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Darkyn - Ruf der Schatten

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
320 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am13.09.20121. Aufl. 2012
Die Landschaftsgärtnerin Liling Harper hütet ein dunkles Geheimnis. Als sie gezwungen ist zu fliehen, um ihr Leben zu retten, bietet der Vampir Valentin Jaus ihr seine Hilfe an. Zwischen Valentin und Liling erwacht schon bei ihrem ersten Zusammentreffen eine tiefe Leidenschaft. Doch Lilings Verfolger sind ihr dicht auf den Fersen.



Die amerikanische Autorin Lynn Viehl wurde 1961 geboren. Unter Pseudonym hat sie bereits mit großem Erfolg zahlreiche Liebesromane veröffentlicht. Die Darkyn-Serie ist ihr erster Ausflug in die Romantic Fantasy. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Florida.
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Produkt

KlappentextDie Landschaftsgärtnerin Liling Harper hütet ein dunkles Geheimnis. Als sie gezwungen ist zu fliehen, um ihr Leben zu retten, bietet der Vampir Valentin Jaus ihr seine Hilfe an. Zwischen Valentin und Liling erwacht schon bei ihrem ersten Zusammentreffen eine tiefe Leidenschaft. Doch Lilings Verfolger sind ihr dicht auf den Fersen.



Die amerikanische Autorin Lynn Viehl wurde 1961 geboren. Unter Pseudonym hat sie bereits mit großem Erfolg zahlreiche Liebesromane veröffentlicht. Die Darkyn-Serie ist ihr erster Ausflug in die Romantic Fantasy. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Florida.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783802589676
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2012
Erscheinungsdatum13.09.2012
Auflage1. Aufl. 2012
Reihen-Nr.06
Seiten320 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2760553
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



1

Während Diane Lindquist ihren Lippenstift nachzog, ihren Pony zurechtzupfte und sich Allure von Chanel hinter die Ohren tupfte, roch sie Urin.

Hinter ihr lag ihr Bruder Daniel in seinem Krankenhausbett. Sein schütteres blondes Haar war gekämmt, und ein Gummischlauch pumpte zischend Sauerstoff durch seine geschwollene Nase in seine kaputten Lungen. Vor sechs Monaten hatte ein Schlaganfall die Hälfte seines Gesichts runter zu seinem breiten Kinn gezogen, wo sie immer noch hing. Seine graublauen Augen, die Dianes in Form und Farbe glichen, bewegten sich in ihren Höhlen rastlos hin und her, wachsam, ohne etwas zu registrieren, suchend, aber unfähig, zu finden.

Er war erst sechsundvierzig; doch er sah aus wie vierundsechzig.

Ich bin immer älter als du-hu.

Sie drehte den Kopf von einer Seite zur anderen und benutzte ihre Finger, um sich überschüssiges Rouge von einer Wange zu wischen. Eine der Krankenschwestern hatte gesagt, dass er heute Abend hier sein würde, und sie musste so gut wie möglich aussehen. Aber obwohl es über zweihundert Dollar gekostet hatte, konnte ihr Allure-Parfüm nicht den Gestank überdecken, der vom Bett ihres Bruders kam.

Sie presste die Lippen zusammen, um die Farbe gleichmäßig zu verteilen. »Ich hoffe, du hast nicht wieder etwas Schlimmes gemacht, Danny.«

»Di-ah«, lallte ihr Bruder, der auf ihre Stimme reagierte.

Diiiiiiaaaaaaaane. Daniel, elfjährig, stand im Dunkeln neben ihrem Bett. Wach auf, Diiiiiiiiiaaaaaaaane.

Den Schlaganfall, der einen Großteil des Hirngewebes von Daniel Geoffrey Lindquist jr. zerstört hatte, konnte man unterschiedlich bewerten. Die Vorstandsvorsitzenden von Lindquist Industries empfanden es als leichten Rückschlag, den der junge Mr Lindquist bald überstanden haben würde. Die Freunde aus dem Country Club nannten es Pech, waren jedoch sicher, dass Dan bald wieder auf dem Damm sein würde.

Diejenigen, die keine engen Freunde der Lindquist-Geschwister waren oder Aktionäre davon abhalten mussten, in Panik zu verfallen, benutzten die üblichen, gesellschaftlich akzeptierten Ausdrücke des Mitgefühls. »Schreckliche Tragödie« stand ganz oben auf der Liste, gefolgt von »unverdienter Schicksalsschlag« und »unfassbar trauriges Ereignis«.

