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Darkyn - Versuchung des Zwielichts

E-BookEPUB0 - No protectionE-Book
400 Seiten
Deutsch
LYX.digitalerschienen am09.06.20111. Aufl. 2011
Dr. Alexandra Keller ist eine erfolgreiche Schönheitschirurgin, die ihre Praxis auch des Öfteren für Bedürftige kostenlos zur Verfügung stellt. Eines Tages erhält sie einen Anruf von dem Millionär Michael Cyprien, der dringend ihre Hilfe braucht. Als sich Alexandra weigert, seinen Fall zu übernehmen, lässt dieser sie kurzerhand entführen. Was Alexandra nicht weiß: Michael ist ein vierhundert Jahre alter Vampir. Er wurde von seinen Feinden furchtbar entstellt, doch seine raschen Heilungskräfte machen eine Operation nahezu unmöglich. Alexandra muss all ihre Fähigkeiten als Chirurgin aufwenden, um ihm zu helfen...



Die amerikanische Autorin Lynn Viehl wurde 1961 geboren. Unter Pseudonym hat sie bereits zahlreiche erfolgreiche Liebesromane geschrieben. "Versuchung des Zwielichts" ist ihr erster Ausflug in die Romantic Fantasy. Die Darkyn-Serie war ein großer Erfolg und stürmte die USA-Today-Bestsellerliste. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Florida.
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Produkt

KlappentextDr. Alexandra Keller ist eine erfolgreiche Schönheitschirurgin, die ihre Praxis auch des Öfteren für Bedürftige kostenlos zur Verfügung stellt. Eines Tages erhält sie einen Anruf von dem Millionär Michael Cyprien, der dringend ihre Hilfe braucht. Als sich Alexandra weigert, seinen Fall zu übernehmen, lässt dieser sie kurzerhand entführen. Was Alexandra nicht weiß: Michael ist ein vierhundert Jahre alter Vampir. Er wurde von seinen Feinden furchtbar entstellt, doch seine raschen Heilungskräfte machen eine Operation nahezu unmöglich. Alexandra muss all ihre Fähigkeiten als Chirurgin aufwenden, um ihm zu helfen...



Die amerikanische Autorin Lynn Viehl wurde 1961 geboren. Unter Pseudonym hat sie bereits zahlreiche erfolgreiche Liebesromane geschrieben. "Versuchung des Zwielichts" ist ihr erster Ausflug in die Romantic Fantasy. Die Darkyn-Serie war ein großer Erfolg und stürmte die USA-Today-Bestsellerliste. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Florida.
Details
Weitere ISBN/GTIN9783802587054
ProduktartE-Book
EinbandartE-Book
FormatEPUB
Format Hinweis0 - No protection
FormatFormat mit automatischem Seitenumbruch (reflowable)
Erscheinungsjahr2011
Erscheinungsdatum09.06.2011
Auflage1. Aufl. 2011
Reihen-Nr.01
Seiten400 Seiten
SpracheDeutsch
Artikel-Nr.2760740
Rubriken
Genre9200

Inhalt/Kritik

Leseprobe



2

»Luther Martisse, dreiundfünfzigjähriger Mann mit schwerem kraniofazialen Trauma«, las die Operationsschwester vom Operationsplan ab. »Autounfall?«

Alex benutzte eine Bürste mit harten Borsten, um die antiseptische Seife unter ihre kurzen Fingernägel zu bekommen. »Exfrau mit einem Baseballschläger.«

»Autsch. Zu wenig Unterhalt gezahlt?«

»Die Exfrau hat ihn mit ihrer Schwester im Bett erwischt.« Alex wusch sich die Seife ab und hob ihren Fuß vom Pedal, das den Wasserhahn bediente. »Deren Kiefer habe ich letzte Woche gerichtet.«

Mrs Martisse hätte sich bei den Yankees bewerben sollen, beschloss Alex, nachdem sie sich den Schaden durch das Oszilloskop angesehen hatte. Dieser eine Schlag gegen Luthers Kopf hatte alle vier Innenwände seines Schädels völlig zer­stört.

Um seine zerschlagene Augenhöhle zu richten und sein Sehvermögen wiederherzustellen, musste Alex die Operationsdauer ausdehnen und die Knochen mit Dutzenden von Mikroplatten, einer kompletten Platte aus metallenem Geflecht und winzigen Schädelknochenimplantaten stabilisieren.

»Verdammt.« Sie warf eine blutige Sonde beiseite und stellte das Oszilloskop neu ein. Weil die inneren Schädelwände so dünn waren, konnten sie leicht brechen. Genauso wie es Humpty Dumpty ergehen würde, wenn man ihn vom Empire State Building warf. »Luther, ich glaube, ich muss deinen ganzen verdammten Kopf mit Teflon überziehen.«

Alex brauchte noch fünf Stunden, um die Basis neu aufzubauen, dann machte sie den Schädel zu und ließ Luther Martisse in den Aufwachraum bringen. Erst in ein oder zwei Wochen würde sie wissen, ob die Kombination von Platten, Geflecht und Implantaten hielt, und Luther würde noch weitere Operationen benötigen. Viele Operationen.

