen hatte.

Rote Haare sind ein Privileg, dachte Chris, aber gegen so ein Mörder-Dekolleté kommt man damit einfach nicht an.

»Das wird nie was«, sagte die sanfte Stimme eines Mannes zu ihrer Linken.

Nicht noch einer.

Sie drehte den Kopf und erkannte zunächst nur die Umrisse eines großen Mannes, der in einer dunklen Ecke saß. Männlich, dunkler Anzug, britischer Akzent - das war alles, was sie ausmachen konnte.

Niemand sonst saß in seiner Nähe, sodass sie annahm, dass er zu ihr gesprochen hatte. »Entschuldigen Sie, was haben Sie gesagt?«

»Ihre Kriegslist«, fuhr er fort. Weiches Licht der Deckenleuchte vergoldete sein glattes schwarzes, nach hinten gekämmtes Haar und schien über die edle Linie seiner Nase bis hinab auf den Rand des Weinglases, das vor ihm stand. »Es wird nicht funktionieren.«

Kriegslist. Chris konnte sich nicht erinnern, dieses Wort jemals zuvor in einem Gespräch gehört zu haben. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.«

»Diesen großen, freundlichen Kerl als Vorwand zu benutzen, den Platz zu wechseln, war ziemlich genial«, sagte der Fremde zu ihr. »Jeder würde denken, dass Sie sich einfach hier rübergesetzt haben, um ihm zu entkommen.«

Chris vernahm den Duft von etwas wie Zitrone und dunklen, süßen Veilchen und vermutete, dass er von dem Rotwein kam, den er trank. »Alle außer Ihnen.«

Weiße Zähne blitzten kurz auf, bevor er sein Glas nahm und wieder mit der Dunkelheit verschmolz.

Chris beobachtete, wie der Nacho-Mann das Mörder-Dekolleté aus der Bar zum nächsten Aufzug führte. »War es so auffällig?«

»Sie sind eine stille, schöne Frau an einem lauten, hässlichen Ort. Eine Orchidee unter lauter Unkraut. Sie sind der Inbegriff von auffällig.« Er stellte sein leeres Weinglas zurück auf den Tisch. »Die Männer hier betrachten Sie, seit Sie hier angekommen sind. Bis jetzt haben Sie alle Annäherungsversuche freundlich zurückgewiesen und sie wieder weggeschickt. Daraus kann man gewisse Schlüsse ziehen.«

Normalerweise fiel Chris sofort auf, wenn andere Leute sie beobachteten. Es...


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Die amerikanische Autorin Lynn Viehl wurde 1961 geboren. Unter Pseudonym hat sie bereits mit großem Erfolg zahlreiche Liebesromane veröffentlicht. Die Darkyn-Serie ist ihr erster Ausflug in die Romantic Fantasy. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Florida.