Niemand erwähnte die Drogen, den Alkohol, den Sex oder eine der anderen selbstzerstörerischen Vergnügungen, denen Daniel gefrönt hatte. Reichtum verschaffte Privilegien. Als er noch lebte, hatte selbst der alte Mr Lindquist über die verschiedenen Süchte seines Sohnes philosophiert. Wenn jemand so unverfroren war, sie zu erwähnen, lautete sein üblicher Kommentar meist: So sind Jungen nun mal.

Wenn sich jemand bei Diane nach dem Schlaganfall ihres Bruders erkundigte, dann lächelte sie stets nur traurig, aber tapfer, und dachte daran, wie ihr Bruder auf ihr Bett gepisst hatte.

Sie konnte ihn immer noch in der Dunkelheit sehen, wie er seine Pyjamahose öffnete, sein hässliches Schlangending herausnahm und auf ihr schmales Becken zielte. Der Geruch und die Wärme des Urins weckten sie, aber er durchnässte immer ihr Laken und ihren Pyjama, bevor sie sich wegrollen konnte. Sieh nur, du hast wieder ins Bett gemacht, Diane. Ich werde es sa-hagen. Du hast ins Bett gema-hacht, ha, ha, ha.

Ihr Vater hatte Daniel natürlich vergöttert. Hatte seinen einzigen Sohn verwöhnt. Hatte jedes Wort geglaubt, dass aus seinem engelsgleichen Mund kam.

Siehst du, Daddy? Danny, der am Fußende des Bettes stand und mit dem Finger anklagend auf sie zeigte. Sie hat es wieder getan, genau wie ich es dir gesagt habe. Ich kann es bis in mein Zimmer riechen.

Daniel Geoffrey Lindquist sen. hatte ihm mit der stoischen Ruhe eines Elternteils, dem eine sehr unangenehme, aber notwendige Aufgabe bevorstand, den Kopf getätschelt. Du bist ein guter Junge, Danny. Und jetzt geh wieder ins Bett.

Diane wusste genau, warum ihr Bruder einen Schlaganfall erlitten hatte. Wie ein gefühlloser Blutegel hatte er sich an seine Familie, seine Freunde und das Leben gehängt und alle leer getrunken. Dazu zählten ihre Eltern, drei Ehefrauen, mehrere Geliebte, unzählige Huren und eine Tochter. Sie alle waren inzwischen tot. Alle außer Diane, der Einzigen, die Dan wirklich verstand und die zu ihrem Bruder gehalten hatte.

Diane hatte alles ertragen und dafür gesorgt, dass sie mit der Zeit unverzichtbar für Danny wurde. Sie war die Einzige, der Dan vertraute. Sie führte seinen Haushalt, bezahlte seine Rechnungen, wischte seine Kotze am Morgen nach dem Exzess auf, bezahlte seine Prostituierten und besorgte ihm, natürlich, seine Drogen. Und da Daniel schon sein ganzes Leben lang abhängig gewesen war, hatte es niemanden überrascht, dass er eine Überdosis genommen hatte, denn das war schon ein paarmal passiert.

Und niemand hatte sich die Mühe gemacht, die genaue chemische Zusammensetzung des Drogencocktails zu überprüfen, die er wenige Momente vor dem ersten Schlaganfall geschnupft hatte.

Ich bin enttäuscht, Diane. Daddy, der hinter seinem Schreibtisch sitzt und eine kubanische Zigarre zwischen den Fingern rollt. Du solltest dir am College einen Mann suchen und dir nicht irgendwelchen Unsinn ausdenken.

»Magna cum laude« hatte sie das College abgeschlossen, mit besonderer Auszeichnung in Wirtschaftswissenschaften. Aber, Daddy, verstehst du denn nicht? Ich kann dir helfen, die Firma zu leiten ...

Dafür habe ich Daniel.

Diane Lindquist war der Meinung, dass der Schlaganfall, der ihren Bruder in eine ein Meter fünfundachtzig lange, sabbernde Möhre verwandelt hatte, schlicht eine lange fällige ausgleichende Gerechtigkeit war.