Nachdem Alex den Polizisten Luthers Prognose geschildert und erklärt hatte, dass er auf keinen Fall als Zeuge im Prozess gegen die Ex-Mrs Martisse aussagen konnte, war sie mehr als bereit, sich nach Hause zu schleppen. Vor der Verbrennungsstation blieb sie stehen und ertrank fast im Meer ihres schlechten Gewissens, bevor sie das Krankenhaus verließ. Luisa zweimal an einem Tag zu besuchen, würde die Patientin nur aufregen, und die Stationsschwester würde sie anfunken, wenn sich etwas veränderte.

Was hatte Charlie gesagt? Bei manchen kann man nur tun, was möglich ist, und für das andere beten.

Ich habe für sie alles getan, was möglich ist, dachte Alex, während sie in das Parkhaus für die Ärzte ging. John kann sich ums Beten kümmern.

Ihre Beziehung oder das Fehlen einer Beziehung zu ihrem Bruder war noch etwas, an dem sie schwer trug. Es tat weh, weil sich Alex´ Gefühle trotz der Tatsache, dass Gott und die Kirche wie eine Wand zwischen ihnen standen, nicht geändert hatten. Ein großer Teil von ihr wollte ihn immer noch bewundern und ihm nachlaufen und ihn dazu überreden, sie nicht alleinzulassen.

John war immer noch der einzige Mensch, den sie jemals bedingungslos geliebt hatte.

Es fiel Alex zwar schwer, sich das einzugestehen, aber einige Dinge waren nicht zu reparieren. Sie konnte ihre Patienten äußerlich zusammenflicken, aber sie konnte nicht auslöschen oder rächen, was man ihnen angetan hatte. Sie konnte nicht heilen, was nicht auf dem CT oder den Röntgenbildern zu sehen war. Sie wusste das, weil die alten Wunden, die John ihr zugefügt hatte, immer noch bluteten.

Alex war so in ihr persönliches Unglück versunken, dass sie die beiden Männer, die sich ihr näherten, erst wahrnahm, als sie nur noch ein paar Meter entfernt waren. Sie kannte sie nicht, aber sie trugen elegante, teure Anzüge.

Ihre automatische Frau-Allein-Abwehrhaltung entspannte sich wieder. Vielleicht sind sie neu oder besuchen jemanden.

»Guten Abend, Dr. Keller«, sagte einer von ihnen und nickte ihr zu, während sie aufeinander zugingen.

»Hi.« Sie hatte ihren Kittel mit dem Namensschild ausgezogen, woher wusste er dann, wie sie hieß? Das war kein amerikanischer Arzt, nicht mit diesem netten Akzent.

Alex war gerade an den beiden vorbeigegangen, als sie etwas Hartes und Stumpfes am Hinterkopf traf und sie nach vorn taumeln ließ. Schmerz explodierte wie eine Landmine in ihrem Kopf, während die beiden Männer nach ihren Armen griffen. Dann trat derjenige, der sie angesprochen hatte, vor sie. Eine große Hand mit einem quadratischen feuchten Tuch kam direkt auf ihr Gesicht zu, zu schnell, um ihr auszuweichen.

Was zum Teufel ... zu spät versuchte Alex, die Luft anzuhalten. Der starke chemische Geruch füllte bereits ihren Kopf. Ist das ... Äther?

Was immer es war, es ließ sie vier Sekunden später bewusstlos zusammensacken.

»Panem coelestem accipiam, et nomen Domini invocabo«, betete Vater Carlo Cabreri, während er die Hostie hochhielt.

John Keller übersetzte das Latein automatisch ins Englische. Ich nehme das Brot des Himmels und rufe den Namen des Herrn.

Obwohl es kein hoher Feiertag war und ein fremder italienischer Priester die Messe auf Lateinisch hielt, füllten die Gemeindemitglieder von St. Luke die alten Kirchenbänke. Sie kamen, um zu knien und zu beten und die Kommunion zu empfangen, wie ihre Eltern und Großeltern und Urgroßeltern vor ihnen. Wie John es jeden Sonntagmorgen tat, seit er zehn war.

»Du bist jetzt katholisch, John Patrick«, hatte seine Adoptivmutter Audra Keller zu ihm nach seiner Taufe gesagt. Zehn Jahre alt, und Weihwasser tropfte aus seinem Gesicht auf seinen brandneuen Anzug. Alexandra, gerade fünf Jahre alt, hatte an Audras Schulter geweint, weil das Weihwasser kalt gewesen und in ihre Augen geflossen war.

