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True North - Du bist alles für immer

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
416 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am29.09.20171. Aufl. 2017
Immer wenn sie mich berührte, hatte ich das Gefühl, sie mehr zu lieben als alles andere auf der Welt

Lark Wainwright hat Schreckliches erlebt. Um Abstand zu bekommen, verbringt sie den Sommer auf der Farm der Familie Shipley - doch ihre Albträume begleiten sie bis nach Vermont. Ihr einziger Halt ist Farmarbeiter Zach. Völlig abgeschottet von der Außenwelt aufgewachsen fühlt sich der schüchterne Bio-Farmer auch nach vier Jahren auf dem Hof nicht wirklich angekommen. Jeder Tag ist eine Herausforderung, zu vieles ist neu für ihn, was für andere ganz normal ist. Und als Lark und Zach sich in einer Sommernacht näher kommen als geplant, spüren sie augenblicklich, dass sie ihre Vergangenheit nur gemeinsam hinter sich lassen können ...

'Fantastisch!' USA Today


Band 3 der gefeierten True-North-Reihe von USA-Today-Bestseller-Autorin Sarina Bowen
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Verfügbare Formate
TaschenbuchKartoniert, Paperback
EUR12,90
E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
EUR9,99

Produkt

KlappentextImmer wenn sie mich berührte, hatte ich das Gefühl, sie mehr zu lieben als alles andere auf der Welt

Lark Wainwright hat Schreckliches erlebt. Um Abstand zu bekommen, verbringt sie den Sommer auf der Farm der Familie Shipley - doch ihre Albträume begleiten sie bis nach Vermont. Ihr einziger Halt ist Farmarbeiter Zach. Völlig abgeschottet von der Außenwelt aufgewachsen fühlt sich der schüchterne Bio-Farmer auch nach vier Jahren auf dem Hof nicht wirklich angekommen. Jeder Tag ist eine Herausforderung, zu vieles ist neu für ihn, was für andere ganz normal ist. Und als Lark und Zach sich in einer Sommernacht näher kommen als geplant, spüren sie augenblicklich, dass sie ihre Vergangenheit nur gemeinsam hinter sich lassen können ...

'Fantastisch!' USA Today


Band 3 der gefeierten True-North-Reihe von USA-Today-Bestseller-Autorin Sarina Bowen
Details
Weitere ISBN/GTIN9783736306226
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2017
Erscheinungsdatum29.09.2017
Auflage1. Aufl. 2017
Reihen-Nr.03
Seiten416 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.3309248
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe

1

Lark

Per Luftlinie ist Tuxbury in Vermont gar nicht so weit weg von Boston. Allerdings legte ich nicht die Luftlinie zurück, sondern fuhr die Strecke in meinem in die Jahre gekommenen VW Beetle. Und im ländlichen Teil von Vermont führen die Straßen meistens nicht direkt dorthin, wo man hinmuss. Also brauchte ich zweieinhalb Stunden für die Fahrt.

Die Spätsommersonne war bereits untergegangen, als ich die lang gezogene Schottereinfahrt der Shipleys entlangfuhr. Das Geräusch von Kieselsteinchen, die gegen den Unterboden meines Autos klackerten, verkündete: Du bist raus aus der Stadt.

Zum Glück. Die letzten Monate zu Hause bei meinen Eltern in Boston waren kaum auszuhalten gewesen.

Ich parkte mein Schätzchen und stellte den Motor ab. Dann saß ich einen Augenblick lang da und betrachtete das gedämpft erleuchtete Farmhaus der Shipleys. Gelächter wehte durch die mit Fliegengittern versehenen Fenster herüber. Und durch die Spitzengardinen erblickte ich flüchtig mehrere Gestalten, die sich bei den Vorbereitungen fürs Abendessen durchs Esszimmer bewegten.

Das Essen würde jeden Moment auf den Tisch kommen, und mir war klar, dass ich hineingehen sollte. Doch ich verharrte noch einen Augenblick länger hinter dem Steuer und setzte mein Pokerface auf. Es gab keinen Ort, an dem ich jetzt lieber gewesen wäre als auf der Shipley Farm. Nur hatte ich vergessen, dass die Erntezeit auf einem bewirtschafteten Hof mit sich brachte, dass Tausende Leute dort waren. Okay - nicht Tausende. Aber Dutzende. Und in letzter Zeit fühlte ich mich unter vielen Menschen nicht sonderlich wohl.

Du schaffst das schon, coachte ich mich selbst. Diese Menschen haben dich gern. Sie würden es verstehen, wenn ich ein wenig neben der Spur sein sollte.