Es hatte Diane ein kleines Vermögen gekostet, ihrem Bruder einen Platz im Lighthouse-Rehabilitationszentrum zu besorgen. Das Lighthouse war nicht nur klein, exklusiv und wahnsinnig teuer, sondern hatte auch eine ungefähr zwei Kilometer lange Warteliste - vorausgesetzt, man wurde überhaupt für geeignet befunden, auf die Warteliste gesetzt zu werden. Aber sie musste den Schein wahren, und eine sehr großzügige Spende von Lindquist Industries hatte die Dasherz Corporation, die die Einrichtung leitete, schließlich überzeugt, Dan das nächste verfügbare Bett zu geben.

Niemand würde jemals behaupten können, dass Diane ihren Bruder nicht liebte.

Der Arzt war sehr deutlich geworden, als er ihr gegenüber Daniels Chancen einschätzte. Er würde das Pflegeheim niemals wieder verlassen, und sein Zustand würde sich weiter verschlechtern, bis es Zeit wurde, ihn zum Sterben nach Hause zu holen.

Sauber, leise und elegant - das war das Lighthouse. Ein diskreter Zufluchtsort, wo die alteingesessenen reichen Familien von Chicago ihre dementen, behinderten und sterbenden Verwandten unterbringen konnten. Es gehörte einem der nettesten, freundlichsten europäischen Gentlemen, den Diane jemals kennengelernt hatte. Es war definitiv kein Ort, den ihr Bruder vollstinken sollte, indem er in sein Bett machte.

Daddy, der sich eine Zigarre ansteckt und pafft, bis das Ende rot glüht. Wenn du einen Nervenzusammenbruch hast, dann kommst du in dieses teure Irrenhaus, wo ich schon deine Mutter hingebracht habe. Hör auf zu heulen, und mach Danny und mir was zu essen.

Diane hätte eine Krankenschwester rufen können, um die Sauerei wegzumachen. Das gut bezahlte Personal war den Patienten gegenüber stets sehr hilfsbereit. Aber jetzt, nach dem Tod ihres Vaters, war es ihre Aufgabe, sich um ihren Bruder zu kümmern.

Danny, der nach einer durchzechten Nacht betrunken hereintorkelt. Hol mir eine Coke, du blöde Fotze.

Diane nahm ihre Pflichten ihrem Bruder gegenüber sehr ernst.

Sie schloss ihren Lippenstift wieder und steckte ihn in ihre Handtasche, bevor sie ihre Jacke auszog und an das Bett trat. Der Gestank wurde mit jedem Schritt, den sie auf ihn zuging, schlimmer.

»Aber Danny. Du warst doch so brav.« Sie strich mit der Hand über seinen Kopf und zog spielerisch an seinen lächerlich dünnen Haaren. Ein paar kleine Blutstropfen erschienen auf seiner pinkfarbenen Kopfhaut, die sie mit einem Taschentuch wegwischte. Die Haarsträhnen, die sie ihm herausgerissen hatte, wickelte sie um seine gekrümmten Finger, noch ein Trick, den Danny ihr beigebracht hatte, als sie noch Kinder waren. »Wie konntest du nur so kindisch sein und ins Bett machen?«

Speichel befeuchtete Daniels Lippen, als sein Mund sich bewegte und er sie anstarrte, aber es kam kein Wort heraus.

»Da vorne ist eine Toilette, also gibt es keine Entschuldigung dafür.« Sie zog die Bettdecke zurück und betrachtete den nassen, dunkelgelben Fleck auf seiner Pyjamahose und dem weißen Laken unter seiner knochigen Hüfte. »Oh, sieh dir nur die Sauerei an, die du gemacht hast. Ich bin so enttäuscht von dir.«

Zuerst hatten die Krankenschwestern Daniel einen Katheter gelegt, aber nach mehreren hässlichen Harnwegsinfektionen hatte sein Arzt angeordnet, ihn wieder zu entfernen. Danach war er durch die Erwachsenen-Windeln, die sie ihm umgebunden hatten, schrecklich wund geworden. Dabei hatte Diane dem Personal schon mehrfach erklärt, dass ihr Bruder in der Lage war, aufzustehen und die Toilette zu benutzen.

Er brauchte...


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Autor

Die amerikanische Autorin Lynn Viehl wurde 1961 geboren. Unter Pseudonym hat sie bereits mit großem Erfolg zahlreiche Liebesromane veröffentlicht. Die Darkyn-Serie ist ihr erster Ausflug in die Romantic Fantasy. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Florida.