St. Luke war die erste Kirche gewesen, die John jemals von innen gesehen hatte, und der einzige Ort, an dem er jemals zur Messe gegangen war, bevor er Priester wurde. Der alte Gemeindepfarrer Vater Seamus hatte sogar den Kopf geschüttelt, als die Kellers ihn das erste Mal zur Messe mitnahmen.

»Sie sagen, er ist nicht getauft, Audra? Na, also so was.« Er hatte John über das Haar gestrichen. »Aber wir werden die Sünden abwaschen, die du mit dir herumträgst, und noch einen guten Katholiken aus dir machen, Johnny-Boy.«

Seamus, der erst letztes Jahr friedlich im Schlaf gestorben war, hatte niemals erfahren, was Johnny-Boy damals mit sich herumgetragen hatte.

Was er immer noch mit sich herumtrug.

Ihr habt Euer Versprechen nicht gehalten, Vater.

St. Luke war nach dem Vorbild der alten Kirchen gebaut worden, die die ersten gläubigen irischen Einwanderer nach Chicago in ihrer Heimat zurückgelassen hatten, aber das Innere gestalteten die später ankommenden Italiener. Johns Adoptivmutter war davon überzeugt gewesen, dass das der Grund war, warum der Vatikan den Wiederaufbau der Kirche nach dem großen Feuer in Chicago 1871 bezahlt hatte.

»Die Iren haben das zugelassen«, sagte Audra mit amüsierter Resignation, »weil sie da schon die gesamte Stadt mit ihren Fleischfabriken beherrschten.«

Audra und Robert pendelten von ihrem wunderschönen Haus an der South Shore in die Stadt, um in die Kirche ihrer Kindheit zu gehen, aber Alexandra hatte St. Luke nie gefallen. Sie hatte zu John gesagt, dass es ein schrecklicher Ort sei.

»Und es stinkt dort«, hatte sich seine kleine Schwester beschwert. »Als wäre dort jemand gestorben und niemand hat die Leiche gefunden.«

Audra Keller schob den Geruch auf den verkohlten Stein, den man immer noch in der Nähe des Kirchenfundaments sehen konnte, und auf die öligen Gebetskerzen, die immer noch von den Klarissen eines hiesigen Klosters aus ausgeschmolzenem Rinds- und Schweinefett gegossen wurden.

»Warum können die Nonnen nicht Bienenwachs nehmen?«, hatte Johns Adoptivmutter Vater Seamus einmal gefragt. Obwohl sie John oder Alexandra niemals erlaubt hätte, ein Haustier zu halten, setzte sich Audra stets für den Tierschutz ein. »Von dem Gestank dieser Dinger wird allen schlecht.«

»Bienenwachs ist zu teuer«, hatte sie der alte Priester erinnert. »Und der Verkauf der Talgkerzen versorgt das Kloster mit einem bescheidenen Einkommen.«

Trotzdem waren die Kellers mit ihren Adoptivkindern jeden Samstag zur Beichte und jeden Sonntag zur Kommunion gegangen, weil ihre Eltern es so mit ihnen gemacht hatten, genau wie deren Eltern zuvor. Nach seinen Erfahrungen in Übersee hatte John um eine Stelle in St. Luke gebeten und sie bekommen. Damals hatte er das für einen Segen gehalten.

Jetzt fragte er sich, ob Gott gerne Scherze machte.

Die Gemeinde war niemals reich gewesen, aber seit Johns Reise in die Mission nach Südamerika war sie langsam zu einem Slum verkommen. Diejenigen, die es sich leisten konnten, hatten die Gegend bereits verlassen. Der Drogenmissbrauch, immer populär in Zeiten wirtschaftlicher Not, nahm stetig zu, genauso wie Einbrüche, Prostitution und Gewalt von Gangs.

John war nicht klar gewesen, dass die Heimat seiner Kindheit zu einem Ghetto geworden war, bis er die Leitung der Nachbarschaftsmission von St. Luke übernommen hatte, die warme Mahlzeiten an die Bedürftigen ausgab. Das Essen war immer schneller zu Ende als die Schlange der Nutten, Penner und Crack-Abhängigen.

Teller mit wässrigem Chili zu verteilen und gegen das Schlürfen aus dem Matthäus-Evangelium zu lesen war nicht nur sinnlos; es war ein Hohn. John war Priester geworden, um das Böse durch die Festigung des Glaubens zu bekämpfen,...


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Die amerikanische Autorin Lynn Viehl wurde 1961 geboren. Unter Pseudonym hat sie bereits zahlreiche erfolgreiche Liebesromane geschrieben. "Versuchung des Zwielichts" ist ihr erster Ausflug in die Romantic Fantasy. Die Darkyn-Serie war ein großer Erfolg und stürmte die USA-Today-Bestsellerliste. Gegenwärtig lebt sie mit ihrer Familie in Florida.