Ich stieg aus meinem Wagen aus und holte meine Reisetasche vom Rücksitz. Noch ehe ich die Autotür zugemacht hatte, ertönte ein spitzer Schrei aus Richtung der Küchentür. »Sie ist daaaaaa!«

Lächelnd machte ich mich auf die Umarmung meiner Freundin gefasst. Ich hatte May vor fast genau sieben Jahren kennengelernt, als die Boston University uns als Erstsemesterstudentinnen ein gemeinsames Wohnheimzimmer zugeteilt hatte. Somit hatte ich schon viele von Mays Umarmungen abbekommen.

Diese jetzt war der Hammer. Meine beste Freundin war schon unter normalen Umständen ein herzlicher Typ. Dass sie - und alle anderen Menschen in meinem Leben - vor Kurzem meinetwegen einen Haufen Stress gehabt hatten, bedeutete allerdings, dass sie jetzt, da ich wieder sicher auf amerikanischem Boden gelandet war, einen Versuch unternahm, mir die Rippen zu brechen.

»Es tut gut, hier zu sein«, brachte ich mit zusammengepressten Lungenflügeln hervor. Eine Sekunde darauf ließ May mich los, nur um dann meine Hände zu nehmen und mich mit wässrigem Blick anzuschauen. »Gott, es tut gut, dich gesund und munter zu sehen. Ich hab mir solche Sorgen gemacht, als es keinerlei Nachrichten mehr gab ...«

»Es tut mir leid«, sagte ich sofort. Das hatte ich diesen Monat schon oft gesagt.

Sie atmete einmal tief durch. »Ich bin einfach froh, dass du hier bist. Aber ich werde mich jetzt zusammenreißen, damit wir essen können, ja?«

Ich folgte ihr zur Küchentür und ging hinein. Als die Fliegengittertür hinter uns zuknallte, ließen wir den schönen Augustabend draußen.

Ich hatte gehofft, leise reingehen zu können, doch es sollte nicht sein. In der Küche waren lauter Familienmitglieder der Shipleys, die sich bemühten, ein Essen auf den Tisch zu bringen. Und die plötzliche Menschenansammlung ließ meinen Blutdruck in die Höhe schießen.

»Lark!«, riefen mehrere Stimmen.

»Du kommst gerade rechtzeitig zum Abendessen!«, setzte Mrs Shipley hinzu. In den Händen hielt sie eine riesige Schüssel voll gehäuft mit Kartoffelbrei.

»Ich bin schnell gefahren«, erklärte ich. Es war keine besonders kluge Antwort, aber wenigstens konnte ich mich so weit zusammenreißen. Ich hatte die letzten drei Wochen damit zugebracht, Trübsal blasend in dem knarzenden alten Haus meiner Eltern in Beacon Hill zu hocken, Fragen zu meinem Martyrium auszuweichen und ganz allgemein zu versuchen, mich daran zu erinnern, wie sich das Leben anfühlte, wenn man nicht mit Gott darum feilschte, dass er einem den erbärmlichen Arsch retten möge.

So ist es früher nicht gewesen. So bin ich früher nicht gewesen.

Vor einem Jahr hatte ich sowohl einen Freund als auch einen Job gehabt, den ich liebte. Der Freund hatte sich zuerst verabschiedet, weil er unglücklich über meine Entscheidung gewesen war, eine auf zwölf Monate befristete Stelle in Guatemala anzunehmen. Und dann hatte der Job mich beinahe umgebracht. Ich war technisch gesehen immer noch bei der Non-Profit-Organisation angestellt, die mich nach Guatemala geschickt hatte. Aber nach den unglücklichen Ereignissen südlich der Grenze war ich nun »zur psychischen Genesung« krankgeschrieben.

Unter den wachsamen Augen meiner Eltern in Boston hatte ich (vergeblich) versucht, zu verbergen, wie sehr mich dieses Erlebnis erschüttert hatte. Meine Eltern waren mit mir zu Psychiatern und Fachärzten marschiert, die mir viel zu viele bohrende Fragen gestellt hatten.

Einige dieser Fragen führten zu keinen Antworten. Es gab einige Schlüsselmomente kurz vor meiner Rettung, an die ich mich nicht erinnern konnte. Und das machte alle nervös.

Nachdem May mich also tags zuvor angerufen hatte, um mich für die gesamte Apfelpflücksaison nach Vermont einzuladen, legte ich das Telefon weg und packte eine Tasche.

»Wie kann ich beim Abendessen helfen?«, fragte ich jetzt und schaute dabei zu, wie die achtzehnjährigen Shipley-Zwillinge - Dylan und Daphne - mit Tellern und Servierplatten durch den Raum sausten.

»Hol dir ein Getränk und setz dich«, antwortete Ruth Shipley. »Wir essen in zehn Minuten.«

May nahm mir die Reisetasche von der Schulter und verfrachtete sie ins Fernsehzimmer im hinteren Teil des Hauses. »Komm mit durch ins Esszimmer«, sagte sie. Dann hielt meine Freundin inne, eine Hand an der Esszimmertür. »Ich wünschte, ich könnte dir einen ruhigeren ersten Abend bieten«, entschuldigte sie sich. »Aber wir haben die Abrahams und die Nickels donnerstagabends meistens bei uns zu Gast, wenn wir uns nicht gerade bei einem von ihnen zu Hause treffen.«

»Ist schon okay.« Und wirklich, das würde es auch sein. Ich war noch nicht so ein schlimmes Nervenbündel, dass ich nicht mehr an einem voll besetzten Tisch essen konnte. Oder?

Auf alle Fälle konnte ich besser darin werden, so zu tun, als ob.

Sie drückte die Tür auf, und mein Magen krampfte sich zusammen, als ich die Gesichter dahinter zählte. Die alte Lark hätte keine Angst davor gehabt, einen Raum voller Leute zu begrüßen. Ich konnte das exakte Datum benennen, wann ich aufgehört hatte, furchtlos zu sein. Es lag siebenundsechzig Tage zurück.

Ich war mir nicht sicher, ob ich jemals wieder dieselbe sein würde. Schon während ich jetzt nur hier stand, auf denselben breiten Dielenbrettern wie schon Dutzende Male zuvor, wenn ich die Shipleys zu Collegezeiten besucht hatte, brach ich in Schweiß aus.

Ich konnte nur eins machen, und zwar eine Imitation meines normalen Ichs zu geben. Beim Betreten des Esszimmers senkte ich die Schultern und hob das Kinn.

Zehn Köpfe wandten sich in meine Richtung. Nein - sogar noch mehr. Dort war Grandpa Shipley, dessen wettergegerbte Hände um einen Kaffeebecher lagen. Und dann rief Mays älterer Bruder etwas Wohlbekanntes, wobei er den Spitznamen benutzte, den er mir vor sieben Jahren verpasst hatte, als May und ich im ersten Semester gewesen waren. »Hey! Der Wildfang ist da!«

»Hi Griffin«, brachte ich hervor. Er schlang einen Arm um seine lächelnde Freundin Audrey, die uns gerade aus der Küche herübergefolgt war.

Was die anderen Personen am Tisch anging, so erkannte ich einige von ihnen wieder, brauchte jedoch bei ein paar der Namen eine Auffrischung.

»Das ist Lark, alle miteinander«, sagte May. »Sie wird bei uns wohnen und auf den Bauernmärkten aushelfen.«

»Super«, sagte ein ziemlich junger Kerl am Tisch. »Sie kann die Geldkassette auszählen. Ich hasse es, mit Geld zu hantieren.«

»Genau aus dem Grund hast du auch keins«, sagte Griffin. Er zeigte auf den Kerl. »Das ist mein Cousin Kyle. Und sein Bruder Kieran.« Er zeigte auf einen anderen Kerl.

Ich konnte die Ähnlichkeit erkennen. Alle Shipleys waren groß, hatten dunkle Augen und glänzendes braunes Haar. Kyle und Kieran waren ähnliche Typen. Kyle hatte ein leicht dümmliches, schiefes Lächeln, während Kieran ernster wirkte.

»Schön, euch beide kennenzulernen«, sagte ich.

»Und das sind Jude und Sophie. Sie sind gerade aus ihren Flitterwochen auf Martha´s Vineyard zurück.«

Ich hatte Jude noch nie zuvor gesehen. Er trug längeres Haar, und unter seinen Hemdsärmeln ragten einige Tattoos hervor. Sein irgendwie verschlossener Gesichtsausdruck lud mich nicht dazu ein, ihn länger anzusehen, aber seine Frau winkte mir fröhlich zu.

»Und an Zachariah müsstest du dich erinnern.« May deutete auf einen blonden Kerl in der Ecke.

Mein Blick fiel auf den Farmhelfer, den ich, kurz bevor ich im Frühjahr zu meiner Reise aufgebrochen war, kennengelernt hatte. Wie könnte man ihn vergessen? Zachariah war ein Kunstwerk. Er hatte dichtes blondes Haar, und seine gebräunten, muskulösen Unterarme ruhten...

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